Alexandra Marinina

  • Hat mir heute eine Kollegin wärmstens empfohlen. Angeblich sozusagen Moskau-Krimis, mit einer intelligenten, menschlichen Kommissarin. Kennt die jemand? Schöne Cover haben die Bücher - siehe z.B. unten.


    Die Kollegin war's auch, die mich drauf gebracht hat, dass manche Donna-Leon-Krimis in der Übersetzung besser sind als im Original - sie hatte Recht, und seither höre ich bei ihren Empfehlungen hin. ;-)

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  • Von Alexandra Marinina habe ich mittlerweile alle Bücher aus unserer Bücherei gelesen. Ich dachte auch, ich hätte sie hier schon mal vorgestellt, das war aber in einem anderen Forum. Ich kopiere meine dortige Vorstellung einfach mal hier rein.


    Auch den neusten Fall der russischen Autorin Alexandra Marinina habe ich mir wieder aus der Bücherei ausgeliehen - und ihm an einem Wochenende gelesen.
    Ich mag ihre Art zu schreiben, ich mag Anastasija Kamenskaja (auch wenn sie für meine Begriffe ein wenig zuviel kann) und ich mag auch etwas über den russischen Alltag erfahren. Und da die Autorin lange Jahre in der Miliz tätig war und auch ihr Mann Polizist ist, weiß sie sicher, worüber sie schreibt.
    Besitzen muss ich ihre Bücher nicht unbedingt - aber lesen und ich möchte sie euch weiterempfehlen.


    Wie das bei Reihen so ist, gibt es schwächere und stärkere Fälle, aber bei Marinina ist mir bisher noch keiner untergekommen, bei dem ich sagen würde "das gefällt mir nicht mehr".
    "Der gestohlene Traum" war eindeutig spannend geschrieben, den Fall fand ich ausgezeichnet, nur die russischen Namen waren auch diesmal teilweise schwer zu merken und auseinanderzuhalten - zumal speziell in diesem Buch viele einen Spitznamen bzw. Kosenamen oder einen Unterwelt-Namen haben, dann ihren "normalen Namen", da heißt es dann schon "aufpassen".
    Und die Vorstellung, wie weit die Mafia und Verbrecherorganisationen den Polizeiapparat kontrollieren kann einem schon Angst und Bange machen. Ich wüsste nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn man an mich mit der "Bitte" herantritt, Zeugenaussagen unter den Tisch zu kehren und Ermittlungen zu boykottieren - und ich wüsste genau, dass die andere Seite auch vor Mord an meinen Angehörigen nicht zurückschrecken würde ...
    Das Ende stellte mich leider nicht 100 %ig zufrieden - aber so ist das Leben wohl manchmal.


    "Der gestohlene Traum" ist für mich nicht eines ihrer besten Bücher, aber verschlingen musste ich ihn schon. Ich wollte wissen, wie es ausgeht und wie sich die Kamenskaja als Einzelkämpferin durchschlägt. Aber die bisherigen Fälle, die sie im Team löste, gefielen mir schon besser. Das ging halt nur in diesem Fall nicht, da einer der Kollegen ja gekauft war ...



    Aus der Amazon Redaktion: Kurzbeschreibung
    "Für Anastasija Kamenskajas Kollegen scheint der Fall klar: Die schöne junge Sekretärin und Gelegenheitsprostituierte Vika Jeremina, die in einem Waldstück in der Nähe von Moskau ermordet aufgefunden wurde, ist ein Opfer ihres ungewöhnlichen Lebenswandels und einer schweren psychischen Erkrankung geworden. Für Anastasija dagegen beginnt der schwierigste Fall ihrer Laufbahn als Kripobeamtin. Denn es gibt eine undichte Stelle in der Obersten Kriminalbehörde Moskaus, mindestens einer ihrer Kollegen arbeitet für die örtliche Mafia und untergräbt ihre Ermittlungen. Aber wer? Bei einer Reise nach Rom macht Anastasija eine Entdeckung, die die Mordsache Jeremina in ein völlig neues Licht rückt, und gerät damit selbst ins Visier der Mafia... "


    Über den Autor
    Alexandra Marinina wurde 1957 in St. Petersburg geboren. Ende der sechziger Jahre zog die Familie nach Moskau um, wo Alexandra Marinina heute noch lebt. Bei ihrer Berufswahl nahm sie sich ihre Eltern zum Vorbild: ihr Vater war Polizist, ihre Mutter Juristin. Alexandra Marinina studierte Jura, promovierte, und arbeitete 20 Jahre lang im Moskauer Juristischen Institut des Innenministeriums, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants der Miliz. Dort erstellte sie Verbrechensanalysen, Entwicklungsprognosen und Täterprofile und unterrichtete angehende Kommissare. 1993 begann sie, die schon als Kind eine begeisterte Leserin war und nun aufgrund ihrer Berufserfahrung immer unzufriedener mit den üblichen Krimis wurde, selbst zu schreiben - zunächst kürzere Geschichten, die die Mitarbeiterzeitschrift ihres Hauses schnell zur begehrten Abendlektüre machten. 1995 erschien der erste Krimi in Buchform. Ihre Bücher - nach Feierabend bis in die späte Nacht und am Wochenende geschrieben - wurden ein sensationeller Erfolg. Ihre mittlerweile über 20 Romane haben bisher eine Auflage von 16. Millionen Exemplaren erreicht und werden auch in einer ganzen Reihe von Raubdrucken noch weiter verbreitet. Das russische Fernsehen produziert eine Serie mit ihren Fällen, Marinina bekommt körbeweise Fanpost, wird auf der Straße von ihren Lesern erkannt und in Diskussionen über Kriminalfälle verwickelt. Seit Frühjahr 1998 hat Alexandra Marinina sich aus dem Berufsleben zurückgezogen, um sich ganz dem Schreiben widmen zu können. »Ich fand das nicht mehr in Ordnung« erklärte sie der New York Times: »Ständig Anrufe im Büro, von Lesern, Reportern, Verlegern - das hat nicht nur meine Arbeit gestört.« Den Kontakt zur Kriminalistik verliert sie auch zuhause nicht: Ihre Ideen bespricht sie zuerst mit ihrem Mann - einem Polizisten. Weitere Informationen auch auf der Website des Argon Verlages"


