Hier kann zu den Seiten 335 - Ende (Kapitel 11 - 12) geschrieben werden.
'Naokos Lächeln' - Seiten 335 - Ende
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Das Ende hat mich mit dem Buch versöhnt. Toru ist erwachsen geworden, gereift und nun endlich bereit für eine wirkliche Beziehung.
Seine letzte Begegnung mit Reiko, die ich, bei allen Macken und Seltsamkeiten, die sie hat, schätzen gelernt habe, hat für mich den Bogen geschlossen, für sie und für ihn.
Naokos Schicksal erahnte man lange schon beim lesen, es konnte fast nicht anders sein.Ein Roman, die mich schockiert, abgestoßen, erstaunt, fasziniert hat, über den ich mich wundern konnte und den Kopf schütteln - und den ich doch nicht aus der Hand legte. Mehr kann man von einem Buch wirklich nicht verlangen.
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Ich bin auch schon seit zwei Tagen fertig mit dem Buch, habe es aber noch nicht geschafft etwas dazu zu schreiben.
Den Tod von Naoko fand ich sehr traurig und berührend, auch wenn ich schon die ganze Zeit während des Lesens damit gerechnet habe. Ein Happy End für Naoko hätte auch überhaupt nicht zu diesem Buch und der sentimentalen Grundstimmung gepasst.
Ja man merkt am Ende schon die Entwicklung von Toru. Ich fand es sehr beeindruckend wie seine Trauerzeit beschrieben wurde. Ich konnte es wirklich nachvollziehen, dass er erst einmal eine Zeit für sich sein musste und einfach weggefahren ist. Und ich denke so ist er nun reif für eine echte Beziehung zu Midori.Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt, fasziniert und bewegt. Es war ja nicht mein erstes Buch dieses Autors. Aber "Naokos Lächeln" war für mich jetzt genau das richtige Buch im richtigen Moment und für mich ein echtes Highlight.
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Am Ende angekommen, fand ich es beruhigend, dass Toru ja, wie wir vom Anfang wissen, sein Leben weiter lebt und die Erinnerung an Naoko bewahrt hat. Auch wenn diese Erinnerung immer blasser wird.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Am Ende angekommen, fand ich es beruhigend, dass Toru ja, wie wir vom Anfang wissen, sein Leben weiter lebt und die Erinnerung an Naoko bewahrt hat. Auch wenn diese Erinnerung immer blasser wird.Ich weiß nicht, wie sehr die Erinnerung verblassen wird. Seine Liebe zu ihr und erst recht ihr Tod, haben ihn nachhaltig geprägt. Zuerst glaubt er sogar, dass er nie wieder lieben wird, nie wieder frei sein wird für einen Neuanfang.
Reikos große Bedeutung für die Geschichte wird deutlich. Sie lässt ihn schließlich gesunden, wobei es nicht mehr überrascht, wie nüchtern die beiden zusammenkommen. -
Geprägt haben ihn die Erlebnisse sicher. Trotzdem sagt er das zu Beginn ja selbst, dass seine Erinnerung an Naoko verblasst ist, dass es ihm immer schwerer fällt und immer länger dauert, sich ihr Gesicht in Erinnerung zu rufen.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Geprägt haben ihn die Erlebnisse sicher. Trotzdem sagt er das zu Beginn ja selbst, dass seine Erinnerung an Naoko verblasst ist, dass es ihm immer schwerer fällt und immer länger dauert, sich ihr Gesicht in Erinnerung zu rufen.Ich habe das Buch gestern beendet und mir dann noch einmal das erste Kapitel durchgelesen. Hier beschreibt er ja genau das, was du erwähnst. Es endet dann mit folgendem Zitat, das mich jetzt, wo ich die ganze Geschichte kenne, sehr traurig macht. Vor allem in Bezug auf Torus Uneigennützigkeit in der Beziehung zu Naoko, was umgekehrt wohl nicht so war. Er wird sie durch das gegebene Versprechen nie wirklich hinter sich lassen können. Das ist schon ein wenig grausam.
ZitatInzwischen habe ich begriffen, warum sie mich bat, sie nicht zu vergessen. Natürlich wußte Naoko Bescheid. Sie wußte genau, daß meine Erinnerung an sie verblassen würde, und nahm mir das Versprechen ab, sie nicht zu vergessen. Mich für immer an ihre Existenz zu erinnern.
Dieses Wissen erfüllt mich mit fast ebenso unterträglicher Trauer wie das Wissen, dass Naoko mich nie geliebt hat.Nachdem ich mit 1Q84 ja gar nichts anfangen konnte, hat mir "Naokos Lächeln" wirklich sehr gut gefallen. Beeindruckt hat mich vor allem sein Schreibstil, seine Art die Umgebung zu beschreiben, Stimmungen zu erzeugen und vor allem seine Dialoge, die auf den ersten Blick so oberflächlich wirken und ganz tief gehen, wenn man sich darauf einlassen will bzw. kann.
