Kräuter der Provinz - Petra Durst-Benning

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  • Taschenbuch: 512 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (14. September 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3734100119
    ISBN-13: 978-3734100116


    Über die Autorin
    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Nach ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Übersetzerin und Wirtschaftskorrespondentin arbeitete sie im Im- und Exportgeschäft, bevor sie ins elterliche Antiquitätengeschäft einstieg. Seit zehn Jahren ist sie hauptberuflich als Autorin tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart. All ihre Romane sind SPIEGEL-Bestseller und fast im gesamten europäischen Ausland zu lesen.



    Kurzbeschreibung:
    Bürgermeisterin Theresa liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn, ein paar sanft geschwungene Hügel und mittendrin Maierhofen. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Theresa krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen – seien es die drei Greisen, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edi oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen – einen Ort, an dem der echte Geschmack King ist!



    Meine Meinung:
    Der erste nicht-historische Roman von Petra Durst-Benning, ich war gespannt, ob sie das genauso gut kann, wie in historischer Umgebung Bilder entstehen zu lassen. Und ich kann ganz klar sagen: Es ist ihr bestens gelungen.


    Theresa hat vor Jahren den Gasthof ihrer Eltern übernommen. Sie arbeitet die Woche durch, um den Laden zusammen mit ihrem Koch Sam am Laufen zu halten. "Nebenbei" ist sie außerdem Bürgermeisterin der kleinen Gemeinde Maierhofen. Als sie dann noch die Diagnose Krebs bekommt, bricht ihr mühsam zusammengehaltenes Leben auseinander. Sie fragt sich, wer soll sich um die Dorfbewohner kümmern, wer bewirtschaftet das Hotel, aber auch, für wen soll sie um ihre Gesundheit kämpfen? Keinen Partner, keine Kinder, nur der Job.


    Zufällig sieht sie in einer schlaflosen Nacht eine Preisverleihung im Fernsehen, bei der ihrer Kusine Greta, die sie Jahrzehnte nicht gesehen hat, einen Preis für eine Werbekampagne überreicht wird. Da kommt Theresa auf die Idee, Greta zu engagieren, um eine Lösung für den Einwohnerschwund und die Trostlosigkeit des Dorfes zu finden.


    Greta, 44, fragt sich, ob ihr Leben in der Werbeagentur noch das richtige für sie ist, seit sie eine 25-jährige Überfliegerin als Kollegin bekommt, die ausgerechnet für ein Pulver eine Kampagne umsetzt, das den Appetit verderben soll, sobald man das damit versetzte Essen kostet. Sie fühlt sich im Hamsterrad gefangen, da kommt das Angebot aus dem Allgäu gerade recht.


    Die Autorin schafft es Frauenfiguren zu beschreiben, die aus dem Leben gegriffen sind, die sich für den Job oder die Familie aufopfern, die zu wenig an sich selbst denken und meinen, dass das, was sie leisten entweder normal oder nichts wert ist. Und dann gibt es Figuren, die Träume haben, sich aber nicht trauen, an die Umsetzung zu wagen. Es gibt aber auch Frauen, die genau das richtige tun, die im "Flow" sind, wie Greta es ausdrücken würde. Daneben gibt es Männer, die ihre Frau degradieren und als Haushaltshilfe ausnutzen, aber auch Männer, die an die große Liebe glauben. Eine bunt gewürfelte Dorfgemeinschaft.


    Ich fühlte mich in Maierhofen gut aufgehoben und habe mein Herz an Greta, Theresa und Christine verloren, wäre gern zu einem Fest eingeladen oder würde einfach durch die Natur spazieren, die Petra Durst-Benning derart beschreibt, dass ich sie rieche, schmecke und fühle. Wirklich ein Roman, der alle Sinne anspricht, der aber, wie im Nachwort angesprochen, auch nachdenklich machen soll. Gibt es nicht viele solcher Dörfer, die ausbluten, weil es die Jungen in die Städte zieht? Wo Läden schließen, weil ja doch alle lieber in die Stadt fahren?


    Gut, dass Petra Durst-Benning den Sprung in die Gegenwart gewagt hat. Meiner Meinung nach ist "Kräuter der Provinz" ein Wohlfühlroman, der mich großartig unterhalten hat, aber auch Saiten zum Klingen gebracht hat und noch eine Weile in mir schwingen wird. Ich hoffe sehr auf baldige Fortsetzung.


    Bestes Lesefutter - 10 Punkte von mir.

