Lesebücher ?

  • Hallo,


    immer wenn ich hier so nachsehe, was ihr gekauft habt, was ihr gerade so lest, dann fällt mir zunehmend auf, daß kaum Bücher dabei sind, die für mich unter "Lesebücher" einzuordnen sind.


    Sicher kennen alle die Krimi-Lesebücher, Frauen-Lesebücher, Schocker-, Herbst-, Frühling-, Winter-, Sommer-Lesebücher.... mal laufen sie direkt über den Begriff "Lesebuch", mal Lesefestival, dann wieder Jahresband ... aber es läuft auf die gleiche Sache raus, Sammlungen von Kurzgeschichten oder Novellen verschiedenster Autoren.


    Die letzten Tage habe ich viel in solchen Lesebüchern gelesen, bin dabei auch auf Autoren aufmerksam geworden, von denen ich vermutlich sonst nie ein Buch angesehen hätte.


    Wird das hier so wenig gelesen, oder nur so wenig besprochen, weil es schwer einzuordnen ist, wenn man vier oder fünf Geschichten in einem Buch mit 15 Geschichten ganz toll findet - und sich diese Geschichten auch noch sehr unterscheiden?

  • Ich denke das tatsächlich mehr Romane gelesen werden , habe zwar auch das ein oder andere "Lesebuch" wie z.B. "Die Frau im Fahrstuhl" von Helene Tursten , was ich übrigens nur empfehlen kann , aber in der Regel lese auch ich lieber Romane. Ich lese zwar auch ganz gerne mal die ein oder andere Kurzgeschichte , vor allem wenn ich nicht in der Stimmung bin ein ganzes Buch zu lesen aber ich denke der Trend geht in Richtung Romane... :wave

  • Zitat

    Original von Buchling
    Wird das hier so wenig gelesen, oder nur so wenig besprochen, weil es schwer einzuordnen ist, wenn man vier oder fünf Geschichten in einem Buch mit 15 Geschichten ganz toll findet - und sich diese Geschichten auch noch sehr unterscheiden?


    Also ich persönlich meide solche Bücher. Mir gefallen Kurzgeschichten irgendwie nicht Die sind mir einfach zu kurz... :lache


    Wenn ich lesen möchte, dann will ich auch was davon haben und für meinen Geschmack sind solche Kurzgeschichten einfach zu schnell vorbei. Das finde ich irgendwie unbefriedigend.

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich lese eigentlich auch lieber Romane.


    Einige Argumente sprechen aber auch für Lesebücher.


    Daß hier so viele Lesebücher rumstehen verdanke ich Herrn Buchling, der oft sehr spät erst mit überberanstengten Augen aus der Arbeit kommt, trotzdem gerne noch etwas lesen möchte, aber nicht weiß ob er am nächsten oder übernächsten Tag überhaupt zum Lesen kommt.


    Darum liest er vor dem Einschlafen gerne nochmal eine oder zwei Kurzgeschichten 1000- Seiten Romane sind nur selten möglich.


    Ich habe festgestellt, daß Kurzgeschichten oft eine ganz andere Qualität haben und mich eine gute Kurzgeschichte oder Novelle sehr viel länger verfolgt, als z.B. ein Roman von Koontz oder King, bei denen ich oft schon nach wenigen Monaten nochmals nachlesen muss um was es ging, um mich halbwegs wieder an die Geschichte zu erinnern.


    Und das Lesen dieser Lesebücher schafft mir einen Zugang zu Generes, von denen ich dachte, sie würden mich nicht interessieren und auch zu Autoren, die ich ansonsten nie beachtet hätte.


    Irgendwie empfinde ich diese literarischen Wundertüten als sehr spannend.

  • Mir geht es wie Morgana, ich mag auch keine Kurzgeschichten, ich lese lieber dicke Romane. Bücher unter 200 Seiten schaue ich gar nicht an und schon gar nicht Bücher mit mehreren Geschichten. Ich weiß auch nicht wieso, aber sie interessieren mich einfach nicht. :wave

  • Vielen Dank Wolke,


    das ist doch gleich mal auf meinem Wunschzettel (bzw. Merkzettel) gelandet.
    Ich habe lange gebraucht, um mich mit diesen Lesebüchern anzufreunden, vor allem weil so Kurzgeschichten und Novellen in meiner Schulzeit bis zum Erbrechen zerpflückt wurden.


    Aber ich habe z.B. noch nie so viel von Edgar Allan Poe gelesen, der sich verstreut in den ganzen Lesebüchern hier findet. Der hat vor allem sehr kurze aber auch sehr eindringliche Geschichten geschrieben.


