"Die Inseln des Ruhms 3: Die Magierin" von Glenda Larke
Inhalt:
Flamme Windreiter alias Burgfräulein Lyssal von Cirkase wird durch ihr ungeborenes Kind immer mehr in eine Dunkelmagierin verwandelt. Zwar ist der Dunkelmeister Morthred, der Vater des Kindes, tot, doch sein Vermächtnis lebt buchstäblich in Flamme weiter. Sie segelt zur Insel Breth und wird dort durch dunkelmagische Machenschaften zur Alleinherrscherin. Von hier aus plant sie Unterwerfung der gesamten Ruhmesinseln. Natürlich können Glut, Ruarth, Kelwyn und Thor das nicht zulassen, doch Flamme zu retten erweist sich als schwierig.
Meine Meinung:
Dieser Band beginnt mit einem Bericht über das Wiederauftauchen der Dunstigen Inseln und das erste Kapitel ließ mich vor Begeisterung fast ausflippen: Es wird aus der Sicht von Ruarth erzählt. Am Ende des zweiten Bandes ist das Schicksal von Ruarth ungewiss. Hat er denn nun Morthreds Tod und die eigene Verwandlung überlebt? Hat er! Allerdings hat er es nicht leicht so als ehemaliger Vogel. Er fühlt sich machtlos, ist aber stark, ohne es zu wissen.
Die Ruarth-Kapitel sind für mich die besten im Buch.
Dann ist da noch der Gezeitenreiter Elarn, ein Silbbegabter, der auf der kleinen Insel Tenkor lebt, wohin Thor Reyder und Kelwyn Gilfeder kommen, um nach dem Heilmittel gegen Magie zu forschen. Aus seiner Sicht, der eines jungen, unbesonnenen, manchmal zu naiven Mannes, erfährt man mehr über die Politik der Wahrer. Ein großer Fan von Elarn bin ich beim Lesen nicht geworden. Nicht, dass seine Geschichte langweilig ist, es war eher so, dass ich mich mehr für Flammes/Lyssals Schicksal interessiert habe.
Es gibt diesmal mehr Ich-Erzähler. Im ersten Band war es nur Glut, im zweiten Glut und Kelwyn. Hier sind es Ruarth, Kelwyn, Elarn und Glut. Und hier hatte ich ein paar Schwierigkeiten. Während z. B. die Kapitel von Ruarth und Elarn leicht von einander zu unterscheiden sind, einfach, weil ihre Abenteuer so verschieden sind, hatte ich Probleme die Erzähler auseinander zu halten, wenn es um ein und dasselbe Ereignis ging.
Glenda Larke ist von ihrer gewohnten Erzählweise abgewichen, was dem Buch sehr gut tut. Diesmal kommen die Kellen nicht mehr in Gestalt des arroganten Shor iso Fabold zu Wort, sondern die Hintergrundgeschichte wird in Form von Tagebucheinträgen von Anyara isi Teron erzählt. Sie ist wesentlich aufgeschlossener gegenüber den Figuren und der Geschichte. Sie stellt Fragen, an die Shor iso Fabold nicht gedacht hat oder nicht stellen wollte.
Dieser Band verknüpft alle losen Enden miteinander. Manch eine (traurige!) Wendung hatte ich so nicht erwartet, aber trotzdem - oder gerade deshalb - passte alles. Die Reihe "Die Inseln des Ruhms" ist eine, die ich so schnell nicht vergessen werde, sie ist gut durchdacht, voller Details, spannend und einfach nur gut.
Fazit: Erstklassig!
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Aeria