Mit etwas Verspätung komme ich nun dazu. Erst musste/wollte ich noch ein Buch beenden. Dann wollte ich eigentlich das Hörbuch hören, hab bei you tube zwi Fassungen gefunden, abr unterschiedlich lang. Habe dann Lesung mit Buch verglichen und das war mitunter anders, hat mich total irritiert, daher lese ich es nun doch
'Mord nach Maß' - Kapitel 01 - 06
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Nun hab ich auch die alten und neuen Überlegungen und Spekulationen gelesen.
Da kann ich mich bei vielen Punkten nur anschließen.
* Santonix -> komischer Name ... aber auch komischer und sehr eigenwilliger Kauz
* die Zigeunerin ist wirklich sehr düster: Aber prophezeit sie Michael "Mike" nicht das Gleiche wie später Ellie?
Ich weiß nicht, ob Frau Christie hier nicht eben mit dem Bild und dem Denken über Zigeuner spielt und den Leser denken lässt, diese sei die 'Böse'. Wir werden sehen.
* Bei der Beschreibung der Situation mit den Schuhen und dem Bild ... das fand ich sehr komisch, also wie von Schuhen auf Bild, vor allem aber die Schätzung von 25 Pfund, die dann aber bei 25.000 Pfund liegen
Mir persönlich ist Michael nicht so sympathisch, eben weil mir das Unstete in seinem Leben fremd ist und mir das eigentlich unsympathisch ist.
* Bei der Einführung von Ellie und bei einer bestimmten Passage musste ich denken: Ellie, die moderne Version von Aschenputtel? Mutter verstorben, Vater heiratet zum zweiten Mal, Stiefmutter schlecht/böse (?), Vater verstirbt auch, nun hat sie nur noch Stiefmutter, die sie wie in Käfig gefangen halten will
-> Ist Greta ihre gute Fee???
* Greta, so wie sie beschrieben wird, ist das genaue Gegenteil von Ellie ... Was will uns das sagen? Will es uns was sagen?
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Wo ich aber an manchen Passagen echt schmunzeln musste, war das Reden über Sex.
Ich habe dann auch mal nachgeschaut, wann dieses Christie-Buch rausgekommen ist: 1967. Ich finde, man merkt hier absolut den Wandel in der Gesellschaft. So sehr, wie das Thema in den ersten sechs Abschnitten thematisiert wurde, war das meiner Erinnerung nach noch nie bei Agatha so. Täusche ich mich? Ist Euch das auch aufgefallen?
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Und auf jeden Fall haben wir hier einen ganz anderen Christie vorliegen, nicht diese klassische dörfliche Idylle, aber auch nicht die späteren Spionagesachen.
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* die Zigeunerin ist wirklich sehr düster: Aber prophezeit sie Michael "Mike" nicht das Gleiche wie später Ellie?
Ich weiß nicht, ob Frau Christie hier nicht eben mit dem Bild und dem Denken über Zigeuner spielt und den Leser denken lässt, diese sei die 'Böse'. Wir werden sehen.
Als "böse" habe ich sie nicht empfunden. Aber Frau Christie bedient schon ein Klischee, dass Zigeunerinnen das "zweite Gesicht" haben.
Wo ich aber an manchen Passagen echt schmunzeln musste, war das Reden über Sex.
Ich habe dann auch mal nachgeschaut, wann dieses Christie-Buch rausgekommen ist: 1967. Ich finde, man merkt hier absolut den Wandel in der Gesellschaft. So sehr, wie das Thema in den ersten sechs Abschnitten thematisiert wurde, war das meiner Erinnerung nach noch nie bei Agatha so. Täusche ich mich? Ist Euch das auch aufgefallen?
Das war mir auch aufgefallen, das Buch ist freizügiger als sonst.
Und auf jeden Fall haben wir hier einen ganz anderen Christie vorliegen, nicht diese klassische dörfliche Idylle, aber auch nicht die späteren Spionagesachen.
Ja, es ist deutlich düsterer und unheimlicher als die Krimis, die wir sonst gelesen haben.
An Spionagegeschichten kann ich mich bei Agatha Christie gar nicht erinnern, welche meinst du denn?
