'Die australischen Schwestern' - Seiten 157 - 224 (Carola 1901)

  • Ach wie schön! Dieser Abschnitt war ganz wunderbar!
    Und ist auch wieder das Wohlgefühl, dass ich schon im ersten Buch hatte :-)


    Wie man sich doch täuschen kann, Tante Mathilde ist ganz anders als gedacht.
    Carola hatte eine gute Zeit bei ihr und dem Onkel, nur die Zeit nach seinem Tod war wohl nicht so einfach.
    Carolas Vater hat also tatsächlich versucht jedes seiner Kinder zu verschachern, nur um an Geld für seine Unternehmungen zu kommen. :yikes Wie kann man nur.....


    Als Susanne und Werner zu Besuch kommen wird Tantchen also gezwungen wieder am Leben teilzunehmen. Und sie beschliessen nach Hamburg zurück zu gehen.
    Und dann kommt auch endlich der Kontakt zu Großonkel Robert zustande. Wie gut, dass Tantchen beschlossen hat, nach Berlin zu fahren. So kann Carola die andere Seite der Familie kennenlernen.
    Und die Befürchtung, dass die Lessings Carola dazu bringen könnten, Tantchen (oder besser Muttchen) zu verlassen stellen sich als unbegründet heraus. Sie weiss durchaus beide Seiten zu schätzen und hat wohl auch viel aus dem Besuch gelernt.


    Die Szene im Cafe als Mathilde mit ihren Gefühlen herausrückt fand ich übrigens ganz wunderbar! Da hab ich auch ein paar Tränchen verdrückt (der Freude ;-))

  • Ja, das Tante Mathilde sich als echtes Goldstück erweist ist wirklich schön. Es tut auch als Leser gut im Nachhinein zu erfahren das Carolas Leben in Deutschland, getrennt von ihrer Familie, nicht so schlimm war wie es hätte sein können. Nach dem Tod vom Onkel Doktor vergräbt sich die Tante zwar ein bisschen, aber das ändert sich wieder als Susanne und Werner zu Besuch kommen. Von den beiden war ich erst nicht so richtig begeistert, sie kamen mir irgendwie vor als würden sie Carola in Kreise ziehen die nicht so toll sind, aber nein - sie bringen einfach wieder Leben in die Trauer-Bude.


    Die Szene im Cafe war wirklich toll, die distanzierte Tante sehr menschlich. Das hat mir gut gefallen.


    Großonkel Robert ist einfach toll :-)

  • Auch ich bin erleichtert, dass Carola es in Deutschland dann doch so gut getroffen hat. Sie ist wirklich geliebt worden, sicherlich hat sie ihre Geschwister vermisst, aber sie ist sich auch dieses Privileges (in Deutschland aufzuwachsen) bewusst.


    Das ihr Vater alle Geschwister "verkaufen" wollte, fand ich auch den Hammer :yikes, man kann es gar nicht glauben, das ist für mich schon fast Menschenhandel, denn ich glaube kaum, dass er dabei das Wohl seiner Kinder im Blick hatte.


    Der Besuch von Werner und Susanne fand ich toll, die beiden bringen richtig Leben in die Bude und ich würde sagen, Carola hat sich in Werner verliebt, schließlich träumt sie von ihm ;-)


    Der Trip nach Berlin toppt dann nochmal alles, Carola lernt die Geschichte ihrer Großeltern kennen und merkt wieviel sie eigentlich von der Familie Lessing hat. Die bereits angesprochene Szene in dem Café fand ich auch toll, sie zeigte auch wie nah sich die beiden Frauen nun stehen

  • Zitat

    Original von Eliza08



    Der Trip nach Berlin toppt dann nochmal alles, Carola lernt die Geschichte ihrer Großeltern kennen und merkt wieviel sie eigentlich von der Familie Lessing hat. Die bereits angesprochene Szene in dem Café fand ich auch toll, sie zeigte auch wie nah sich die beiden Frauen nun stehen


    Es war der Hammer, als ich das mit Schloss Meseberg heraus gefunden habe - da werde ich bei meinem nächsten Trip in die Gegend ganz sicher nochmal aufschlagen.

  • Wie sich herausstellt, war es bei Tante Thilde denn doch nicht so schlimm wie es zunächst aussah. Anscheinend hat Carola ein recht gutes Verhältnis zu ihren Zieheltern gefunden. Glück gehabt - jedenfalls mehr, als es Emilia seinerzeit hatte.


    Als ich die geplante Menüfolge (S. 166f) las, bekam ich nicht etwa Hunger, sondern es stellte sich eher das gegenteilige Gefühl ein. Also die seinerzeitige vornehme Küche wäre auf jeden Fall nichts für mich gewesen. (Ist die heutige allerdings auch nicht. „Essen an Teller“ ist nicht mein Fall.)