    Ich will niemandem diese Bücher einreden - aber einen Blick sind sie schon mal wert. :wave

  • Ich lese auch nicht gerne Kurzgeschichten. Sie sind auch meistens gerade wenn man muede ist viel anstrengender zu lesen, weil ja wirklich jedes einzelne Wort zaehlt und man aufpassen muss nicht eine wichtige Stelle zu uebersehen. Es bleibt auch selten genuegend Platz fuer gute Charakterentwicklungen.


    Ausnahme: mir gefiel "Liebesfluchten" von Bernhard Schlink sehr gut. Er ist eben ein Schriftsteller, der sehr klar und prezise schreibt. Daher sind ja auch seine Romane nie sehr lang und die Kurzgeschichten funktionieren.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Mach ich einen grossen Bogen drum. Vorallem um die "Urlaubslesebücher", die jedes Jahr zur Ferienzeit erscheinen. Ich verstehe irgendwie nicht, warum ich ausgerechnet im Urlaub plötzlich irgendwelche Kurzgeschichten lesen sollte, wenn ich sonst Romane bevorzuge. :gruebel


    lg Iris

  • Ich hab den Eindruck, dass solche "Urlaubs-" und ähnliche "-lesebücher" vor allem solche Leute ansprechen sollen, denen "richtige" Bücher zu dick/lang/anspruchsvoll sind. Mundgerechte Häppchen mit klangvollen Namen.


    Ich lese nur sehr selten Kurzgeschichten, weil sie mir nicht so gut gefallen. Kaum ist man in der Handlung drin und kennt die Personen ein bisschen, kommt schon die nächste - das ist nicht so mein Ding. Vor allem, wenn es auch noch unterschiedliche Autoren sind.


    Also, was das Genre betrifft - geprüft und nicht für gut befunden. ;-)


    Das Argument "neue Autoren kennen lernen" hat natürlich was - aber hey, wofür hab ich denn die Eulen?! :grin Nee, im Ernst, wenn mir ein neuer Name auffällt, informiere ich mich möglichst gut vorher, und dann versuch's ich gleich mit einem "ganzen Buch", denn da ist die Chance grösser, dass mir das Genre gefällt.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Gut, also wenn ich ein Buch mit Geschichten von Edgar Allan Poe kaufe, dann ist eine Geschichte darin vielleicht genial, die gleiche Geschichte aber Schrott, weil wie in einem "Grusel-Lesebuch" steht? - sorry, aber so kommt es rüber.


    Ist dann die ganze Begeisterung, die hier über einzelne Kurzgeschichten und Texte in der Autorenecke steht nur geheuchelter Freundschaftsdienst?


    Die Frage drängt sich auf, wenn alle Kurzgeschichten als so niveaulos und doof empfinden.


    Im Urlaub tendiere ich wirklich öfter zu einfacheren, kürzeren Romanen oder auch Kurzgeschichten. Anders als an verregneten Herbstabenden, kalten Winterwochenenden, die ich kuschelig im Bett verbringe, werde ich im Urlaub ständig gestört - Ausflüge stehen an, Herr Buchling fordert meine Aufmerksamkeit, das Meer ruft, Kinder toben in meinem Garten, der auch nach meiner Pflege schreit .... zuviel RL als sich für Stunden in eine andere Welt verkrümeln zu können :-]


    Leseratte - Danke für den Link, ich sehe es mir noch genauer an, klingt aber schon mal sehr gut :knuddel1

  • Ein Gedanke ist mir noch gekommen, weil gerade ein Märchen-Thread hier läuft. ... Hmm, was verbindet denn den bunt gewürfelten Haufen an Menschen, der sich "Die Deutschen" nennt?


    Sind es nicht auch diese Gestalten, die sich in 10-Seiten-Geschichten wieder finden, wie z.B. Rotkäppchen, Froschkönig, Frau Holle..... ???
    Sind nicht auch die Geschichten der Bibel nur ganz kurz - und sagen mehr aus als manche 4000 S SiFi-Serie?


    Leseratte , ganz sicher werde ich hier noch Vorschläge machen, wenn es nicht auf eine grundsätzliche "Bähh-Lesebuch" - Meinung stösst.

  • Bei mir halten sich Romane und Kurzgeschichten ganz gut in der Waage, obwohl ich überwiegend Romane lese.