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Wo ich aber an manchen Passagen echt schmunzeln musste, war das Reden über Sex.
Ich habe dann auch mal nachgeschaut, wann dieses Christie-Buch rausgekommen ist: 1967. Ich finde, man merkt hier absolut den Wandel in der Gesellschaft. So sehr, wie das Thema in den ersten sechs Abschnitten thematisiert wurde, war das meiner Erinnerung nach noch nie bei Agatha so. Täusche ich mich? Ist Euch das auch aufgefallen?
Stimmt, dass war mir beim Lesen auch durch den Kopf gegangen. Anschließend dann die Frage, ob es an der Neuübersetzung liegt. Aber wenn es euch auch allen auffällt, liegt es am Zeitgeist und nicht an der Übersetzung.
Ich hatte noch nicht geschrieben, dass ich Mike für total unsympathisch halte... Ich finde er hat narzisstische Züge. Ich glaube, dass er Ellie ganz bewusst den Kopf verdreht, aber sich selbst davon überzeugt, dass es nicht so ist.
Und seine Mutter durchschaut ihn, die scheint ja eigentlich keine schlechte Frau bzw. Mutter zu sein
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* die Zigeunerin ist wirklich sehr düster: Aber prophezeit sie Michael "Mike" nicht das Gleiche wie später Ellie?
Ich weiß nicht, ob Frau Christie hier nicht eben mit dem Bild und dem Denken über Zigeuner spielt und den Leser denken lässt, diese sei die 'Böse'. Wir werden sehen.
"Böse" ist vielleicht das falsche Wort, so kam sie mir wirklich nicht vor. Eher einem gewissen Aberglauben anhängend und vielleicht auch etwas geldgierig, schließlich lässt sie sich von beiden für ihre Weissagung bezahlen. Wobei sie bei Ellie ja zurückschreckt. Ich glaube schon, dass sie eine gewisse Menschenkenntnis hat und ihr Gegenüber gut einschätzen kann. Vermutlich merkt sie bei der Begegnung mit beiden einfach, dass sie jeweils "aus anderen Welten" stammen und das am Ende nicht gut gehen wird (basierend auf ihrer Lebenserfahrung).
Aber Frau Christie bedient schon ein Klischee, dass Zigeunerinnen das "zweite Gesicht" haben.
Eindeutig. Und ob sie das in der Art heutzutage überhaupt so schreiben könnte?
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Ich hab ja schon angefangen, bin mit dem Abschnitt aber noch nicht durch.
Ich lese eine alte Scherz-Ausgabe von 1970. Was mir natürlich sofort aufgefallen ist, sind Begrifflichkeiten, die heute natürlich nicht mehr gehen, wie z.B. die Zigeunerin, der Zigeuneranger. Aber klar, das Buch ist ein Kind seiner Zeit, da war das noch nicht so negativ behaftet wie heute bzw. das entsprechende Bewußtsein war einfach noch nicht da.
Mike Rogers macht auf mich auch einen unsteten, aber im Moment noch nicht allzu unsympathischen Eindruck. Ich glaube auch noch nicht, dass Ellie das erste Opfer sein wird. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob es mehrere Leichen geben wird.
Bei Santonix war ich selbstredend auch sofort bei Asterix und Obelix...
Auch auf mich wirkt das Setting düster und bei weitem nicht so gemütlich wie der Hintergrund der meisten anderen Romane von AC. Wobei "Das fahle Pferd" ja auch nicht unbedingt ein Kuschelroman war. Aber ungewöhnlich trotzdem für mich, die meisten Romane von AC habe ich doch mit Miss Marple gelesen oder auch mit Tommy & Tuppence Beresford (?).
Mal sehen, wann ich weiterkomme mit dem Lesen. Hier brennt gerade die Hütte.
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Eindeutig. Und ob sie das in der Art heutzutage überhaupt so schreiben könnte?
Das würde sicher kein seriöser Verlag in einem neuen Text mehr veröffentlichen. Ich war schon überrascht, den Begriff in der Neuausgabe noch zu finden.
