'Liebe ist ein Haus mit vielen Zimmern' - Kapitel 01 - 06

  • Ich konnte gestern abend direkt starten und habe die ersten 6 Kapitel in einem Rutsch gelesen. Es hätten auch mehr sein können, doch irgendwann musste ich aufhören, von wegen Schlafen und so.


    zu Beginn mancher Kapitel gibt es einen kurzen Text, der von einem Kind zu sein scheint. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat, denn es deutet auf ein Geheimnis hin.


    Carla, unsere Hauptfigur, ist wesentlich jünger als ihr Mann Willem, der dement ist. Ich fragte mich die ganze Zeit, wieviel jünger, denn es wird erst angedeutet, bis später auch mal gesagt wird, wieviele Jahre es denn nun sind. Das ist für mich irgendwie relevant, um das Verhältnis zwischen den beiden einschätzen zu können.



    Denn die Vereinbarung, die auf Willems Drängen geschlossen wird, zeigt ja schon, dass Willem befürchtet, dass es irgendwann eben nur schlechte Tage gibt und ich finde es rührend, dass er seine junge Frau dann freigeben möchte. Ich kann aber auch Carla verstehen, die zögert, ob der Zeitpunkt schon gekommen ist, denn was wäre es sonst für eine Ehe, wenn man bei den ersten Schwierigkeiten abhaut, wobei es ja nun schon 3 Jahre sind. Carla macht es sich nicht leicht, diese Entscheidung zu treffen.


    Ich finde Willem auch gut geschildert, die Erklärung, die Calra gibt, warum er so schweigsam ist und sich zurück zieht, ist nachvollziehbar für mich.


    Kunst ist eigentlich nicht mein Ding, doch ich interessiere mich für die Nazizeit. So ist es interessant zu lesen, dass es eine Gruppe von Künstlern gab, denen das Museum eine Ausstellung widmen möchte. Die Namen sagen mir nichts, doch Google bietet da ja eine kleine Bildauswahl, die es anschaulich macht. Spannend, wie Carla, Hannes und Leonie sich auf die Suche nach der Geschichte des Bildes und der Malerin machen.


    Kunstsprechstunde, wie anschaulich geschildert, ich konnte es mir bestens vorstellen. :grin


    Leonie und Hannes sind mir schon mal sehr sympathisch und auch der Baumdoktor Jasper, auch wenn er etwas verbirgt, meiner Meinung nach. Carla mag ich auch, ich bin gespannt, wie es weitergeht und wie sie ihre Entscheidung trifft.


    Bis hierher gefällt mir das Buch richtig gut.

  • So, nun bin ich durch mit dem ersten Abschnitt.


    Auch ich nicht so sehr an der Kunstszene interessiert, lese aber sehr gern Bücher darüber, wenn sie unterhaltsam und auch für Laien gut verständlich geschrieben sind.
    Stil und Atmosphäre gefallen mir hier sehr gut, auch das Setting Hamburg und eben die Beschäftigung mit Kunst.


    Von diesen Sezessionskünstlern habe ich natürlich noch nie gehört, Banause, der ich auf diesem Gebiet bin :grin. Um so besser, dass ich diese Wissenslücke nun schließe :-].
    Ich finde die Sache mit dem Bild von Alma Reed richtig spannend, die aufgeregte Überraschung von Clara und ihren Mitarbeitern wird sehr gut übermittelt. Sogar ich als Leser fiebere mit.


    Zitat

    Original von geli73
    zu Beginn mancher Kapitel gibt es einen kurzen Text, der von einem Kind zu sein scheint. Ich bin gespannt, was es damit auf sich hat, denn es deutet auf ein Geheimnis hin.


    Es könnten/müssten Textfragmente aus der Vergangenheit sein, denke ich. Aus der Vergangenheit von Alma Reed, oder vielleicht des Apfelmädchens :gruebel?
    Das wird sich sicher auflösen, falls nicht, muss und die Autorin aufklären ;-).


    Ich könnte mir vorstellen, dass man im Nachlass von Willems Vater Hinweise findet. In diesem Abschnitt wurde erwähnt, dass er Kontakte zu den Sezessionskünstlern hatte.