  • Therese, Bürgermeisterin des schwäbischen Örtchens Maierhofen und zugleich Wirtin der „Goldenen Rose“, macht sich Sorgen um die Zukunft ihres Dorfes. In Maierhofen ist irgendwann die Zeit stehen geblieben. Für Touristen ist der kleine Ort nicht attraktiv, denn er hat keine Besonderheiten zu bieten und keine Attraktionen, die locken. Mangels Zukunftsperspektive kehrt die junge Generation der Heimat den Rücken, um anderswo ihr Glück und Arbeit zu suchen.
    Zu allem Überfluss ist Therese krank, da hilft es auch nicht, dies zu ignorieren und sogar ihrer besten Freundin Christine zu verschweigen, denn irgendwann muss sie sich den Tatsachen stellen. Aber was soll aus ihrem geliebten Heimatort werden? Eines Nachts, als sie wieder einmal nicht schlafen kann, hat sie eine zündende Idee. Sie nimmt Kontakt zu ihrer Cousine auf. Greta, die erfolgreiche Werbefachfrau aus Frankfurt, soll eine Imagekampagne für Maierhofen ins Leben rufen. Anfangs sieht alles recht hoffnungslos aus, aber Therese hat nicht mit der Tatkraft ihrer Maierhofener gerechnet. Alle legen sich mächtig ins Zeug, um ihren gemeinsamen Traum zu verwirklichen, nämlich ihren Heimatort zu einem richtigen Genießerdorf zu machen.


    Petra Durst-Benning, bisher beliebt und bekannt durch ihre wunderbaren historischen Romane, hat nun ihren ersten zeitgenössischen Roman fertig gestellt, und ich muss sagen, sie hat sich selbst übertroffen. Ihre Protagonisten könnte man als liebenswerte Helden des Alltags bezeichnen, denn mit viel Energie und Ideenreichtum schaffen es die Maierhofener, etwas Neues, Besonderes auf die Beine zu stellen. Wie sich das alles entwickelt und wie die Bewohner des kleinen Dorfes im Allgäu das anstellen, kann man hautnah mitverfolgen. Greta, die extra aus Frankfurt anreist, um ihrer Cousine zu helfen, ist anfangs skeptisch, denn außer ländlicher Idylle und Ruhe hat das Dörfchen nichts zu bieten, meint sie. Aber je länger sie in Maierhofen weilt, umso mehr erliegt sie dem Charme des Dorfes und seiner Bewohner, und sie entdeckt die vielen Köstlichkeiten, die es hier überall so selbstverständlich gibt. Statt Sushi probiert sie Holzofenbrot mit wildem Schnittlauch, statt bei Starbucks frühstückt sie in der Dorfbäckerei und ist hingerissen von dem leckeren Gebäck, so ganz ohne künstliche Zusatzstoffe, und statt fertiger Würzmischungen mit Geschmacksverstärkern gibt es bei Sam, dem Koch der Goldenen Rose, himmlische Gaumenfreuden, ganz natürlich mit Christines selbst gemachtem Kräutersalz gewürzt.
    Der ganze Roman ist so schön und stimmig, die wunderbaren Beschreibungen sind ein Fest für alle Sinne, denn man kann förmlich die Blumenwiesen und die Bäume riechen,man meint, die Vögel zwitschern zu hören und sieht die Umgebung mit Gretas Augen.
    Es ist alles fast zu schön, um wahr zu sein, aber doch bleibt die Handlung realistisch, denn wie im wahren Leben gilt auch hier, wo Licht ist, da ist auch Schatten, und so gibt es auch in der Geschichte einige Sorgen und Probleme durchzustehen.
    Die Liebe hat ebenfalls ihren Platz im Roman, und so mancher findet das große Glück in Maierhofen. Auch hier bleibt die Autorin aber stets realistisch, und die Leser finden zwar jede Menge Romantik, die jedoch nie kitschig wirkt.
    Sehr deutlich wird Petra Durst-Bennings Anliegen, die Welt ein klein wenig reizvoller und heimeliger zu machen, indem man das Schöne und Gute im Kleinen findet und das Natürliche dem Künstlichen vorzieht. Wie heißt es so schön „Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!“ Gerade im Zeitalter der Globalisierung, wo Nachrichten über Umweltschäden und Lebensmittelskandale fast schon an der Tagesordnung sind, sollten wir uns mehr auf die Schönheiten und Köstlichkeiten in unserer unmittelbaren Umgebung besinnen.
    Das Buch soll nicht nur unterhalten, sondern auch Denkanstöße liefern, und es soll inspirieren. Das ist der Autorin hervorragend gelungen, denn die wundervolle Geschichte um Maierhofen wird sehr schön ergänzt und umrahmt, von zahlreichen Rezepten und Anregungen. Da kann man beispielsweise die Maierhofener Nusskekse selbst backen oder sich sein eigenes Gewürzsalz mischen. Man findet Rezepte zu Holunderblütensirup oder Löwenzahngelee aus Jessys Hexenküche ebenso wie Küchentipps von Sam aus der Goldenen Rose. Das alles ist genau mein Ding, denn ich liebe es, mit Kräutern zu experimentieren und selbst Gewürzmischungen zu kreieren. Daher habe ich dieses Buch ganz besonders ins Herz geschlossen.
    So ist nun zwar die Geschichte zu Ende, aber das ist noch lange kein Grund, das Buch gleich ins Regal zu stellen, denn das Beispiel der Maierhofener animiert geradezu, selbst aktiv zu werden und sich und seine Lieben mit kleinen Köstlichkeiten zu verwöhnen. So gesehen habe ich mich von den Protagonisten noch lange nicht verabschiedet, sondern „besuche“ sie immer wieder gerne, indem ich durch das schöne Buch blättere.
    Es ist ein ganz bezaubernder, unterhaltsamer Roman, der die Schönheiten des Landlebens sehr lebendig in Szene setzt, der aber auch die Problematik der Landflucht durch die junge Bevölkerung nicht verschweigt. Ich bin ganz hingerissen von der vielschichtigen Mischung, die dieses Buch bietet und von dem tollen Konzept der Maierhofer für ihre Heimat, das wirklich Schule machen sollte.


