Feuer am Fuss – Dirk C. Fleck

  • Der Autor (Ausnahmsweise die Langversion, weil das wichtig ist - Quelle Amazon)
    Dirk C. Fleck wurde 1943 in Hamburg geboren. Nach dem Ersatzdienst studierte er an der Deutschen Journalistenschule in München, volontierte beim Spandauer Volksblatt, war Lokalchef der Hamburger Morgenpost, Reporter bei Tempo sowie Redakteur bei Merian und Die Woche. Ab 1995 arbeitet Fleck als freier Autor für die Magazine Stern, GEO und Der Spiegel. Flecks journalistisches und schriftstellerisches Augenmerk gilt vor allem dem Thema Ökologie. So verfasste er bereits Mitte der achtziger Jahre die erste Umweltschutzserie Deutschlands in der Hamburger Morgenpost: "Fluss ohne Wiederkehr - Rettet die Elbe".


    Auch in seinen Romanen wird sein umweltpolitisches Engagement überaus deutlich. Die taz nannte ihn nach Erscheinen seines Romans "Palmers Krieg" (1992 - Thema Ökoterrorismus) den "Vater des deutschen Ökothrillers". Im Jahr 1993 legte er mit dem Roman "GO! - Die Ökodiktatur" eine beklemmende Zukunftsvision vor, von der der Hessische Rundfunk behauptet, dass sie mit jedem Jahr erschreckend aktueller wird. Das Buch wurde 1994 mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet. Nach einem langen Briefwechsel mit Rudolf Bahro entschied sich Fleck, sich aus der umweltpolitischen Debatte künftig heraus zu halten, solange sie nicht die Bereitschaft zur Radikalität erkennen lässt. Zur Überraschung seiner Leser erschien dann im Jahre 2008 im Pendo-Verlag "Das Tahiti-Projekt", die erste positive Öko-Utopie. UN-Menschenrechtskommissar und Bestsellerautor Jean Ziegler ("Das Imperium der Schande") nannte den Roman euphorisch ein "Buch der Hoffnung". Im Juni 2009 wurde Dirk C. Fleck dafür erneut mit dem Deutschen Science Fiction Preis ausgezeichnet.


    Flecks schriftstellerische Karriere begann 1969, als er einen viel beachteten Beitrag in der Pop-Anthologie "Supergarde" (Droste-Verlag) veröffentlichte. 1985 folgte der Roman "La Triviata", den er 1985 im Eigenverlag heraus brachte. Im Oktober 2009 ist sein Roman "Hurensohn - Eine Geschichte von Sucht und Sehnsucht" als E-Book erschienen. Zur Leipziger Buchmesse 2011 erschien der Roman MAEVA! (Greifenverlag), die Fortsetzung des "Tahiti-Projekts". Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die sich als Vorsitzende der URP (United Regions of the Planet, eine Art alternativer UNO) auf Weltreise begibt und sich von einer sanften Mahnerin zu einer kämpferischen Jeanne d`Arc der Ökologie entwickelt. Im Dezember 2012 erschien MAEVA! unter dem Titel "Das Südsee-Virus" als Taschenbuch bei Piper.