    An dem Altersunterschied habe ich auch herumgerechnet und kam zum gleichen Ergebnis wie du, geli.
    Eine wirklich schwierige Situation für Clara. Aber ihn jetzt zu verlassen - das könnte ich mir auch nicht vorstellen. Und ich glaube auch nicht, dass sie sich das verzeihen würde.
    Zumal die Diagnose bezüglich Willems Lebenserwartung nur wenige Jahre beträgt. Wahrscheinlich kann er davon auch nur eine Zeit lang daheim gepflegt werden.
    Ich sag jetzt einfach mal so, sie sollte im Rahmen ihrer Möglichkeiten und ohne sich selbst aufzugeben, für ihn da sein.
    Danach bleibt noch genug Zeit für sie selbst, ein neues Leben und auch eine neue Liebe.

  • Zitat

    Original von Lumos


    Meine Vermutung ist, dass dies Willems Gedanken und Erinnerungen sein könnten. Ich bin mir fast sicher, dass er etwas weiß und dass es irgendeine Verbindung zwischen ihm und der Malerin bzw. seinem Vater gibt.
    Vielleicht findet sich ja sogar die im Archiv fehlende dritte Kiste in Willems Besitz. Auch wenn Carla bis jetzt vermieden hat, sich über Willems Arbeit den Sezessionskünstlern anzunähern, wird sie das sicher früher oder später tun müssen. Ihre Chefin legt ihr dies ja auch quasi nahe. Ich bin sehr gespannt, was sie hier noch herausfinden wird und wie tief die Familie ihres Mannes hier involviert ist (und natürlich welche Rolle die beiden Männer und die Kollegin Leonie hier noch spielen werden).


    Das Buch passt im Moment irgendwie zu der herbstlichen Stimmung draußen. Alles rund um Carlas Privatleben ist mit einer gewissen Melancholie erzählt, ihr Berufleben wird dagegen wird sehr abswechslungsreich und spannend geschildert. Diese Mischung empfinde ich sehr stimmig und den Themen "Alzheimer" und "Entartete Kunst" sehr angemessen.


    Carla wirkt auf mich, wie eigentlich alle Figuren, sehr authentisch. Der Druck, den die Personen in ihrem privaten Umfeld bewusst oder unbewusst ausüben, ist fast greifbar. Bei den Telefonaten mit der Mutter oder den Begegnungen mit der Haushälterin kann kann man buchstäblich eine enge um den Hals spüren, die Schlinge Alzheimer, die sich unerbittlich zuzieht. Und dann ist da natürlich noch die Vereinbarung, die sie mit Willem getroffen hat.
    In ihren Schilderungen scheint er ein sehr kluger und warmherziger Partner gewesen zu sein. Umso trauriger empfindet man als Leser dann auch seine Krankheit.


    Beruflich scheint es ihr ja sehr zu gehen und die beiden "neuen" Männer bringen vielleicht auf die ein oder andere Weise ihr geordnetes Leben noch ein wenig durcheinander. :-)
    Auch hier empfinde ich das Auftauchen des Bildes und die Aufregung, die damit verbunden ist, als sehr echt. Die ganze Geschichte geht mir nah. Ein wirklich fesselndes Buch. Ich werde mal weiterlesen. :-)

  • Zitat

    Original von Katrin Burseg
    Liebe Leserunde,
    ich freue mich auf die gemeinsame Zeit und viele Fragen, Anregungen, Bemerkungen.
    Heute Abend lese ich in Hamburg aus meinem Roman, auf der Bühne sind ein Baum und ein paar Graugänse dabei.
    Daumen drücken!!!


    Vielen Dank, dass Du unsere Runde begleitest, Daumen sind gedrückt.

  • Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch in einem Rutsch gelesen.


    Zitat

    Original von Saiya
    Das Buch passt im Moment irgendwie zu der herbstlichen Stimmung draußen. Alles rund um Carlas Privatleben ist mit einer gewissen Melancholie erzählt, ihr Berufleben wird dagegen wird sehr abswechslungsreich und spannend geschildert. Diese Mischung empfinde ich sehr stimmig und den Themen "Alzheimer" und "Entartete Kunst" sehr angemessen.


    :write das geht mir ähnlich, auch wenn es im Buch natürlich Frühling ist.


    Lustigerweise sind mir beide Themen in der letzten Zeit immer mal wieder über den Weg gelaufen.
    Gestern erst habe ich mit meinem Mann Honig im Kopf gesehen. Das hat bei mir auch mal wieder wachgerufen, dass gerade mein Vater nicht mehr der jüngste ist und sowas durchaus noch auf uns zukommen kann.