    Auch von mir erhält dieser schöne Roman volle zehn Punkte!

  • Titel: Kräuter der Provinz
    Autorin: Petra Durst-Benning
    ISBN: 978-3-7341-0011-6
    Originalausgabe: Oktober 2015 -2. Auflage
    Verlag: blanvalet
    Seiten: 510


    Beschreibung:
    Bürgermeisterin Therese liebt ihre schwäbische Heimat – Wiesen mit sattgelbem Löwenzahn. Doch die jungen Leute ziehen weg, und der Dorfplatz wird immer leerer. Als Therese krank wird und das Dorf kurz vor dem Aus steht, raufen sich alle Bewohner zusammen – seien es die drei alten Herren, die immer auf der Bank sitzen, der linkische Metzgermeister Edy oder die schüchterne Christine. Und sie haben nur noch ein Ziel: ihre schöne kleine Stadt zu retten und das erste Genießerdorf entstehen zu lassen – einen Ort, an dem der echte Geschmack König ist.


    Meine Meinung:
    Petra Durst-Benning versteht es, den Leser für das kleine Dorf Meierhofen zu erwärmen. Die Bewohner werden liebevoll und detailgenau geschildert. Der Leser sieht sowohl die Bürgermeisterin kopfkinomäßig vor sich, wie sie ihre Freundin Greta aus Frankfurt holt, um Meierhofen werbemäßig aufzupolieren. Es ist alles so wie es heute tatsächlich ist. Kleine Städte sterben aus, die Jugend wandert aus um Arbeit zu finden. Es bleiben die Alten zurück.


    Aber diese wunderschöne Stadt im Allgäu soll zu neuen Leben erwachen. Das Dorf wird verschönert und die Besucher werden mit heimischen Genüssen verwöhnt. Es entsteht ein Festival – Kräuter der Provinz.


    Dank der wunderbaren Schreibe von Petra Durst-Benning hört man die Vögel zwitschern, die Frösche am Ufer des Windegg-Weihers quaken. Man sieht das „Puppenhaus“, in dem die erfolgsverwöhnte Großstadt Werbefrau Greta einzieht. Man riecht das frische Holz, das die Männer zur Verschönung des Dorfes schlagen und verarbeiten.



    Fazit:
    Ein herrlicher zeitgenössischer Roman mit viel Potential zum Nachdenken. Wie können wir unsere Stadt retten? Obst und Gemüse der Jahreszeit vom Wochenmarkt statt exotischer Früchte vom Supermarkt?


    Volle Punktzahl.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • :flowers Ich liebe Bücher, in denen das gute Leben und seine Genüsse thematisiert werden. Bisher musste ich dazu meistens unter der Reiseleitung von Peter Mayle & Co. in die Provence reisen. Mit Petra Durst-Benning ist die Reise sehr viel kürzer geraten, denn sie findet die ländliche Idylle nur drei Autostunden von mir entfernt, im Allgäu.


    Die Darstellung der Ereignisse ist in "Kräuter der Provinz" an manchen Stellen vielleicht etwas weichgespült, aber das verzeiht man gerne. Probleme werden durchaus nicht verschwiegen. Landflucht, Krebserkrankungn, Liebeskummer, Vereinsamung, Burn Out, Altersleiden werden thematisiert. Dabei bleibt die Geschichte aber immer unterhaltsam und ist so anschaulich geschrieben, dass man förmlich Christines zauberhafte Arrangements vor sich sieht, die duftenden Kräuter riecht, Appetit auf den leckeren Käse der Sennerin Madara bekommt und sich unbedingt auf die Terasse von Gretas Haus am See setzen will.


    Zusätzlich ist das Buch selbst ein Augenschmauss, weil es sehr liebevoll aufgemacht ist, mit geriffeltem Einband, der für haptische Erlebnisse sorgt. Dabei musste ich an die ungeschliffene Holzverkleidung des Dorfladens von der Hand des gut gebauten Zimmermanns Vincent denken ;-) Ein paar ausgewählte "Maierhofener" Rezepte und schöne Fotos machen das Buch zu einem tollen Geschenk.


    Das alles hat dafür gesorgt, dass es mir ein großes Vergnügen bereitet hat, die spannenden Bemühungen von Bürgermeisterin Therese und Werbefachfrau Greta zu verfolgen, aus Maierhofen wieder eine blühende, lebens- und liebenswerte Ortschaft zu machen. Ich gebe sogar zu, dass ich Maierhofen im Internet gesucht habe und etwas enttäuscht war, dass ich natürlich nichts gefunden habe...

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: So schmeckt das echte Leben...


