'Die australischen Schwestern' - Seiten 001 - 090 (Carola 1891)

  • So, den ersten Abschnitt hae ich gestern Abend noch weggelesen.
    Ih war relativ schnell im Buch, allerdings bin ich bei den Namen am Anfang ein wenig durcheinander gekommen :-) Wer nun in welche Generation gehört und wer mit wem wie verwandt ist.
    Allerdings hat da ja der Stammbaum am Anfang gut weitergeholfen. Das hab ich mir gleich mal ein Lesezeichen drauf gesetzt, dann kann ich da zwischendrin einfach hinspringen (ich lese das eBook)



    Carola kann einem echt leid tun. Muss zur Verwandtschaft in Deutschland, die keiner aus ihrer Familie kennt.
    Ich kann aber auch sowhol Emilias Standpunkt als Carl Gottholds Meinung dazu verstehen. Am Ende ist Rudolph Carolas Vater und hat zu entscheiden, aber vielleicht wäre es besser gewesen sich zu wehren....


    Die Reise ist am Anfang ja nicht so schön für Carola, aber dann findet sie ja noch Freunde und es macht doch noch ein wenig Spaß.
    Die Ankunft in Hamburg ist dann eher ernüchternd, sie muss gleich mit der Verwandtschaft mit und kann sich nicht mal von ihrem Großvater mehr verabschieden :yikes.
    Ich habe ja die Befürchtung, dass Onkel und Tante sie mehr als Statussymbol sehen und nicht als kleines Mädchen, das sie ja noch ist.
    Sie hatten ja keine Kinder und sind schon in einem Alter, in dem man eher Großeltern wird und nicht Eltern.
    Und die Tante war ja schon eher gruselig.


    Das Thema Aborigines fand ich toll behandelt. Die Aussagen von Schwester Maria an Bord fand ich ja sowas von daneben. Da war es schön, dass Lilly sich dagegen gestellt hat und Verständnis gezeigt hat.
    Gerade aktuell fand ich die Szene sehr schön, erinnerte das was Maria da von sich gibt an die aktuelle Flüchtlingsdebatte. Da wird oft genug ähnlicher Schwachsinn erzählt.


    Alunga hat Carola ja noch trösten können, ich hoffe mal, dass das ihr die Kraft gibt, die sie sicher für die nächste Zeit brauchen wird.

  • Ich habe heute den ersten Abschnitt in der Bahn beendet und musste mich zwingen aufzuhören und nicht direkt weiterzulesen.


    Auch mir fiel es leicht wieder direkt in die Geschichte einzusteigen, allerdings muss auch ich gestehen, dass ich auch mit all den vielen Namen das eine oder andere Problem hatte und musste erstmal sortieren wer zu wem gehört.


    Die Erzählungen an Board des Schiffes gefallen mir nach wie vor am Besten, sie sind so lebendig und eingängig.


    Carola beneide ich auch um keinen Cent, alleine in ein fremdes Land geschickt zu werden, was denkt sich ihr Vater eigentlich dabei, oder gibt es da einen Hintergedanken, von dem wir noch nichts wissen?


    Emilia mag ich immer noch sehr, ich fand die Szene in der sie ihrer Tochter klar macht, dass sie Minnas Verpsrechen nicht brechen wird sehr rührend und kann sie auch voll und ganz verstehen.


    Ich hoffe sehr, das Carola mit Hilfe der Aborigini nun etwas mehr Mut gefasst hat und sich einigermaßen hoffnungsvoll in ihr neues Leben fügt, denn ich glaube als Kind hat sie ja eigentlich gar keine andere Wahl, was ja auch die "Nicht-Verabschiedung" von ihrem Großvater zeigt.

  • Ich hab schon früher mit den australischen Schwestern angefangen, damit mir die nicht mit dem neuen Gable kollidieren. Aber diese Sorge war echt unbegründet, dieses Buch liest sich noch besser als der erste Teil.


    Carola tat mir so unwahrscheinlich leid, auch wenn es schön war nochmal mit Carl an Bord eines Schiffes zu gehen. Das sie einfach so in Deutschland bei Onkel und Tante abgeladen wird ist grausam. Wirklich grausam. Keiner kennt diese Leute, sie könnten richtig schreckliche Menschen sein....