    Auch das Thema Raubkunst hatte ich die letzten Monate immer wieder auf dem Tablett.
    Einerseits durch eine Dokumentation auf einem der Nachrichtensender über die Familie Gurlitt, andererseits durch das Buch "Der Fälscher" von Cay Rademacher. Auch hier geht es um Hamburgs Kunstszene allerdings aus der Sicht der direkten Nachkriegszeit.
    Eigentlich bin ich ja nicht soo der Kunstliebhaber, aber hier passt einfach alles toll zusammen. Was für mich toll passt, ist die Musikauswahl. Klassik, wenn Carla bei Willem ist, moderner Jazz, wenn sie ausfliegt in ihre Welt.


    Die Aufregung bei der Entdeckung des Bildes konnte ich gut nachvollziehen. Ich stell es mir ja extrem spannend vor, mal in den Archiven des Museums zu wühlen. Ich fände das toll, auch wenn da vielleicht wirklich nur Postkarten, alte Briefe und Rechnungen liegen. Aber die erzählen ja auch schon viel.


    Ich bin gespannt, wie es für Carla weitergeht. Die Entscheidung, ihr Versprechen gegenüber Willem einzuhalten fällt ihr ja wirklich schwer. Vielleicht helfen ihr die Ereignisse um das Bild und die beiden jüngeren Herrn der Geschichte aus diesem Dilemma heraus.
    Ich fände die Entscheidung denke ich auch unglaublich schwer.
    Wobei ich bei dem Altersunterschied eh ein leichtes Problem habe, was wohl daran liegt, dass es fast der zwischen meinem Vater und mir ist und ich mir damit schwer tue Willem als Partner-Figur wahrzunehmen und nicht als Vater.


    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

  • Zitat

    Original von geli73
    So ist es interessant zu lesen, dass es eine Gruppe von Künstlern gab, denen das Museum eine Ausstellung widmen möchte.


    Das finde ich auch interessant
    Ich habe mich für das Buch entschieden, weil es um Kunst und die Arbeit in einem Museum geht.
    Überhaupt ist mir das Buch erst mehr aufgefallen, als ich es im Büchershop in der Kunsthalle gesehen hatte und einen Blick hineinwerfen konnte.
    Noch bin ich nicht im klaren, ob Willem, von der Kritik als Bilderpapst und Magier bezeichnet, an einen realen Kunstförderer angelehnt ist.


    Zitat

    Original von streifi
    Was für mich toll passt, ist die Musikauswahl. Klassik, wenn Carla bei Willem ist, moderner Jazz, wenn sie ausfliegt in ihre Welt.

    Ja, das finde ich auch gelungen. Diese Musikarten müssen für aufgeschlossene Hörer keine unüberwindlichen Gegensätze sein.

  • So, dann gebe ich meinen Senf dann auch mal dazu ;-)


    Erst einmal auch von mir viel Erfolg für die Lesung heute Abend!


    Mir gefällt das Buch bisher auch sehr gut :-] auch ich habe die ersten Seiten ruckzuck gelesen.
    Die Themen finde ich sehr passend und ansprechend; beide haben auch was mit mir zu tun: meine Oma hat zwar bisher nur "Demenz" und noch keinen ALzheimer, aber wer weiß, was da noch kommt, mit knapp 91 Jahren... Und zum Anderen beginne ich diesen Monat ein Praktikum in einer Museumsbibliothek, da passt das Buch doch perfekt zur Einstimmung, oder?


    Carla mag ich sehr, sie ist für mich sehr greifbar und echt. Willem kann ich mir auch sehr gut vorstellen. Er muss mal ein sehr charismatischer Mann gewesen sein, so stelle ich ihn mir jedenfalls vor.


    Die beste Szene bisher fand ich die "Sturzszene" gefolgt von der Szene im Blumenladen.


    Natürlich bin auch ich ganz gespannt darauf, was es mit dem Bild auf sich hat ;-)


    Den Schreibstil empfinde ich als sehr angenhem zu lesen.


    Mal sehen wie es weitergeht :wave

  • Zitat

    Original von Saiya


    Meine Vermutung ist, dass dies Willems Gedanken und Erinnerungen sein könnten. Ich bin mir fast sicher, dass er etwas weiß und dass es irgendeine Verbindung zwischen ihm und der Malerin bzw. seinem Vater gibt.