    Ich liebe die historischen Romane von Petra Durst- Benning, da hat mich wirklich noch kein Buch enttäuscht und so war ich doch sehr gespannt wie ein "normaler" Unterhaltungsroman von ihr sein würde.


    In der Geschichte geht es um die Ortsbürgermeisterin und Gastwirtin Therese, die leider schwer erkrankt und sich dadurch noch mehr an das klammert, was ihr das liebste ist: Maierhofen. Leider ist der Ort von Problemen geplagt, denn immer mehr junge Leute ziehen weg, die Geschäfte müssen schließen und am Ende bleiben nur noch Alte. Dabei hat das Landleben so viele Vorteile, die es zu beweisen gilt. Wird Therese ihren Ort vor dem Aussterben retten können?


    Ich hatte es ja nur gehofft, bekam es dann aber auch geboten, denn die Schreibe der Autorin weiß auch hier zu fesseln und mitzureißen. Es handelt sich hier zwar um eher leichte Lektüre für Zwischendurch, dennoch regt der Roman zum Nachdenken an.


    Die dargestellten Personen sind wie aus dem echten Leben gegriffen. Viele Dorfbewohner haben mich, die ebenfalls auf dem Land lebt, an Nachbarn und Bewohner in meiner Umgebung erinnert. Da gibt es die liebenswerten, aber auch die kauzigen. Zudem ist gerade Therese eine Frau, mit der sich wohl jede Leserin in irgendeiner Form identifizieren kann.


    Für mich ist dieser Roman ein Aufruf selbst in seiner Umgebung etwas zu verändern und dass man nur Mut braucht, um zu schaffen was man sich wünscht. Klar sind einige Darstellungen etwas zu gut für diese Welt, dennoch nie so, dass sie nicht doch irgendwie wahr werden könnten.


    Fazit: Herrlich leichte Lektüre für kalte Herbst- und Wintertage, die ich nur zu gern empfehle. Lesenswert, ein echter Durst- Benning eben...


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Ich kann mich Euren schönen Rezi nur anschließen!
    Ich war gern in Maierhofen und habe mich mit seinen sympathischen Bewohnern wohl gefühlt.
    Jetzt würde ich gern im Dorfladen einkaufen gehen und danach bei Therese einkehren und mich von Sam bekochen lassen.


    Die Kräuter der Provinz sind ein wunderbares Wohlfühlbuch. Es macht nicht nur Lust aufs Allgäu und auf regionale Produkte, sondern es inspiriert auch dazu ein paar ganz nach hinten geschobene Ideen und Träume mal wieder näher zu betrachten.


    Wie schön, dass eine Fortsetzung geplant ist!

  • Maierhofen, ein (fiktives) schwäbisches Dorf, teilt das Schicksal vieler Dörfer: Die jungen Leute wandern ab, die verbleibenden Dörfler haben viel Arbeit, die gerade das Auskommen sichert. Therese, Maierhofens Bürgermeisterin, würde dem Ort gerne neue Schwung verleihen, doch dafür müssten sich alle zusammentun – und das ist gar nicht so einfach.


    Schon der erste Eindruck des Buches ist sehr positiv, mir gefällt das Cover, dessen zarte Farben und das Motiv, passend zum Titel. Besonders angenehm finde ich, wie sich das Buch anfühlt, der Umschlag ist rundum leicht geriffelt, so dass ich es sehr gerne in der Hand halte, ja, sogar tatsächlich gerne darüber streiche. Auf den inneren Umschlagseiten ist mehrfarbig ein Rezept nebst Fotos gedruckt, die Maierhofener Nusskekse wird man im Roman wiedertreffen. Weitere Rezepte finden sich übrigens im Anhang des Romans, alle spielen auch im Roman eine gewisse Rolle. Insgesamt eine sehr schöne Idee.


    Petra Durst-Benning ist bisher für ihre historischen Romane bekannt, dies ist ihr erster zeitgenössischer Roman. Ihr Erzählstil ist gleich geblieben, sehr eingängig geschrieben, mit starken weiblichen Figuren, liest sich auch dieser Roman weg wie nichts und als Leser hat man das Gefühl, mittendrin zu sein, die Figuren und den Ort zu kennen.


    Erzählt wird aus verschiedenen Perspektiven, männlichen wie weiblichen, so dass man umfassend am Geschehen teilhaben kann, und so noch tiefer in die Geschichte gezogen wird. Die Charaktere sind gelungen, einige skurril, andere geeignet, sich mit ihnen zu identifizieren, viele würde ich auch im wahren Leben gerne kennen lernen. Auch Maierhofen wuchs mir während der Lektüre immer mehr ans Herz, ich hätte es gerne einmal besucht. Kein Roman ohne Liebesgeschichte, auch hier finden sich mehr als eine, leider erschien mir die, die den meisten Raum einnimmt, eher aufgesetzt, nicht wirklich nachvollziehbar und stellenweise sehr kitschig.


