Schloss aus Glas - Jeannette Walls

  • Ich habe es nicht bereut diese Buch gelesen zu haben.


    Ich kann mich den positiven Stimmen hier nur anschließen. Ein wirklich tolles Buch, was bewegt. Ein Buch das mitten ins Herz trifft.


    Ein Buch zwischen Wärme und Fassungslosigkeit. Auf der einen Seite verflucht man die Eltern und möchte ihnen am liebsten in den Allerwertesten treten, auf der anderen Seite staunt man über gewisse Erziehungsstile der Eltern, die dann doch nicht ganz so falsch gewesen sein können. Ich habe ein sehr ambivalentes Verhältnis zu den Eltern aufgebaut. Manchmal habe ich die Eltern gehaßt :fetch


    Respekt verdienen die Kinder. Sie haben es geschafft, trotz aller Widrigkeiten ihr Leben zu meistern.


    Absolut lesenswert.

    Bücher sind fliegende Teppiche ins Reich der Phantasie. (James Daniel)

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  • Ich war von Schreibstil und Sprache anfangs nicht ganz so begeistert, bis ich bemerkte, dass es sich um eine Biographie handelt.


    Das Buch hat mich absolut gefangen genommen und zwei Tage, oder eher Nächte lang nicht losgelassen.


    Schockiert war ich nicht, eher verwundert über eine mir völlig fremde Lebensweise. Ich möchte nicht urteilen, kann es gar nicht mehr. Offensichtlich gibt es keinen klaren Weg zwischen Unkonventionalität, Freiheit und Armut. Dieses Buch hat mich nachdenklich gemacht, über Lebensweisen und Hintergründe vermeintlichem Elends und glücklicher Kindheit. Vor allem die Geschwister bewundere ich, ihre Leistungen und Lebenswillen, ihre Bescheidenheit und Fähigkeiten, sich umabhängige Leben aufzubauen, die nicht unvermeidlich in Elend und Verderben enden. Die Eltern waren nicht so verkehrt, wie sie erscheinen mögen, aber extrem verantwortungslos. Trotzdem lieben sich alle.


    Ein eindrückliches Buch, das zum Nahdenken anregt und mir trotz allem die Lust auf mehr Freiheit nicht genommen hat, aber auf die Grenzen und Gefahren hinweist. Und auf die enorme Verantwortung, die Eltern für ihre Kinder tragen.

  • Nachdem das Buch bei mir schon eine Weile subte, habe ich es jetzt in wenigen Tagen gelesen und war begeistert, sprachlos und nachdenklich, ob der eigenen "spießigen" Lebenswelt.


    Dass die Kinder der Familie den Absprung geschafft haben, finde ich am bemerkenswertesten, ich hoffe, dass es mehr starke Kinder gibt.


    Letzendlich kann ich nur sagen, dass es sich gelohnt hat, dieses Buch zu lesen und viele meiner Ansichten über Obdachlosigkeit in Frage gestellt hat.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • Das aus diesen Kindern was geworden ist, ist schon erstaunlich. Und wie gleichgültig und verantwortungslos manche Leute sind. Echt wahnsinn! Ich fand das Buch sehr gut und habe es auch fast in einem Rutsch gelesen.

  • Ahhh, schön. Eines meiner Lieblingsbücher. :knuddel1
    Kann ich nur empfehlen.


    Eigentlich ist ein ganz stilles feines Buch. Aber so berührend persönlich, widersprüchlich und interessant dass es zu einer ganz großen und starken Autobiographie wird.



    Ich habe mir auch viele Gedanken über diese Eltern gemacht - auch viel schon mit Freundinnen diskutiert.
    Mir persönlich ist es so gegangen, dass ich die Eltern gar nicht so schwarz/weiss sehen konnte.
    Da spielen so viele Facetten rein (auch dass Kinder so viel verzeihen, weil sie ihre Eltern lieben), das ist gar nicht wirklich klar beschreibbar.
    Ausserdem hat sich mir auch die Frage gestellt was ist Kindern wirklich wichtig?
    Ich denke ohne die zärtlichen Hirngespinste (wie das Schloss aus Glas oder als der Vater die Sterne schenkt) würde ich die Eltern oberschrecklich finden.
    Aber alle in der Geschichte sind nicht glatt - sonst wäre das Buch auch nicht so gut.


