Das Schwert von Avalon - Marion Zimmer Bradley, Diana L. Paxson

  • Das Schwert von Avalon - Idee/Entwurf von Marion Zimmer Bradley, geschrieben von Diana L.- Paxson


    Über das Buch:
    Britannien 1200 v. Chr.: Azan wird von Galids Heer niedergebrannt, doch der Priesterin von Avalon gelingt es, den Sohn des Königs zu retten. Sie bringt den kleinen Mikantor in ein Dorf, wo er unter falschem Namen aufwächst. Erst Jahre später erfährt er von seiner Herkunft und seiner Berufung, die Stämme zu einen. Als der junge Prinz sich seiner Aufgabe stellt, kommt es zu einer erneuten Begegnung mit dem Mörder seines Vaters. Doch dieses Mal trägt Mikantor das machtvolle Schwert Excalibur an seiner Seite - und in seinem Herzen die Liebe zu Tirilan. Eine verbotenen Liebe, denn die schöne Tochter der Priesterin von Avalon hat sich ebenfalls den Göttern geweiht.


    Über die Autorinnen:
    Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in Albany, New York, geboren und zählt auch nach ihrem Tod 1999 zu den international erfolgreichsten Autoren. Ihre Avalon-Romane sind längst zu Klassikern geworden.
    Diana L. Paxson, selbst erfolgreiche Autorin, hat Marion Zimmer Bradleys Arbeit als engste Vertraute und Freundin immer begleitet. In deren Auftrag und mithilfe ihrer umfangreichen Aufzeichnungen führt sie die Avalon-Saga fort.


    Weiter Informationen:
    Dieses Buch ist zurzeit das neueste Buch, dass zur Avalon-Reihe erschienen ist. In der innerlichen Chronologie spielt sich die Geschichte allerdings zwischen den Büchern 'Die Ahnen von Avalon' und 'Die Hüterin von Avalon' ab. Angefangen hat die Reihe mit dem Buch 'Die Nebel von Avalon', das aber in der innerlichen Chronologie ganz hinten an steht. In 'Das Schwert von Avalon' wird das Schwert Excalibur erschaffen, das später in 'Die Nebel von Avalon' eine Rolle spielen wird.


    Meine Meinung:
    Vorher muss ich anmerken, dass ich 'Die Nebel von Avalon' noch nicht gelesen habe, da ich die Reihe in der innerlichen chronologischen Folge lese, und nicht nach der Erscheinungsfolge. Das heißt, dass ich bis her nur die Bücher 'Das Licht von Atlantis' und 'Die Ahnen von Avalon' kenne. Ich erwähne es deshalb, weil ich denke, dass es einen großen Einfluss auf meine Meinung zu diesem Buch hat. Ich kann mir gut vorstellen, dass ich das Buch auch anders wahrnehmen würde, wenn ich davor andere Bücher aus der Reihe gelesen hätte.


    Es hat mindestens 100 Seiten gedauert bis ich mit dem Buch warm geworden bin. Die Erzählweise hatte mir anfangs nicht so gut gefallen. Doch das hatte sich plötzliche um 180° gedreht. Es wurde immer wieder kurz die Schönheit der Natur und die Landschaften beschrieben. Die Hauptcharaktere haben mir gut Gefallen und ihre Handlungen waren - denke ich - soweit nachvollziehbar. Ich finde den Handlungsverlauf gut durchdacht und die letzten 250 Seiten waren nur noch spannend gewesen. Es spielt noch eine Person eine Rolle in dieser Geschichte, die aber nicht im Klappentext erwähnt wird: Velantos. Er ist einer der Personen, die mir im Buch sehr gut gefallen hat. Kurzweilig gab es im vorletzten Viertel vom Buch recht witzige und für mich etwas kitschige Stellen über die Liebe zwischen mehreren Charakteren. Das Spirituelle und die Riten kommen häufig vor, was ich immer wieder interessant fand. Sie wurden meiner Meinung nach auch gut beschrieben.


