Flucht ins Feenland – Hope Mirrlees

  • Möglicherweise sind die letzten Geheimnisse äußerst bitterer Natur ...(Seite 326)


    ... und müssen darum gut verborgen werden? Sind sie in diesem Buch enthalten (und fast vermute ich dies)? Mag sein, mir haben sie sich jedenfalls nicht erschlossen. Wie das ganze Buch - leider. :-(


    Zitat

    bartimaeus
    Das Buch ist dermaßen komplex, dass man es nur schwer auf einen kurzen Text reduzieren kann.


    Stimmt, aber ich kann es derzeit auch auf keinen langen reduzieren.


    „Hope Mirrlees ist wohl die mit Abstand geheimnisvollste Gestalt unter den großen Phantasten des 20. Jahrhunderts. Sie schrieb ein einziges bedeutendes Werk der modernen Fantasy, Flucht ins Feenland, nur um dann plötzlich zu verstummen.“ So beginnt auf Seite 333 der rund 70-seitige Anhang. Ein Geheimnis ist mir dieses Buch - zumindest vorerst - auch geblieben.


    Es ist in wunderschöner, etwas altmodischer, altertümlicher, bilderreicher Sprache geschrieben. Und dennoch hielt es mich das ganze Buch hindurch auf Distanz, ich mußte mich förmlich zwingen fertigzulesen. Ich habe das Gefühl, daß das Buch voller Metaphern steckt, die ihren Sinn vor mir jedoch fest verschlossen haben. In einer Sprache geschrieben sind, die ich nicht verstehe, obwohl ich mir redlich Mühe damit gegeben habe.


    Wenn denn alle Geschenke des Lebens gut sind, so ist es vielleicht auch jede Gestalt, die das Leben wählt und die wir nicht verändern können. (Seite 323)


    Dieses Buch ist sicherlich ein „Geschenk des Lebens“ und hat eine gute Gestalt, mir erschien sie jedoch wie von Tüchern verhüllt, so daß ich nur grobe Umrisse erkennen konnte. Vielleicht war es auch nur das falsche Buch zur falschen Zeit, obwohl ich mich so darauf gefreut hatte. Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich es nochmals lesen, in der Hoffnung, daß ich dann zum Kern der Sache vordringen kann. Für dieses Mal muß ich damit zufrieden sein, es nicht verstanden zu haben und ganz von vorne beginnen zu müssen. Möglicherweise ist diese Erkenntnis der erste Schritt dazu, die Tücher zu entfernen und zum Wesentlichen zu gelangen. Denn es ist kaum anzunehmen, daß eine der „geheimnisvollsten Gestalten des 20. Jahrhunderts“ ein leicht verständliches Buch schreibt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Herzlichen Dank für alle diese Büchrertips, dadurch ist meine Wunschliste wieder um weitere drei Bücher gewachsen. :grin


    Ich habe allerdings Bedenken bei einer amerikanischen Ausgabe.
    Darin sind doch bestimmt Elfen und andere Fantasiegestalten Teufelszeug sind und damit zensiert wurden, weil die Erde laut den neuestem amerikanischen Schwachsinns, dank Georg Doppelpunkt Bush, doch in sechs Tagen erschaffen wurde. :lacht

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

  • Zitat

    Original von Sirius Black
    Ich habe allerdings Bedenken bei einer amerikanischen Ausgabe.


    Nun, ich habe zwar eine amerikanische Ausgabe, habe aber dennoch die deutsche gelesen. Ein direkter Vergleich fiel für die Übersetzung recht günstig aus. Ich hatte das ganze Buch über das Gefühl, als ob es auf deutsch geschrieben sei (was nicht bei jeder Übersetzung der Fall ist). Also für meine Begriffe ist die Übersetzung sehr gut gelungen, gerade auch die Namen gefielen mir außerordentlich gut. :-)


    @ Maharet
    Bartimaeus hat ja ganz anders geschrieben als ich. Ich würde es an Deiner Stelle auf jeden Fall mal versuchen, ob es Dir gefällt. Ich hatte schlicht und einfach das Gefühl, daß ich derzeit keinen Zugang zu dem Buch gefunden habe. Deshalb werde ich es - mit ausreichend zeitlichem Abstand - auf jeden Fall nochmals lesen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")