'Die australischen Schwestern' - Seiten 091 - 156 (Mina 1900)

  • In Australien ist auch nicht alles Gold was glänzt.
    Tills Ehe ist auch nicht wirklich glücklich und bei Hannah mischt May mit. Ob das wohl gut ausgeht?


    Auch Mina wird nun aufgeklärt, dass sie australische Ahnen hat. Ich bin gespannt, wer dann Elsa aufklären wird und wohin das führt. Das Prinzip der Traumpfade ist für jemanden, der nicht damit aufgewachsen ist, wohl wirklich schwer verständlich. Ich tu mir da auch schwer mit.


    Jetzt bin ich aber gespannt, wie es Carola in Deutschland ergangen ist, viel erfährt man in diesem Abschnitt ja nicht.

  • Auch ich habe Tills Ehe als nicht glücklich empfunden, eher als eine Vernunftehe, die zwei Menschen eingehen weil sie es standesgemäß finden. Von Liebe ist hier nichts zu spüren.


    Minna hat es nicht leicht diesen Traumpfad zu verstehen. Sicherlich ist die Parallele zu den drei versteinerten Schwestern nicht zu übersehen, aber wohin der Weg sie führen soll ist nach wie vor nicht klar.


    Das May sich in Hannahs Ehe einmischt sehr ich auch mit Bauchschmerzen, auf Dauer kann das meiner Meinung nach nicht gut gehen.


    Welche Rolle Elsa spielt ist auch noch nicht so klar, sie weiß noch nichts von den drei Schwestern, wer sie in den Aborigine-Traumpfad führen soll ist mir auch noch nicht klar, aber vielleicht ist ihre Zeit auch einfach noch nicht gekommen.


    Jetzt geht es erst mal wieder um Carola und ich bin doch sehr gespannt wie es ihr in Deutschland ergangen ist und wie sie den Brief ihrer Schwester Mina wahrgenommen hat.

  • Zitat

    Original von streifi
    Das Prinzip der Traumpfade ist für jemanden, der nicht damit aufgewachsen ist, wohl wirklich schwer verständlich. Ich tu mir da auch schwer mit.


    .


    Ich glaube nicht, dass wir das wirklich ganz verstehen können - dazu sind die Kulturen zu unterschiedlich.
    Ich sehe die Legenden eher metaphorisch - mich hat diese Übereinstimmung fasziniert.
    Immer wieder bin ich bei meinen Recherchen auf Legenden der Aborigines gestoßen und manchmal gab es fast schon mystische Berührungspunkte zu dieser wahren Geschichte der 3 Schwestern.

  • Wie May sich an ihren Schwager ranmacht, das hat mir auch leichte Bauchschmerzen bereitet. Das der Rest der Familie das so hinnimmt ist auch komisch, eigentlich sollte Emilia da doch mal ein Machtwort sprechen, denke ich.


    Die Geschichte der 3 Schwestern war interessant, genau wie Minas Reise dorthin. Diese Traumpfade sind auf jeden Fall interessant, allerdings kann ich mir gut vorstellen das das die weißen Eroberer zur Weißglut bring. Die Kluft zwischen den Kulturen ist einfach zu groß....

  • Tills Ehe mit dem Direktor des Internats kommt mir irgendwie komisch vor. Das war bestimmt auch keine Liebesheirat, zumindest scheint eine gewisse Kälte zwischen den beiden zu herrschen. Außerdem hat Tills Ehemann eine komische Einstellung zu den Aborigines. Er duldet keine im Haus und hat auch keine Aborigines unter seinen Angestellten außer dem Kutscher.


    Minna wird auf den Weg ihrer Ahnen geführt, aber sie scheint es sehr gut zu verkraften. Einerseits genießt sie ihre Ferien bei Till, andererseits ist sie auch wieder froh, als sie bei ihren Großeltern zurück ist. Ursprünglich wollte sie ja für immer bei Till bleiben, aber ich glaube davon ist sie abgekommen.


    Muss nun unbedingt weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Maharet
    Die Geschichte der 3 Schwestern war interessant, genau wie Minas Reise dorthin. Diese Traumpfade sind auf jeden Fall interessant, allerdings kann ich mir gut vorstellen das das die weißen Eroberer zur Weißglut bring. Die Kluft zwischen den Kulturen ist einfach zu groß....


    Es gibt keine vergleichbare Kultur zu der der Aborigines. Ihr Denken und ihre "Traumwelt" - die ja nichts mit träumen zu tun hat - ist sehr komplex.
    Außerdem gibt es keine schriftlichen Überlieferungen.