Überrascht meine ich wertfrei. Damals war es üblich und von nachträglichem Ändern halte ich auch nicht viel.
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Das würde sicher kein seriöser Verlag in einem neuen Text mehr veröffentlichen. Ich war schon überrascht, den Begriff in der Neuausgabe noch zu finden.
Überrascht meine ich wertfrei. Damals war es üblich und von nachträglichem Ändern halte ich auch nicht viel.
Das spiegelt ziemlich genau das wider, was ich auch gedacht habe.
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Wobei "Das fahle Pferd" ja auch nicht unbedingt ein Kuschelroman war.
War das nicht auch etwas esoterisch angehaucht? Mit Hühneropfer oder so?
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War das nicht auch etwas esoterisch angehaucht? Mit Hühneropfer oder so?
Genau, da ging's um Hexerei.
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Ich bin jetzt endlich mit dem 1. Abschnitt durch.
ELLIE ... Armes reiches Mädchen. Ich verstehe warum ihr meint, dass sie das Opfer sein könnte. Ich glaube es aber dennoch nicht.
GRETA ... eine nicht greifbare Figur. Ich bin gespannt, ob und wann sie in persona auftritt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Roger sie nicht mag, obwohl er sie gar nicht kennt. Sie scheint all das zu verkörpern, was Roger nicht ist.
Ich bin auch gespannt, ob wir noch erfahren werden, warum Ellie eigentlich zu Gypsys Acre gefahren ist, wo sie erstmals auf Roger gestossen ist.
Auf Seite 34 habe ich mir eins über die "Schwulitäten" gegrinst. Auch so ein Wort, das heutzutage nicht mehr zeitgemäß ist.
Die Beziehung die Ellie und Roger führen und ihre Fantastereien, dieses "so tun als ob" irritieren mich.
Rogers Reaktion auf den Grundstücksverkauf finde ich irritierend - er hätte es sich sowieso niemals leisten können und versucht nun, herauszufinden, wer es gekauft hat. Welchen Sinn soll das haben... er weiß zu diesem Zeitpunkt anscheinend noch nicht, wie reich Ellie wirklich ist (außer, wir werden hier hinters Licht geführt und er weiß es sehr wohl).
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Gah, ich habe die LR total vergessen... Leider schaffe ich es zeitlich nicht mehr. Komme derzeit gerade kaum zum lesen... Euch aber noch ganz viel Spaß!
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Ah, ich hab mich in meinen Notizen selbst verirrt. Da nannte ich ihn immer beim Nachnamen Rogers, Ellie ist aber seltsamerweise immer Ellie. Beim Schreiben meiner Postings hab ich dann einfach das S von Rogers verschwinden lassen... Sorry für die Verwirrung. Da muß ich jetzt echt mal aufpassen. In den Notizen nenne ich ihn nämlich beharrlich auch weiterhin beim Nachnamen...
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Nachtrag, weil einige auf mein "Böse" eingegangen sind:
Mit "Böse" meinte ich das Dunkle und Düstere und eben da voll von Vorurteilen könnte man halt meinen, sie sei die "Böse", im Sinne der Täterin. Obwohl im ersten Abschnitt noch kein Mord passiert.
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Ja, es ist deutlich düsterer und unheimlicher als die Krimis, die wir sonst gelesen haben.
An Spionagegeschichten kann ich mich bei Agatha Christie gar nicht erinnern, welche meinst du denn?
z.B. Passagier nach Frankfurt oder Die großen 4.
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z.B. Passagier nach Frankfurt oder Die großen 4.
Die klingen beide gut. Ich glaube, "Die großen Vier" hab ich vor langer Zeit mal gelesen, kann mich aber nicht mehr genau an den Inhalt erinnern.
Vielleicht wären beide mal was für unsere Leserunden.
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"Die großen Vier" ist mit Poirot als Ermittler. Mir hat die Geschichte nicht besonders gefallen. Ich weiß die Einzelheiten nicht mehr, aber sinngemäß nimmt Poirot den Kampf mit (4?) Superverbrechern auf. Ich fand's etwas sehr abgedreht, wäre deshalb bei einer Leserunde nicht dabei. Aber das macht ja auch nichts.