Gender-Crossing - kennt jemand Romane, wo sich der Held als Frau verkleidet?

  • Gerade im historischen Roman gibt es sehr oft die weibliche Figur, die sich (vorübergehend) als Mann ausgibt, ein Handlungsbaustein, der offensichtlich gerne verwendet wird, obwohl es auch inzwischen viele Kritker/innen von dieser Idee gibt.


    Wie aber verhält es sich mit dem umgekehrten Fall?
    Gibt es eigentlich Romane aus dem ausgehenden 20. und dem 21. Jahrhundert (historische Romane, Abenteuerromane, Fantasyromane), wo sich der Held oder eine Figur, die durchaus als seriöse Figur angelegt ist, (vorübergehend) als Frau verkleidet?

    --------------------------------
    Die gefährlichsten Unwahrheiten sind Wahrheiten, mäßig entstellt. (Georg Christoph Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Teresa ()

  • Vorübergehend oder nicht vorübergehend?
    Ich nehme an, du meinst nicht die Hijras in Südostasien?


    'Bis ich dich finde' ist die Geschichte des Schauspielers Jack Burns. Seine Mutter ist Tätowiererin, sein Vater ein Organist, der verschwunden ist. Ein Roman über Obsessionen und Freundschaften; über fehlende Väter und (zu) starke Mütter; über Kirchenorgeln, Ringen und Tattoos; über gestohlene Kindheit, trügerische Erinnerungen und über die Suche nach der einen Person, die unserem Leben endlich einen Sinn gibt.

  • Gerade gestern habe ich mir den Kinotrailer zu dem Film "Das dänische Mädchen" angesehen, welcher im Januar 2016 in die Kinos kommt. Da ich es inhaltlich sehr interessant fand, habe ich natürlich gleich nach der Buchvorlage geschaut. Bitte jetzt nicht vom hohen Preis des HC abschrecken lassen, das TB erscheint im November 2015.


    Kurzbeschreibung


    David Ebershoff, geboren1969, in Pasadena, Kalifornien, studierte in Chicago und Tokio. Heute lebt er in New York wo er beim Verlag Random House tätig ist. Durch Zufall entdeckte er in einem Buch einen kurzen Abschnitt über Einar Wegener, den Mann, der sich als Erster einer Geschlechtsumwandlung unterzogen hatte. Bei weiteren Nachforschungen stieß er auf die Tagebücher von Lili Elbe alias Einar Wegener, die kurz nach ihrem Tod 1933 veröffentlicht worden waren. Diese Aufzeichnungen sind der Schlüssel zu David Ebershoffs Debütroman. Ein weiterer ist bereits in Vorbereitung.

  • Alyss Zwillingsbruder Marian verkleidet sich in diesem Band als Hebamme.


    Kurzbeschreibung:


    Start einer neuen Mittelaltersaga um Alyss, die Tochter der Begine Almut


    Ein Raubmord in Köln! Die junge Alyss tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Almut und beginnt zu ermitteln, und was sie in Erfahrung bringt, erschüttert sie in ihren Grundfesten …


    Begine Almut hat ihren Spürsinn und ihre Scharfzüngigkeit an ihre Tochter Alyss vererbt.
    Spannend und gewitzt, lässt Alyss nicht locker, bis sie den Mörder eines Tuchhändlers gestellt und überführt hat.

  • Das verrückte Tagebuch des Henry Shackleford - James McBride


    Spielt 1857


    Der Erzähler lebt einige Jahre als Frau verkleidet.




    Kansas im Jahre 1857: Hier, im Mittleren Westen der USA, lebt der junge Sklave Henry Shackleford. Hier tobt auch der Krieg zwischen überzeugten Sklavenhaltern und bibeltreuen Abolitionisten besonders wüst. John Brown ist einer derjenigen, die beseelt davon sind, Gottes Willen durchzusetzen und die Schwarzen in die Freiheit zu führen. Als er zufällig in einer Kneipe auf Henrys grausamen Master trifft – einen weithin bekannten und berüchtigten Sklavenhalter –, kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in deren Folge beide fliehen müssen: sowohl John Brown als auch der junge Henry, der irrtümlicherweise für ein Mädchen gehalten wird und schnell begreift, dass dies seine Vorteile hat …

  • Ich fand das Buch gut!


    Meine Gedanken vor der Lektüre:


    Trotz des ernsten Themas war der Ersteindruck amüsant und witzig, und das beginnt schon mit dem Prolog, mit den "Unterlagen" . Auch die Kapitelüberschriften sind humorvoll.


    Hier wird amerikanische Geschichte mit einem Augenzwinkern, aber ohne Albernheit oder Verniedlichung eines historischen Unrechts vermittelt, ung gleichzeitig literarisch unterhalten. Genau mein Ding, denn ich mag a) amerikanische Geschichte und b) ich liebe ein gutes Buch!
    Eine Übersetzung, vor allem eine literarische, ist immer auch ein Stück Interpretation und eine gute Übersetzung ist m. E. ein Kunststück bzw. -werk, das bewundert gehört, da kommt kein technisches Gimmick und kein translator heran. Und Crossdressing ist ja seit dem alten Wills ein Thema! :)


    Meine Gedanken nach der Lektüre:


    Was in der Werbung versprochen wurde, hat mich in der Ausarbeitung nicht enttäuscht:


    ' Kansas im Jahre 1857: Hier, im Mittleren Westen der USA, lebt der junge Sklave Henry Shackleford. Hier tobt auch der Krieg zwischen überzeugten Sklavenhaltern und bibeltreuen Abolitionisten besonders wüst.


    John Brown ist einer derjenigen, die beseelt davon sind, Gottes Willen durchzusetzen und die Schwarzen in die Freiheit zu führen. Als er zufällig in einer Kneipe auf Henrys grausamen Master trifft – einen weithin bekannten und berüchtigten Sklavenhalter –, kommt es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung, in deren Folge beide fliehen müssen: sowohl John Brown als auch der junge Henry, der irrtümlicherweise für ein Mädchen gehalten wird und schnell begreift, dass dies seine Vorteile hat …'


    Der Roman ist geistreich, nachdenklich, lustig & humorvoll, dabei auch lehrreich und trotz des leichten Erzähltons in gewisser Weise ernst und tiefgründig. Beim Lesen habe ich mich amüsiert, aber auch etwas gelernt! Auch finde ich, dass der Roman durch die aktuellen Ereignisse von Polizeiwillkür in den USA leider (unabsichtlich) aktuell & am Puls der Zeit ist.
    Stil und Sprache lesen sich flüssig und gut. Ich könnte mir aber vorstellen, dass das Lesevergnügen mit dem Griff zu, englischen Original noch grösser ist, obwohl die Übersetzung wirklich sehr ordentlich geraten ist!


    Conclusio: Ich spreche eine Leseempfehlung aus!

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Hallo Teresa,


    vielleicht wäre dieses Buch etwas für dich?


    Chevalier und Chevaliere d'Eon, der Diplomat in Frauenkleidern. F. Gaillardet: Memoiren des Chevalier d'Eon.


    Wie dir vielleicht bekannt sein dürfte, gab es den guten Mann tatsächlich. Er lebte von 1728 bis 1810.


    MfG


    Euridiki

    „Zynismus ist der geglückte Versuch, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist.“

    Jean Genet

  • Das erinnert mich an einen Krimi, als der mörder sich als die hinzugezogene Psychologin entpuppte..
    Leider weiß ich den Titel und Autor nicht mehr

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)