Die australischen Schwestern - Ulrike Renk

  • Über das Buch:
    Taschenbuch: 509 Seiten
    Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 1 (21. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3746631203
    ISBN-13: 978-3746631202


    Kurzbeschreibung:
    Australien, 1891. Das Leben von Carola, Mina und Elsa verändert sich schlagartig, als ihre Mutter kurz nach der Geburt des jüngsten Kindes stirbt. Während Carola, die Älteste, ins ferne Deutschland geschickt wird, bleiben Mina und Elsa in Australien. So unterschiedlich sich die Lebenswege der drei jungen Frauen auch entwickeln, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie geben nicht auf, wenn es darum geht, für ihre Träume zu kämpfen.


    Eine hochemotionale Saga um das Leben dreier außergewöhnlicher Schwestern – nach einer wahren Geschichte.


    Über die Autorin:
    Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld.


    Meine Meinung:
    Dieses Buch ist die Fortsetzung von "Die Australierin". Hier wird die Geschichte Carolas weitergeführt, die ihre Familie in Australien verlassen muss, um zu Verwandten ihres Vaters nach Deutschland zu ziehen. Zusätzlich dazu begleiten wir Mina und Elsa auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben.
    Das Buch gliedert sich in unabhängige Erzählstränge aus der Sicht der jeweiligen Schwester. Manchmal fiel mir der Perspektivwechsel schwer, weil ich gerne einfach noch mehr über diejenige Schwester erfharen hätte, aber dank des tollen Schreibstils war ich nach wenigen Sätzen auch sofort im nächsten Abschnitt heimisch.
    Gerne hätte ich noch viel mehr über die Familie Lessing erfahren, aber natürlich müssen in jeden Buch Schwerpunkte gesetzt werden, sonst wäre es ja zu lange. Wobei ich kein Problem damit gehabt hätte wenn es doppelt so dick wie jetzt gewesen wäre.
    So bleibt es mir nur, mich auf das dritte Buch über die Nachfahren Emlia Lessings zu freuen.


    Alles in allem ist auch dieses Buch, wie schon der Vorgänger, ein absolutes Wohlfühlbuch, daher von mir eine klare Leseempfehlung.


    ASIN/ISBN: 3746631203

  • Ich habe das Buch in der Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen, deshalb geht zuerst ein herzliches Dankeschön an die Autorin für die tolle Lesebegleitung.


    "Die australischen Schwestern" ist die Fortsetzung von "Die Australierin" und war genauso toll wie das erste Buch.


    Man fühlt sich durch den tollen Schreibstil der Autorin fast als Familienmitglied und kann alles nachempfinden. Ich persönlich habe mich gefreut, habe mitgeweint und mit gehofft bei den entsprechenden Ereignissen und Personen.


    Die Tatsache dass dieser Roman von einer wahren Geschichte erzählt macht ihn noch interessanter. Die Aussicht auf einen dritten Teil hat mich sehr erfreut.


    Von mir bekommt dieses Buch die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Ulrike Renk: Die australischen Schwestern, Berlin 2015, Aufbau Verlag, ISBN 978-3-7466-3120-2, Softcover, 509 Seiten, Format: 13,4 x 3,4 x 20,5 cm, Buch: EUR 12,99, Kindle Edition: EUR 7,99.


    Plötzlich stiegen Elsa die Tränen in die Augen. „Eine Mutter lässt ihr Kind nicht im Stich. Nicht so.“ und dann brachen ihre Wut und ihre Verzweiflung hervor, sie weinte und weinte. Um ihn, um sich, um ihre Mutter Minnie, die gestorben war und ihre Kinder zurücklassen musste, um Carola, die von ihrem Vater weggeschickt worden war, so wie Otto von Lily. Und Großmutter war auch von ihren Eltern an die Tante und den Onkel gegeben worden. Das schien etwas zu sein, was sich in der Familie wiederholte. (Seite 361)


    Australien um die vorige Jahrhundertwende: Wie die Großeltern der Schwestern Carola, Mina und Elsa te Kloot ins Land gekommen sind, haben wir im Vorgängerband DIE AUSTRALIERIN erfahren. Gegen den Willen der wohlhabenden Familie hat Emilie Bregartner aus Othmarschen den Kapitän Carl Gotthold Lessing – einen Verwandten des Dichters Gotthold Ephraim Lessing – geheiratet und ist mit ihm und den Kindern um die Welt gesegelt, ehe sie sich in Australien niedergelassen haben. Acht Kinder hat das Paar und rund ein Dutzend Enkel.


