'Der Palast der Meere' - Seiten 001 - 079

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    Original von Waldmeisterin


    Das hat mich auch gewundert. Dass die Zwillinge nicht den Titel erben können ist klar, aber es könnten ja noch Kinder kommen... ?( Oder vielleicht wurde da was im Vorgängerband erklärt, was ich inzwischen wieder vergessen habe :gruebel


    Ich denke, dass das im Moment einfach gar nicht zur Debatte steht, ob Francis noch einen weiteren Sohn haben wird oder nicht. Isaac ist nach der Erblindung seines Neffen der Erbe von Waringham, weshalb er seinen Lebensmittelpunkt von London zurück dorthin verlagern soll und muss. Schließlich muss er ja dann auch noch entpsrechend erzogen werden und noch einiges lernen.


    Ich finde er hat mit seinem Vater wenig gemeinsam. Er erinnert mich stark an John of Waringham aus "Die Hüter der Rose" oder auch an dessen Vater Robin. Er ist auch ähnlich jung wie John, als dieser damals sein Zuhause verlassen hat, genauso hat er einen Blick für die niedrigeren Stände und sorgt sich auch um Menschen, die nicht seinesgleichen sind (Robin!). Allein aufgrund dessen mag ich Isaac. Abgesehen davon war es auch langsam mal Zeit, dass ein die Hauptfigur eines Waringham-Romans einmal diesen Namen trägt. Isaac gehört zu meinen Lieblingsfiguren aus "Das Lächeln der Fortuna". :-]


    Eleanor ist diejenige, die fast schon wie ein Spiegel zu ihrem Vater Nicholas wirkt. Sie dient ihrer Königin ähnlich, wie Nick dies bei "seiner Prinzessin" Mary getan hat. Sie ist voller Pflichterfüllung, loyal und unerschütterlich in ihrer Treue. Wahrscheinlich ahnt sie, wie ähnlich sie sich sind und kann ihm auch deshalb nicht verzeihen.


    Die Darstellung von Robin Dudley gefällt mir. Ich finde Eleanors Sicht auf ihn sehr interessant. Dasselbe gilt für Elisabeth I. Man spürt doch ihre gespaltene Persönlichkeit. Einerseits ist sie die wahrscheinlich klügste und mächtigste Frau der damaligen Zeit, andererseits auch einer der einsamsten. Auch hier spiegelt Eleanor in ihrem oftmals kühlen Verhalten die Königin sehr gut.

  • Zitat

    Original von Eliza08


    Ich habe dann gestern auch mal angefangen und war wieder sofort gefesselt von den Waringhams. Irgendwie haben sie ihren eigenen Zauber und der Roman liest sich wieder göttlich :anbet


    Ging mir ganz genauso :-] Es ist jedesmal wieder herrlich, in die nächste Geschichte und Generation der Waringhams einzutauchen. Irgendwie immer ein bisschen, wie nach Hause kommen und sich wohlfühlen....


    Zitat

    Original von Saiya


    Ich finde er hat mit seinem Vater wenig gemeinsam. Er erinnert mich stark an John of Waringham aus "Die Hüter der Rose" oder auch an dessen Vater Robin. Er ist auch ähnlich jung wie John, als dieser damals sein Zuhause verlassen hat, genauso hat er einen Blick für die niedrigeren Stände und sorgt sich auch um Menschen, die nicht seinesgleichen sind (Robin!). Allein aufgrund dessen mag ich Isaac. Abgesehen davon war es auch langsam mal Zeit, dass ein die Hauptfigur eines Waringham-Romans einmal diesen Namen trägt. Isaac gehört zu meinen Lieblingsfiguren aus "Das Lächeln der Fortuna". Freude


    Da gehe ich mit.... ich sehe auch ganz viel von John (mein Lieblings-Waringham) in ihm.


    Zitat

    Original von Saiya


    Eleanor ist diejenige, die fast schon wie ein Spiegel zu ihrem Vater Nicholas wirkt. Sie dient ihrer Königin ähnlich, wie Nick dies bei "seiner Prinzessin" Mary getan hat. Sie ist voller Pflichterfüllung, loyal und unerschütterlich in ihrer Treue. Wahrscheinlich ahnt sie, wie ähnlich sie sich sind und kann ihm auch deshalb nicht verzeihen.



