Parallele Universen - Fred A. Wolf

Kurzbeschreibung Amazon
In konsequentem Weiterdenken der Quantentheorie führt Fred Alan Wolf den Leser in die Annahme paralleler Universen ein, in die Vorstellung, nach der die Zukunft die Vergangenheit zu bestimmen vermag und prophetische Träume und Schizophrenie die Überlappung paralleler Universen anzeigen.
Was aber ist ein paralleles Universum? Wie jedes Universum ist es ein Bereich von Raum und Zeit, der Materie, Galaxien, Sterne, Planeten und Lebewesen enthält. Ein paralleles Universum ähnelt also dem unseren, ist vielleicht sogar sein Duplikat.
Wolf zeigt in seinem Buch, wie die Annahme paralleler Welten unsere Auffassung der Zeit verändert, wie Fragen nach dem Anfang des Universums neu zu beantworten sind, und schließlich, wie die Hypothese der parallelen Welten auch im Hinblick auf Bewußtsein und künstliche Intelligenz von Belang ist.

Autorenportrait Amazon
Fred Alan Wolf ist Professor für Theoretische Physik und Autor zahlreicher Arbeiten zu Grenzfragen der Naturwissenschaften. Er lebt in der Nähe von Seattle, Washington.

Meine Meinung:

Schon mal ein Déjà vu gehabt? Bestimmt, oder?
Vielleicht ist ein Déjà vu nur eine fehlgeleitete Information aus einem parallelen Universum - eines von vielen Universen die neben dem von uns bewusst wahrgenommenen existieren. Jede Entscheidung, die bewusst oder unbewusst getroffen wird beeinflusst nicht nur unsere Realität, sondern verursacht zig andere Möglichkeiten. So bekommt ein Zitat aus der Quantenphysik eine bemerkenswerte Bedeutung: Alles was passieren kann, wird auch passieren.

Ein beeindruckendes Experiment der Quantenphysik, im Buch natürlich viel besser beschrieben, als ich es hier tun kann, beschreibt, wie die Gegenwart, die Vergangenheit beeinflussen kann. Klingt unglaublich, ist aber in letzter Konsequenz nur eine bemerkenswerte Folgerung aus der Quantenphysik. Ein Photon muß sich entscheiden, ob es sich durch Röhre A oder durch Röhre B bewegt, bevor es nach der Doppelröhre auf einen Spiegel trifft, der das Photon auf eine Messeinrichtung ablenkt. Der Beobachter des Experiments kann sich entscheiden, ob er den Spiegel aktiviert oder nicht und zwar NACHDEM das Photon die Röhre passiert hat. Nun geschieht aber Folgendes: Wenn der Spiegel aktiviert ist, dann bewegt sich das Photon bemerkenswerter Weise stets nur durch eine Röhre, wenn sich der Beobachter aber entscheidet den Spiegel nicht zu aktivieren bewegt sich das Photon gleichzeitig durch beide Röhren. Wohlgemerkt, die Entscheidung Spiegel an/aus wird erst gefällt NACHDEM das Photon die Röhren passiert hat.

Das Buch ist durchweg keine leichte Kost, obwohl der Autor schon bemüht ist dem wissenschaftlichen Laien nicht zuviel zuzumuten. Die Gedankengänge sind nicht einfach, aber m. E. nach schon nachvollziehbar. Sicherlich keine Empfehlung für den interessierten Neuling, der mal bei Einstein, Hawking und ihren Quantenphysik-Nachfolgern reinschnuppern möchte. Aber für den Leser, der schon ein paar Bücher über Astrophysik, Relativitätstheorie, etc. daheim stehen (und gelesen hat) ist es sicherlich einen Blick wert, da es neue Denkansätze und hochinteressante neue Fragen aufwirft.

Gruss,

Doc

Zitat

Original von columbo
Du stehst auch auf so krude Physikkrimskramssachen? Wir sollten mal ein Quantentreffen ins Auge fassen. Oder zumindest einen Quantenthread.

(außerdem hab ich dich grade schon wieder beim Wer ist wo online erwischt ... oder war das der Parallel-Doc??? Fragen über Fragen.

Es muss wohl ein Parallel-Doc gewesen sein, denn diese Realität hier verträgt eigentlich nur EINEN Doc.

Ich lese wahnsinnig gerne "krude Physikkrimskramssachen". Einem Quantentreffen bin ich überaus aufgeschlossen, aber ich will keinesfalls Photonen (oder anderen Schnickschnack) dabei mit Dir austauschen.

Gruss,

Doc

Noch ein kleiner Nachtrag, nachdem ich das Buch gestern ins Regal eingeräumt habe.

Der Anhang des Buches ist gut mit weiterführender Literatur bzw. natürlich auch Quellenangaben gefüllt. Außerdem gibt's noch einige Erläuterungen zu diversen Fußnoten, die tatsächlich im normalen Text zu stark das eigentliche Thema unterbrochen hätten, aber eben im Anhang gut aufgehoben sind.

Was mir persönlich übrigens sehr sympathisch war, daß der Autor nicht versucht hat die vorgestellte Theorie als absolut und der Weisheit letzter Schluß zu verkaufen. Vielmehr stellt er immer wieder heraus, daß es sehr wohl auch erheblich abweichende Meinungen gibt. Allerdings ist die Theorie der parallelen Universen (oder auch Vielfachwelten) schon recht elegant und würde einige Ungereimtheiten relativ einfach beseitigen.

Aber macht Euch selbst ein Bild.

Gruss,

Doc