Gebundene Ausgabe: 560 Seiten
Verlag: C. Bertelsmann Verlag (31. August 2015)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570102173
ISBN-13: 978-3570102176
Originaltitel: The Storyteller
Die Autorin:
Biografie ( von www.amazon.de )
Die gebürtige New Yorkerin Jodi Picoult eroberte im Sturm die Herzen ihrer Leser. Vor allem ihr Talent , mit Feingefühl vielschichtige zwischenmenschliche Beziehungen zu beschreiben, schätzen ihre Fans. Die 1967 geborene Autorin lebt heute mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanover, New Hampshire. Bereits während ihres Studiums widmete sie sich dem Schreiben und arbeitete zunächst als Texterin und Lehrerin. Ihren ersten Roman verfasste sie 1992, als sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damit sie für ihre Bücher effektiv recherchieren kann, hat ihr Mann seinen Beruf aufgegeben. Jodi Picoult kann so die Schauplätze ihrer Romane besuchen, um eine genaue und authentische Beschreibung zu liefern. Kein Wunder also, dass man mit ihren Romanhelden jedes Mal mitfiebert, als ob sie wirklich wären.
Meine Meinung:
Vergebung ist nichts, was man für einen anderen tut. Man tut es für sich selbst.
Diese zwei Sätze, fast am Ende des Buches, sind für mich irgendwie die Quintessenz des Buches.
Denn das ist das große Thema dieses neuen Romans von Jodi Picoult: Vergebung!
Und es geht nicht um eine "Kleinigkeit", die es zu vergeben gilt.
Nein, wie immer hat sich Jodi Picoult ein gorßes und wichtiges Thema herausgesucht.
Es geht um den Holocaust, die Vernichtung der Juden im zweiten Weltkrieg.
Die Geschichte beginnt in der heutigen Zeit. Sage, eine junge Jüdin ( die mit ihrem Glauben eigentlich nicht viel am Hut hat ), lebt nach einem von ihr verursachten Unfall ( bei dem ihre Mutter starb ) zurückgezogen und von Schuldgefühlen geprägt in Amerika.
Sie meidet menschliche Kontakte und arbeitet nachts als Bäckerin.
In einer Selbsthilfegruppe lernt sie den über 90jährigen Josef kennen.
Dieser bittet sie darum, ihn zu töten. Und ihm zu vergeben. Denn er ist eigentlich Deutscher und war in einer hohen Position in Auschwitz eingesetzt.
Und hier beginnt die Geschichte...........bis zu deren Ende wir ( fast ) gehen.
Die Großmutter von Sage war eine Gefangene in Auschwitz und erzählt Sage nun ihre Geschichte. Diese nimmt einen großen Teil des Buches ein und ist absolut authentisch und fesselnd beschrieben.
Man lebt und leidet mit Minka, der Großmutter, mit.
Dann gibt es noch eine dritte Geschichte im Buch, ein Märchen, welches Minka in Ausschwitz geschrieben hat. Auch die Figuren dieses Märchens erzählen eine Geschichte, die eng mit den Erlebnissen in Auschwitz verbunden ist.
Diese drei Handlungsstränge verbindet Jodi Picoult wieder einmal zu einer grandios geschriebenen Geschichte. Darin ist sie wirklich eine Meisterin ihres Faches.
Als Leser taucht man in ihre Geschichten ein, ist gefesselt und berührt. Und, vor allem - man fängt an, nachzudenken. Das Thema für sich zu erörten. Sich Fragen zu stellen.
Mehr kann man mit einem Roman nicht erreichen...........für mich ist dieses Buch ein absolutes Highlight in meinem bisherigen Lesejahr.