Meinen Vorschreibern kann ich nur recht geben: „Kräuter der Provinz“ ist ein wunderbares Wohlfühlbuch, in das man sich so richtig hineinträumen kann. Hauptsache sind neben dem beschaulichen Örtchen die Personen, die sehr detailliert und liebevoll gezeichnet werden. Jeder sehr individuell, mit Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten – halt ganz menschlich! Das hat mir gut gefallen.
Schade fand ich nur, dass sich das Buch so wenig auf Theresa bezieht, da hätte ich nach der Buchbeschreibung anderes erwartet. Anfangs konnte ich sie schlecht einschätzen und dann fiel sie krankheitsbedingt die meiste Zeit aus. Verständlich, aber gerade von ihr hätte ich gern mehr gehört.
Die Kernaussage des Buches finde ich toll und ich finde es schön, dass so ein warmherziges Bild vom Landleben gezeichnet wird. Hier und da hätte es für mich durchaus etwas mehr Realismus sein dürfen, das hätte dem harmonischem Bild sicher nicht geschadet, aber nach einigem Einlesen hat das nicht mehr gestört. Es ist halt wirklich ein „Wohlfühlbuch“.
Passend zum Inhalt lässt sich das Buch sehr flüssig und entspannend lesen – ich konnte mir Meierhofen mit seinen Bewohnern sehr schnell und gut vorstellen. Es bleibt nicht aus, dass man durch die vielen Beschreibungen der Meierhofer Köstlichkeiten Appetit bekommt, aber dafür gibt’s ja zum Glück viele kulinarische Anregungen am Buchende.
Der Titel passt zwar punktgenau zum Inhalt (auf das Wortspiel wird ja auch immer wieder Bezug genommen), trotzdem finde ich ihn schwierig. Als ich die LR-Ankündigung sah, dachte ich tatsächlich an ein Kräuterkochbuch, bis ich dann doch einmal die Inhaltsangabe durchgelesen habe!
Fazit: Ein entspannendes Wohlfühlbuch, das mir 8 gute Punkte wert ist.