    Eigentlich könnte die Geschichte mit diesem Roman abgeschlossen sein, mehr bräuchte ich gar nicht zu erfahren – wäre nicht eine Storyline offen und nicht zufriedenstellend geendet. Eine Fortsetzung ist wohl sowieso geplant, so dass Hoffnung für diese Figur bleibt. Dennoch hätte ich mir einen insgesamt zufriedenstellend abgeschlossenen Roman gewünscht, so bleibt ein leicht schaler Geschmack.


    Doch die Autorin erzählt nicht nur eine Geschichte, sie vermittelt auch eine Botschaft, von Zusammenhalt, Einfallsreichtum, Nichtaufgeben, Glauben an die Sache, aber auch von einem Miteinander mit der Natur und den Gegebenheiten, die man vorfindet. Sowohl in Vorwort als auch im Nachwort (einem „Brief an meine Leser“) gibt sie zusätzlich ein Statement ab. Mich hat der Roman auch angeregt, über meine eigene Lebenssituation nachzudenken, so wie auch manche Figuren des Romans tun, ich glaube daher auch, dass er sich eher für schon etwas ältere und lebenserfahrenere Frauen eignet. Diesen möchte ich den Roman daher besonders ans Herz legen. Insgesamt ein schöner Roman, den ich gerne gelesen habe.

  • Ich bin eben aus Maierhofen zurückgekehrt.


    Der Schreibstil von Petra liest sich einfach flüssig und man kann nicht aufhören, bevor das Buch ausgelesen ist. Erinnert hat es mich ein wenig an Bella Clara, denn da hatte ich den Bodensee so herrlich vor Augen, jetzt das Allgäu. Sie beschreibt die Landschaft und die Atmosphäre so bildhaft, man fühlt sich hineinversetzt, hört tatsächlich die Vögel und die Frösche, begegnet den Menschen auf der Straße.


    Die angeschnittenen Themen waren durchaus ernsthaft und für mich war es ein Wohlfühlbuch, das aber auch zum Nachdenken anregt.

  • Träume leben und Träume teilen


    Dies ist die Quintessenz des neuen ( und erstmalig zeitgenössischen ) Romans von Petra Durst-Benning.
    Ich war sehr gespannt, wie Petra Durst-Benning diesen Sprung meistert.
    Nun habe ich das Buch gelesen und kann sagen "mit Bravour natürlich". :-)


    Im schwäbischen Maierhofen, einem kleinen, beschaulichen Ort, werden Probleme offensichtlich. Krankheit der Bürgermeisterin, Landflucht, Stagnation........
    Durch einen Trick von Theresa, der Bürgermeistern, landet Grete, die Werbefachfrau aus Frankfurt, in Maierhofen.
    Diese soll nun wieder "Schwung" reinbringen, den Toruismus ankurbeln - eben quasi für die Rettung des Dorfes sorgen.
    Greta gibt ihr Bestes - und mit ihr kommen die Dorfbewohner täglich auf neue Ideen, werden alte und neue Träume wiederbelebt und entdeckt.
    Natürlich kommt es auch zu kleinen Reibereien und Misserfolgen, es "menschelt" hier und da und nicht für jeden bringt der neu entdeckte Schaffensdrang nur Gutes ( zumindest nicht auf den ersten Blick ).


    Petra Durst-Benning beschreibt diesen Neuanfang in Maierhofen mit wunderbaren Sätzen und Bildern. Als Leser ist man mit dabei, man sieht das Dorf, die Menschen mit seinem inneren Auge vor sich und geniesst die Beschreibungen der Landschaft und kulinarischen Köstlichkeiten.


    "Kräuter der Provinz" ist ein Wohlfühlbuch - aber mit nachdenklich machenden Elementen.
    Man spürt an vielen Stellen, dass die Autorin hier mit Herzblut bei der Sache war.
    So soll das sein.

  • Manchmal gibt es Lebensphasen, da muss man einfach ein Wohlfühl-Buch lesen, und wenn es soweit ist, dann ist „Kräuter der Provinz“ genau das Richtige!


    Mich jedenfalls konnte das Buch, das vom Sterben kleiner Dörfer, von Zusammenhalt, Freundschaft und Liebe, vom Mut Neues zu wagen und von Träumen die man nicht vergessen sollte, handelt, absolut begeistern.
    Durch den tollen Schreibstil der Autorin war ich mit Greta, Theresa, Christine und den anderen Dorfbewohnern in Maierhofen, habe geschlemmt, gefeiert, gelacht und mitgefiebert.
    Es wird auch genau die richtige Dosis Zwischenmenschliches geboten, ohne dabei überzogen zu wirken.


    Ein wunderbares, warmherziges Buch, das mir vergnügliche Lesestunden beschert hat!

  • ich war zunächst ein bißchen skeptisch, muss ich sagen - Petra Durst-Benning dieses Mal ganz ohne historische Bezüge? Etwa auf Chick-Lit-Pfaden? :)


    Umso überraschter war ich nach wenigen Seiten - mittendrin im Geschehen und ruckzuck war das Buch vorbei! Furchtbar! Dabei habe ich mich so richtig wohlgefühlt in der Provinzfassung von "Chocolat" auf dem Lande! Und dann war das Buch gerade deswegen weg wie nichts...Auf jeden Fall muss eine Fortsetzung kommen oder ein ähnlich delikates Wohlfühlbuch von Petra - die "Kräuter" stehen jetzt jedenfalls in meinem Notfall-Regalfach gegen schlechte Tage und akute Stimmungstiefs.