    Zu Reichtum kommen sie nie, aber (Groß-)Vater Carl Gotthold legt großen Wert darauf, dass alle Kinder und Enkel eine gute Bildung genießen und für ihren Lebensunterhalt selbst aufkommen können. Auch die Mädchen.


    Carola muss nach Deutschland
    Äußerst kritisch ist Carl Gotthold immer mit den Verehrern seiner weiblichen Nachkommen. Keiner ist ihm gut genug. Besonders den Freund seiner Tochter Wilhelmine „Minnie“, Rudolph te Kloot, lehnt er massiv ab. Die beiden heiraten trotzdem. Kurz nach der Geburt des fünften Kindes stirbt Minnie und für die Großeltern Lessing ist es selbstverständlich, nun die verwaisten Enkel aufzuziehen, zumal auf den Schwiegersohn kein Verlass ist.


    Für seine älteste Tochter, die achtjährige Carola, hat der Witwer Rudolph te Kloot jedoch eigene Pläne. Er schickt sie nach Deutschland zu seiner Schwester Mathilde, deren Ehe mit Dr. Johann Ansing leider kinderlos geblieben ist. Was auf den ersten Blick wie eine gute Tat aussieht – ein Kind für die Schwester, eine verheißungsvolle Zukunft in einer großbürgerlichen Familie für die Tochter – hat in Wahrheit recht eigennützige und niedrige Beweggründe.


    Großmutter Emilia ist über die Entwicklung so untröstlich wie die nach Deutschland verschickte Enkelin. Als Emilia in Carolas Alter war, ist es ihr nämlich ganz ähnlich gegangen: Ihre Eltern sind zusammen mit dem jüngeren Bruder nach England ausgewandert, haben sie bei Onkel und Tante zurückgelassen und sich nie wieder um sie gekümmert. Doch es hilft alles nichts: Rudolph mag ein egoistischer Mistkerl sein, aber er ist der Vater der Kinder und kann über ihr Schicksal bestimmen.


    Carola trifft es in Deutschland erstaunlich gut. Ihre Zieheltern sind zwar nicht mehr die Jüngsten und leben recht zurückgezogen, aber sie lieben das Mädchen und materiell fehlt es ihr an nichts. Die Familie hat je einen Wohnsitz in Hamburg und Krefeld. Von Carolas schönen Kleidern, den Dienstboten, Opern- und Theaterbesuchen und Verwandten, die in Schlössern wohnen, können ihre Schwestern daheim in Australien nur träumen. Und das tun sie auch, wenn sie ihre Briefe lesen. Dafür haben sie etwas, das ihrer Schwester im fernen Deutschland fehlt: den Umtrieb und den Zusammenhalt einer großen, liebevollen Familie. Nicht dass die Schwestern einander etwas missgönnen würden. Es ist ihnen nur bewusst, dass sie in völlig verschiedenen Welten leben, nicht nur auf verschiedenen Kontinenten.


    Mina sucht ihren Weg
    Die zweitälteste te-Kloot-Schwester, Hermine „Mina“ ist noch unschlüssig, was sie nach der Schule mit ihrem Leben anfangen will. Sie muss nachdenken. Im permanenten Gewusel der Großfamilie geht das schlecht, also besucht sie Tante Till, die zusammen mit ihrem Ehemann Joseph Finney in Wentworth Falls in den Blue Mountains eine Schule leitet. Joseph ist nicht gerade ein Sympathieträger, er ist steif, unnahbar und ein Rassist.


    So ganz rund läuft die Ehe von Onkel und Tante nicht. Da hatten beide Partner wohl Erwartungen an die Beziehung, die sich nicht erfüllt haben. Aber Tante Till liebt ihren Mann und sieht ihm auch eine ausgesprochen egoistische Problemlösung nach.


    Mina ist diese Beziehung ein Rätsel, aber sie war ja noch nie verliebt, also kann sie da nicht mitreden. Das wird sich erst ein paar Jahre später ändern, wenn sie den angehenden Pastor William Cleugh Black kennenlernt, der natürlich vor den strengen Augen des Großvaters keine Gnade findet. Zu arm! Wird die Liebe ihren Weg finden?