    Das vermute ich auch. Eleanor empfinde ich als ganz starke Persönlichkeit, wobei im Zusammenspiel mit ihrem Neffen auch ihre snfte Seite zum Vorschein kommt.


    Zitat

    Original von Saiya


    Die Darstellung von Robin Dudley gefällt mir. Ich finde Eleanors Sicht auf ihn sehr interessant. Dasselbe gilt für Elisabeth I. Man spürt doch ihre gespaltene Persönlichkeit. Einerseits ist sie die wahrscheinlich klügste und mächtigste Frau der damaligen Zeit, andererseits auch einer der einsamsten. Auch hier spiegelt Eleanor in ihrem oftmals kühlen Verhalten die Königin sehr gut.


    Die Idee, Robin Dudley und Elizabeth I. eine Waringham (mit der sie zusammen aufgewachsen sind) zur Seite zu stellen, gefällt mir gut. Dudley scheint eher positiv dargestellt zu werden. Allerdings wird er eben auch durch die Augen der beiden Frauen gezeigt, was richtig gut gelingt.


    Die Einführung von allseits bekannten Personen wie William Cecil oder dem noch jungen Francis Drake hat mir ebenfalls gefallen.


    Hach, es ist wirklich ein Genuss, dieses Buch zu lesen..... ist ja mein erster Waringham, den ich gleich nach seinem Erscheinen in der Hand halte und finde daher neben der Geschichte die gesamte Aufmachung und Qualität des Buches einfach nur :anbet :heisseliebe

  • Zitat

    Original von Maharet
    ...Trotzdem natürlich genial von der Autorin einen Waringham auf See zu platzieren, ein Schauplatz der unter Elisabeth I ja durchaus extrem wichtig ist/wird.


    Das Elisabeth nicht heiraten will ist meiner Meinung nach in aller erster Linie darauf zurück zu führen das sie ihre Macht nicht abgeben will. Sie war eine kluge Frau, und ein kleines bisschen machtbesessen wahrscheinlich auch. Wie ihr Vater sich aufgeführt hat tat sicherlich ihr übriges dazu, aber ich glaube nicht das es der Hauptgrund war. Und dann war da ja noch Sweet-Robin...
    ...


    Ja, genial von Gablé - vor allem, weil wir so auch noch was von Francis Drake mitbekommen. Den finde ich ja sehr interessant. :grin


    Also ich finde es ja schon krass, dass Elizabeth als jungfräuliche Königin in die Geschichte eingegangen ist. Nur aus Machtbesessenheit, das kann ich mir nicht vorstellen. Sie war sicherlich schwer traumatisiert vom Verhalten ihres Vaters. Was der mit all seinen Frauen so getrieben hat, das wollte sie sicherlich nicht. Ich frage mich aber, ob sie nicht eine Möglichkeit hätte finden können, einen Prinzgemahl auszuhebeln, also die Macht zu behalten, obwohl sie ihn geheiratet hat. Später ist das ja Königin Victoria und Königin Elizabeth II. sehr gut gelungen. Deren Ehemänner blieben ihr Leben lang Prinzgemahlen und nicht mehr. Wenn man bedenkt, wie die Frauen damals angesehen wurden - siehe das Eingangszitat hier im Buch - dann wäre es natürlich schon schwer gewesen. Aber unmöglich?

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Saiya
    Eleanor ist diejenige, die fast schon wie ein Spiegel zu ihrem Vater Nicholas wirkt. Sie dient ihrer Königin ähnlich, wie Nick dies bei "seiner Prinzessin" Mary getan hat. Sie ist voller Pflichterfüllung, loyal und unerschütterlich in ihrer Treue. Wahrscheinlich ahnt sie, wie ähnlich sie sich sind und kann ihm auch deshalb nicht verzeihen.


    Stimmt genau. Auch wenn sie von ihrem Vater nicht so besonders viel hält, so ist sie ihm doch in ihrer Enwicklung ähnlich und ihre enge Stellung zum Königshaus und ihre unbedingte Treue hat sie von ihrem Vater eins zu eins übernommen - wie doch meistens ein Waringham in der jeweiligen Epoche. Dieser Winkelzug von Rebecca Gablé ermöglicht uns Lesern ja die Nähe zum König/zur Königin.


