Ich bin jetzt endlich auch soweit....
Es geht mir wie vielen von Euch...Ich kann bei diesem Buch nicht mal eben ein paar Seiten lesen und dann weglegen. Das funktioniert hier nicht.
Maxime kommt zu Wort. Hier hatte ich den Eindruck, dass er homosexuell ist. Vielleicht weil er gerne Gedichte schreibt, sich nicht gerne vor den anderen Jungs auszieht und über Gustave sagt: ...von dem ich spüre, dass er anders war als die anderen..." Die Buchstaben habe ich auch sofort als Metalle erkannt und da Burq in der Einleitung zum zweiten Teil zu Wort kommt, könnte das auch passen.
Jori ist für mich der Typ "Weichei"..irgendwie "noch nicht fertig" in seiner Entwicklung. Lustig fand ich die Passage:..."Doch er wusste es. Pauline hatte ihn geritten. Er errötete angesichts der Zweideutigkeit dieses Gedankens." Na, wenn das sein Freund Paul wüsste....ich habe schon kurz überlegt, ob bei Pauline eventuell ein sexueller Missbrauch vorliegt (Vom Vater? Vom Bruder?) und die Briefe von Jori sie nie erreicht haben...Paul scheint ja alles dran zu setzen um Jori von seiner Verliebtheit abzubringen.
Gerard ist auch jemand, den ich schlecht einordnen kann. Bei Jori scheint er nicht besonders beliebt zu sein. Und als faul und träge ist er verschrieen...
Lecoq begibt sich auf die Suche nach Claire und klappert nach und nach die Kirchen ab. Dabei stößt er auf den armen Frederic, der sich heimlich aus dem Haus geschlichen hat um das Geheimnis der Zeichen in der Kutsche zu entschlüsseln. Komisch..ich hatte gedacht, Frederic wäre erwachsen oder zumindest ein junger Mann. Dabei ist er ja noch ein Kind...
Witzig finde ich, dass Lecoq immer wieder betont, dass er ein Verbrecher ist. Wen will er denn hier überzeugen? Uns oder sich selbst?
Das Angebot von Luys ist moralisch natürlich das allerletzte. Aus seiner Sicht aber verständlich. Er braucht die Operation für seinen Ruhm nicht mehr, Jori, der sich viel zu weit aus dem Fenster gelehnt hat, aber schon. Ich schätze Jori so ein, dass er es alleine niemals schaffen wird und das weiß Luys. Ihm wird nichts anderes übrig bleiben, als auf das "Angebot des Teufels" einzugehen. Luys rettet also quasi seine Haut und sackt sich den Ruhm ein - oder eben auch nicht. Wir werden sehen...
Runa ist wirklich außergewöhnlich und ich glaube/hoffe dass sie den Göttern in weiß noch viele Schwierigkeiten machen wird.
Eine Passage hat mir besonders gut gefallen...Ich glaube es stand in dem Abschnitt, wo Gerard seine ominösen Karten legt..
"Doch einmal ausgesprochen, zerfielen seine Wörter in ihre Bestandteile. Die Bücherregale schluckten jeden Ton wie Staubkörner. Es war das geschriebene Wort, das an Orten wie diesem, etwas zählte."
Sehr prosaisch, sehr schön...
Ich bin gespannt, wie es weitergeht...