'Runa' - Seiten 387 - 512

  • Dieser Abschnitt hat es aber in sich. Die Geschichte entwickelt sich richtig spannend und einige Fäden werden miteinander verknüpft.
    Meine Güte, die armen Kinder. Das ist ja unfassbar, was da für Experimente an ihnen durchgeführt wurden. Und Runa hat das alles überlebt. Man fragt sich ja schon, wie jemand auf die Idee kommen kann, dass diese Metalle irgendeine positive Wirkung auf die Kinderkörper haben könnten. In meinen Augen ist das alles perverser Unsinn.


    In Babinski scheine ich mich nicht getäuscht zu haben, er gehört zu den Guten.


    Nicht nur Lecoq zieht die falschen Schlüsse, sondern auch die ewig schnüffelnde Madame Villon. Keine guten Voraussetzungen für einen glücklichen Ausgang der Geschichte.
    Ich bin aber froh, dass Jori nicht zum Superhelden mutiert, sondern weiter im Rahmen seiner Möglichkeiten handelt.

  • Dieser Abschnitt war zwar lang, aber dafür total spannend. Ich musste mich beherrschen um nicht so schnell durch die Seiten zu fliegen, dass ich die Hälfte nicht mitbekomme.


    Ich habe mich ab und an mal gefragt, ob Jori irre wird. Erst sieht er Runa an dem Fenster, obwohl sie immer noch angekettet auf dem Bett liegt und dann hört er das Kichern und weiß nicht, woher es kommt. Ich glaube jetzt mal nicht, dass Runa sich irgendwie los machen konnte um Jori auf sich aufmerksam zu machen.


    Die Szene in den Katakomben fand ich total gruselig und war total froh, dass ich sie im Hellen gelesen habe. Man hätte sich ja fast denken können, dass die Experimente immer noch stattfinden. Und die Buchstaben an den Wänden und in der Kutsche etc. machen jetzt auch total viel Sinn. Der Junge in dem Keller tat mir so leid. Einfach allein gelassen mit dem was er erlebt hat. Die Ärzte und Forscher damals hatten wohl überhaupt nichts feinfühliges in sich. Oder sind sie mit den Jahren abgestumpft?


    Gérard erscheint mir jetzt auch viel viel skrupelloser als anfangs. Ganz geheuer fand ich ihn schon von Beginn an nicht, aber jetzt sehen wir sein wahres Gesicht. Aber wie passt Maxime in das Gesamtbild? Das habe ich noch nicht durchschaut.


    Sind die Berichte über Runa (erfahren wir eigentlich ihren richtigen Namen noch?) echt oder sind sie ausgedacht? Ich könnte mir vorstellen, dass sie stark an der Wahrheit angelehnt sind.


    Jetzt wird Mme Villon auch noch zur Gefahr. Die Frau kann aber auch überhaupt keine Zeichen deuten. Und vielleicht gefällt ihr diese Rolle als Vermieterin des Anführers der Konvulsionäre auch einfach gut. So kann man prima Aufsehen erregen.


    Babinski kann ich auf einmal total gut leiden. Vorher war er für mich eher eine blasse Person, aber er scheint doch Humor zu haben und könnte Jori ein guter Freund werden - wenn der das zulässt.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich bin aber froh, dass Jori nicht zum Superhelden mutiert, sondern weiter im Rahmen seiner Möglichkeiten handelt.


    Das stimmt. Das hätte auch irgendwie nicht ins Buch gepasst.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich habe mich ab und an mal gefragt, ob Jori irre wird. Erst sieht er Runa an dem Fenster, obwohl sie immer noch angekettet auf dem Bett liegt und dann hört er das Kichern und weiß nicht, woher es kommt. Ich glaube jetzt mal nicht, dass Runa sich irgendwie los machen konnte um Jori auf sich aufmerksam zu machen.


    Nicht nur das, ich habe mich zwischendurch des öfteren gefragt, ob alle in dem Buch mehr oder weniger irre sind :grin und wer eigentlich noch als normal durchgehen könnte.
    Und dann erschien mir Runa noch mit am wenigsten irre zu sein.

  • In diesen Leseabschnitt wird einiges klarer.
    Die Experimente in den Katakomben gingen weiter, sehr eindrucksvoll beschrieben. Gérard ist daran beteiligt und besessen von dieser Arbeit.


    Zitat

    Original von Booklooker
    Sind die Berichte über Runa (erfahren wir eigentlich ihren richtigen Namen noch?) echt oder sind sie ausgedacht? Ich könnte mir vorstellen, dass sie stark an der Wahrheit angelehnt sind.



    Das würde mich auch interessieren, ob es Belege für diese Experimente im "stillen Kämmerlein" an Patienten gibt.
    Quecksilbervergiftungen bei Therapien kommen ja heute noch vor, wie erst kürzlich berichtet wurde.

