Die Bastardtochter von Petra Schier

  • Die Autorin (Quelle: Amazon)
    PETRA SCHIER, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Deutschen Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.
    Ihre erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachtsromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch.
    Sie ist Mitglied im Syndikat, bei HOMER sowie bei DELIA.


    MILA ROTH ist ein Pseudonym der Autorin Petra Schier. Unter diesem Namen veröffentlicht sie zum Teil verlagsunabhängig verschiedene Buchserien und -reihen.



    Produktdetails übernommen von Bücher.de
    rororo Taschenbücher Bd.26801
    Verlag: Rowohlt Tb.
    Seitenzahl: 541
    2015
    Ausstattung/Bilder: 2015. 544 S. 190 mm
    Deutsch
    Abmessung: 195mm x 134mm x 48mm
    Gewicht: 540g
    ISBN-13: 9783499268014
    ISBN-10: 3499268019
    Best.Nr.: 41776079
    Preis: 9,99 €



    Über das Buch
    Im Prolog lesen wir davon, wie das Kreuz aus dem Gralsschatz entwendet worden ist. Und wie es danach in die Hände der drei Männer gekommen ist, die es geteilt – in Rahmen, Kruzifix und Kette – haben, und sich geschworen haben, einander immer beizustehen. Genauso wie Robert de Berge bzw. seine Nachfahren, das Kreuz wieder dem Gralsschatz zuführen wollen…
    Enneleyn, die uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten ist erwachsen geworden. Und sie ist im heiratsfähigen Alter. Als eines Tages der Ritter Guntram von Eggern zu Besuch kommt, ist er ihr gleich sympathisch. Und letztendlich kommt es dann zur Hochzeit zwischen den beiden. Doch was sie in der Hochzeitsnacht erlebt, sät schon den allerersten Zweifel an ihrer Entscheidung,…
    Anton, Luzias Bruder, will wieder in die Heimat zurückkehren. Er hat sich mit der Tochter eines verstorbenen Tuchhändlers verheiratet und unterwegs werden sie von Räubern überfallen… Doch er bekommt unerwartete Hilfe von einem Mann namens Wulfhard de Berge
    Palmiro war ein Gassenjunge aus Mailand der Anton ab und zu als Botenjunge gedient hatte. Und er wäre gerne mit ihm nach Deutschland gezogen. Doch Anton wollte von Italien kein Gesinde mitnehmen. Aber als Palmiro unterwegs auftauchte, erweichte dieser sein Herz und er nahm ihn als Ziehson mit…
    In Koblenz traf Anton auch auf Enneleyn, die inzwischen ja verheiratet war. Er war zum Haus von Eggerns gekommen um mit ihm zu sprechen. Nachdem er gegangen war, konnte er es sich nicht verkneifen, nochmals zurück zu gehen. Und so konnte er etwas beobachten und hören, was einen heillosen Zorn bei ihm hervorrief…
    Auf den Gütern Johann von Mantens waren in letzter Zeit immer wieder Brände ausgebrochen. Außerdem war ein junges Mädchen brutal vergewaltigt worden….
    Guntram von Eggern tauschte Enneleyns Mitgift gegen ihren Protest gegen angeblich ertragreichere Ackerflächen. Und sie traute sich nicht, ihrem Vater darüber Bericht zu erstatten. Denn Guntram war ihr Gemahl und sie hatte ihm zu gehorchen, egal was er mit ihr tat….
    Doch dann geschah etwas, was das Fass zum Überlaufen brachte…


