Piper, 2015
OT: Le Bonheur national brut
Übersetzt von: Elsbeth Ranke
640 Seiten, Gebunden
Kurzbeschreibung:
Frankreich, im Mai 1981: Tausende liegen sich auf der Place de la Bastille in den Armen, der Wahlsieg von François Mitterrand versetzt die Nation in Aufbruchstimmung. Der siebzehnjährige Rodolphe feiert mit, er sieht seine Zukunft in der Politik, hier möchte er seine Ideale verwirklichen. Auch seine Freunde Paul, Benoît und Tanguy haben große Pläne, das ganze Leben liegt vor ihnen. Als sie sich Jahre später treffen, hat Rodolphe es ins Parlament geschafft, eine kluge Frau, einen einflussreichen Schwiegervater. Doch wie seine drei Freunde hat er Opfer gebracht, um sein Ziel zu erreichen – war der Preis zu hoch? Was ist übrig von den Träumen ihrer Jugend? - François Roux erzählt von der Suche nach dem Glück eines jeden einzelnen von uns und entwirft dabei das Panorama einer französischen Republik, die das Bild unserer westlichen Gesellschaft ist.
Über den Autor:
François Roux, geboren 1957, ist ein französischer Autor und Regisseur, dessen Filme auf internationalen Festivals mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurden. Sein Roman »Die Summe unseres Glücks« wurde vom französischen Publikum und der Literaturkritik gleichermaßen euphorisch aufgenommen.
Mein Eindruck:
Ich muss leider vorausschicke, dass ich mit diesem Koloss von Roman meine Probleme hatte. Ich hätte eigentlich gedacht, die Handlung könnte mich interessieren, da es um ein paar Leute geht, die Anfang der achtziger Jahre junge Studenten sind und gezeigt wird, wie sie sich entwickeln. Paul, Rodolphe, Benoît und Tanguy sind Freunde, aber doch ziemlich unterschiedlich.
Die erste Romanhälfte umfasst die Jahre 1981 bis 1984, in denen der Autor unangenehm schwelgt.
Diese Zeit ist mir auch nicht ganz unbekannt. Doch ich musste feststellen, dass es anscheinend doch erhebliche Unterschiede zwischen Deutschen und Franzosen gibt. Die Figuren des Roman blieben mir mehr oder weniger fremd. So eine Misere könnte sich durch einen kunstvollen Stil ausgleichen, doch der Roman bietet sprachlich wenig. Das Buch ist konventionell geschrieben.
Homophobe Leser könnten auch ein Problem mit dem Erzähler Paul haben, der sich nicht scheut, seine erotische Erlebisse mit verschiedenen Männern detailliert zu schildern. Später wird er Schauspieler.
Im zweiten Teil des Buches kommt der ersehnte Bruch und es geht 2009 weiter. Unsere Helden treffen sich wieder, deutlich gealtert und sie haben mehr oder weniger Karriere gemacht. Jetzt gewinnen die Figuren mehr an Profil. Einige Abschnitte sind nicht schlecht gemacht.
Doch so ganz will sich mir der große Aufwand bei relativ wenig Ertrag nicht erschließen. Vielleicht war es aber auch einfach nicht mein Buch!