Eine Freundin in Polen - Charlotte Zimmermann (ab 13)

  • Taschenbuch 1976
    142 Seiten


    Kurzbeschreibung:
    Während einer Ferienfahrt begegnet Heidi der der Vergangenheit, der Zukunft und-Janina


    Über die Autorin:
    Dr. phil. Charlotte Zimmermann, Studiendirektorin i.R., geb. 1926 im ostpreußischen Angerburg, hat u.a. veröffentlicht: Auftrag und Wagnis, (Hg. Franziskanerinnen von Erlenbad, 1974); Eine Freundin in Polen (1976). Jurek oder Daheim im fremden Land (Patmos, 1987), Ich bin Ewa (Bernardus, 1999).


    Mein Eindruck:
    Die Ich-Erzählerin schildert die Erinnerungen an die Reise, die sie mit ihrer inzwischen verstorbenen Tante (eigentlich eine Freundin der Mutter) nach Polen machte, als sie 13 Jahre alt war.


    Die Reisegruppe fährt mit dem Bus von Frankfurt ab und erreicht über Prag schließlich Krakau, Warschau (auch Auschwitz wird besucht), Ermland und Masuren sowie Danzig und Breslau.


    Für die Tante ist die Reise eine Rückkehr in die Heimat, aus der sie gegen Kriegsende fliehen musste,
    Die Erinnerungen der Erzählerin werden durch das Lesen der Tagebucheintragungen ihrer Tante aus der Zeit der Reise beeinflusst. So durchdenkt sie Bedeutungen des Gesehenen und Tragweite der Vergangenheit und wertet sie neu. Vieles konnte sie als Kind nicht komplett verstehen, ihr fehlte das Verständnis für die geschichtlichen Zusammenhänge, die sich ihr erst jetzt erschließen. Betroffen ist sie auch über das Schicksal ihrer eigenen Familie, denn außer ihrer Mutter sind alle ihre mütterlichen Verwandten tot. Sie liest auch das Kriegstagebuch ihrer Mutter.
    Erkenntnisse bringen ihr außerdem die Diskussionen mit dem gleichaltrigen polnischen Mädchen Janina, mit der sie sich anfreundete
    Eingewoben in die Geschichte ist dann noch das Schicksal der Kriegsgefangenen Basia.


    Der erzählerische Kunstgriff macht das Buch interessant, aber auch ein wenig umständlich. Doch die vielen Fakten und die Darstellung der Geschehnisse machen das Buch für mich lesenwert.