    Wird de Berge das Kreuz zurückbringen können? Was hat Guntram schon in der Hochzeitsnacht getan? Entkommt Anton den Räubern? Kann de Berge ihm wirklich helfen? Was hat Anton beobachtet du gehört, das ihn zornig werden ließ? Wer war der Anstifter zu den Bränden und der Vergewaltigung des Mädchens? Warum hat sich Enneleyn nicht ihrem Vater, und wenn sie davor Furcht hatte, nicht wenigstens Elisabeth anvertraut? Jeder Verwandte dachte, sie sei glücklich. Was geschah, das das Fass zum Überlaufen brachte? Alle diese Fragen und noch viel mehr, werden in diesem Buch beantwortet.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist, wie immer, unkompliziert und lässt Fragen, nach dem Sinn dieses oder jenes Wortes/Satzes gar nicht erst aufkommen. In der Geschichte war ich auch schnell wieder drinnen. Und in die Protagonisten konnte ich mich sehr gut hineinversetzen. Abgesehen von Guntram und Konsorten. Gleich am Anfang des Buches wurde ich wieder mit der Reliquie, dem Kreuz konfrontiert. Und es wurde auch gleich wieder spannend. Die Heirat Enneleyns mit Guntram von Eggern, Antons Weg von Italien bis nach Koblenz, die Ehe Enneleyns…. Alles ist hervorragend aufgebaut. Auch dass Enneleyn sich nicht traute, ihrem Vater von Guntram zu berichten. Zu diesen Zeiten hatten Frauen ja nicht viel oder eigentlich gar nichts zu sagen. Auch wenn das im Hause von Manten nicht so war. Auf jeden Fall tat mir Enneleyn furchtbar leid. Da Buch hat mir wieder super gefallen und bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und volle Punkte-/Sternezahl . :lesend

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Koblenz 1362: Enneleyn von Manten fühlt sich, obwohl ihr Vater sie anerkannte und zu sich nahm, als Bastard nirgends richtig zugehörig. Als der Ritter Guntram von Eggern um ihre Hand anhält, ist sie glücklich und ahnt nicht, dass ihre Ehe nicht den erhofften Verlauf nehmen wird.


    Anton Bongert hat sich in Italien eine erfolgreiche Existenz aufgebaut, doch die Sehnsucht nach seiner alten Heimat bringt ihn dazu, seine Zelte in Mailand abzubrechen und nach Koblenz reisen.


    Wulfhard de Berge, Kaufmann aus Konstantinopel, reist ebenfalls nach Koblenz. Er hat allerdings nicht nur Geschäfte im Sinn sondern will einen ganz besonderen Gegenstand wieder heimholen.


    Im Mittelpunkt des dritten Teils der Kreuztrilogie Petra Schiers stehen dieses Mal Enneleyn, die Bastardtochter Johann von Mantens, der zusammen mit seiner (zukünftigen) Ehefrau Elisabeth im Zentrum des ersten Bandes stand und Anton, Bruder Luzias, der Heldin des zweiten Bandes. Die Charaktere der beiden vorherigen Bände spielen natürlich auch hier wieder eine Rolle, wir erfahren nicht nur, wie es ihnen bis hierhin ergangen ist, sie sind auch in die neue Handlung verstrickt.


    Leider ist mir Enneleyn nicht so ans Herz gewachsen, wie Elisabeth und Luzia im ersten und zweiten Band, sie ist mir tatsächlich noch nicht einmal sehr sympathisch. So kann ich leider auch nicht so mit ihr fühlen, wie ich es mir wünschen würde. Im Gegensatz zu anderen Romanen der Autorin wirken in diesem die Charakterer generell oberflächlicher auf mich, sie werden mir nicht richtig nahe gebracht, ihr Handeln ist für mich nicht immer nachvollziehbar, auch wenn ich die Umstände bedenke. Und auch der Antagonist bietet nicht sehr viel, er ist vor allem böse. Ein bisschen weniger Schwarz-Weiß-Malerei (wie ich das eigentlich auch aus anderen Romanen der Autorin kenne), hätte dem Roman gut getan.


    Auch die Handlung an sich erscheint mir seichter als ich es von Petra Schier kenne und auch recht vorhersehbar. Der Focus liegt mir zu sehr auf der Liebesgeschichte, es gibt für mich zu wenig interessantes Drumherum und historische Einbettung. Auch das liegt wohl mit daran, dass Enneleyn ein deutlich weniger interessanter Charakter ist, als es Elisabeth und Luzia waren. Einzig die Storylines um Anton (vor allem auf seiner Reise) und Wulfhard stechen heraus.


