'Liebe ist ein Haus mit vielen Zimmern' - Kapitel 01 - 06

  • Zitat

    Original von Katrin Burseg
    … Während der Arbeit am Roman ist Carla mir sehr ans Herz gewachsen – und auch eine der Nebenfiguren, die eigentlich gar nicht vorgesehen war.


    Ob das vielleicht August Engel war? Eine herrlich verschmitzte, humorvolle Figur. Ein Original! Man muss ihn einfach gern haben!

  • Was die Künstlergruppe von 1919 angeht, hatte ich Glück, gerade das Buch unserer hiesigen Autorin Ulla Spörl "Das Kornfeld auf der Lehmgrube" gelesen zu haben. Auch Otto Dix gehörte zur Künstlergruppe 1919.
    .[/quote]


    Die Hamburgische Sezession entspricht in etwa dem, was die Brücke für Berlin oder Der Blaue Reiter für München war, eine Gruppe avantagardistischer Künstler, die offen war, Neues zu probieren: Expressionismus, Neue Sachlichkeit oder auch Kubistische Formen. Mehr dazu in meinem Nachwort …

  • Ich habe die anderen Beiträge noch nicht gelesen, weil ich erst 2 Kapitel gelesen habe. Aber ich kann schon sagen, das mir die Art wie die Geschichte erzählt wird sehr gefällt. Und Herrn Engel hab ich sofort ins Herz geschlossen.

  • Nun bin ich durch mit dem ersten Abschnitt, bin auch ein bisschen schon in den zweiten gekommen. Das Buch liest sich immer noch wunderbar, gerade die Szenen im Museum und das neue Rätsel um das "Apfelmädchen" mag ich gern.
    Mit Carla als Person bin ich noch nicht richtig warm,obwohl es ist rührend wie sie sich um Willem kümmert wenn sie zu Hause ist.
    Vielleicht kommt das ja noch.

  • Für Carla habe ich auch lange gebraucht. Eine Person ihres Standes stelle ich mir irgendwie anders vor. Manchmal kam sie mir etwas wie ein It-Girl vor. Ich kann es irgendwie nicht erklären... :-(

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Für Carla habe ich auch lange gebraucht. Eine Person ihres Standes stelle ich mir irgendwie anders vor. Manchmal kam sie mir etwas wie ein It-Girl vor. Ich kann es irgendwie nicht erklären... :-(


    Also mit ihrem Stand hatte ich keine Probleme. Für mich hat sie keinen besonderen Stand. Sie hat eine gehobene Stellung im Museum, okay. Aber da geht es ja eher kollegial zu. Und sie ist die Frau eines gut situierten älteren Mannes. Aber weder blaues Blut noch adelig.


    Ich hatte eher Probleme damit, dass sie für ihr Alter (sie ist ja wohl so Mitte 30 - also schon einige Jährchen jünger wie ich) so statisch und so resigniert wirkt. Sie ist wie festgefroren in ihrer pirvaten schwierigen Position, unfähig sich aufzurappeln, die Ärmel hochzukrempeln, aus sich herauszugehen. Das reservierte Benehmen und ihre Traurigkeit waren das Problem bei mir.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich hatte ausgerechnet, mit 25 geheiratet, 15 Jahre Ehefrau, da ist sie 39.
    Eine 39jaehrige Akademikerin und Ehefrau eines Dozenten verkehrt in anderen Kreisen.
    Carla fand ich einfach naiv.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Dass ich nicht die schnellste Leserin bin, wissen einige ja bestimmt schon. Inzwischen bin ich aber auch mit dem ersten Abschnitt durch und bisher gefällt mir das Buch sehr gut.
    Zwar kann ich mich noch nicht - wie einige andere - so sehr für Carla erwärmen. Für mich ist einfach noch unklar, in welche Richtung sie sich entwickeln wird.


    Ihr Alter habe ich, wie einige hier auch auf

    geschätzt, auch wenn sie durch ihr Wesen älter auf mich wirkt.


    Das Thema Sezessionskunst ist mir auch vorher schon ein bisschen geläufig gewesen, da wir hier eine sehr größe Künstlerkolonie hatten und es im Bezirksmuseum immer zahlreiche Ausstellungen dazu gibt.


    Im nächsten Abschnitt hoffe ich, dass es etwas mehr um die Beziehung zwischen Carla und Willem gehen wird.

  • Dafür dass es ein Hardcover ist, ist es unheimlich leicht und liegt gut in der Hand. Das Buch hat mich gleich eingenommen. Das mit den Schwänen fand ich interessant. Die Haushälterin ist mir sympatisch und Carla scheint noch ziemlich jung zu sein.

  • Entschuldigung, ich habe das Buch längst ausgelesen, hatte aber sehr viel um die Ohren (unerwartet) und komme deshalb erst jetzt dazu, meine Notizen beizutragen.


    Zitat

    Original von belladonna
    Ich bin jetzt auch endlich in der Leserunde angekommen und ich muss sagen, dieses Buch ist eine echte Wohltat nach dem depressiven Gemetzel von Erik Axl Sund! :-)


    Da kann ich nur zustimmen! :-)


    Die kurzen Abschnitte vor den Kapiteln haben tatsächlich etwas sehr kindliches an sich und ich denke auch, dass es sich hier um Erinnerungen handelt. Doch von wem? Und wer ist das Gespenst?


