Gebundene Ausgabe: 864 Seiten
Verlag: Kindler (25. September 2015)
ISBN-13: 978-3463406589
Originaltitel: El Mapa del caos
Preis Gebundene Ausgabe: Euro 24.95
Preis Kindle E-Book: Euro 21.99
Autor
Félix J. Palma wurde 1968 in Sanlúcar de Barrameda geboren und lebt heute in Barcelona. Er absolvierte eine Ausbildung als Werbefachmann in Sevilla, bekam jedoch für seine ersten Erzählungen und Romane bereits so viele Stipendien, dass er den Beruf nie ausübte. Seine "Landkarten" sind in über zwanzig Sprachen übersetzt und auch in den USA ein großer Erfolg.
Kurzbeschreibung/Klappentext
Nach "Die Landkarte der Zeit" und "Die Landkarte des Himmels" ist dies nun der letzte Teil der "Landkarten"-Trilogie des spanischen Bestsellerautors.
Die Geliebte wiederfinden, die er verloren hat: diesem großen Traum hat sich der Millionär Gilmore verschrieben. Und bis jetzt gelang ihm alles, was er sich vornahm. Seine Verlobte Emma kommt bei einem Unfall mit einem der neu erfundenen Automobile ums Leben, und um sie wiederzuerwecken, werden keine Mittel gescheut. Wie gut, dass wir uns im viktorianischen London befinden, wo der Spiritualismus in Mode ist und die Toten die Lebenden besuchen. Alte Bekannte und neue Freunde treten auf und nehmen an spirituellen Sitzungen teil: Inspektor Clayton von Scotland Yard verliebt sich in eine Gräfin und ist einem falschen Medium und einem echten Geist auf der Spur. H. G. Wells und seine Frau Jane erfinden ein Serum, mit dem man sich vervielfältigen kann, und huschen elegant durch verschiedene parallele Welten. Charles Dodgon, alias Lewis Carroll, der Autor von "Alice im Wunderland" und Arthur Canon Doyle, der literarische Vater des Detektivs Sherlock Holmes, tragen mit ihrer Fantasie ihren Teil bei, Emma und Gilmore zusammenzubringen. Gemeinsam suchen sie einen Weg, um die durch den Tod getrennten Liebenden zu vereinen. Denn: Stärker als der Tod ist die Liebe.
Ein Detektivroman, ein Abenteuerroman, ein großer Lesespaß: Voller Humor und wirbelnder Phantasie schreibt Palma im letzten Teil seiner Trilogie über das berauschende Abenteuer der Liebe.
Meine Meinung
Den Dritten Teil und gleichzeitig Abschluss der "Landkarten-Trilogie" von Felix J. Palma habe ich sehnlichst erwartet. Wie schon bei seinen ersten beiden Landkarten Romanen, finden wir zwischen den Buchdeckeln einen lukullischen Festschmaus für Leser, die gerne zwischen Phantasie und Realität hin und her pendeln und sich dabei nie sicher sein können, ob das was nun gerade erzählt wird echt ist oder ob wir in phantastische (Parallel-) Welten abdriften. Der Autor zieht einem immer wieder den sicher geglaubten Boden unter den Füssen weg und man rätselt, ob wir ihm in diesem Moment auf den Leim gehen. Ein Schelm, ein Taschenspieler, ein Schlaumeier der saumässig gerne mit den Lesern spielt und ich meinerseits mag dieses literarische Vexierspiel mit dem er meinen Verstand auf die Probe stellt. Wie immer kommt noch das Kuriosum der Zeit hinzu von der Albert Einstein einmal sagte: Die Unterscheidung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist ein Illusion, die sich allerdings hartnäckig hält. Illusion ist so ein Wort, dass wie die Faust aufs Auge zu diesem Roman passt.
Palmas detailverliebter Erzählstil ist unverwechselbar und ich fühle mich von der ersten Seite an pudelwohl in der verzwickten Geschichte. Leider liegen zwischen den drei Teilen ein paar Jahre und ich kann mich nicht an alle Einzelheiten erinnern aber das stört mich nicht im geringsten und ich lasse mich vom Autoren bereitwillig an die Leine nehmen und bin neugierig was für wundersame Dinge er mir zeigen will. Einmal mehr ist auch dieses Buch eine Hommage an grosse Literaten der Vergangenheit. Neben H.G. Wells sind diesmal als bekannteste Schriftsteller Arthur Conan Doyle und Lewis Carroll dabei. Es werden gleich mehrere rote Handlungsfäden gesponnen von denen einige für viele Seiten in einem Wollmausknäuel ruhend brach liegen bis sie wieder aufgenommen und entwirrt werden damit die lange Lesereise mit den einzigartigen Abenteuern ein würdiges Ende findet.
Das Manko dieses Buches liegt in seiner Länge. Auch wenn ich Palmas ausschweifende Erzählerei sehr mag, so sind 860 Seiten diesmal eindeutig zu viel des Guten. Für meinen Geschmack hätte eine Kürzung um rund 200 Seiten dem Roman gut getan. Dies ist auch der Grund weshalb ich zwei Eulenpunkte in der Wertung abziehe.
Eines braucht man sich nicht vorzumachen: Wer mit dem ersten und zweiten Teil dieser Trilogie nicht recht warm wurde, wird auch beim Abschlussband nicht glücklich werden. Ich verstehe jede(n) Leser/-in der/die diese Bücher nicht mag. Sie sind speziell. Aber mir gefallen sie ungemein und besonders das zweite Buch fand ich das Beste der Dreien. Und nun wohlan geschätzte Leser! Stürzt auch mutig auf die Geschichte vom Chaos wo Verstandesungeheuer in einem Multiversum ihr Unwesen treiben und lasst euch führen und verführen, aber nicht auf einen Irrweg führen, und lest von Dingen, die einfach passieren, weil sie passieren können! Wertung: 8 Eulenpunkte