    Aber ich will nicht nur meckern. Der Roman bietet trotz aller Kritik gute Unterhaltung. Er lässt sich gut und zügig lesen, ist spannend und es ist schön, die liebgewonnenen Charaktere wieder zu treffen (sogar ein paar, mit denen ich gar nicht gerechnet habe). Wer die ersten beiden Bände der Trilogie gelesen hat, wird um diesen Band nicht herumkommen und das auch gar nicht wollen. Am Ende ist man als Leser zufrieden, man kann die Charaktere mit ihrem weiteren Schicksal alleine lassen.


    Das Buch hat wieder einige Extras zu bieten, auf einer Karte kann man die Wege der Charaktere verfolgen, das Personenverzeichnis bietet gute Dienste, falls man die Übersicht über die Personen verliert, und ein Gericht, das im Roman gekocht wurde, kann man dank des angehängten Rezeptes selbst ausprobieren. Einzig ein Nachwort, in dem die Autorin auf Historisches eingeht, hat mir gefehlt, so hätte ich mir z. B. Informationen über die Maut des Ehemannes, die Mitgift oder die Aussegnung nach der Geburt gewünscht.


    Man kann diesen Band zwar durchaus lesen, ohne die beiden Vorgänger zu kennen, es empfiehlt sich jedoch, die Reihenfolge einzuhalten, die Lesefreude ist einfach größer, wenn man die Personen und ihre bisherige Geschichte schon kennt. Mir hat der Roman leider nicht ganz so gut gefallen wie andere Werke der Autorin, ich vergebe 7 Punkte.

  • Enneleyn ist die uneheliche Tochter des Grafen Johann von Manten. Dank seiner Frau Elisabeth darf sie bei ihm aufwachsen und wird in allem unterrichtet wie eine Tochter von Stand.
    Dann hält der Ritter Guntram von Eggen um ihre Hand an und Enneleyn ist sich sehr sicher, eine bessere Partie wird sie nicht machen.
    Doch schon kurz nach ihrer Hochzeit muss Enneleyn schmerzlich erkennen, dass ihr Mann ein sehr schändliches Spiel mit ihr spielt. Gegenüber anderen behält er sein freundliches Wesen bei und nur Enneleyn allein weiß von seinem anderen Gesicht. Aber auch sie weiß nichts darüber was seine Beweggründe sind und welchen Plan er verfolgt um nicht nur der Familie von Manten zu Schaden.


    Nun hat Petra Schier also den dritten Teil der Kreuz-Trilogie veröffentlicht bzw. geschrieben.
    Man kann die Teile auch allein für sich lesen, allerdings habe ich persönlich schon die ersten beiden Teile gelesen und so war ich jetzt ganz gespannt wie es wohl weitergehen wird.
    Jeder Teil behandelt eine andere Frauengeschichte, war es im ersten Teil Elisabeth, so war es in Teil 2 Luzia die Freundin von Elisabeth und hier nun die Stieftochter von Elisabeth.
    Mit ist der Einstieg ins Buch sehr leicht gefallen und war innerhalb von 1-2 Seiten komplett in die Geschichte eingetaucht.
    Wie immer versteht es die Autorin verschiedene Genre so zu verbinden das alles zusammen ein spannender Roman wird. Das Hauptgenre ist natürlich der historische Roman, aber man kann ihn ruhig auch als Krimi ansehen, denn es gibt doch immer ein Fall der behandelt wird und der gelöst werden muss. Aber auch die Liebe darf bei der Autorin nicht zu kurz kommen, genau deshalb und wegen der guten Mischung in der Handlung Liebe ich die Bücher der Autorin.
    Der Erzählstil ist auch immer sehr angenehm für den Leser gewählt, denn auch wenn es wechselnde Erzählstränge gibt, sind es doch nicht so viele, dass man während des Lesens nicht den Überblick verliert, was für mich auch ein großer Pluspunkt ist.
    Auch die Handlung war klar strukturiert aufgebaut und man konnte allem sehr gut folgen, aber dabei ist alles so gegliedert und dank des Spannungsbogens der bis zum Schluss erhalten war, dass man sich seine Gedanken machen konnte und auch eigene Vermutungen anzustellen.
    Allerdings hatte ich nicht erwartet, dass der rote Faden doch von Teil 1 an durchgezogen wurde, was mir aber sehr gut gefallen hat und dieser sich auch erst sehr spät herausgestellt hat.
    Es waren alle Figuren die im Laufe des Romans aufgetaucht sind egal ob schon bekannte oder unbekannte Figuren, waren alle so detailliert beschrieben, dass man sich diese während des Lesens sehr gut vor dem inneren Auge entstehen lassen konnte.
    Die Handlungsorte des Romans waren sehr gut beschrieben und dank des Plans hat man sich im Koblenz des Mittelalters sehr gut zurechtgefunden und konnte sich alles auch besser vorstellen.
    Alles in allem war dies wieder in durchweg gelungenes Buch der Autorin und obwohl der Roman gut 550 Seiten hat, wurde es beim Lesen nie langweilig und ich habe schöne Lesestunden mit dem Roman verbracht.
    Egal was die Autorin Petra Schier auf den Buchmarkt bringt, sei es ein Historischer Roman oder eine Liebesgeschichte oder doch ein Krimi von Mila Roth ihrem Pseudonym, hat doch jeder Roman Hand und Fuß und man kann völlig in die Geschichte eintauchen und deshalb vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl.