    Ich denke im übrigen auch, dass es Willems Erinnerungen sind. Würde ja mit der Kriegszeit zusammenpassen. Am Ende des Krieges war Willem ja erst 5 Jahre alt.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Meine Vermutung ist, dass dies Willems Gedanken und Erinnerungen sein könnten. Ich bin mir fast sicher, dass er etwas weiß und dass es irgendeine Verbindung zwischen ihm und der Malerin bzw. seinem Vater gibt.
    Vielleicht findet sich ja sogar die im Archiv fehlende dritte Kiste in Willems Besitz. Auch wenn Carla bis jetzt vermieden hat, sich über Willems Arbeit den Sezessionskünstlern anzunähern, wird sie das sicher früher oder später tun müssen. Ihre Chefin legt ihr dies ja auch quasi nahe. Ich bin sehr gespannt, was sie hier noch herausfinden wird und wie tief die Familie ihres Mannes hier involviert ist (und natürlich welche Rolle die beiden Männer und die Kollegin Leonie hier noch spielen werden).


    Saiya:
    Das ist ja ein interessanter Gedanke, auf den ich noch gar nicht gekommen bin. Es wurde zwar erwähnt, dass Willem ja bereits eine Ausstellung zum Thema Sezessionskunst gemacht hat, aber daraus habe ich noch keine Schlüsse gezogen.
    Carla will ihr eigenes Ding machen und sich nicht von Willem beeinflussen lassen, so dass sie den Katalog eher nicht zu Rate ziehen möchte. Das empfand ich als verständlich.


    Es wird jedoch auch schon angedeutet, dass ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit lauert, das könnte mit Willems Vergangenheit zu tun haben.



    Katrin: Viel Erfolg bei der Lesung, ich bin sicher, dass die Zuhörer an Deinen Lippen hängen werden, ich würde es tun. :wave

  • Ich bin jetzt auch endlich in der Leserunde angekommen und ich muss sagen, dieses Buch ist eine echte Wohltat nach dem depressiven Gemetzel von Erik Axl Sund! :-)


    Die Theorie, dass es sich bei den Einschüben um Willems Erinnerungen handeln könnte, hat was. Evtl. könnte es sich auch um Willems Vater handeln, denn Willem selbst wurde ja erst um 1940 herum geboren, oder? :gruebel


    Bis jetzt liest sich das Buch auf jeden Fall sehr gut. Die Charaktere sind sehr lebendig geschildert, dabei auch sehr realistisch. Gerade Carlas Zwiespalt in Bezug auf Willem und seine Krankheit kann ich sehr gut nachvollziehen, man spürt, wie sie zunehmend unter Druck gerät durch die Erwartungen von außen, ihre eigenen Erwartungen an sich selbst und natürlich das Versprechen, das sie Willem gegeben hat. Ich bin sehr gespannt, zu welcher Entscheidung sie am Schluss kommen wird, wobei es sich ja abzeichnet, dass sie diese Entscheidung nicht mehr allzu lange aufschieben können wird.
    Dabei hoffe ich nur für sie, dass das mit der Auszeit vom Job nicht wirklich durchzieht, denn die Arbeit im Museum scheint für Carla ja so eine Art "Lifeline" zu sein, eine Verbindung ins wirkliche Leben, die ihr Kraft und Energie gibt und wo sie auch positive Erlebnisse hat als Ausgleich zu der bedrückenden Atmosphäre zu Hause.


    Ich habe ja auch nicht wirklich Ahnung von Kunst, das Thema "Sezession" sagt mir bislang gar nichts, aber ich konsumiere sie gerne, d.h. ich schaue mir gerne Ausstellungen und Museen an und ich lese auch gerne darüber. Von daher ist das Thema in diesem Buch durchaus auf meiner Wellenlänge und ich verfolge gespannt, wie Carla und ihre Kollegen versuchen, das Geheimnis des Bildes und seiner Malerin zu ergründen! :-)


    Interessant finde ich auch, dass gleich zwei neue Männer in Carlas Leben treten: Hannes, der Praktikant, scheint sehr sympathisch und engagiert zu sein und er macht durchaus den Eindruck, als könnte er auch etwas für Carla empfinden, selbst wenn er eine ganze Ecke jünger ist.
    Und da ist noch Jasper, der "Baumdoktor". Ich mag ja schon den Vornamen Jasper unheimlich gern (auch wenn ich dabei immer an das "Austauschkind" von Ch. Nöstlinger bzw. an "Jasper the friendly ghost" denken muss :grin) und dann noch der Firmenname "The Arbor Artists" - das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen! Geniale Idee, schlägt sie doch auch elegant den Bogen zur Kunst. Bislang glaube ich nicht mal, dass Jasper etwas zu verbergen hat, dass er das Bild nicht aus der Hand geben mag, kann ich auch ohne Hintergedanken gut nachvollziehen.