    Im August 2012 veröffentlichte der Hoffmann und Campe Verlag "Die vierte Macht - Spitzenjournalisten zu ihrer Verantwortung in Krisenzeiten". im Klappentext heißt es: "Dirk C. Fleck trifft die wichtigsten Journalisten des Landes und befragt sie zu ihrer Verantwortung in einer Welt, die sich scheinbar gewissenlos selbst zerstört. Wie stark engagieren sich die Medien für einen Wertewandel in der Gesellschaft? Nutzen sie in heutigen Krisenzeiten ihren Einfluss als vierte Macht, um die Zuschauer, Zuhörer und Leser aufzuklären und zu sensibilisieren? Und lassen die Medien eine solche Berichterstattung überhaupt zu - denn ist das Mediengeschäft nicht in erster Linie ein Unterhaltungsgeschäft?" Die Gespräche wurden geführt mit: Kai Diekmann, Harald Schumann, Volker Panzer, Cordt Schnibben, Hans-Ulrich Jörges, Geseko von Lüpke, Dietmar Schumann, Anne Gesthuysen, Robert Misik, Peter Unfried, Michel Friedman, Jochen Schildt, Matthias Leitner, Giovanni di Lorenzo, Helge Timmerberg, Michael Jürgs, Anne Will, Klaus Liedtke, Lars Haider, Mathias Bröckers, Gert Scobel, Jakob Augstein, Kurt Imhof, Hubertus Meyer-Burckhardt und Frank Schirrmacher. Das Nachwort schrieb Katrin Göring-Eckhardt, Vizepäsidentin des Deutschen Bundestages.
    Im Januar 2014 erschien Flecks Kult-Klassiker "GO! - Die Ökodiktatur" in einer Neuauflage im p.machinery-Verlag. Das ungewöhnliche Format sowie das Cover sorgten für viel Aufmerksamkeit. Im September erscheint sein neuer Roman "Feuer am Fuss" im p.machinery Verlag. Damit hat Fleck seine Maeva-Trilogie abgeschlossen.


    Das Buch (Quelle Amazon)
    Abgrundtief realistisch und dennoch voller Hoffnung – dies ist das Motto von Dirk C. Flecks Maeva-Trilogie, welche die schrecklichen Folgen unserer zerstörerischen Lebensweise schildert, jedoch nicht ohne denkbare Auswege aus dem drohenden Dilemma aufzuzeigen. »Feuer am Fuß« schildert die fürchterlichen Zustände, die uns das zusammenbrechende kapitalistische System bescheren wird. Kurz: Der Roman handelt vom Untergang unserer Zivilisation, der sich auf vielfältige Weise seit geraumer Zeit ankündigt. Aber wie in den beiden Vorgängerromanen hält Fleck auch hier das Prinzip Hoffnung hoch. In vielen gebeutelten Regionen der Erde entwickelt sich inmitten des Ökozids ein neues Bewusstsein, das von den ausschwirrenden Vertretern der Urtraditionen spirituell unterfüttert wird. »Feuer am Fuß« ist eine literarische Hochrechnung, zu der es nicht einmal sonderlich viel Fantasie brauchte.



    Meinung
    Ab und zu vermisste ich die Spannung. An manchen Stellen hätte der Autor besser einen Cliffhanger gesetzt. Und an anderen Ecken hätte er weniger beschreiben und mehr zeigen sollen. Das hätte der Story gutgetan. Die Dialoge waren oft zu lang. Go! Die Ökodiktatur war diesbezüglich bekömmlicher und es ist wirklich schade, dass der Autor viele Chancen wie ein übermotivierter Elfmeterschütze versemmelt hat. Vielleicht lag es daran, dass er zu viel wollte und dass er mit diesem Buch gerungen hat, wie es im Nachwort geschrieben steht.


    Der Autor ist Spezialist für Ökologie, Anthropologie und Quantenphysik. Und er verbindet diese scheinbar nicht zusammenhängenden Teile zu einem stimmigen Puzzle. Das ist ihm sehr gut gelungen. Gefallen hat mir das Ende - das ist wirklich stark – ein unvermeidlicher, ein stimmiger Schluss.


    Gefehlt hat mir eine detaillierte Beschreibung der Ökonomie im Jahre 2035. Der Kapitalismus ist zwar zusammengebrochen, doch man erfährt leider nichts darüber, wie die Erdbevölkerung über die Runden kommt. Aber vielleicht erfahren wir darüber mehr im 4. Teil?!


    Das Einzigartige und Besondere des Buches? Es ist ein Szenario, das wir uns durchaus vorstellen müssen. Leider. Einen 4. Teil würde ich auf jeden Fall lesen.