    Hach - ich liebe das einfach.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich denke, dass es zur damaligen, religiös geprägten Zeit nicht möglich war. Niemand traute Elisbath dies alles zu. Jeder, wirklich jeder meinte, sie brauche einen Mann an ihrer Seite, der dann auch automatisch König geworden wäre. Ich denke, sie wollte auch den Einfluss verhindern, den ihr Schwager auf ihre ältere Schwester hatte. Nach der Heirat Marys I. ging es mit ihr ja richtig bergab.
    Ich hoffe ja, dass wir hier noch etwas über Mary Stuart zu lesen bekommen, die ja, was das alles betrifft, das genaue Gegenteil von Elisabeth war und wie es mit ihr ausgegangen ist, wissen die meisten ja sicherlich.
    Und was man nicht vergessen darf, Elisabeth I. war wahrscheinlich gelehrter und intelligenter als jeder Mann in ihrem Umfeld. Ihre Bildung darf man hierbei nicht vergessen. Sie wird genau gewusst haben, was es bedeutet, einen Ehemann an ihrer Seite zu haben. Diese Abhängigkeit hat sie sicher gewollt. Allerdings kann ich ihr nicht verdenken, dass sie sich auch ein wenig nach Halt und Liebe gesehnt hat. Sie ist eine sehr zwiespältige und darum auch so interessante Persönlichkeit. Eine große Frau. :anbet

  • Endlich wieder ein Gablé, es gibt einfach keine andere Autorin, deren Bücher ich so sehnsüchtig erwarte.


    Schon auf den ersten Seiten stellte sich das heimelige Gefühl wieder ein, dass ich immer bei den Waringhams habe. Ich kann das gar nicht richtig beschreiben, aber ich fliege nur so durch die Geschichte.


    Ich liebe Eleanor. Sie ist jetzt schon meine Favoritin. Es ist absolut realistisch, dass sie ein wenig kühl und berechnend wirkt, wenn man sich überlegt, was sie bisher alles erlebt hat. In Teil IV konnte ich nicht so viel mit ihr anfangen, aber da lag der Fokus ja auch wo ganz anders. Hier ist sie mir sehr sympathisch, sie ist unheimlich stark und weiß, wie sie ihre Ziele erreichen kann. Isaak kann sich noch warm anziehen, wenn sie sich wieder begegnen.


    Francis ist mir komischerweise weniger sympathisch, dabei mochte ich ihn im Vorgänger sehr. So können sich Wahrnehmungen ändern.


    Bei Isaak muss ich noch ein wenig weiterlesen. Bisher kann ich mir noch kein gutes Bild von ihm machen, aber er erinnert mich ein wenig an John, der auch keine Lust auf die Verantwortung hatte und sich in seine Rolle einfinden musste. Zusammen mit Francis Drake und dem Leben auf hoher See wird er allerdings sicher einen interessanten Handlungsstrang eröffnen. Elizabeth und die Piraten hatten ja immer ein sehr spannendes Verhältnis.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf


    Ich liebe Eleanor. Sie ist jetzt schon meine Favoritin. Es ist absolut realistisch, dass sie ein wenig kühl und berechnend wirkt, wenn man sich überlegt, was sie bisher alles erlebt hat. In Teil IV konnte ich nicht so viel mit ihr anfangen, aber da lag der Fokus ja auch wo ganz anders. Hier ist sie mir sehr sympathisch, sie ist unheimlich stark und weiß, wie sie ihre Ziele erreichen kann. Isaak kann sich noch warm anziehen, wenn sie sich wieder begegnen.


    Geht mir genau anders rum. Ich mag Isaak lieber als Eleonor. Aber das kann ja noch kommen. Im Augenblick ist mir der junge Mann mit seiner Art einfach näher. :-)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Francis Drake war 1560 also noch ganz normaler Matrose. Irgendwie hatte ich den rotgesichtigen Haudegen immer als Piraten-oups- Kapitän der Königin vor Augen. Isaac wird dann wohl auf dem Schiff mit Kariere machen.


    Ich denke an ihn auch immer als "Sir Francis Drake", und es gefällt mir, hier sozusagen die Anfänge seiner Karriere mitzuerleben :-).


    Zitat

    Original von Manuela2205
    Ich kann zwar nicht ganz nachvollziehen, warum er so extrem dagegen ist, da es ihm als Kind wohl gut gefallen hat und er auch das Gestüt geliebt hat, obwohl ihm die seltsame Gabe fehlt.