    grüße von missmarple



    Edit: die ISBN-Nr. war wohl falsch, hoffentlich klappt der Link jetzt.

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

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  • Danke euch beiden! :-)


    missmarple , laut Krimicouch ist "Auf fremdem Terrain" das erste Buch, aber "Widrige Umstände" (Buch 6) der erste Fall?? Welches ist als Einstieg zu empfehlen?

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  • Hallo Mary Read,
    da ich die Bücher aus der Bücherei gelesen habe, habe ich mich nicht an eine Reihenfolge gehalten, sondern immer mal eins mitgenommen, wenn ich ein mir noch Unbekanntes im Regal entdeckte.
    Ich weiß allerdings, dass man sich nicht an das Erscheinungjahr halten kann, wenn man auf die Chronologie im Leben von Nastja Wert legt, denn die Autorin hat auch später noch Romane geschrieben, die zeitlich noch vor bereits Erschienenen lagen.
    Und da ich die Bücher nicht hier zu Hause habe, kann ich auch nicht nachschauen, wie die "richtige" chronologische Reihenfolge wäre. Vielleicht weiß das ja jemand anderes?!


    Alexandra Marinina (nach Erscheinungsjahr, nicht chronologisch)
    Auf fremden Terrain
    Der Rest war Schweigen
    Mit verdeckten Karten
    Tod und ein bisschen Liebe
    Die Stunde des Henkers
    Widrige Umstände
    Mit tödlichen Folgen
    Im Antlitz des Todes
    Der gestohlene Traum



    Es ist leider schon eine ganze Weile her, dass ich die Bücher gelesen habe, daher sind sie mir leider nicht mehr so präsent, so dass ich dir vom Inhalt her keinen Tipp geben kann. Fang doch ruhig einfach mit "Auf fremden Terrain" an. Wenn du natürlich ein strikter Chronologie-Leser bist, dann nimm "Widrige Umstände".
    Ich würde nur nicht gerade mit den letzten Büchern beginnen, ansonsten war mir die Reihenfolge so ziemlich egal. Und es gab für mich auch kein Band wo ich sagen würde, "der war nichts"!


    grüße von missmarple

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  • Hallo, MaryRead,
    was machen die Weltmeere? :grin
    Mit den Krimis von Marinina ist das so, daß sie sozusagen in umgekehrter Reihenfolge ins Deutsche übersetzt wurden. Also: die, die hierzulande als 'erster', 'zweiter', 'dritter' Fall laufen, sind de facto später geschrieben als die, die danach erschienen.
    Für die Leserin ist das ein Plus, denn Marinina hat sich regelrecht frei geschrieben. Die früheren Romane sind im Vergleich schwächer, die Personen nicht ganz ausgereift, die Hauptfigur noch zu sehr an einer Superheldin orientiert, Fälle und Situationen noch am Rand des Unwahrscheinlichen.
    Hätte ich z.B. Widrige Umstände zuerst gelesen, hätte ich die Autorin wahrscheinlich nicht weiter beachtet.
    Auf fremden Terrain dagegen ist nicht nur ein hervorragender Krimi, sondern noch dazu ein guter Roman. Marinina hat auch einen ganz besonderen Stil, der gerade in dieser Geschichte zum Tragen kommt.
    Achtung: Es liest sich nicht *flott*, besonders wenn man an Angelsächsisches gewöhnt ist, aber man sollte sich Nastjas Abenteuer wirklich mal gönnen.
    Ich besitze übrigens trotz der Schwächen alle acht Bände und habe grad den neunten bestellt. Aber meine amazon-Lieferung kommt einfach nicht bei :cry :cry :cry :cry

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Hallo, MaryRead,
    was machen die Weltmeere? :grin


    Schwappen? :grin
    Weiss nicht, vielleicht sollten wir Röde Orm mal zum Erkunden losschicken?


    Also, allmählich kapier ich bei Frau Marinina gar nichts mehr - ihr richtiger Name ist anscheinend "Marina Alexejew" oder so ähnlich, also auch sozusagen andersrum. Der Name ist also wohl Programm. :grin


    Wisst ihr was, ich versuch's einfach mal mit "Auf fremdem Terrain", und dann berichte ich, und dann gucken wir weiter, ja? :-)

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