Dtv Verlag
Der Autor
Chris Weit wurde 1969 in New York geboren und studierte Englische Literatur. Später landete er jedoch in der Filmbranche und ist beispielsweise der Oscar-nomierte Drehbuchautor und Regisseur von „About a Boy“, „Twilight“, „Cinderella“ und anderen Kinohits der letzten Jahre. „Young World“ ist sein Romandebüt.
Die Clans von New York
Nachdem eine mysteriöse Krankheit alle Erwachsenen und Kinder getötet hat und nur die Pubertierenden zurückließ herrscht auf den Straßen von New York das pure Chaos. Die Kids haben sich zu Banden zusammengerottet und versuchen sich so gut es geht gegen andere Clans zu behaupten. So auch Donna und Jefferson, welche zum Washington Square Clan gehören. Sie haben sich ein mehr oder weniger geordnetes Leben aufgebaut, müssen sich jedoch immer wieder mit anderen Clans, wie den Updownern auseinandersetzen. Brainbox, das Genie im Clan, will unbedingt die Herkunft der Krankheit finden, um ein Heilmittel finden zu können. Dafür machen sich fünf Kids des Washington Square Clans auf den Weg in die gefährliche Welt, denn noch immer glauben sie an die Rettung der Menschheit. Doch damit begeben sie sich in tödliche Gefahr…
Fazit
Ein spannender und fesselnder Debütroman des Autors Chris Weitz, welcher mir sehr gut gefallen hat. Schnell konnte ich mich in der Clan-Welt von Jeff, Donna, Brainbox, Peter und Wash zurecht finden und ihre Probleme nachvollziehen. Zu Beginn des Romans war mir zunächst nicht klar, um welche Personen es vordergründig geht. Die Kapitelüberschriften, welche zwischen den Perspektiven von Donna und Jefferson wechseln, verdeutlichen dies jedoch. Jefferson ist ein angenehmer Protagonist, welcher zu Beginn des Buches noch im Schatten seines Bruders Wash steht. Dies ändert sich jedoch im Laufe der Handlung und Jeff wird immer mehr zum Anführer der Bande. Donna tritt zunächst nur am Rande in Erscheinung und gerät erst in den Mittelpunkt, als Jeff ihr seine Liebe gesteht. Dies ist für Donna eine Überraschung und sie kann zunächst nichts mit dem Geständnis anfangen. Im Laufe der Geschichte kämpfen die beiden nicht nur für das Heilmittel und das Überleben des Clans, sondern auch für ihre Liebe.
Der Schreib- und Erzählstil des Romans ist sehr angenehm. Zuweilen erinnert er ein wenig an ein Drehbuch, denn durch die vielen Protagonisten, könnte es Schwierigkeiten geben, dass der Leser versteht, wer spricht. Dies löst der Autor geschickt, indem er vor die direkte Rede den Namen der sprechenden Person schreibt. Dies ist für einen Roman sehr ungewöhnlich und führte bei einigen Lesern wohl zu einer Unterbrechung des Leseflusses. Ich konnte dies nicht bestätigen. Im Gegenteil, ich war sehr froh nachvollziehen zu können, mit wem ich es als Leser gerade zu tun habe.
Sehr gut gefiel mir die Kulisse von New York, welche gerade durch die ansprechenden Landschaftsbeschreibungen im Roman sehr gut zur Geltung kommt. Auch das Cover finde ich unglaublich spannend gestaltet. Im Hintergrund ist das verfallene New York zu erkennen, welches langsam aber sicher in sich zusammenfällt. Die Kulisse ist düster und hoffnungslos, während groß der Schriftzug „Young World“, ein bisschen wir Grafiti, in weißen Lettern, über der ganzen Atmosphäre prangt.
Alles in allem ein gelungener Debütroman, welcher mir sehr gut gefallen hat. Er konnte mich hervorragend fesselnd und ihm gelang es, trotz seiner hohen Seitenzahl, die ganze Zeit über die Spannung zu halten. Auf der letzten Seite erfährt der Leser, dass am 27.05.2016 Young World - Nach dem Ende erscheinen wird.