    Ja, Isaac ist das Enfant terrible dieser Waringham-Generation. Trotzdem finden sich auch bei ihm die positiven Eigenschaften der Familie, sie brauchen nur noch ein wenig, bis sie die Oberhand gewinnen :grin.
    Als Kind hat er Schweres erleben müssen auf Waringham, kein Wunder, wenn er das mit dem Ort verbindet. Heute würde man sagen, er wurde in seiner Kindheit schwer traumatisiert.
    Dass er England und Waringham als Verlies und Bürde empfindet (s.S. 52), kann ich schon irgendwie verstehen. Nicht jeder ist mit 15 Jahren schon ein Ausbund an Verantwortung. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass seine Sicht auf die Dinge eine andere geworden ist, sollte er eines Tages zurückkommen.
    Seine "Zwiegespräche" mit Gott amüsieren mich sehr :-). Nicht zuletzt wegen socher Kleinigkeiten liebe ich die Bücher von Rebecca Gablé.


    Zitat

    Original von Maharet
    Das Elisabeth nicht heiraten will ist meiner Meinung nach in aller erster Linie darauf zurück zu führen das sie ihre Macht nicht abgeben will. Sie war eine kluge Frau, und ein kleines bisschen machtbesessen wahrscheinlich auch. Wie ihr Vater sich aufgeführt hat tat sicherlich ihr übriges dazu, aber ich glaube nicht das es der Hauptgrund war. Und dann war da ja noch Sweet-Robin...


    Ich habe schon einige Bücher gelesen, die sich mit dieser Zeit und diesen Figuren beschäftigen und bin total gespannt auf Frau Gablés Version dazu.
    Mein letztes Buch dazu ist noch gar nicht so lange her, Im Schatten der Königin von Tanja Kinkel. Ich kann mich noch gut erinnern und treffe schon im ersten Abschnitt auf viele bekannte Figuren :-]. Das Hintergrundwissen, welches ich von dort noch im Kopf habe, kann ich hier gut brauchen.
    Auch dort kam das Thema aus dem Zitat zur Spräche. Ich füge jetzt einfach mal einen Kommentar von Tanja Kinkel dazu hier ein, weil ich ihn sehr aufschlussreich finde.


    Zitat

    [I]Original von Tanja Kinkel aus der Leserunde zu "Im Schatten der Königin"
    Ohne etwas vorwegnehmen zu wollen, nur rein historisch gesprochen: sie (die Querelen und ständigen Verhandlungen mit den verschiedensten Bewerbern) waren aber auch diplomatisch ungeheuer wertvoll. So lange die ausländischen Königshäuser die Hoffnung hatten, sich den englischen Thron "erheiraten" zu können, so lange planten sie keine Invasionen. So lange der einheimische Adel genau das gleiche hoffte, so lange gab's weniger Verschwörungen. Die Heirat von Mary und Philip (II, von Spanien) hatte der jungen Elisabeth gerade vor Augen geführt, wie eine Ehe mit einem ausländischen Prinzen einem ungeheuer schaden kann - Mary war zu Beginn ihrer Regierungszeit ungeheuer beliebt beim Volk, hatte alle Sympathien für sich, und als sie starb, war sie verhaßt. Die Ehe mit Philip hatte wesentlich dazu beigetragen. Und obendrein hatte diese Ehe dem ohnehin schon maroden englischen Staat Geld und Soldaten gekostet[/I].



    Vor allem interessant, dass Elizabeth schon in jungen Jahren zu dieser Erkenntnis kam und ihr Leben lang danach handelte.


  • Eleanor ist auch meine Favoritin, eine starke Persönlichkeit und trotz ihres oft kühlen Auftretens ist sie mir sehr sympathisch, zumal sie in der Szene mit dem armen Lappidot ja auch eine sehr warme und herzliche Seite von sich zeigt.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    Eleanor ist auch meine Favoritin, eine starke Persönlichkeit und trotz ihres oft kühlen Auftretens ist sie mir sehr sympathisch, zumal sie in der Szene mit dem armen Lappidot ja auch eine sehr warme und herzliche Seite von sich zeigt.


