Zunächst einmal muss auch ich mich bei Wolke und dem Verlag bedanken, die diese Leserunde ermöglicht haben.
In "Der Palast der Meere" begleiten wir Eleanor und Isaac Waringham auf ihrem Weg durch die elisabethanische Zeit. Während sich Eleanor als "Das Auge der Königin" am Hofe aufhält und eine Vertraute der Königin ist, wählt Isaac den Weg des Rebellen und heuert bei John Hawkins an. Beide geraten schnell in Intrigen und müssen ihren Weg finden.
Ich musste mich ehrlich gesagt zunächst daran gewöhnen, dass die Handlung eher selten auf Waringham stattfand. Da Eleanor bei Elizabeth am Hofe lebt und Isaac häufig mit dem Schiff in Afrika und der Karibik unterwegs ist, sind Ausflüge zu dem guten alten Waringham doch eher eine Seltenheit. Dementsprechend nimmt auch der Anteil der Pferdezucht, die zuvor so typisch für das Geschlecht derer von Waringham war, stark ab. Hat man sich jedoch erst einmal daran gewöhnt, dass hier ein etwas anderer Waringham-Roman vorliegt, so freundet man sich auch schnell mit den beiden Protagonisten an.
Ich fand es sehr interessant mal etwas über Elizabeth zu lesen, denn bisher habe ich noch nicht viel über sie gelesen. Was ich bei den Gablé-Romanen immer besonders mag sind die kleinen Anekdoten über die Mächtigen, die gekonnt in die Handlung eingefügt werden und das Bild dieser Personen detailreicher gestaltet. Auch die anderen Nebenfiguren, die mit liebevollen Details beschrieben werden lassen den Roman unglaublich "echt" wirken und machen ihn zu einem regelrechten Lesevergnügen.
Nicht zuletzt lässt einen die gewohnt gute und flüssige Schreibweise Gablés das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Zum Schluss darf natürlich die Nachbemerkung nicht fehlen, die in gewohnter Manier die historischen Hintergründe genauer beleuchtet und Wahrheit und Fiktion ein wenig differenziert.
Die Aufmachung dises Buches hat mir auch sehr gut gefallen. Zunächst einmal fügt sich der Schutzumschlag sehr schön in das neue Design der Reihe ein und die Farbe des Covers unterstreicht gekonnt das Thema. Zudem ist das Buch mit zwei Karten ausgestattet - eine, die den Antlantik mit Afrika und der Karibik zeigt und eine die England und Holland darstellt - und die einem die Orientierung während Isaacs Seereisen enorm erleichtern.
Für mich war dieser Teil der Waringham-Reihe wieder um einiges besser als sein Vorgänger, obwohl auch für mich nichts über die mittelalterlichen Teile der Reihe geht.