    Elsa hat widersprüchliche Ziele
    Wenn Opa erst wüsste, wen sich die jüngste Tochter von Minnie te Kloot als künftigen Ehemann ausgeguckt hat! Die impulsive Elsa, genannt „Prinzessin“ hat sich nämlich schon als kleines Mädchen in den Kopf gesetzt, einmal ihren um zwei Jahre jüngeren Cousin Otto Evers zu ehelichen, den Sohn ihrer jung verwitweten Tante Lily, geborene Lessing. Als Teenager möchte sie das immer noch, und auch Otto ist interessiert – wenn auch nicht unbedingt am Heiraten ;-) .


    Seit Tante Lily Evers eine Schaftstation in den Atherton Tablelands leitet, kommt sie nur noch selten zu ihrer Familie nach Sydney. An Weihnachten 1904 fahren Elsa und Tante Molly, die Lehrerin, zu ihr auf Besuch. Elsa stellt erstaunt fest, dass ihre Tanten sich fernab ihres Elternhauses auf einmal ganz anders benehmen und dass sie bei weitem nicht alles über die beiden weiß.


    Elsa ist schockiert und fasziniert zugleich. Die Großeltern würden tot umfallen, wenn sie davon wüssten, aber irgendwie cool ist das ja schon: unabhängig zu sein, sich vor niemandem rechtfertigen zu müssen und sich mit einem Lover nur die „Sonnenstunden“ zu teilen, nicht aber den schnöden Alltag. Vielleicht ist es doch keine so gute Idee, den Schaffarm-Vetter zu heiraten. Womöglich ist es die bessere Entscheidung, eine moderne, selbstständige Frau zu werden.


    Cousin Otto sieht die Sache nicht so entspannt. Er empfindet das Verhalten seiner Mutter als skandalös und lässt sich zu einer dramatischen Aktion hinreißen, die weitreichende Konsequenzen hat.


    Eine wahre Geschichte
    Werden die te-Kloot-Schwestern ihren Weg machen? Welche Entscheidungen werden sie treffen? Wird sie das glücklich machen? Und werden sie einander jemals wiedersehen?


    Was immer die Mitglieder des Lessing-te-Kloot-Clans mit ihrem Leben anstellen: die Autorin kann man nicht dafür verantwortlich machen. Sie erzählt – und ergänzt plausibel, was nicht überliefert worden ist – aus dem Leben einer real existierenden Familie. Auch an den vielen ähnlich klingenden Namen trägt sie keine Schuld. In dieser Sippe wimmelt es vor Carls und Mathilden, es gibt Clara und Klara, Emilia, Emilie und Amalia, Wilhelmine und Hermine, Elisabeth, Elsa und Elsie ... Ulrike Renk hat ihr Möglichstes getan, die Personen mittels Spitz- und Kosenamen unterscheidbar zu machen. Der gezeichnete Stammbaum vorne im Buch ist trotzdem Gold wert.


    Ob es dramatische Familienkrisen sind oder Elsas erste Reitversuche und andere Alltagserlebnisse: Man taucht vollkommen in die Geschichte ein, hofft, bangt, leidet und freut sich mit den Schwestern und ihrem Anhang. Weil man weiß, dass es eine wahre Geschichte ist, muss man mit der ganzen Bandbreite von Glück und Unglück rechnen, die das Leben bereithält. Da zaubert keine fürsorgliche Autorin für die Lieblingsfigur eine glückliche Fügung oder ein Happy End herbei. Wenn eine der Personen ein Charakterschwein war und andere darunter gelitten haben, dann ist das in dem Buch eben so, auch wenn man es sich anders wünschen würde.


    Verschenkte Kinder, verhasste Schwiegersöhne
    Zwei Motive tauchen in der Geschichte der Lessings immer wieder auf: Kinder, die weggegeben werden und aus verschiedensten Gründen bei Verwandten großwerden müssen und Heiratspläne, die auf vehementen Widerstand in der Familie stoßen. Manchmal erweist es sich als gut, dass die Ehe trotzdem geschlossen wurde, in anderen Fällen folgt die Katastrophe auf dem Fuße.