  • Spannend war der Abschnitt schon, endlich ist Lecoq auf Runas Spur. Und einige Dinge werden langsam klarer. Mit meiner Vermutung "Metalvergiftung" lag ich sogar richtig, wobei ich mir die Behandlung der Kinder nicht so grausam dargestellt gewünscht hätte.


    Ich bin immer noch hin und hergerissen, ob ich den Inhalt des Buches insgesamt als "wissenschaftlich interessant" oder einfach nur abstoßend finden soll. Tendiere aber immer mehr zu letzterem... :-(
    Für mich ist das Buch schwierig zu lesen, die einzelnen Details der "Therapien" und sonstigen Maßnahmen gegenüber der Patientinnen/Versuchspersonen machen mir streckenweise echt zu schaffen auch wenn vieles auf Tatsachen beruht. (Insofern bin ich froh, heute zu leben. ;-))


    Auf der anderen Seite merkt man aber auch, das Vera Buck richtig toll schreiben kann und ich bin auch neugierig wie sich die einzelnen Fäden noch entwirren werden.
    Das hält mich bei der Stange lässt mich noch bis zum Ende durchhalten.


  • Teilweise waren die Berichte sogar sehr offen gelegt. Alle Patientenberichte, die Burckhardt bei seinen Experimenten zur Psychochirurgie schrieb, sind zum Beispiel in einem kleinen Büchlein gesammelt. Selbst solche von denen, die unter seiner Behandlung gestorben sind. Und Charcot hat ohnehin all seine Behandlungen und Methoden aufschreiben und übersetzen lassen.
    Andere Berichte, so wie die von Burq, sind tatsächlich verschollen. Man weiß nicht mehr, warum er die Klinik plötzlich verlassen musste und warum er sich mit Charcot "verkracht" hat....
    Ich denke das ist wie heute auch noch. Alles gelangt mit Sicherheit nicht an die Öffentlichkeit.

  • Spannender und sehr gut geschriebener Abschnitt. Am besten gefielen mir immer die Szenen mit der lütten Isabelle. Die Kleine will man doch einfach nur knuddeln und ist froh dass Leqoc sie vor dem Leierkastenmann bewahrt hatte.


    Bei Jori hingegen wunderte ich mich ein wenig. Mal Student, dann hat er da bereits vor drei Jahren schon an den Metallversuchen mitgewerkelt und später steht er dann doch immer wie so ein treudoofer und hilfloser Dackel vor Luys.


    Das Buch selbst finde ich genial und bin froh, es zu lesen. Mir gefällt die Stimmung, die Beschreibung und alles drumherum. Mit den ganzen Beschreibungen von Qual und Folter komme ich mittlerweile zurecht.

  • Jetzt sind wir dem Rätsel ein gutes Stück näher gekommen. Runa wurde tatsächlich für Metall-Experimente missbraucht, sie war das Quecksilber-Mädchen. Unvorstellbar, wie diese Kinder leiden mussten, um fragwürdige medizinische Erkenntnisse zu erlangen. Schon allein, dass heimlich geforscht werden musste, sagt alles ... Luys hat also Dreck am Stecken - und kannte Runa von diesen Versuchen. Ich glaube auch, dass er sie per OP aus dem Weg schaffen will und deshalb darauf dringt, diese baldmöglichst zu machen. Gérard ist der Handlanger für die Drecksarbeit, ansonsten kann ich ihn nicht wirklich einordnen, inwieweit eignet er sich dafür, an medizinischen Experimenten teilzunehmen?


    Auch Lecoq ist dem Geheimnis auf der Spur.


    Was mich noch interessiert: Woher kommt Runa? Wurde sie entführt (per Leierkasten), stammt sie womöglich aus gutem Elternhaus?


    Jori will sie jetzt ohne Luys operieren, mit Hilfe von Babinski, an Weihnachten. Ob das so schlau ist, denn bisher haben die Probe-OP ja wohl nicht die erwünschte Wirkung erbracht.


    Dieser Abschnitt war ziemlich spannend, Leroq im brennenden Haus, Jori in den Katakomben, die Angst um Runa.


    Ich bin jetzt sehr auf den letzten LA gespannt!


    Mittlerweile wünsche ich mir auch eine Karte und vor allem ein Nachwort, das etwas mehr über die historischen Fakten sagt, auch ein Personenregister, das ein paar Infos über die historischen Personen liefert, wäre schön. Immerhin gibt es eine Bibliographie.

  • Du liebe Güte, jetzt klärt sich ja einiges!
    Die Kinder...oh Mann, darüber darf ich mir keine allzu großen Gedanken machen, das ist furchtbar. :fetch


    Mit xexos stimme ich totel überein: Jori kuscht und tut so, als hätte er gar nichts vorzuweisen, dabei hat er quasi assistiert und ist Luys mit Sicherheit ebenbürtig!!