    Ich habe mich recht intensiv mit dem Thema beschäftigt. Auch heute ist immer noch nicht bewiesen, wie und wann die Aborigines nach Australien kamen.
    Nach ihren Traumzeiterzählungen, die Generationen aufzählen, müssen sie etwa seit 60 000 Jahre in Australien sein.
    Das kann fast nicht sein. Aber einige Dinge, die in ihren Erzählungen vorkommen, stimmen mit erdgeschichtlichen Ereignissen in der Zeit überein.


    Auch einige Funde deuten darauf hin.
    Ihre Kultur war sehr komplex - leider ist nicht mehr viel davon bewahrt worden und erst seit einiger Zeit schätzt man es wieder wert.


    Mich fasziniert es sehr, auch wenn ich das auf keinen Fall verklärend sehe.

  • Zu Beginn rummst es ja gleich kräftig, als Elsa explodiert. Aber das ständige „unter den Tisch kehren“ und Abwiegeln wird auf Dauer vermutlich auch nicht funktionieren. Mina fährt also zu Till, die nur auf den ersten Blick ein schönes Leben führt. Unter der Oberfläche scheint es zu brodeln, die Ehe ist wohl nicht ganz das, was man glücklich nennt. Weshalb hat sie ihn nur geheiratet? - Ob Darris Hinweis (S. 120) bedeutet, daß Joseph etwas mit der Köchin hat?


    Darri taucht also wieder auf und nimmt Mina auf eine Reise ganz eigener Art mit. Die Legenden der Aborigines haben mir gut gefallen und mich manchmal entfernt an indianische erinnert. Kein Wunder - die meisten von ihnen lebten früher auch als Nomaden. Ich bin gespannt, was diese Erfahrungen für Mina bedeuten werden, denn Darri hat sie sicherlich nicht ohne bestimmten Grund mitgenommen.


    Das Verhältnis Josephs und seiner Köchin zu den Aborigines ist ein sehr ähnliches, wie man es zwischen den „Weißen“ und „Roten“ jener Zeit in Amerika vorfindet. Dort allerdings nicht nur in jener Zeit, wie man auch sehr „schön“ im Film „Sioux City“ sehen kann.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Zu Beginn rummst es ja gleich kräftig, als Elsa explodiert. Aber das ständige
    Darri taucht also wieder auf und nimmt Mina auf eine Reise ganz eigener Art mit. Die Legenden der Aborigines haben mir gut gefallen und mich manchmal entfernt an indianische erinnert. Kein Wunder - die meisten von ihnen lebten früher auch als Nomaden. Ich bin gespannt, was diese Erfahrungen für Mina bedeuten werden, denn Darri hat sie sicherlich nicht ohne bestimmten Grund mitgenommen.



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    Native haben ja fast alle für uns ähnliche Geschichten. Die Traumpfade der Aborigines empfinde ich als sehr viel komplexer als alles andere. So ganz wirklich habe ich es auch nicht verstanden.
    Das wird auch keiner, der nicht der Kultur angehört.
    Aber mir hat es "gefallen" dass die Legenden auch zu der Geschichte der Lessings passen.

  • Ich glaube, ich habe eine Ahnung, in welche Richtung das mit den "Traumpfaden" geht, aber letztlich verstanden habe ich es auch nicht. Allerdings werde ich das wohl auch nicht, da Australien doch sehr außerhalb meiner Interessengebiete liegt. Und wenn ich mich mit "Natives" beschäftige, dann doch eher mit denen aus Nordamerika.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Und wenn ich mich mit "Natives" beschäftige, dann doch eher mit denen aus Nordamerika.


    Ich habe ja eine Weile in Nordamerika gelebt und mich auch damit intesiv befasst. Zu gerne würde ich die Geschichte meiner Auswanderer noch weiter erzählen - mal sehen, was die Buchmesse so bringt. Aber generell ist Amerika im Moment leider kein Thema.

  • Zitat

    Original von Ulrike Renk


    Ich habe ja eine Weile in Nordamerika gelebt und mich auch damit intesiv befasst.

    Mein Neid ist Dir gewiß. :grin ;-)
    Ne, im Ernst. Ich sehe zwar gerne amerikanische (TV-) Filme, und befasse mich immer wieder mehr oder weniger intensiv mit den Indianern, aber leben möchte ich dort eigentlich nicht.


