Elisabeth Musser: Operation Hugo

  • Das Buch „Operation Hugo“ knüpft unmittelbar an das Buch „Das Hugenottenkreuz“ an. Da es sehr auf die Geschehnisse des Buches aufbaut, würde ich raten, mit „Das Hugenottenkreuz“ zu beginnen und diesen Band als Fortsetzung zu lesen. Bei diesem Buch handelt es sich außerdem um die Neuauflage des Romans „Mit der Kraft der Liebe“.


    David Hoffmann befindet in Algerien, um Anne-Marie nach Frankreich ins Waisenhaus zu ihrer Tochter Ophélie zu bringen. Doch schnell merkt er, dass seine Aufgabe damit nicht erledigt ist. Auch Moustafa, ein Harki und Anne-Maries große Liebe, muss nach Frankreich gelangen, ebenso wie Hussein, der sich, um einen Mordauftrag im Waisenhaus auszuführen, vor David als bemitleidenswerter Waisenjunge ausgibt. Davids Freundin Gabriella arbeitet währenddessen im Waisenhaus. Doch als Stadtbewohner protestieren und Mutter Griolet ins Krankenhaus muss, steht die Zukunft des Waisenhauses auf dem Spiel.


    Während ich beim ersten Band das Gefühl hatte, das Gabriella die Hauptperson des Buches ist, habe ich in diesem Band das Gefühl, sehr wenig über sie zu lesen. Stattdessen berichten David, Hussein, Anne-Marie, Mutter Griolet und andere, zum Teil auch neu dazugekommene Personen vom Geschehen. So musste ich mich, trotz dem ich den Vorgängerband kannte, beim Lesen etwas konzentrieren. Auch die politische Situation musste ich erst einmal wieder neu erfassen und verstehen.


    Die vielen Sichtweisen machen das Buch auch sehr spannend, abwechslungsreich und vielschichtig. Alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet und wirken sehr lebendig. Gut gefällt mir auch, dass viele der Personen einen Wandlungsprozess durchleben, indem sie ihre Überzeugungen und Gewohnheiten in Frage stellen, sich von anderen prägen lassen oder versuchen, in allem Chaos Gottes Stimme zu hören. Mir hat das Lesen von allen Erzählungssträngen, die sich immer wieder getroffen haben, sehr viel Spaß gemacht und ab der zweiten Hälfte des Buches habe ich die Geschichte in einem Rutsch zu Ende gelesen.


    Das Buch als zweiter Band einer Trilogie endet in sich sehr abgeschlossen und lässt mich ohne offene Fragen zurück. Trotzdem freue ich mich sehr auf den dritten Band, in dem ich hoffe, den lieb gewonnenen Hauptpersonen noch einmal wieder begegnen zu können.


    Wer „Das Hugenottenkreuz“ gelesen und gemocht hat, wird auch dieses Buch sehr gerne mögen. Es bietet neben Gefahr, Flucht und Gewalt auch Hoffnung und Zusammenhalt über die Religionen und Kulturen hinweg.