    Ich finde auch die Stimmung im Buch sehr schön eingefangen, v.a. die Ankunft der Gänse - hier bei uns landen sie zwar nicht, aber ich habe erst letzte Woche im Garten gestanden und wehmütig in den Himmel geschaut, als die ersten Formationen über uns hinweg nach Süden gezogen sind. Jetzt wird es definitiv wieder Winter... :-( Genauso freue ich mich im Frühling, wenn die ersten Gänse gen Norden ziehen, denn das ist wirklich ein sicheres Zeichen, dass es wieder wärmer wird.
    Interessant finde ich an der Stelle auch, dass immer wieder die lat. Bezeichung "anser anser" erwähnt wird. Ich muss dabei immer an das engl. "answer" denken und das passt hier eigentlich sehr gut, denn Carla ist ja auf der Suche nach Antworten.


    Jetzt hoffe ich auf ein paar ruhige Stunden an diesem Feiertagswochenende, damit ich mich ungestört meiner Lektüre widmen kann! :-)


    LG, Bella

  • Wie schön, so viel positive Rückmeldungen zum ersten Abschnitt. Besonders freut mich, dass auch das nicht eben einfache Thema Kunst/Sezessionskunst ankommt. Und dann die vielen Mutmaßungen rund um die kleinen Einschübe … Während der Arbeit am Roman ist Carla mir sehr ans Herz gewachsen – und auch eine der Nebenfiguren, die eigentlich gar nicht vorgesehen war. Aber so ist das oft beim Schreiben, es passiert immer etwas Unvorhergesehenes.

  • Auch ich habe jetzt den ersten Abschnitt gelesen. nein genossen. So eine schöne Sprache. :-]


    Die Figuren finde ich allesamt sehr anziehend. Allen voran natürlich Carla, die mir vorkommt, als hilte sie in ihren Leben gerade den Atem an und wüsste nicht, ob sie neu durchschnaufen soll oder in ihrer Starre verharren soll, in die sie durch Willems Krankheit gefallen ist.
    Dass Willem vertraglich regeln wollte, dass sie ihn verlässt, wenn er ein Pflegefall wird, ist natürlich Unsinn. So kann man keine Liebe beenden. Carla kann nicht gehen. Sie kann ihn vielleicht in ein Pflegeheim geben und irgendwann ist das sicherlich besser für ihn. Aber ihn verlassen, nein, das geht nicht.


    Aber auch die Nebenfiguren sind hervorragend in Szene gesetzt. Nicht nur Hannes und der Baumdoktor sondern auch die Chefin und die Kollegin mit den hohen Schuhen.


    Das Willem das Kind ist, dachte ich eigentlich nicht. Bin gespannt, ob ihr damit richtig liegt.


    Katrin schafft es, dass das Bild des Apfelmädchens auch für den Leser sofort zu einem sensationellen und faszinierenden Werk wird, obwohl man es doch selber gar nicht gesehen hat. Toll,wie die Gefühle des Lesers eingefangen werden. :anbet

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Ninni Schulman - Den Tod belauscht man nicht

    Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Lumos



    Von diesen Sezessionskünstlern habe ich natürlich noch nie gehört, Banause, der ich auf diesem Gebiet bin :grin. Um so besser, dass ich diese Wissenslücke nun schließe :-].
    .


    Ich bin auch schon da. Entschuldigung vorab, dass ich mich verspätet habe.


    Was die Künstlergruppe von 1919 angeht, hatte ich Glück, gerade das Buch unserer hiesigen Autorin Ulla Spörl "Das Kornfeld auf der Lehmgrube" gelesen zu haben. Auch Otto Dix gehörte zur Künstlergruppe 1919.


    Was das Alter von Carla angeht, so habe ich auch herumgerätselt, wie Geli. 35 Jahre ist natürlich ganz schön. Ich schätze, die Haushälterin, die Willem betreut ist auch um die 70. Wenn Willem jetzt 73 ist und er 1940 geboren wurde (sein Vater starb 45 als er 5) spielt die Geschichte im Jahre 2013, oder?



    Bei dem Namen Willem van Velden muss ich immer ich immer an Henry van de Velden denken.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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