Phillip P. Peterson - Transport
Inhalt:
"Transport? Transport wohin, Sir?", fragte Russell skeptisch. "Möglicherweise direkt in die Hölle", antwortete General Morrow.
Vor der Küste Kaliforniens wird ein außerirdisches Artefakt geborgen, das Menschen zu anderen Sternensystemen transportieren kann.
Der zum Tode verurteilte Russell Harris und neun andere Häftlinge bekommen als Versuchspersonen für den Teleporter die Chance, ihr Leben zu retten. Doch das Unternehmen entpuppt sich als gnadenloses Todeskommando, nachdem der erste Freiwillige auf grauenhafte Weise stirbt. Russell und seinen Kameraden wird klar, dass sie das Projekt nicht überleben werden. Der einzige Ausweg besteht darin, das Geheimnis des Artefakts zu lüften. Aber auch das scheint hoffnungslos - denn von den Erbauern fehlt jede Spur.
Der Autor:
Phillip Peterson arbeitet als Ingenieur an Satellitenprogrammen. Neben wissenschaftlichen Veröffentlichungen schrieb er als Autor für einen Raumfahrtfachverlag. "Transport" ist sein erster Roman. Trotz seines technischen Hintergrunds stehen bei Peterson die Charaktere und die Spannung im Vordergrund. Zu seinen literarischen Vorbildern gehören die Hard-SF-Autoren Stephen Baxter, Arthur C. Clarke und Larry Niven. Peterson ist verlagsloser Indie-Autor, gönnt seinen Texten aber ein professionelles Lektorat.
Meine Meinung:
Wenn ihr den Text über den Autor gelesen hat:
a) Man merkt sehr stark den wissenschaftlichen Background, in Sachen Physik und Technik überzeugte mich das Buch und es war sehr interessant
b) die Charakterausarbeitungen waren so, dass man einen guten, aber dennoch noch vagen Eindruck von den Leuten hatte, sie aber anhand ihrer Eigenarten unterscheiden konnte; da das Buch auch nur 254 Seiten lang ist, habe ich dabei nicht viel erwartet
c) die Spannung war hingegen greifbar, das Geheimnis des Artefakts interessierte mich ebenfalls sehr
d) am Anfang merkte man von einem Lektorat leider weniger, aber die auffälligen Fehler wurden dann weniger, also dranbleiben
Zum Inhalt:
Das Artefakt entpuppt sich als Transportmöglichkeit zu über Symbolkombinationen einzustellende Ziele im Universum - wohin kann nicht vorhergesagt werden - und so passiert es bei der Erforschung durch Astronauten, dass einer in einer Umgebung herauskommt, in der er sofort stirbt...aber wie weiterforschen? Richtig, man nimmt Häftlinge, Todeskandidaten genauer gesagt, und lässt sie in diesem Russisch Roulette Transporter Platz nehmen...
Die Transporte fand ich sehr interessant geschildert und die wissenschaftlichen Hintergründe ebenfalls. Einen Teil der Zeit verbringt man mit den zehn Todeskandidaten, die ausgewählt wurden, vorab in einer Art Trainingslager und da sind dann bei 9 Mann und einer Frau natürlich auch andere Spannungen zu erwarten. Genauso versteht sich nicht jeder in der Gruppe mit jedem gut, aber man erfährt von allein - zumindest ein wenig - auch deren Hintergründe für die Todesstrafe, wobei das Strafsystem des Staates - in dem Fall: der USA - auch verändert wurde, wo eine Diskussion um Moral und Gerechtigkeit entbrennt, die auch Themen wie Afghanistan-Irak-Krieg und Edward Snowden streift.
Eigentlich sehr viel, was ich bei der Kürze des Buchs nicht erwartet habe. Man springt eben recht schnell von Tag zu Tag weiter, aber so wurde das Buch auch nicht langweilig und hatte auch keine Längen.
Die Auflösung, was es mit dem Artefakt auf sich hat, gefiel mir in ihrer Erbauungsweise und den Möglichkeiten und Hoffnungen, die damit verbunden waren; ansonsten wurde es nach und nach immer ein wenig "übernatürlicher", aber auch das ist - denke ich als Unerfahrene jetzt mal - dann das, was man bei Hard-SF erwarten kann. Die menschlichen Reaktionen am Ende gefielen mir ebenfalls sehr gut, dennoch konnte ich mich mit dem letzten Kapitel dann nicht so sehr anfreunden, obwohl auch dabei vom Grundgedanken her keine andere Wahl bestand als es irgendwie in so einer Richtung aufzulösen, wenn man
Bin etwas hin und her gerissen zwischen 8 und 9 Punkten, weil sich am Ende meine Kritikpunkte etwas häuften und ich am Anfang nur über den Punkt "formale Fehler" hinwegsehen musste, da aber inhaltlich noch locker bei 10 Punkten war.
8 Punkte, weil der Weg der Aufklärung und eben das allerletzte Kapitel da als Abzüge reinzählen. Dennoch für kurzweilige Unterhaltung gut geeignet.