    Ich lese die Passagen mit Eleanor auch unheimlich gerne. Sie ist so unkonventionell - obwohl sie in einer Zeit lebte, in denen die Männer viel mehr Freiheit hatten. :wave

  • Hach ist das schöööön, in dem Buch zu verweilen - Gablé und dann noch Elisabeth. Was will man mehr :grin


    Eleanor ist auch meine momentane Lieblingsfirgur -ihre Art ist einfach bewundernswert bisher.
    Ich vermute mal, auch sie hat festgestellt - ebenso wie Elisabeth - daß man zu der Zeit besser ohne Mann dran war.
    Sich jemanden ins Haus zu holen, der dann über einen bestimmen kann? Ne, dann doch lieber so. :grin


    Als der Name und die Person "Hugh" auftauchte, mußte ich unverhofft grinsen - Die Mitleser der letzten Leserunde - die Tudor Fehde - werden wissen warum..... :lache


    Allerdings ist durch diese Runde auch das Bild des guten Dudley ein völlig anderes.
    Aber das hat der arme Mann ja an sich, daß ihn jedeR AutorIn anders darstellt.


    Das Schicksal des armen Lappidots (Hat Rebecca doch tatsächlich den Namen übernommen - in der Runde zum dunklen Thron gab es da ja diverse Anmerkungen dazu) finde ich doch schrecklich.
    Da warte ich mal ab, wie sich das noch entwickelt.


    Auf jeden Fall genieße ich es sehr, das Buch zu lesen und hoffe, daß ich es hinbekomme, etwas langsamer zu lesen als sonst, um es länger genießen zu können.

  • Ich mag Eleanor und Isaac bisher beide gleich gern bzw ihren Handlungsstrang. Gerade diese Gegensätze zwischen dem Hof und Isaacs Abenteuer finde ich so spannend.
    Im 4. Waringham Band fand ich auch schon so toll, dass aus zwei Perspektiven erzählt wird und umso besser finde ich es, dass das hier wieder der Fall ist.


    Menschlich gesehen bin ich auf die Entwicklungen gespannt, die die zwei Protagonisten wohl noch machen werden. Sie wirken beide noch sehr unreif und haben schon einige Eigenschaften, die ich eher unsympathisch finde.
    Mal sehen. ;-)

  • Ich habe ja den Vorgängerband gerade erst gelesen, von daher waren mir Francis und Eleanor schon ein wenig vertraut. Und auch Philip Durham.


    Eleanor mag sehr gerne, auch wenn ich es sehr schade finde, dass sie sich nicht mit ihrem Vater ausgesöhnt hat. Aber vielleicht tut es ihr auch irgendwann auch selbst leid. Vor allem, da sie ja ganz offensichtlich nicht alles über ihren Vater weiss.


    Isaac ist mir im Moment noch zu unbedarft, macht sich einfach vom Acker, weil er keine Lust auf Waringham hat. Dass er nicht unbedingt Francis Erbe werden will ist noch zu verstehen, aber einfach abhauen ist doch auch keine Lösung. Na gut er wird es am eigenen Leibe erfahren, dass es keine gute Idee ist, sich als blinder Passagier zu verstecken.
    Er wird sich noch ganz schön entwickeln müssen, aber bis jetzt waren eigentlich alle Waringhams in dem Alter etwas unbedarft und sie haben es alle irgendwie geschafft.


    Schade, dass wir Nicholas und Janis nicht mehr erleben, ein kurzes Wiedersehen wäre noch schön gewesen.
    Aber wir erfahren wenigstens im Nachhinein, dass Nicholas sich am Ende doch noch von Mary abgewendet hat, weil er ihre Art nicht mehr ertragen hat.


    So, und jetzt lese ich mal eure Posts :-)

  • Hier haben wir es also mal mit einer waschechten Fortsetzung zu tun. Viele Dinge die sich bereits in "Der dunkle Thron" angekündigt haben, werden jetzt immer deutlicher sichtbar, u.a. der Riss der die Waringhams voneinander trennt. Unterschiedliche Mütter aber gleicher Vater, wie ja auch bei Mary und Elizabeth, machen zumindest in den Augen von Eleanor einen großen Unterschied.
    Ich musste mir erst mal viele Dinge aus dem vorangegangenen Buch wieder ins Gedächtnis rufen (und aufpassen, dass ich es nicht mit Ereignissen aus anderen Büchern dieser Zeit verwechsle, ich war bei einigen meiner Erinnerungen z.B. manchmal nicht mehr sicher, ob sie aus dem dunklen Thron oder aus "Kinder des Meeres" stammten). Ich glaube, ich lese nochmal die LR-Abschnitte des Vorgängers nach, so zur richtigen Auffrischung.