    Wenn jemand eine Fehlentscheidung getroffen hat und ins Unglück gerannt ist, lässt Oma Emilia Lessing kein Selbstmitleid zu: „Das Leben hört nicht auf, nur weil es gerade nicht so läuft, wie man es sich vorstellt oder wünscht. Im Grunde genommen läuft es selten so, wie man es sich wünscht. Man darf auch ein paar Tage geknickt sein und jammern. (...) Aber dann, irgendwann, muss man die Ärmel hochkrempeln und sich wieder dem Leben stellen.“ (Seite 385) Eine kluge Frau! Und ihre Nachkommen lernen viel von ihr.


    Die deutschstämmigen Lessings und te Kloots sind Wanderer zwischen den Kulturen. Und so wundert es die te-Kloot-Schwestern auch nicht, als ihnen verschiedene Aborigine-Frauen unabhängig voneinander eröffnen, dass ihr Totem das Schnabeltier sei, das auch in zwei Welten zu Hause ist: im Wasser und an Land. Ob die Mädchen daran glauben? „Manchmal“, bekennt Elsa.


    Das Buch nimmt einen so gefangen, dass man regelrecht enttäuscht ist, wenn es nach rund 500 Seiten relativ abrupt aufhört. Auch wenn der Band zu Ende ist, die Lebensgeschichten der te-Kloot-Schwestern sind es noch lange nicht. Und so warten und hoffen wir auf eine Fortsetzung, in der die noch offenen Fragen beantwortet werden. Wer’s bis dahin nicht aushält, kann ja mal ein bisschen nach den Personen googeln ...


    Die Autorin
    Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Mehr zur Autorin unter www.ulrikerenk.de.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Titel: Die australischen Schwestern
    Autorin: Ulrike Renk
    ISBN: 978-3-7466-3120-2
    Originalausgabe: 1. Auflage 2015
    Verlag: Aufbauverlag
    Seiten: 487
    Band I: Die Australierin
    Band II: Die australischen Schwestern



    Beschreibung laut Buchrücken:
    Australien, 1891. Das Leben von Carola, Mina und Elsa verändert sich schlagartig, als ihre Mutter kurz nach der Geburt des jüngsten Kindes stirbt. Während Carola, die Älteste, ins ferne Deutschland geschickte wird, bleiben Mina und Elsa in Australien. So unterschiedlich sich die Lebenswege der drei jungen Frauen auch entwickeln, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie geben nicht auf, wenn es darum geht, für ihre Träume zu kämpfen.


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt mit einem Stammbaum in der die Namen der Familie aufgeführt werden als auch die Spitznamen der Kinder und Enkel. Das Buch ist dann gegliedert durch den Lebensweg der drei Schwestern.
    Zuerst fahren wir 1891 mit Carola und ihrer Tante Lily mit dem Dampfschiff von Sydney nach Hamburg. Wie schon im ersten Buch erleben wir die Schifffahrt hautnah. Der Leser kann sich bildlich die Route und auch die einzelnen Decks vorstellen.
    Das Kopfkino geht dann weiter in Hamburg, Krefeld, Berlin aber auch im fernen Kontinent Australien. Der Leser darf lachen und weinen mit den Schwestern und ihren Tanten.
    Mein Kopfkino zeigt mir Großmutter Emilia in ihrem Haus sitzen und stricken, flicken oder Strümpfe stopfen.
    Sehr schön führt uns die Autorin auf den Traumpfad der Aborigine. So erfahren wir doch vieles über die Ureinwohner.


    Fazit:
    Ein ganz tolles Buch, welches ich nur ganz schwer zu Seite legen konnte. Aber irgendwann muss der Mensch ja schlafen. Ulrike Renk zeigt uns mit ihrem Buch, dass wir es doch in der heutigen Zeit gut haben. Auch wenn wir die Technik manchmal verfluchen, sie hat doch auch ihr Gutes.


    Volle Punktzahl!

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Über das Buch:
    Australien, 1891. Das Leben von Carola, Mina und Elsa verändert sich schlagartig, als ihre Mutter kurz nach der Geburt des jüngsten Kindes stirbt. Während Carola, die Älteste, ins ferne Deutschland geschickt wird, bleiben Mina und Elsa in Australien. So unterschiedlich sich die Lebenswege der drei jungen Frauen auch entwickeln, eines haben sie jedoch gemeinsam: Sie geben nicht auf, wenn es darum geht, für ihre Träume zu kämpfen.