    Für Kunst interessiere ich mich auch nicht so sehr, aber in Bezug auf Raubkunst aus der Nazizeit finde ich das doch ganz spannend - hier im Buch ist es auch sehr gut gemacht, gewissermaßen lehrreich aber dabei kein Stück langweilig. Und vor allem interessiert mich auch Carlas Job: Im Museum zu arbeiten könnte ich mir selbst auch vorstellen, nach dem Studium.


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Katrin schafft es, dass das Bild des Apfelmädchens auch für den Leser sofort zu einem sensationellen und faszinierenden Werk wird, obwohl man es doch selber gar nicht gesehen hat. Toll,wie die Gefühle des Lesers eingefangen werden. :anbet


    Finde ich auch. :-]


    Bislang finde ich alle Charaktere toll! Der Blumenverkäufer Herr Engel ist einfach total sympathisch, auch wenn ich es etwas schade finde, dass er wohl keine Frau hat, sondern ''nur'' seinen Hund und die Leidenschaft zu seinen Blumen.
    Den Volontär Hannes finde ich auch sehr nett und vor allem zuvorkommend und beachtlich engagiert und an seiner Arbeit interessiert. Mir kommt es so vor, als würde er jede freie Minute seiner Museumsarbeit widmen und sich Ideen einfallen lassen.
    Den Baumdoktor finde ich noch etwas unnahbar, aber seine Berufsbezeichnung finde ich einfach herrlich. Die Stelle, als Carla vom Fahrrad fällt war schön geschildert und ich konnte gut nachvollziehen, wie peinlich Carla ihr unfreundliches Benehmen war, als Jasper im Museum auftauchte.


    Die Situation zwischen Carla und Willem ist fast schon herzzerreißend. Willems Krankheit ist so authentisch und nachvollziehbar dargestellt, dass es beim Lesen beinahe wehtut, über seinen geistlichen Zerfall nachzudenken und darüber, was das für Carla bedeutet. Der Altersunterschied ist schon enorm und ich kann verstehen, dass es schwer für sie ist, wenn der eigene Mann zum Pflegefall wird. Dass sie dem Versprechen, das sie ihm gegeben hat nicht einfach so nachgehen kann, ist auch klar.


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich habe mich direkt pudelwohl gefühlt in der Geschichte.

  • Ich mag die Figuren alle und ich stelle mir das Haus wunderbar vor in soetwas wollte ich auch mal leben.


    Ich mag die Namen und ich mag Herrn Engel.


    Was das wohl wird mit dem Baumdoktor...


    Ich kann Clara gut verstehen. Sie hat schöne Jahre mit Willem verbracht und sie liebt ihn.

  • Ich habe nun auch endlich mit dem Buch anfangen. Mir macht das Gerede von der Kunst schon etwas zu schaffen, denn damit kenne ich mich gar nicht aus.


    Willem ist ja deutlich älter als Carla. So wie das Kennenlernen der beiden geschildert wurde, war es aber Liebe auf den ersten Blick - soll passieren ;-) Ich finde diese Absprache zwischen den beiden ein wenig seltsam und wäre wohl nicht drauf eingegangen. Denn wen hat Willem denn sonst noch ausser seiner Haushälterin? Bei ihr glaube ich immer, dass sie in Willem verliebt ist ;-)


    Jasper gefällt mir. Er biedert sich nicht bei Carla an, obwohl man schon merkt, dass er von ihr beeindruckt ist. Kein Wunder, wenn sie ihm einfach so vor die Füsse gefallen ist ;-) Ich wage jetzt schon die Prognose, dass Carla auf Jasper einlassen wird. Sie denkt ja ständig an ihn.


    Zum Thema Alzheimer: Ich dachte eigentlich, dass das Thema mehr behandelt werden würde, daher wollte ich das Buch ja auch unbedingt mitlesen. Meine beiden Omas hatten Alzheimer und ich habe gehofft, dass ich ein wenig darüber lerne, wie man damit umgeht. Sie leben beide nicht mehr, aber vielleicht trifft es (hoffentlich nicht!) meine Eltern oder andere nahe Verwandte auch mal. Mal abwarten. Zur Zeit scheint die Kunst jedenfalls im Fokus zu stehen.


    Ich fand es übrigens ganz schlimm, wie Willem auf das Apfelmädchen reagiert hat. Da wäre ich an Carlas Stelle auch fassungslos gewesen.


    Zitat

    Original von Lumos


    Von diesen Sezessionskünstlern habe ich natürlich noch nie gehört, Banause, der ich auf diesem Gebiet bin :grin. Um so besser, dass ich diese Wissenslücke nun schließe :-].
    Ich finde die Sache mit dem Bild von Alma Reed richtig spannend, die aufgeregte Überraschung von Clara und ihren Mitarbeitern wird sehr gut übermittelt. Sogar ich als Leser fiebere mit.


    Genauso geht es mir auch.


    Zitat

    Original von Saiya


    In ihren Schilderungen scheint er ein sehr kluger und warmherziger Partner gewesen zu sein. Umso trauriger empfindet man als Leser dann auch seine Krankheit.


    Das ist mir auch direkt aufgefallen. Willem war mir direkt total sympatisch.