    Ich weiß auch nicht, warum er noch auf die OP besteht..ich glaube, so langsam zweifelt er doch am Sinn der Klinik bzw. seiner bisherigen medizinischen Laufbahn. Das Mädchen könnte zumindest in einem anderen Heim ein ruhies restliches Leben haben, wenn davon dank Gerard und Luys auch nicht mehr viel übrig ist.


    Lecoq ist mein heimlicher Held im Buch - ein unmöglicher Kauz mit einem absolut guten Riecher für die speziellen Sachen. Die vermeintlichen Morde machen so natürlich Sinn. Woher soll ein Kind wissen, was es tut, wenn es kaum noch weiß, wer und was es ist? Vielleicht ist für Runa auch alles nur ein Spiel...

  • Ich kann euch nur Recht geben, dieser Abschnitt hatte es wirklich in sich. Die Versuche in den Katakomben, Runa das Quecksilbermädchen, Jori in diese Versuche verwickelt. Deshalb hat ihn dieses Blatt am Bahnhof wohl damals auch so irritiert. Ich bin noch etwas sprachlos. Nur was es mit Maxime auf sich hat? :gruebel

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Meine Güte, die armen Kinder. Das ist ja unfassbar, was da für Experimente an ihnen durchgeführt wurden. Und Runa hat das alles überlebt. Man fragt sich ja schon, wie jemand auf die Idee kommen kann, dass diese Metalle irgendeine positive Wirkung auf die Kinderkörper haben könnten. In meinen Augen ist das alles perverser Unsinn.


    Nicht nur Lecoq zieht die falschen Schlüsse, sondern auch die ewig schnüffelnde Madame Villon.


    Das ist mir auch aufgefallen, dass beide bei Jori falsch liegen... Aber Lecoq dachte ja gleich, dass Jori ein Verbrecher ist!


    Das mit den Metallen ist mr auch ein Rätsel! Wie kann man sowas oral oder iv verabreichen? Auch Platten am Körper stell ich mir total skuril und sinnlos vor! Also das ist echt noch bescheuerter als der Rest der Ideen zu dieser Zeit!


    Zitat

    Original von Booklooker


    Gérard erscheint mir jetzt auch viel viel skrupelloser als anfangs. Ganz geheuer fand ich ihn schon von Beginn an nicht, aber jetzt sehen wir sein wahres Gesicht. Aber wie passt Maxime in das Gesamtbild? Das habe ich noch nicht durchschaut.


    Sind die Berichte über Runa (erfahren wir eigentlich ihren richtigen Namen noch?) echt oder sind sie ausgedacht? Ich könnte mir vorstellen, dass sie stark an der Wahrheit angelehnt sind.


    Ich gehe schon davon aus, dass das die echten Berichte waren und Gérard nun Ärger von Luys bekommt, da er Runa entsorgt hat, obwohl sie nicht tot war!


    Gérard mag ich nun auch gar nicht mehr. Erst dachte ich, dass er ein Verbündeter von Maxime sei, aber das stimmt so wohl doch nicht. :-( Schon krass, dass die 2 einfach ohne Jori weitergemacht haben, nur weil dieser Skrupel zeigte als die eine Frau starb!
    Ich glaub übrigens, dass das mit Maxime und Gérard doch in der "normalen" Zeiteben stattfindet und Maxime gar nicht mehr ein richtiges KInd ist, auch wenn er mir wirklich immer so vorkam!! :-( Das gefällt mir nicht so ganz um ehrlich zu sein... Also, dass das so undurchsichtig ist/war!


    Zitat

    Original von jusch


    Quecksilbervergiftungen bei Therapien kommen ja heute noch vor, wie erst kürzlich berichtet wurde.


    Echt? Bei welchen Therapien?


    Zitat

    Original von Vera Buck


    Andere Berichte, so wie die von Burq, sind tatsächlich verschollen. Man weiß nicht mehr, warum er die Klinik plötzlich verlassen musste und warum er sich mit Charcot "verkracht" hat....
    Ich denke das ist wie heute auch noch. Alles gelangt mit Sicherheit nicht an die Öffentlichkeit.


    Aber es war bekannt woran Burq gearbeitet hat? Weil ich wüsste schon gerne, was er sich bei den Metallen überhaupt gedacht hat! Weil die Kinder wurden ja ganz klar vergiftet und ursprünglich war das ja mal seine Idee, richtig?


    Zitat

    Original von xexos
    Bei Jori hingegen wunderte ich mich ein wenig. Mal Student, dann hat er da bereits vor drei Jahren schon an den Metallversuchen mitgewerkelt und später steht er dann doch immer wie so ein treudoofer und hilfloser Dackel vor Luys.


    Stimmt. Das passt für mich auch nicht ganz zusammen... :gruebel

  • Mir ging es eher um das Student sein und vorher bei den Versuchen mit machen. Er muss ja direkt bei seiner Ankunft in Frankreich mit den Versuchen angefangen haben. Und was mir entfallen ist - er studiert da ja nicht mehr, oder? Er ist ja sozusagen in seinem heutigen praktischen Jahr oder sowas.