    Eine hochemotionale Saga um das Leben dreier außergewöhnlicher Schwestern – nach einer wahren Geschichte.
    (Quelle: www.aufbau-verlag.de)


    Über die Autorin:
    Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Bei Aufbau Taschenbuch sind ihre Romane „Die Frau des Seidenwebers“, „Die Heilerin“, „Die Seidenmagd“ sowie der Bestseller „Die Australierin“ lieferbar. (Quelle: www.aufbau-verlag.de)



    Meine Meinung:
    Mir hat auch der zweite Australien-Roman von Ulrike Renk sehr gut gefallen. Die Geschichte geht da weiter, wo der erste Band aufgehört hat, auch die Spannung und die beliebten Figuren stehen „Der Australierin“ in nichts nach.
    Am Anfang gebe ich zu, hatte ich ein klein wenig Probleme damit die vielen Kinder und Kindeskinder auseinanderzuhalten, wer war jetzt nochmal Tante und Nichte bzw. Onkel oder Neffe. Wie gut das der Verlag einen Stammbaum im Buch abgedruckt hat, da habe ich das eine oder andere Mal einen Blick draufgeworfen.
    Der Roman wird aus den drei Perspektiven von Carola, Mina und Elsa erzählt, dennoch wird nichts „doppelt“ erzählt, denn gemeinsam erzählen sie die Geschichte ihrer Familie. Carola erzählt von ihrem Leben in Deutschland, sie vermisst ihre Familie schrecklich, dennoch muss sie sich eingestehen, dass sie in Deutschland mehr Chancen hat als ihre Schwestern in Australien. Sie ist sich zwar noch ihrer Wurzeln bewusst, wird aber dennoch immer mehr zu einer „Deutschen“. Ihre Geschichte hat mir am Besten gefallen, mit ihr habe ich am Meisten gebangt und gehofft.
    Aber auch die Geschichten von Elsa und Mina sind sehr lesenswert und mitreißend, beide könnten unterschiedlicher wohl nicht sein, dennoch schafft es jede ihren Weg zu gehen und sich ihren Respekt zu verschaffen.
    Das Buch lässt sich sehr flüssig und leicht lesen, ohne dass die Sprache jemals ins triviale abdriftet. Auch versteht es die Autorin Dialoge und erzählende Passagen so zu streuen, dass ein guter Lesefluss erhalten bleibt.
    Das Buch beruht auf Tatsachen, deshalb kann man der Autorin, dass eine oder andere Ereignis nicht vorwerfen, sie hat sich an die historischen Fakten gehalten, auch wenn wir uns das eine oder andere Ereignis anders gewünscht hätten. Die Protagonisten haben sich damals für diesen Weg entschieden und wir dürfen sie dank Ulrike Renk ein Stück weit begleiten und in eine Welt abtauchen, die teilweise so anders ist als unsere es heute ist.
    Ich empfehle diesen biografisch, historischen Roman all denjenigen, die sich auf eine emotionale Reise begeben möchten.


    Vielen Dank!

  • Nachdem ich Die Australiern gelesen hatte war mir klar, daß der 2. Teil nicht lange ungelesen bleibt.


    Es war eine tolle Fortsetzung, ein echtes Wohlfühlbuch und sämtliche Figuren wurden so liebevoll und authentisch beschrieben, daß man mit ihnen die Zeit durchlebt hat.


    Von mir volle Punktezahl

  • Ich habe erst im April den ersten Teil gelesen, so dass mir die Vorgeschichte noch sehr präsent war, trotzdem hatte ich zunächst Schwierigkeiten, die ganzen Personen zuzuordnen, zumal einige auch noch Spitznamen hatten. Da hat das Personenverzeichnis wirklich sehr gute Dienste geleistet.


    Der Roman erzählt die Geschichte der drei Schwestern Carola, die Älteste, die nach Deutschland zur Schwester ihres Vaters geschickt wird, Mina, die mittlere und Elsa, der Prinzessin, die immer ihren Willen bekommen hat.


    Ich fand es rührend, wie die Geschwister versuchen, die Bindung zur deutschen Schwester aufrecht zu erhalten und wie es auch andersherum verläuft. Carola ist schwer getroffen durch die Erfahrung, dass ihr Vater sie praktisch "verkauft" hat und in seinen Briefen immer nur Geld bzw. sein Erbe fordert. Ihr Leben verläuft weitestgehend behütet in dem wohlhabendem Haushalt.