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Ja, gerade diese Erkenntnis, dass Naoko ihn nicht geliebt hat, das ist schon sehr traurig. Allerdings glaube ich, Toru hat das auch früher schon gewusst.
Vielleicht wird ihm jetzt deutlicher, dass er sie sehr wohl geliebt hat und ihr Bild - wenn auch etwas verblasst - ihn noch immer begleitet. -
Zitat
Original von Saiya
... Er wird sie durch das gegebene Versprechen nie wirklich hinter sich lassen können. Das ist schon ein wenig grausam.Du hast recht: Das ist grausam.
Ich glaube nicht, dass Toru, so wie er ist, sie je vergessen wird und sich je ganz von seiner unglücklichen, einseitigen Liebe erholen wird. Eigentlich ist er gebrochen. Reiko konnte ihm ein wenig helfen, aber so das reicht...Zitat
Nachdem ich mit 1Q84 ja gar nichts anfangen konnte, hat mir "Naokos Lächeln" wirklich sehr gut gefallen. Beeindruckt hat mich vor allem sein Schreibstil, seine Art die Umgebung zu beschreiben, Stimmungen zu erzeugen und vor allem seine Dialoge, die auf den ersten Blick so oberflächlich wirken und ganz tief gehen, wenn man sich darauf einlassen will bzw. kann.1Q84 kenne ich nicht, aber was du über unser Leserundenbuch sagst, hätte ich nicht besser zusammenfassen können.
Ich hatte gerade zu Anfang des Buches so meine Schwierigkeiten, gerade auch nicht der Hoffnungslosigkeit und Nüchternheit, die die jungen Menschen im Buch zu umgeben scheint. Aber inzwischen bin ich sehr, froh, diese Buch gelesen zu haben und nachhaltig beeindruckt von seiner Stille und Sanftheit. -
Ich überlege gerade, ob ich das Buch ebenfalls still und sanft finde. Es ist sicher eine Seite davon. Gleichzeitig ist es aber auch unerbittlich in der Einsamkeit, in der alle Personen zurückbleiben. Jeder hockt in seinem eigenen wasserlosen Brunnen, sieht einen blassen Schein des Lebens wie es hätte sein können und findet doch nie heraus.
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Zitat
Original von Rumpelstilzchen
Ich überlege gerade, ob ich das Buch ebenfalls still und sanft finde. Es ist sicher eine Seite davon. Gleichzeitig ist es aber auch unerbittlich in der Einsamkeit, in der alle Personen zurückbleiben. Jeder hockt in seinem eigenen wasserlosen Brunnen, sieht einen blassen Schein des Lebens wie es hätte sein können und findet doch nie heraus.Ich empfinde es auch als stilles, sanftes Buch, aber auch als eines mit großer Wucht und harten Wahrheiten, mit denen die Figuren zu kämpfen haben.
Für mich bleiben sie aber nicht alle in ihren Brunnen sitzen. Ich habe die letzte Szene, als Toru Midori anruft und endlich einmal jemanden um Hilfe für sich bittet, als einen Schritt aus dem Brunnen heraus empfunden. Ich habe beim Lesen Erleichterung empfunden.
Auch die Verwirrtheit des nicht Wissens, wo er sich befindet, passt dazu. Es wirkte auf mich, als sei er aus dem Brunnen hinauf ins echte Leben katapultiert worden und muss sich nun erst einmal neu orientieren. Natürlich wird er die Zeit im Brunnen, die ihn geprägt hat, nie vergessen können. Dafür hat Naoko mit ihrem Versprechen ja auch gesorgt. Aber er hat es trotzdem irgendwie geschafft weiterzuleben und nicht aufzugeben.Je länger das Buch "sackt", desto begeisterter bin ich davon. Es lässt mich aber auch jetzt immer noch nicht los.
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Das stimmt, Toru hat aus dem Brunnen heraus und in ein Leben hineingefunden. Immerhin diese Gewissheit können wir mitnehmen.
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Zitat
Original von Saiya
Je länger das Buch "sackt", desto begeisterter bin ich davon. Es lässt mich aber auch jetzt immer noch nicht los.
Das kann ich so voll und ganz unterschreiben. Mir geht es bei diesem Buch auch so, dass es mich einfach nicht los lässt. Ich bin schon ein paar Tage fertig mit dem lesen, trotzdem muss ich immer wieder an einzelne Szenen daraus denken. Die Geschichte hallt wirklich nach bei mir und die Personen bleiben in meinem Gedächtnis.
Es gibt Bücher, die finde ich während des Lesens gut, aber trotzdem bleiben sie mir nicht lange in Erinnerung.
"Naokos Lächeln" wird bei mir noch lange nachwirken. -
Was für ein wundervolles Buch!