  • Ach ist das ein Wohlfühlbuch und erst die Rezept am Ende. Nusskekse habe ich schon nachgemacht.


    Ich wäre auch gern ein Teil dieses Dorfes.
    Ich mochte Therese und Grete und Christine und die ganze Maierhofener Gang.


    Und Petra Durst Benning hat Recht, wenn sie am Ende sagt zurück zur Natur.
    Ein Thema welches der Autorin am Herzen liegt wie man in dem Buch unschwer erkennen konnte.


    Ich freu mich auf die nächsten Bände :-)

  • Theresa ist die Bürgermeisterin von Maierhofen und hat mit ihrem Dorf ehrgeizige Pläne. Sie erinnert sich an ihre Cousine, mit der sie in jungen Jahren eine schöne Zeit auf der Alm verbracht hat. Heute haben sich die beiden aus den Augen verloren. Greta ist inzwischen eine erfolgreiche Werbefachfrau in Frankfurt und hat fürs Ländliche auch keine Zeit mehr übrig. Theresa unterbreitet Greta also ein Angebot, das sie schon allein aus Berufsehre nicht ablehnen kann. Auch ihr Chef ist angetan von der Aufmerksamkeit aus Brüssel und stellt Greta für einige Zeit frei. Kaum in Maierhofen angekommen, muss Theresa also alles gestehen und beichtet ihr sogar noch den tragischen Hintergrund für ihre Lüge.


    Petra Durst-Benning ist durch ihre historischen Romane schon häufig in allen Bücherregalen vertreten. Mit „Kräuter der Provinz“ beweist sie, dass sie auch mit zeitgenössischen Romanen Leser für sich gewinnen kann. Gemeinsam haben beide Genre, dass jeweils willensstarke Frauen ungeachtet aller Hürden ihr Leben selber in die Hand nehmen. Hier geht es um Therese, die mit der Diagnose Krebs ihr Leben neu ordnen muss und sich zudem noch für die Bedürfnisse ihres Dorfes einsetzt. Allgemeine Themen wie Überalterung und fehlende Attraktivität in der ländlichen Umgebung wird hier anschaulich gemacht. Gerade junge Leute zieht es so häufig in die Großstädte, wo sie sich beruflich nach ihren Talenten verwirklichen können, anstatt im Familienbetrieb einzusteigen. Die Figur des vegetarischen Schlachters macht das Problem mit wenigen Worten anschaulich. So idyllisch eine Gegend auch ist, muss die Bevölkerung ja auch von irgendetwas leben.


    Greta dagegen lebt als Single in Frankfurt. Ihr ganzes Engagement gehört der Firma. Einzig ein kurzes Kaffeetrinken vor Arbeitsbeginn mit einer Freundin ist ihr Privatleben. Dabei vergisst sie ganz, auf ihre Bedürfnisse zu hören. Nach den ganzen Jahren in der Großstadt belächelt sie das einfache Leben auf dem Land. Sie stellt im Roman das genaue Gegenteil zu Christine dar. Diese ist Ehefrau des ortsansässigen Autohändlers, der ihr ein bequemes Leben bietet. Christine soll eigentlich nur schmückendes Beiwerk für ihren Mann sein. Zu sagen hat sich das Ehepaar schon lange nichts mehr. Beide Frauen sind zweifelsohne mit einer Menge Klischees behaftet, die allerdings für den Verlauf der Geschichte nötig sind. Beide ergänzen die Protagonistin optimal, sodass auch hier wieder beim Lesen ein Wohlgefühl entwickelt wird. Es geht natürlich auch um kulinarischen Genuss, dessen Duft förmlich aus den Seiten aufsteigt.


    Die Lektüre hat mich insbesondere wegen der gefühlvollen Entwicklung der Freundschaften angesprochen. Es wird auf Werte wie Ehrlichkeit, Treue und Zusammenhalt in schweren Zeiten hingewiesen, die niemals selbstverständlich sind. Die Geschichte macht Mut, auch die verfahrensten Situationen nochmals zu überdenken und nach Lösungen zu suchen. Die Figuren entwickeln ein Zutrauen in das eigene Können und haben den Mut, ihre Träume zu wagen. Auf wenig Platz sind dermaßen viele wichtige Themen untergebracht, dass ich immer wieder auch pausieren musste, um jedem gerecht zu werden. Das Buch hat dennoch etwas Kuscheliges und ist für Lesetage am Kamin wirklich zu empfehlen. Zum Glück gibt es demnächst eine Fortsetzung, um ein weiteres Mal ins fiktive Maierhofen zurückzukehren.