    Dagegen die Schwestern, die bei den Großeltern leben, nachdem ihre Mutter starb. Kleidung wird aufgetragen, Lebensmittel zumeist selbst erzeugt. Reisen erfolgen zur Verwandtschaft, um dort zu helfen.


    Interessant wird das Alltagsleben geschildert, aber auch der Zusammenhalt, selbst wenn mal etwas nicht so läuft. Zusätzlich kommen die Beziehungen zu den Aboriginies ins Spiel, die einerseits als Urvolk geachtet werden, aber von anderen verachtet und als aussterbende Rasse gesehen wird. Das Nachwort rundet den Roman noch passend ab. Toll, dass das nach einer wahren Geschichte geschrieben wurde.


    Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

  • Über die Autorin (Amazon)

    Ulrike Renk, Jahrgang 1967, studierte Literatur und Medienwissenschaften und lebt mit ihrer Familie in Krefeld. Familiengeschichten haben sie schon immer fasziniert, und so verwebt sie in ihren erfolgreichen Romanen Realität mit Fiktion.

    Im Aufbau Taschenbuch liegen ihre Australien-Saga und ihre Ostpreußen-Saga sowie zahlreiche historische Romane vor.

    Mehr Informationen zur Autorin unter http://www.ulrikerenk.de


    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 509 Seiten

    Verlag: Aufbau Taschenbuch; Auflage: 4. (21. August 2015)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 9783746631202

    ISBN-13: 978-3746631202

    ASIN: 3746631203


    Interessantes Buch

    Australien 1891. Die drei Mädchen Carola, Mina und Elsa hatten ihre Mutter nach der Geburt ihres jüngsten Bruders verloren und ihre Leben verändert sich dadurch schlagartig. Ihr Vater Rudolph schickt Carola nach Deutschland zu seiner Schwester während Mina und Elsa mit ihnen Brüdern in Australien bei den Großeltern bleiben. Die Lebenswege drei sind sehr unterschiedlich, doch geben sie nicht auf, wenn es um ihre Träume geht. Sie kämpfen dafür.

    Eine sehr schöne Saga um das Leben von drei Schwestern, die auf wahren Begebenheiten beruht.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich, wie schon der Vorgänger, leicht und flüssig lesen. Ich war schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Es begann mit Carolas Reise nach Europa zur Schwester ihres Vaters. Sie das Gefühl nicht von ihm geliebt zu werden. Denn warum sonst sollte er sie so weit weg geben? Die Tante würde sie erst kennen lernen. Zum Glück war auf der Überfahrt Tante Till mit Otto dabei, das machte es einen Tick leichter. Carola tat mir von Herzen leid und ich konnte den Mann, der sich ihren Vater nennt, nicht verstehen. In meinen Augen hat er seine Tochter praktisch an seine Schwester – die keine Kinder bekommen konnte – und ihren Ehemann verkauft. Auch die zurückgebliebenen Schwestern und auch Brüder taten mir leid, denn sie vermissten Carola schrecklich. Von ihrem Vater sahen sie nicht viel. Ich las in dem Buch weiter, wie es Carola bei ihrer Tante erging, wie sie erwachsen wurde. Und genauso konnte ich lesen, wie es allen anderen in Australien erging und wie Min praktisch den gleichen Trick anwandte, wie damals Emma und Carl, um etwas von ihrem Verehrer zu lesen. Es war spannend zu lesen, wie unterschiedlich die drei Schwestern aufwuchsen. Mina und Elsa in Australien ohne viel Personal, mussten viel selbst tun, hatten keine Zofe oder ähnliches. Carola in Hamburg oder Krefeld wuchs in einem reichen Haus auf, sie musste keine Küchenarbeit machen und musste Korsett tragen. Für mich war das Buch spannend, denn es war sehr interessant, packte und fesselte mich. Ich habe es genossen es zu lesen und wurde dabei sehr gut unterhalten. Es macht auch Sinn, den Vorgänger vorher gelesen zu haben, es geht aber auch ohne. Allerdings entgeht einem da eine schöne Portion Lesevergnügen. Von mir eine Weiterempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.


    ASIN/ISBN: 3746631203