Der letzte Abschnitt hat mich umgehauen. Ein sehr stimmiges Ende für dieses Buch. Ich mochte Toru zurufen: "Willkommen in deinem Leben! Nimm es, genieße es! Lebe es!"
Obwohl so viele Tode in dem Buch vorkommen, ist es für mich vor allem eine Hommage an das Leben.Was für eine lebensspendende Trauerfeier! Durch die gemeinsam verbrachte Nacht finden Toru und Reiko wieder ins Leben. Selten habe ich eine so reine Sexszene gelesen.
ZitatOriginal von Rouge
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Den Tod von Naoko fand ich sehr traurig und berührend, auch wenn ich schon die ganze Zeit während des Lesens damit gerechnet habe. Ein Happy End für Naoko hätte auch überhaupt nicht zu diesem Buch und der sentimentalen Grundstimmung gepasst.
Ja man merkt am Ende schon die Entwicklung von Toru. Ich fand es sehr beeindruckend wie seine Trauerzeit beschrieben wurde. ...
Das empfinde ich auch so. Und wie gut, dass er sich diese Zeit nimmt. Die meisten Menschen nehmen sich gar keine Zeit, um um einen geliebten Menschen zu trauern.
Das Ende empfinde ich als totales Happy End. Ich denke nicht, dass Naoko jemals wieder zurück in ein unbeschwertes Leben gefunden hätte. So komisch das klingt, sie hat sich und Toru durch ihren Frei-Tod befreit. Hier mach das Wort "Freitod" wirklich einen Sinn.Ich schreibe später weiter.
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Die Beschreibung von Naokos letztem Tag ist sehr berührend. Gerade, dass sie so munter und fröhlich wirkte.
Als hätte sie sich durch ihre Entscheidung vom Druck, weiterleben zu müssen, befreit.
Und obwohl es für sie vielleicht die richtige Entscheidung war, es ist traurig. -
Ich habe gerade noch einmal "Norwegian Wood" gehört- da kullerten doch ein paar Tränen.
"And when I awoke I was alone
This bird had flown
So I lit a fire
Isn't it good Norwegian wood?"Total unverständlich ist für mich, warum das Buch auf Deutsch "Naokos Lächeln" heißt.
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Ich habe es gerade auf meiner 2-stündigen Fahrt nach Hause zu Ende gehört. Obwohl es überwiegend traurig und auch etwas deprimierend war, habe ich das Buch sehr genossen. David Nathan hat fantastisch gelesen und ich bin durch dieses Buch wieder ein wenig aus meiner Anti-Nathan-Phase heraus gekommen.
Wie traurig, dass Naoko sich am Ende umgebracht hat. Eigentlich habe ich nichts anderes erwartet, aber es war trotzdem ein kleiner Schock. Mich hat ein wenig genervt, dass Toru mit allen möglichen Frauen ins Bett gehüpft hat oder sich zumindest von ihnen hat.... beglücken... lassen. Ich habe kurz überlegt, ob das der Ausdruck des Jahrzehnts, von wegen freie Sexualität und so, sein sollte.
Reiko hat sich dann doch noch aus ihrem behüteten zu Hause getraut. Ich bin mir auch ganz sicher, dass sie es schafft. Ich mochte sie sehr. Sie hat sich zwar sehr in die Beziehung von Naoko und Toru eingemischt, aber sie war dann doch sehr vernünftig und hat gute Tipps gegeben. Und Toru und Midori passen auch total gut zusammen. Ich habe mich sehr gefreut, dass es scheinbar für sie doch noch eine Zukunft gibt.
ZitatOriginal von Rouge
Ja man merkt am Ende schon die Entwicklung von Toru. Ich fand es sehr beeindruckend wie seine Trauerzeit beschrieben wurde. Ich konnte es wirklich nachvollziehen, dass er erst einmal eine Zeit für sich sein musste und einfach weggefahren ist. Und ich denke so ist er nun reif für eine echte Beziehung zu Midori.
Ich konnte das auch total gut nachvollziehen. Er hatte ja nie wirklich Zeit sich mit Naoko auseinander zu setzen und ich kann total verstehen, dass er Zeit für sich brauchte um damit klar zu kommen, dass sie nicht mehr da ist.
ZitatOriginal von Saiya
Je länger das Buch "sackt", desto begeisterter bin ich davon. Es lässt mich aber auch jetzt immer noch nicht los.
Ich glaube, ich werde noch eine ganze Weile über das Buch nachdenken. Es hat mich ja in der Zwischenzeit auch sehr beschäftigt.
ZitatOriginal von Regenfisch
Total unverständlich ist für mich, warum das Buch auf Deutsch "Naokos Lächeln" heißt.
Für mich auch. Der Titel wirft ein total falsches Bild auf den Inhalt. Man hätte einfach den englischen Titel beibehalten sollen.