    Das Thema Aborigines hat mir auch sehr gut gefallen. Ich wusste eigentlich bisher kaum etwas über sie.

  • Ich will mich doch wenigstens kurz hier schon melden, obwohl ich erst ca. die Hälfte des Abschnitts habe.


    In die Geschichte bin ich recht schnell hineingekommen, viele Erinnerungen an den Vorgängerband kamen wie auf Abruf, das Lesen tut einfach gut. :-]


    Aber daß Lily verheiratet war und schon Witwe mit Kind ist, hatte ich nicht mehr präsent. Ich entsinne mich, daß der letzte Abschnitt der "Australierin" sich vor allem mit Minnie berschäftigte und die anderen Familienmitglieder weitgehend ausblendete. Entweder kam das nicht vor, oder es war so im "Nebensatz", daß ich es mir nicht behalten habe.


    Die Sache mit den Haifischflossen ... :yikes Ich schätze, da hätte ich von der Suppe auch nichts essen können.


    Mehr später.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Zitat

    Original von SiCollier


    Aber daß Lily verheiratet war und schon Witwe mit Kind ist, hatte ich nicht mehr präsent. Ich entsinne mich, daß der letzte Abschnitt der "Australierin" sich vor allem mit Minnie berschäftigte und die anderen Familienmitglieder weitgehend ausblendete. Entweder kam das nicht vor, oder es war so im "Nebensatz", daß ich es mir nicht behalten habe.


    Da das Ende der Australierin sich eigentlich um Minnie dreht, ist das nicht vorgekommen, wird aber - so meine ich - im Nachwort erwähnt. Oder ... auch nicht? ?(

  • S. 17, die Definition von „zu Hause“ ist interessant. Ich denke seit Jahren darüber nach, was „zu Hause“ eigentlich ist. Vor Jahren habe ich das in einem Gespräch einmal sehr ähnlich definiert.


    Es gefällt mir, daß immer wieder anklingt, wie sehr sich die Welt verändert. Z. B. S. 33, die Erinnerung daran, als es noch keine Eisenbahn und keine Dampfschiffe gab. Mit der Eisenbahn war der Mensch erstmals in seiner Geschichte in der Lage, schneller als ein Pferd laufen kann zu reisen. (Und mit dem Telegraphen wurde es erstmals möglich, Nachrichten schneller als die mündliche Übermittlung zu verbreiten - also ebenfalls schneller als die „Pferdegeschwindigkeit“, wenn man z. B. an den Pony Express denkt.)


    Es ist mir jetzt schon öfters in historischen Romanen aufgefallen, daß die Menschen zu allen Zeiten über (zu viele) Veränderungen geklagt haben. In das Lied kann ich einstimmen. :rolleyes


    Oder S. 78: „Früher war alles anders“, sagte Schmidt nachdenklich. „Ob das besser war, weiß ich nicht. Aber die Fortschritte in der Welt sind rasant. Es scheint, als würde das Leben immer mehr Tempo aufnehmen, als sei Zeit alles, was zählt.“
    Der kannte den heutigen „Zeit-, Tempo- und Änderungswahn“ noch nicht!


    Die Überfahrt bringt dann so entfernte Erinnerungen an frühere Zeiten (im ersten Band) mit sich. Nur als der Steward während des Sturmes noch Essen servieren wollte, habe ich doch gestutzt. Wie soll das praktisch gehen, wenn sich das Schiff dauernd bewegt? Da fliegt doch alles vom Teller?!


    Auf S. 62 ist mir in der 4. Zeile von unten ein Satzfehler aufgefallen, das muß sicher Seeleute heißen (ein „m“ zu viel).


    Die Ankunft in Hamburg und vor allem der Kontakt mit den Verwandten ist dann so, wie ich es erwartet habe. Kühler Empfang, Kind in Besitz nehmen, abreisen. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also ich bin nicht nur gut reingekommen in das Buch und habe diesen Abschnitt fertig, sondern ich habe doch glatt auch noch den nächsten Abschnitt gelesen.


    Der Stammbaum am Anfang des Buches ist wirklich sehr hilfreich, denn die vielen Generationen sind schon etwas verwirrend.