    Das "Auswanderer-Buch" steht übrigens schon seit geraumer Zeit in meinem Regal. Ich weiß gar nicht mehr, wodurch ich darauf aufmerksam geworden bin, jedenfalls besaß ich es schon vor der "Australierin". Ich will die te Kloot-Bücher sowieso alle noch lesen, könnte aber noch ein paar Wochen bis Monate dauern, bis ich das auf die Reihe bekomme. Lesemäßig habe ich eigentlich bis in den November genug geplant bzw. hier liegen, und dann stelle ich langsam auf "Weihnachtslesebetrieb" um - also nur noch Weihnachtsbücher.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jetzt haben wir aber erst mal einen gewaltigen Zeitsprung gemacht. Mich hätte so sehr interessiert, wie es Carola noch ergangen ist. Aber der nächste Abschnitt scheint ja von ihr zu handeln.


    Mina tut mir leid. Sie dachte, sie ist bei ihrer Tante im Himmel gelandet, statt dessen hat sie diesen Onkel Joseph am Hals. Ich finde den zutiefst unsympathisch und würde gerne wissen, warum ihre Tante ihn bloß geheiratet hat. Viel Liebe scheint es zwischen den beiden ja nicht zu geben. Ich finde es auch fürchterlich, wie er über die Aboriginies denkt. Das ist so ein faszinierendes Volk.


    Zitat

    Original von Maharet
    Wie May sich an ihren Schwager ranmacht, das hat mir auch leichte Bauchschmerzen bereitet. Das der Rest der Familie das so hinnimmt ist auch komisch, eigentlich sollte Emilia da doch mal ein Machtwort sprechen, denke ich.


    Ich glaube, Emilia nimmt das gar nicht so ernst. Hoffen wir mal, dass das nicht böse ausgeht. Irgendwie schon komisch, wie sie sich an Harry ran wirft.


    Wenn ich über die Aboriginies lese, frage ich mich immer, ob wir nicht viel zu sehr im Luxus leben. Viele Menschen sind hier unglücklich und unzufrieden, sie wären sicher zufriedener, wenn sie sich auf das Wesentliche beschränken würden. Ulrike, leben die Aboriginies immer noch so wie damals? Ich habe da überhaupt keine Ahnung von.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Jetzt haben wir aber erst mal einen gewaltigen Zeitsprung gemacht.





    Zitat

    Original von Booklooker
    Ulrike, leben die Aboriginies immer noch so wie damals? Ich habe da überhaupt keine Ahnung von.


    Es gibt ganz ganz wenige Stämme, die noch im Outback leben. Es gibt fast gar keinen Stamm mehr, der noch nach allen alten Rieten lebt - das ist ja auch eigentlich unmöglich.
    Viele, fast alle Stämme, wurde ausgerottet - ob durch Krankheiten, gegen die sie keine Antikörper hatten, durch die Besiedlung, durch Alkohol oder durch andere Dinge.
    Einige Stämme haben von sich aus beschlossen, sich nicht mehr fortzupflanzen .. weil es ihre Welt nicht mehr gibt. Das finde ich furchterregent und sehr konsequent.
    Eine ganze lange Zeit wurden Kinder der Aborigines ihren Eltern weggenommen und in Heime und Missionen gesteckt, damit sie "besser" mit der neuen, weißen Kultur klarkommen. Das ist die gestohlene Generation - wobei der Begriff "Generation" eigentlich nur 30 Jahre umfasst, dieses grausige Projekt aber sehr viel länger ging.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gestohlene_Generationen


    Dadurch gibt es eben auch kaum noch Überlieferungen, denn eine Schriftsprache hatten sie nicht.

  • Das ist ja schrecklich! Warum lässt man die Leute nicht einfach so leben, wie sie das möchten? Wenn sie meinen, sie müssen dauernd von Ort zu Ort ziehen und keine Vorräte sammeln, dann ist das halt so. Ich finde das wirklich schlimm.


    Aber dass es ihre Welt nicht mehr gibt, damit könnten sie sogar recht haben. Es hat sich so viel verändert.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Das ist ja schrecklich! Warum lässt man die Leute nicht einfach so leben, wie sie das möchten? Wenn sie meinen, sie müssen dauernd von Ort zu Ort ziehen und keine Vorräte sammeln, dann ist das halt so. Ich finde das wirklich schlimm.


    Aber dass es ihre Welt nicht mehr gibt, damit könnten sie sogar recht haben. Es hat sich so viel verändert.


    Weil sie natürlich auch durch das fruchtbare Land gewandert sind - und damit die Einwanderer gestört haben.


    Die Aborigines haben sich auch gegen die Weißen gewehrt, es gab Kämpfe und Morde. Allerdings hatten sie gegen die Weißen keine Chance.