  • Meine Meinung:
    Dieser Roman ist der krönende Abschluss der Kreuz-Trilogie, anders kann man es gar nicht sagen. „Die Bastardtochter“ vereint alles, was schon in der „Der Eifelgräfin“ und „Der Gewürzhändlerin“ bei den Lesern für Begeisterungsstürme gesorgt hat. Es ist ein klein wenig wie ein großes Familientreffen, alle stehen zusammen und kämpfen gemeinsam gegen die Unwägbarkeiten die ihnen das Leben beschert. Dieses Buch hat mich gefesselt, sodass ich es innerhalb ganz weniger Tage ausgelesen hatte, besonders in der zweiten Hälfte des Buches nimmt das Erzähltempo zu. Aber auch die Ereignisse werden nahezu dramatisch und ziehen den Leser in den Bann, sodass man das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
    Der Schreibstil von Petra Schier ist gewohnt flüssig und gut zu lesen. Am liebsten habe ich die Dialoge zwischen Enneleyn und Don Antonio gelesen, warum wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten…
    Schön ist auch, dass zwar das Schicksal von Enneleyn im Mittelpunkt steht, aber andere kleine Randgeschichten dennoch ihre Beachtung finden, wie z.B. der Tod von Ariettas Mann (Martins Schwager). Dies alles macht den Roman stimmig und rund.
    Die Protagonisten machen in mancher Hinsicht da weiter wo sie aufgehört haben, andere haben sich aber auch in Charakter ein klein wenig verändert, da das Leben sie weiter geprägt hat. Dadurch begegnen uns Lesern Figuren, die lebensnah und echt erscheinen.
    Die Gestaltung des Covers mit einem hohen Wiedererkennungswert sorgt sicherlich dafür, dass die Leser „Der Eifelgräfin“ und „Der Gewürzhändlerin“ gerne zugreifen werden. Auch die restliche Gestaltung des Buches lässt keine Wünsche offen: eine Karte vom historischen Koblenz, ein Personenverzeichnis, Anmerkungen und das Rezept von den „Griechischen Hühnern“ runden den positiven Eindruck ab.
    Einen kleinen Wehmutstropfen gibt es leider, denn es ist der letzte Band und es ist sicherlich ungewiss ob wir die Figuren, die uns Lesern so ans Herz gewachsen sind, noch einmal wiederlesen dürfen. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn wir der einen oder anderen Figur in einem neuen Roman von Petra Schier begegnen würden. Ich wäre auf jeden Fall dabei und freue mich schon auf den nächsten Roman!


    10 von 10 Eulenpunkten