  • Über die Autorin (aus dem Buch)
    Petra Durst-Benning wurde 1965 in Baden-Württemberg geboren. Nach ihrer Ausbildung zur staatlich geprüften Übersetzerin und Wirtschaftskorrespondentin arbeitete sie einige Jahre im Im- und Exportgeschäft, bevor sie ins elterliche Antiquitätengeschäft einstieg. Seit damals schreibt sie Romane, und seit zehn Jahren ist sie hauptberuflich als Autorin tätig. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden südlich von Stuttgart auf dem Land. All ihre Romane sind SPIEGEL-Bestseller und fast im gesamten europäischen Ausland zu lesen. Auch in Amerika hat Petra Durst-Benning eine große Fangemeinde.
    • Produktdetails (Quelle: Buecher.de)
    • Blanvalet Taschenbuch Nr.11
    • Verlag: Blanvalet
    • Seitenzahl: 512
    • 2015
    • Ausstattung/Bilder: 2015. 512 S. 187 mm
    • Deutsch
    • Abmessung: 188mm x 128mm x 43mm
    • Gewicht: 443g
    • ISBN-13: 9783734100116
    • ISBN-10: 3734100119
    • Best.Nr.: 42685452



    Ein Dorf im Wandel
    Therese hatte Krebs, Gebärmutterhalskrebsim Anfangsstadium. Als Bürgermeisterin von Meierhofen sorgt sie sich um ihre Bürger. Sie hat Angst, nicht mehr zurück zu kommen….
    Seit vor drei Jahren Sam Koschinsky in ihrer Küche aufgetaucht war, hatte Therese auch einen Koch. Vorher hatte sie alles alleine bewältigen müssen. Thereses Einnahmen waren seit damals kontinuierlich gestiegen….
    Als Therese eines Nachts nicht schlafen konnte, zappte sie durchs Fernsehprogramm und sah plötzlich ihre Cousine Greta, die einen Werbepreis in Empfang nahm. Da reifte in Therese ein Plan…
    Greta kam tatsächlich, als Therese sie darum bat. Zwar hatte es etwas Überredung gekostet, und eine Lüge, bei der sich Therese doch etwas unwohl fühlte…
    Greta fühlte sich wohl in Meierhofen. Sie konnte zwar nicht das tun, was eigentlich geplant gewesen war, aber sie hatte ein Konzept, wie sie dem Ort helfen könnte…
    Und dann gab es da noch einen Mann in dem Ort, der Greta ausnehmend gut gefiel….


    Warum hatte Therese Angst nicht mehr zurück zu kommen? Es war doch erst das Anfangsstadium, und da sind die Heilungschancen doch noch gut? Woher war Sam gekommen? Ein sehr guter Koch, der sich in einem kleinen Nest verkriecht? Was hat er zu verbergen, auch wenn er Therese guttat? Welchen Plan hat Therese mit Greta gehabt? Wie hat sie diese dazu bekommen, ihr zu helfen? Warum konnten sie es nicht machen wie zunächst geplant? Welche Lüge musste Therese aufdecken? Was fiel Greta trotzdem ein, um Meierhofen zu einem gewissen Ansehen zu verhelfen? Wer war der Mann, in den sich Greta verguckt hatte? Alle diese Fragen, und noch viel mehr, beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil von Petra Durst-Benning ist unkompliziert, ich musste mich nicht fragen, was sie wohl mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade gemeint hat. In der Geschichte war ich schnell drinnen, und auch in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich habe mich beim Lesen des Buches oft köstlich amüsiert, es war aber auch spannend und ich musste einfach weiterlesen. Thereses Idee war an sich gut, nur befürchtete ich, dass alle erfahren würden, dass es eine Lüge war. Aber es ging ja letztendlich noch gut aus. In diesem Buch erfährt man, was ein kleiner Ort bewerkstelligen kann, wenn alle zusammenhalten. Es hat mich so sehr gefesselt, dass ich es - fast - in einem Rutsch gelesen habe. Von mir eine Lese-/Kaufempfehlung für einen herrlichen Frauenroman.

  • Von Petra Durst-Benning habe ich bisher noch nichts gelesen, sie schreibt ja sonst üblicherweise historische Romane und das ist so gar nicht mein Genre.


    Doch "Kräuter der Provinz" spielt in der Gegenwart und da ich schon viel Gutes über den Roman gehört habe und mir gerade so nach einem Wohlfühlbuch war, habe ich beherzt zugegriffen und mich an die Lektüre gewagt. Als erstes ist mir schon mal das schöne Cover mit dem geriffelten Einband positiv aufgefallen.


    Therese ist Bürgermeisterin im schwäbischen Maierhofen. Ein netter kleiner Ort, der im Niedergang begriffen ist: die jungen Leute ziehen in die große Stadt und Touristen lockt man kaum in dieses verschlafene Nest, weil nur 50-60 km weiter die ersten Voralpendörfer liegen, die touristisch einfach mehr zu bieten haben. Dazu kommt, daß Therese ernstlich um ihre Gesundheit fürchtet: sie hat eine Krebsdiagnose erhalten und muß sich ihrer Krankheit stellen. Doch was ist mit Maierhofen, wenn sie weg sein sollte? Ihr Leben bestand bisher immer nur aus ihrer Arbeit, sie hat weder Partner noch Kinder und hat sich selbst in den letzten Jahren nie wichtig genommen.