    Ich habe so sehr mitgelitten mit Carola - die Geschichte scheint sich immer wieder zu wiederholen, dass ein Kind gehen muss. Wen ich schon in diesem ersten Abschnitt zum Mond hätte schießen können - Schwester Maria. Wie kann eine "gläubige" Ordensschwester solch einen Schrott von sich geben, was die Aborigines betrifft. Diese Ordensschwester ist fehl am Platze.


    Die Ankunft in Hamburg und die Begrüßung durch die Verwandtschaft fällt relativ kühl aus. Und dann erst die Verabschiedung von Ihrem Großvater und Ihrer Tante, die Carola vorenthalten wird fand ich auch herzlos.


    Dieser zweite Teil ist genauso toll wie der erste Band. Man muss einfach weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • So, da bin ich endlich :-)


    Ich muss zugeben, ich habe mich schwer getan ins Buch rein zu kommen. Warum das so ist, kann ich gar nicht sagen. Es ist nicht so, dass es mir nicht gefällt, wir mussten uns nur kennen lernen :lache


    Carola tut mir total leid. Ich verstehe einfach nicht, warum ihr Vater sie zu ihrer Tante gibt. Nachdem sie auf dem Schiff endlich Freunde gefunden hat, wollte sie dann auch wieder nicht dort weg. Ich kann das so gut nachvollziehen.
    Die Tante fand ich ja mal total unsympathisch. Hoffentlich geht es Carola dort gut im weiteren Verlauf des Buches.


    Hab ich eigentlich vergessen, was im letzten Buch passiert ist, dass Carl Gotthold nicht mehr zur See fahren wollte? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?


    Zitat

    Original von streifi


    Das Thema Aborigines fand ich toll behandelt. Die Aussagen von Schwester Maria an Bord fand ich ja sowas von daneben. Da war es schön, dass Lilly sich dagegen gestellt hat und Verständnis gezeigt hat.
    Gerade aktuell fand ich die Szene sehr schön, erinnerte das was Maria da von sich gibt an die aktuelle Flüchtlingsdebatte. Da wird oft genug ähnlicher Schwachsinn erzählt.


    :write
    Ich möchte nicht wissen, wie viele "Gläubige" heute noch so einen Schwachsinn von sich geben.


    Der Stammbaum war im E-Book übrigens so klein, dass ich ihn nicht lesen konnte. Ich habe daher beschlossen, dass ich mich ganz bestimmt an alle erinnern kann und wie sie zueinander stehen :lache


    Zitat

    Original von Eliza08


    Ich hoffe sehr, das Carola mit Hilfe der Aborigini nun etwas mehr Mut gefasst hat und sich einigermaßen hoffnungsvoll in ihr neues Leben fügt, denn ich glaube als Kind hat sie ja eigentlich gar keine andere Wahl, was ja auch die "Nicht-Verabschiedung" von ihrem Großvater zeigt.


    Das glaube ich auch. Vor allem habe ich mich gefragt, wie schlimm das sein muss, wenn man weiß, dass man seine Familie unter Umständen nie wieder sieht. Mal eben skypen oder telefonieren oder kurz hinfliegen war ja nicht.


    Ich finde übrigens die Lebensansichten der Aboriginies total interessant und würde gern mehr darüber erfahren.


    Zitat

    Original von SiCollier


    Die Sache mit den Haifischflossen ... :yikes Ich schätze, da hätte ich von der Suppe auch nichts essen können.


    Das hätte ich auch nicht gekonnt.

  • Zitat

    Original von Booklooker


    Hab ich eigentlich vergessen, was im letzten Buch passiert ist, dass Carl Gotthold nicht mehr zur See fahren wollte? Ich kann mich einfach nicht mehr erinnern. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen?


    Ich weiß gar nicht, ob ich das im Buch oder nur im Nachwort erwähnt habe - er hatte einen Zusammenstoß im Hafen mit einem anderen Dampfer - Lessing war nicht schuld, aber ein Mann starb und danach wollte er nie mehr zur See fahren - aber eben einmal ist er doch noch nach Deutschland gereist - um Carola dort hinzubringen.

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk


    Das ist dann bestimmt mein Fehler - entweder hab ich es wirklich nicht erwähnt oder nur in einem Nebensatz.


    Ich glaube es ist im Buch erwähnt, aber vermutlich erst später... Ich kann mich dran erinnern, ich weiss nur nicht ad hoc wo und in welchem Zusammenhang