    Meistens lese ich Kurzgeschichten wenn ich keine Lust habe nach einen dicken Buch mich direkt wieder auf das nächste (dicke) Buch zu stürzen, oder wenn ich mal nicht so viel Zeit habe mich in eine neue Story reinzulesen. Passiert schon mal in "Prüfungsvorbereitungsphasen",
    oder um die Wartezeiten zwischen den Klausuren zu verkürzen. Habe dann nämlich nicht die Nerven ein ganzes Buch zu lesen und meistens kann ich ein Buch nicht weglegen wenn ich es angefangen habe. Und ganz ohne "normales" Lesen für zwischendurch geht es leider auch nicht... :-)

    Sie sind dann so kleine Häppchen zwischendurch, was nicht heißen soll das sie qualitativ schlechter als Romane sind. Bei manchen trifft eher das Gegenteil zu. Ich habe schon Kurzgeschichten gelesen, die in zehn Seiten mehr ausgesagt haben als ein 800-seitiger Roman.

  • tinkerbell


    jetzt hast du es geschafft, daß ich mich auch mal bei BT umgesehen habe :grin


    Könnt ihr euch so leicht von Büchern trennen? Bei mir ist das schon eine große Entscheidung, so als würde ich mein Auto verkaufen :cry


    Ich denke, daß wir den Jahresband haben, Herr Buchling war eine gewisse Zeit ganz verrückt danach. Ich müsste mal bei seinen Büchern aufräumen, so ein Durcheinander hab ich noch nie gesehen.:yikes
    Nicht, weil ihm dicke Bücher zu anspruchsvoll gewesen wären - aber wenn man ein Doppelstudium durchzieht, und jeden Abend noch eine dreiviertel Stunde mit dem Zug fährt, dann ist es wirklich schwierig, sich auch dann noch auf einen dicken Roman zu konzentrieren, wenn man den ganzen Tag von Vorlesung zu Vorlesung gerannt ist, und dann müde in einem überfüllten Pendlerzug sitzt.



    Wie gesagt, inzwischen habe ich erkannt, daß viele der Geschichten durchaus ihren Reiz haben.


    Besonders gut gefallen haben mir diese Jahreszeitenlesebücher vom Heyne Verlag. Also Geschichten, die in dieser Jahreszeit spielen, von Autoren, wie Kästner, Böll, Tucholsky, Dickens ... usw. oder auch kleine Mordgeschichten mit überraschendem Ende.


    rennilady ,


    genau dafür greife ich jetzt auch gerne darauf zurück. Nachdem mich ein Buch für einige Abende beschäftigt hat, bin ich oft noch in Gedanken in dieser "Romanwelt" und will das erst sacken lassen. Auf neue Geschichten will ich aber auch nicht verzichten.


    Und das stimmt einfach, manche dieser kurzen Geschichten schleppt man gefühlsmäßig länger mit sich rum, als einen dicken Unterhaltungsroman.:

  • Buchling


    Du brauchst dich für deinen Geschmack doch nicht entschuldigen. Wenn ich manchmal ein dickes Buch lese, dann ist es auch oft sehr weitschweifig, das hätte der Autor dann auch kürzen können, so kommt es mir oft vor. Spannende Kurzgeschichten zu schreiben sind ja auch eine Kunst, und genauso ist es eine Kunst, bei einem Doppelstudium die Lust am Lesen nicht zu verlieren.


    Von Büchern trennen - mittlerweile ja, denn das altbekannte Problem - der Platz. Außerdem bekomme ich von Eltern - von denen ich nun mal die Leselust geerbt habe - viele Bücher, an denen ich überhaupt kein Interesse habe. Ich freue mich jedesmal, wenn ich jemanden anderen damit glücklich machen kann. Die Bücher sind oft noch wie neu, nur einmal gelesen. Auch bei meinen ganzen Büchern sind viele dabei, die mir nicht gefallen haben oder die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Warum sollte ich sie horten? Ich bin Vielleser und Viellkäufer, wo soll ich dann irgendwann damit hin? Vielleicht freut sich ja jemand anders darüber, denn Bücher sind ja keine Schmuckstücke, sie möchten gelesen werden. Genauso habe ich aber immer noch sooooo viele Bücher, die ich nie nich weggeben würde, die zieren meinen Wohnzimmerschrank. wobei die hintere Reihe leider auch keiner sieht. Ich glaube bei über 1000 Büchern, und da sind die 1000 von den Eltern noch nicht dabei, fällt das ein oder andere gar nicht auf, das fehlt, immerhin gibt es ja jedes Jahr genug neue. Und BT ist ja nun auch ein 1:1 Tausch, das schmälert das RUB nicht so wirklich.


    LG
    Tinker