    Mit dem Mut der Verzweiflung lockt sie ihre Cousine Grete nach Maierhofen, die eine erfolgreiche Werberin ist. Sie hofft darauf, daß Grete zündende Ideen hat, die Maierhofen zu neuem Leben erwecken. Wird ihr Plan aufgehen?


    Mir hat diese nette Geschichte sehr gut gefallen. Natürlich geht es um viel mehr als nur um die vordergründige Rettung des Dorfes: es geht darum, nie den Mut zu verlieren und auch aus aussichtslosen Situationen noch etwas zu machen. Es geht um Freundschaft und um Zusammenhalt und daß man als Gemeinschaft viel erreichen kann, wenn man nur ein gemeinsames Ziel verfolgt.


    Mir haben dabei die Beschreibungen des Dorfes gut gefallen, auch die einzelnen Protagonisten finde ich schön gezeichnet wie z.B. den schüchternen Metzger Edy. Man hat hier richtig das Dorf und seine Bewohner vor den Augen und nur zu gerne würde man selbst einmal durch den Ort wandern und die leckeren Sachen genießen, die die Einwohner als Hobby oder Beruf zubereiten. Das Ende mit Christine fand ich zwar auch ein wenig abrupt, aber hier habe ich bereits im Leserundenthread gelesen, daß wir wohl noch einmal nach Maierhofen zurückkehren dürfen - supi!


    Natürlich tauchen auch hier Klischees auf und viele Entwicklungen in der Handlung sind absolut vorhersehbar. Das macht aber überhaupt nichts - der Roman ist so schön geschrieben, daß sich die Seiten quasi von selbst umblättern und man ratzfatz durch ist mit der Lektüre. Mir hat das Buch sehr gut gefalen, das ist so ein richtig schöner Wohlfühlschmöker und eindeutig ein Kandidat für unsere Rubrik "Ein Buch wie eine warme Decke".


    Sehr schön finde ich hier auch den Anhang mit den Rezepten. Die Maierhofener Nusskekse werde ich ganz sicher einmal ausprobieren. *schleck*


    Alles in allem hatte ich hier ein paar wunderschöne Lesestunden und vergebe begeisterte 10 Eulenpunkte für ein ganz tolles Wohlfühlbuch.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Bislang kannte ich Petra Durst-Benning nur durch ihre historischen Romane, die ich alle nur so verschlungen habe. Daher war ich nun auf ihren ersten zeitgenössischen Roman sehr gespannt. Und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.


    „Kräuter der Provinz“ ist ein absolutes Wohlfühlbuch. Petra Durst-Benning schafft es so wundervoll zu schreiben und beschreiben, so dass man alles schmecken, riechen, fühlen kann und bildlich vor Augen hat. Schon nach den ersten Seiten ist man abgetaucht ... abgetaucht in Maierhofen.


    Die Autorin hat ein Händchen für den Aufbau ihrer Charaktere. In diesem Buch gibt es so viele verschieden Persönlichkeiten. Frauen und Männer wie du und ich. Frauen und Männer mit mehr oder weniger großen Problemen. Viele, die sich aufopfern, viele die bereits aufgegeben haben, viele mit großen Träumen. Alle leben sie in Maierhofen, einem idyllischen Ort im Allgäu, wo die Zeit stehen geblieben ist, wo es kein Weiterkommen gibt. Aus jedem von ihnen hat die Autorin etwas einzigartiges gemacht.


    Bedingt durch einen Krankheitfall kommt Greta, eine Freundin der Bürgermeisterin, in diesen Ort und gemeinsam mit allen, nach anfänglichen Schwierigkeiten, versuchen sie dieses Dorf zu etwas besonderem werden zu lassen. Dies geschieht durch kulinarische Köstlichkeiten aus dem Dorf, den Rezepten der Dorfbewohnern und den natürlichen Schönheiten der Natur. Ein Highlight für mich sind noch ein paar der köstlichen Rezepte am Ende des Buches.


    Ein Ende, was mir gut gefallen hat und doch noch viel offen lässt. Aber wie ich lese, gibt es eine Fortsetzung. Na Gott sei Dank.


    Ein einfach überwältigendes Buch für alle Sinne. Aber auch ein Buch, was zum Nachdenken anregt. Denn zum Leben gehört auch Traurigkeit und die Suche nach dem Sinn des Lebens. Was das Leben ausmacht. Was wichtig ist ... auch für einen selbst: Niemals aufgeben, zusammen halten, an sich glauben und immer wieder den Wert von Freundschaften schätzen. Dieses unglaubliche Buch hat mir eine Menge gegeben: Träume wagen und Träume teilen. Und wenn ich es könnte, würde ich sofort einen Ort wie Maierhofen suchen, um dort ebenfalls heimisch zu werden. Von mir gibt es die volle Punktzahl.

    :lesend Annie Sanders - Weihnachten für Anfänger

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    Hörbuch: Andreas Föhr - Totholz

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