    Fazit:
    lesen!!! :lesend


    Gruss Mojobe

  • Ich hab das Buch heute fertig gelesen und bin wirklich erschüttert, wie Jeannette Walls und ihre drei Geschwister aufgewachsen sind. Umso bemerkenswerter, daß drei davon es geschafft haben und ein "ganz normales Leben" führen. Während dem Lesen war ich ständig am Kopfschütteln über diese Eltern. Ich war mit mir selber nicht einig, wen ich denn nun schlimmer fand. Den Vater, der das wenige Geld lieben in Kneipen und beim Spielen ausgab oder diese egoistische Mutter, die sich ganz ihrer Kunst hingegeben hat. Außerdem hätte ich es nicht für möglich gehalten, daß eine Familie unter solchen Umständen leben kann und das nicht nur für eine kurze Zeit, sondern über Jahre hinweg. Ich kann das Buch wirklich nur jedem empfehlen, der Geschichten dieser Art liebt.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Auch ich habe es auch durch die Sendung "Lesen" gekauft und gelesen und ich muss sagen, es ist unheimlich gut geschrieben, die Geschichte erschütternd. Ich habe es nicht aus der Hand gelassen, man musste einfach weiter lesen. Auch immer wieder bemerkenswert wie diese Kinder es trotz allem wieder schaffen Fuss zu fassen.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Das Buch ist mir letzte Woche von einer jungen Dame empfohlen worden, die davon schwer beeindruckt war. Na, dann kommt es auf meiner WL ganz nach oben. :-]


    Edit wegen Rrrrrrrechtschreibfähler ;-)

  • Ich bin gerade an diesem Buch dran und bin absolut fasziniert. :anbet Es ist wunderbar geschrieben, ich kann es kaum aus der Hand legen... Ich lese es immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge und man ist hin- und hergerissen bei der Beurteilung der Eltern. Das Verhältnis zwischen Jeannette und ihren Eltern ist eine richtige Karusellfahrt.


    Auf der einen Seite möchte man die Eltern am liebsten auf den Mond schiessen, aber dann berichtet Jeannette wieder von so außergewöhnlich schönen Erlebnissen, die gerade aus ihrer ungebundenen Lebensweise heraus entstehen, dass man -vor allem im Vater- auch wieder viele positive Seiten entdecken kann. Die Stelle im Buch z.B., wo an Weihnachten kein Geld für Geschenke übrig ist und die Kinder dann jeweils einen "Stern" vom Firmament von Papi geschenkt bekommen, anstatt des üblichen Plastikspielszeuges, finde ich wunderschön. Sicher kann man hier von Rabeneltern sprechen, aber auch eben wieder nicht, da an die Kinder gedacht wird und sie ein -wie ich finde- besonderes Geschenk erhalten.


    Mich hat das Buch jedenfalls dieses Wochenende völlig in Beschlag genommen! Absolut empfehlenswert!!!!

  • Zitat

    Original von hestia Ein Buch zwischen Wärme und Fassungslosigkeit. Auf der einen Seite verflucht man die Eltern und möchte ihnen am liebsten in den Allerwertesten treten, auf der anderen Seite staunt man über gewisse Erziehungsstile der Eltern, die dann doch nicht ganz so falsch gewesen sein können. Ich habe ein sehr ambivalentes Verhältnis zu den Eltern aufgebaut.


    Mich hat das Buch so mitgenommen, dass ich immer wieder Pausen einlegen musst.
    Genau wie hestia, wusste ich nicht, wie ich zu den Eltern stehen sollte. Einerseits vermitteln sie den Kindern ein Wissen, wie es andere Kinder sicher nicht von ihren Eltern bekommen. Sie werden angehalten, selbstständig zu sein, "Normalität" in Frage zu stellen, gleichzeitig werden ihnen Dinge abverlangt, die man keinem Kind wünscht.
    Wer möchte schon, um nicht hungern zu müssen, sein Essen in der Schultoilette aus der Mülltonne fischen.


    Aber auch mich plagt die Frage, was hatte es mit dem Grundstück in Texas auf sich. War es wirklich eine Million Dollar wert? Welche Beweggründe hatte die Mutter, aus einem angenehmen, sicheren Leben zu fliehen und das Leben auf der Straße zu wählen.

  • Ich lese dieses Buch geade und bin hin - und hergerissen. Kann mir mal jemand sagen wann Jeannette Walls geboren wurde? Ich habe schon gesucht aber nichts gefunden. Es würde mich einfach mal interessieren wann sie diese beeindruckende Kindheit verbracht hat.


    Edit sagt : Wer suchet der findet: 1.1.1960

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  • Schloss aus Glas hat mich sehr beschäftigt. Hin und Her gerissen war ich vom Verhalten der Eltern. Wie konnten sie ihren Kindern so ein Leben zumuten. Andererseits aber beschrieb Jeannette Walls viele "Abenteuer" die sie erlebt haben. Eine ganz so unglückliche Kindheit kann es also nicht gewesen sein.


    Ein sehr beeindruckendes Buch, das mir lange in Erinnerung bleiben wird.

  • Ach ich habe hier ja noch gar nichts geschrieben. Ich kann mich meinen Vorrednern einfach nur anschließen. Eine Geschihte die man zwiegespalten sehen muss. Irgendwie traurig, aber auch schön. 10 Punkte.