    Isaac ist ein Kerl, der erst mal sehr zwiespältige Gefühle hervorruft (was zweifellos so beabsichtigt war). Er ist wohl kein richtig schlechter Kerl trotz einiger Fehler, er hat das Herz auf dem rechten Fleck, und es ist zumindest aus heuter Sicht, durchaus verständlich, dass ein 15-jähriger lieber Fersengeld gibt, als plötzlich die Verantwortung eines ganzen Adelsgeschlechts auf den Schultern zu tragen, noch dazu wenn es sich um einen bis dahin recht verantwortungslosen Burschen handelt. Andererseits ist das natürlich auch hochgradig egoistisch und er lässt damit all jene im Stich die auf ihn gezählt haben und ihn lieben.
    Immerhin ist er kein Idiot und war clever genug zu erkennen, dass ihm ein gesunkenes Schiff wenig nützt und so hat er lieber seine Deckung aufgegeben. Hier tritt auch der junge Francis Drake erstmals ins Bild. Allerdings musste ich mich jetzt erst mal schlau machen, was eine "Teufelsmütze" ist. :lache


    Eleanor ist mir bis jetzt am sympathischsten, aber die meisten anderen Figuren sind ja auch noch nicht so sehr im Mittelpunkt gestanden und eher blass.
    Die Szene, als sie den armen kleinen Lappidot (Oh mein Gott, sie haben das arme Kind wirklich so genannt... an DEN Namen hab ich mich noch erinnert aus dem dunklen Thron) an seinem Krankenlager besucht war wirklich herzzereissend. Das arme Kind, mit sechs Jahren schon so leiden zu müssen. :-( Da musste ich schon ein bisschen schlucken. Klar, dass so ein Kind mit der Phrase "Gottes Wille" wenig anfangen kann, in so einer Situation. Zu erblinden ist für mich persönlich auch die absolute Horrorvorstellung, vielleicht nimmt es mich deshalb so mit.


    Schon ein bisschen Schade, dass Nick und seine Frau so schnell gestorben sind, aber wie Isaac sich auch schon denkt, war sein Vater wohl auch so stark von "seiner" Mary desillusioniert, dass ihm ein Teil des Lebenswillens abhanden gekommen war.


    Na mal schauen wie es weitergeht. Ich freue mich übrigens auch, dass es eher kurze LR-Abschnitte sind.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Also bislang bin ich von der Geschichte nicht enttäuscht worden. Die Epoche finde ich sowieso interessant und die Autorin versteht Erdachtes und wahre Geschehnisse miteinander zu verknüpfen. Besonders gut finde ich den flüssigen Schreibstil und die Charaktere. Isaac ist wirklich so etwas wie das schwarze Schaf der Familie und macht was er will. Eleanor ist kontrollierter, kalkulierender und eher vernunftbezogen. Ein absolut gelungener Buchbeginn!

  • Zitat

    Original von Paradise Lost
    Ich glaube, ich lese nochmal die LR-Abschnitte des Vorgängers nach, so zur richtigen Auffrischung.


    Das hab ich auch gemacht :grin
    Sozusagen immer beim hören des Hörbuchs, zwischendurch mal in die alte Leserunde geluschert.

  • So, ich bin am Wochenende auch in das Buch eingetaucht - kann man wirklich so sagen, das Buch zieht einen vom ersten Satz an ins Geschehen.


    Auch mir liegt Eleanor mehr als Isaac - aber das kommt vielleicht, wenn er sich vom die Verantwortung scheuenden, naiven Hitzkopf wegentwickelt hat und erwachsen wird. Ein schlechter Mensch ist er sicher nicht, er sorgt sich ja schon um seine Mitmenschen, gerade auch um die, die vom Leben weniger begünstigt sind.


    Ich finde es ziemlich genial (wie Para auch schon anmerkte), dass die Geschichte mit den zwei Müttern von Mary und Elisabeth hier bei den Waringhams gespiegelt wird - so bekommt man indirekt eine Idee davon, was das auch für Elisabeth bedeutet.


    Die Ehelosigkeit habt ihr ja schon ausgiebig besprochen - ich denke, dass die Erfahrungen mit ihrem Vater da den Grundstein gelegt haben werden, aber ich halte sie auch für gebildet und diplomatisch genug, um zu wissen, dass eine Ehe eigentlich nur dafür sorgt, dass sie schlechter da steht. Und natürlich auch England - unverheiratet ist sie als potentielle Kandidatin und Verbündete mehr wert, wenn sie sich für einen entscheidet, ist sie für die anderen uninteressant.