    Fazit: Es lohnt sich auf jeden Fall dieses Buch zu lesen, allerdings sollte man schon etwas mit der Thematik von dieser Avalon-Reihe vertraut sein. Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkten.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Ich werde ein neues Schwert für dich schmieden - ein Schwert von den Sternen für die Hand eines Königs... (Seite 314)*



    Meine Meinung


    Excalibur - wohl kaum ein anderes Schwert, das einen Namen trägt, hat je die Berühmtheit und den Status erlangt wie eben jenes, das König Artus trug. So bekannt die Waffe auch ist - ihre Herkunft liegt im Dunkeln. Dieses Dunkel wird in diesem Buch gelichtet und erzählt, wie Excalibur entstand und in die Welt kam.


    In der chronologischen Reihenfolge das dritte Buch der Serie, entstand es als bisher letztes der Avalon-Bücher. Da also alle erschienen Bände bekannt sind, finden sich viele Verbindungen vor allem zu den beiden Vorgängern „Das Licht von Atlantis“ und „Die Ahnen von Avalon“. Es lohnt sich daher, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sich so manche Bezüge erschließen, die man sonst überlesen würde.


    Das Buch wurde von Diana L. Paxson geschrieben und zählt für mich zu den besseren „Folgebänden“ der „Nebel von Avalon“. Zeitlich etwa in der Mitte zwischen den „Ahnen von Avalon“ und der „Hüterin von Avalon“ angesiedelt (etwa um 1.200 v. Chr.), fühlte ich mich recht bald in der Geschichte, die einen weiten Bogen spannt, „heimisch“. Einzig Anderle, die Herrin von Avalon, machte einen eher schwächlichen Eindruck und immer wieder deutlich, wie sehr die Macht und das Wissen derer in Avalon in den letzten tausend Jahren schwächer wurden bzw. verloren gegangen sind. Nur noch Reste der früheren Größe und des einstigen Einflusses sind vorhanden; ich habe mich mehr als ein Mal gefragt, wie so eine schwache Herrin die kriegerischen Zeiten des Buches überstehen will.


    Ihr Neffe Mikantor soll einst der Retter Britanniens sein, aber erst einmal muß er die Nachstellungen von Galid, der sich zum Oberherr aufgeschwungen hat, überstehen. Es wird eine lange und beschwerliche Reise, die ihn bis ins antike Griechenland führt, ehe es zur Konfrontation mit seinem Gegner kommt.


    Die Autorin hat viel in das Buch hineingepackt, aber nie hatte ich das Gefühl, es sei ein zu viel. Alles fügte sich, als ob es genau so sein müßte: Leiden, Freuden, Erfahrungen, Mythen, Wege - um am Ende die Frage zu beantworten, woher Excalibur kam und wer es geschmiedet hat.


    Dem Buch sind Landkarten sowie ein umfangreiches Personenverzeichnis beigegeben; vor allem Letzteres erwies sich des öfteren als unverzichtbar, ist das „Personal“ des Buches doch ausgesprochen zahlreich. Auch wenn man sich nicht informiert, wer in diesem Buch eine Reinkarnation aus einem der ersten Bände ist, wird doch bei einigen recht bald deutlich, um wen es sich handelt. Ansonsten findet sich > hier auf dieser Seite < Diana L. Paxsons zur Buchserie eine Übersicht, wer denn wer in welchem Buch ist (in englischer Sprache).


    Insgesamt habe ich den Roman als eine „runde Sache“ empfunden und halte ihn für eines der besseren „Nachfolgebücher“ zu Werken von Marion Zimmer Bradley. Hilfreich ist es beim Lesen auf jeden Fall, zumindest die beiden direkten Vorgängerbände zu kennen. Und wer die späteren Bücher kennt, wird auch zu diesen so manchen Bezug entdecken. Alles in allem eine gelungene Fortführung der Avalon-Saga - und endlich eine Erklärung, woher jenes sagenhafte Schwert kam, das so viele Jahrunderte später eine Rolle spielen wird: Excalibur.



    Kurzfassung


    Aus dem Dunkel ans Licht geholt: die Entstehung des sagenhaften Schwertes Excalibur. Eine lesenswerte „Fortsetzung“ von Marion Zimmer Bradleys Avalon-Saga.





    Meine gelesene Ausgabe:
    424 Seiten, 3 Landkarten, gebunden mit Schutzumschlag
    Verlag: Roc Book New York, 2009
    ISBN-13: 978-0-451-46292-3


    * Sinngemäß übersetzt, Original lautet:
    I will forge a new sword for you - a Sword from the Stars for the hand of a king...
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")