    Interessant war das Geständnis der Tante über die Ängste, Carola wieder verlieren zu können - und was der Vater seinerzeit alles unternommen hatte, um seine Kinder „meistbietend loszubekommen“. Meine Güte, da hat Minnie seinerzeit aber gewaltig daneben gegriffen!


    Dann tauchen die Ansings wieder auf und Cartola kommt unter Gleichaltrige. Lustig zu lesen, wie Werner sich mit der Provinz - und Carola arrangiert. :chen Susanne wird dann so etwas wie eine Schwester. Mal sehen, wie sich das in Hamburg letztlich entwickeln, und wer sich durchsetzen wird. Carola mit dem Ziel zu arbeiten, oder Susanne, die sie ins „Nichtstunleben“ einführen will.


    Mit Robert taucht dann ein alter Bekannter wieder auf, endlich auch persönlich. Erstaunlich, wie herzlich Carola und Mathilde aufgenommen werden. Schade, daß da nicht schon früher Kontakt bestand.


    Und das Motiv vom „verkauften“ bzw. weggegebenen Kind taucht in der Familie immer wieder auf (S. 217). Ob das jemals anders wird?

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dieser Abschnitt hat mich auch sehr berührt. Tante Thilde ist gar nicht so schlimm wie ich sie mir vorgestellt habe. Sie liebt Carola von Herzen. Wer hier bei mir gar nicht gut wegkommt ist Carolas Vater Rudolph. Ich glaube bei der Wahl zwischen ihrem Vater und ihren Zieheltern hatte sie direkt Glück, dass sie nach Deutschland geschickt wurde. Einzig bei ihren Großeltern und ihren Geschwistern und Tanten hätte sie es bestimmt auch gut gehabt - natürlich nicht mit soviel Reichtum aber bestimmt mit viel Liebe.


    Der Besuch der Ansings tut nicht nur Carola gut sondern auch Tante Thilde wird aus ihrer langen Trauer gerissen.


    Das Treffen mit der Verwandtschaft ihres Großvaters ist eine ganz neue Erfahrung für Carola und eine gelungene Bereicherung. Sie wird sofort herzlich aufgenommen und sogar Tante Thilde ist mit von der Partie.


    Muss unbedingt schnell weiterlesen.
    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg


    Das Treffen mit der Verwandtschaft ihres Großvaters ist eine ganz neue Erfahrung für Carola und eine gelungene Bereicherung. Sie wird sofort herzlich aufgenommen und sogar Tante Thilde ist mit von der Partie.


    Muss unbedingt schnell weiterlesen.
    Viele Grüße :wave


    Wer in Berlin ist, sollte unbedingt dort mal hinfahren - es ist zauberhaft dort.

  • Das E-Book hat viel weniger Seiten :yikes Ich bin jetzt auf Seite 180 - also am Ende des Abschnitts. Oder liegt das an der Schriftgröße?


    Tante Mathilde ist so anders als ich dachte. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass sie Angst hatte, Tutt zu verlieren. Sie wirkte so kalt als sie in Hamburg ankam. Dass sie aber so lange um ihren Mann getrauert hat, das hätte mich stutzig machen müssen.


    Ich finde es total schön, dass Tutt endlich den anderen Teil ihrer Familie kennen lernen durfte. Die sind ja wirklich warmherzig. Ich habe mich direkt dort wohl gefühlt. Nun bin ich gespannt, wie es damit weiter geht.


    Kurz hatte ich gedacht, dass Tutt und Werner ein Paar werden. So weit her geholt ist das bestimmt nicht, wenn sie schon von ihm träumt. Er scheint sie ja auch sehr zu mögen. Und da sie nicht wirklich verwandt sind, ist das ja auch kein Problem.


    Zitat

    Original von streifi


    Die Szene im Cafe als Mathilde mit ihren Gefühlen herausrückt fand ich übrigens ganz wunderbar! Da hab ich auch ein paar Tränchen verdrückt (der Freude ;-))


    Ich auch - und der Rührung.


    Susanne mochte ich im Übrigen auch sehr gerne. Ich glaube, so eine Person hat Carola genau in dem Augenblick auch gebraucht.


    Zitat

    Original von SiCollier


    Als ich die geplante Menüfolge (S. 166f) las, bekam ich nicht etwa Hunger, sondern es stellte sich eher das gegenteilige Gefühl ein. Also die seinerzeitige vornehme Küche wäre auf jeden Fall nichts für mich gewesen. (Ist die heutige allerdings auch nicht. „Essen an Teller“ ist nicht mein Fall.)


    Vor allem habe ich mich gefragt, wie viel die essen konnten. :yikes Selbst wenn ich von allem nur ein bisschen gegessen hätte, wäre ich geplatzt.


    Zitat

    Original von Ulrike Renk



    Wer in Berlin ist, sollte unbedingt dort mal hinfahren - es ist zauberhaft dort.


    Das sieht schon so toll aus. Ich mag ja sowas gern.