    Das Schicksal, einen Mann zu lieben, den sie aber nicht heiraten kann, teilt sie wohl mit vielen ihrer Zeitgenossinen - und auch bei den Männern dürfte das in der Zeit nicht unbedingt immer anders ausgesehen haben.

  • Auch ich bin wieder gut in das Buch gestartet und es gefällt mir bis hierhin auch schon wieder richtig gut. Ich war zunächst ein wenig skeptisch, als ich gelesen habe, dass Isaac Seefahrer werden würde, da das vertraute Element der Pferdezucht nicht mehr bzw. weniger vorkommen wird, aber bis jetzt stört es mich gar nicht und es ist ja auch mal schön wirklich etwas anderes zu lesen.
    So gefällt es mir auch richtig gut, dass wir schon Francis Drake kennen gelernt haben (hier muss ich mich auch wirklich von dem "Sir" abhalten ;-) ). Schön finde ich es auch, dass aus beiden Ehen ein Protagonist in diesem Buch vorhanden ist. So liest man aus unterschiedlichen Perspektiven von der Vergangenheit bzw. der Familiengeschichte.


    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Die Szene, als sie den armen kleinen Lappidot (Oh mein Gott, sie haben das arme Kind wirklich so genannt... an DEN Namen hab ich mich noch erinnert aus dem dunklen Thron) an seinem Krankenlager besucht war wirklich herzzereissend. Das arme Kind, mit sechs Jahren schon so leiden zu müssen. :-( Da musste ich schon ein bisschen schlucken. Klar, dass so ein Kind mit der Phrase "Gottes Wille" wenig anfangen kann, in so einer Situation. Zu erblinden ist für mich persönlich auch die absolute Horrorvorstellung, vielleicht nimmt es mich deshalb so mit.


    Das wäre auch der absolute Horror für mich. Ich habe immer noch die leise Hoffnung, dass er vielleicht noch irgendwie genesen kann. Der kleine tut mir richtig Leid, er kann ja auch noch nicht richtig begreifen, was da gerade geschehen ist.



    Zitat

    Original von Paradise Lost
    Schon ein bisschen Schade, dass Nick und seine Frau so schnell gestorben sind, aber wie Isaac sich auch schon denkt, war sein Vater wohl auch so stark von "seiner" Mary desillusioniert, dass ihm ein Teil des Lebenswillens abhanden gekommen war.


    Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich war wirklich ein wenig irritiert darüber, dass die beiden schon vor Beginn der Handlung gestorben sind. Gegen ein Wiedersehen hätte ich nichts einzuwenden gehabt.


    Ein wenig gestört hat mich aber irgendwie die Szene zu Beginn des Buches, als das kleine Waisenmädchen gebranntmarkt wurde. Es ist für mich nur schwer vorstellbar, dass sie sich nach dieser Behandlung noch so gut auf den Füßen halten kann. Wenn man sich ja nur schon den Finger verbrennt tut das ja schon höllisch weh, aber wenn man dann auch noch ein heißes Eisen auf die Stirn gedrückt bekommt? Das muss doch tierische Schmerzen bei jeder Bewegung verursachen. Dafür hält sich die kleine aber echt gut.


    Ich bin noch gespannt, ob hinter dem Verhältnis von Eleanor und Isabella, sowie zwischen Isaac und Waringham nicht vielleicht doch noch ein wenig mehr steckt. Damit werde ich mich erst einmal dem nächsten Abschnitt widmen. ;-)

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Chroi



    Das habe ich mir auch schon gedacht. Ich war wirklich ein wenig irritiert darüber, dass die beiden schon vor Beginn der Handlung gestorben sind. Gegen ein Wiedersehen hätte ich nichts einzuwenden gehabt.


    Das fand ich acuh sehr schade. Aber irgendwie ist es ja - leider - immer in ihren Büchern so gewesen, daß der jeweilige Protagonist im nächsten Band relativ schnell gestorben ist oder eben schon kurz vorher.
    So richtig über einen "Opa" lesen, konnte man so gut wie nie.
    Einmal ganz kurz im 2. Buch über "Opa" Robin, aber eben auch nur so sehr kurz.


    Ich hätte ja gerne mal eine Fortsetzung, in dem der vorherige Protagonist auch ein wenig länger mit dabei ist und - egal wie klein - noch ein bißchen mitspielen darf.