Königreich der Himmel

  • Hallo,


    wer was zu Kreuzzügen lesen will, hier mal ein text, ich hatte Ihn mal auf meiner homepage als kleines Infomaterial. Sorry dafür, das die HTML tags noch drinne sind, ich bin aber gerade zu faul, die alle rauszunehmen.


    <a href="#Kreuzzuege1">Wie entstanden Kreuzzüge und warum gab es sie?</a>
    <br>
    <a href="#1">Der 1. Kreuzzug von 1096-1099</a>
    <br>
    <a href="#2">Der 2. Kreuzzug von 1147-1149</a>
    <br>
    <a href="#3">Der 3. Kreuzzug von 1189-1192</a>
    <br>
    <a href="#4">Der 4. Kreuzzug von 1202-1204</a>
    <br>
    <a href="#5">Der 5. Kreuzzug von 1228-1229</a>
    <br>
    <a href="#6">Der 6. Kreuzzug von 1248-1254</a>
    <br>
    <a href="#7">Der 7. Kreuzzug von 1270</a>
    <br>
    <a href="#8">Die Folgen der 7 Kreuzz&uuml;ge</a>


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    <a name="Kreuzzuege1">
    <b>Wie entstanden Kreuzzüge und warum gab es sie?</b><br>
    </a>
    Kreuzzüge wurden von der Kirche im Mittelalter gefördert und richteten sich
    gegen "Andersgläubige". Im Jahre 1070 eroberten die Türken Jerusalem. Dabei
    wurde die Grabeskirche Christi zerstört.
    Außerdem hatten es die christlichen Wallfahrer nun immer schwerer, da sie
    durch die Türken behindert wurden.
    Bei einer Kirchenversammlung in Clermont im Jahr 1095 rief Papst Urban II
    die Ritter als "Herolde Christi" dazu auf den "Anbetern Christi" in
    Palästina rasche Hilfe zu bringen.
    Er tat es nach Schriften des Chronisten Robert der Mönch mit folgenden
    Worten:<br><br>


    <i>
    Sie beschneiden die Christen und das Blut der Beschneidung gießen sie auf
    den Altar oder in die Taufbecken. Es gefällt ihnen, andere zu töten,
    indem sie ihnen die Bäuche aufschneiden, ein Ende der Därme herausziehen und
    an einen Pfahl binden. Unter Hieben jagen sie sie um den Pfahl, bis die
    Eingeweide hervordringen und sie tot auf den Boden fallen.
    Ihr solltet von dem Umstand berührt sein, dass das Heilige Grab unseres
    Erlösers in der Hand des unreinen Volkes ist, das die heiligen Stätten
    schamlos und gotteslästerlich mit seinem Schmutz besudelt.
    </i>


    <br><br>
    Mit dem Ruf <b>"Gott will es!"</b> hefteten sie die Ritter ein rotes Kreuz
    auf die rechte Schulter und wurden damit zu Kreuzfahrern, Teilnehmern an
    Kreuzzügen.
    Zwischen 1096-1270 zogen mehr als eine Million Menschen als Pilger und
    Krieger in das heilige Land. Im Jahr 1212 ergriff der Kreuzzugseifer sogar
    die Kinder in Frankreich und am Niederrhein.
    Zu Tausenden zogen die Kinder ins Verderben. Zur Zeit der Kreuzzüge
    entstanden jedoch auch die Ritterorden und das Gefühl einer gemeinsamen
    abendländisch-christlichen Kultur.


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    <a name="1">
    <b>Der 1. Kreuzzug von 1096-1099</b><br>
    </a>
    Die erste Kreuzfahrertruppe setzte sich unter der Führung von Peter dem
    Einsiedler in Bewegung. Sie hatte eine Stärke von mehreren zehntausend Mann
    und bestand größten Teils aus Gesindel und der unteren Schicht
    der Gesellschaft. Es handelte sich um nicht ausgebildete Männer. Jedoch
    endete der Zug als sie gegen ein gut ausgerüstetes Herr der Türken kämpften.
    Auf dem Weg dort hin richteten sie viel Unheil an. Sie vielen in Städte ein,
    zerstörten andersaussehende Kirchen und brachten Muslime, Juden und Christen
    um.
    Wenig später brach die Ritterarmee los. Sie bestand zum größten Teil aus
    Franzosen. Insgesamt waren zwischen 100.000-600.000 Ritter bereit Jerusalem
    für das Christentum zu erobern.
    Jedoch nur ein Zehntel erlebte diese Eroberung noch. Die Kreuzfahrer
    eroberten Jerusalem und gründeten ein Königreich Jerusalem. Der Kreuzzug war
    erfolgreich.



    <br><br><br>
    <a name="2">
    <b>Der 2. Kreuzzug von 1147-1149</b><br>
    </a>
    Als die Türken im Jahre 1144 einen Kreuzfahrerstaat im Norden Jerusalems
    eroberten, rief der Mönch Bernard von Clairvaux erneut zum Kreuzzug auf.
    Ziel war es den Kreuzfahrerstaat Edessa zurück zuerobern.
    Durch geschicktes Predigen gelang es dem Mönch den französischen König
    Ludwig VII. und den deutschen König Konrad III. für den Kreuzzug zu
    gewinnen.
    1147 brachen die deutschen Truppen auf. Sie kamen ohne Probleme auf
    byzanzischen Boden. Dort verlor Konrad die Kontrolle über sein Heer. Es kam
    zu Plünderungen.
    Sie schafften es schließlich nach Konstantinopel. 1 Monat später reiste das
    französiche Heer auf gleicher Route nach Konstantinopel. Es kam wieder zu
    Plünderungen.
    Jedoch verhinderte Ludwig ein großes Ausmaß durch harte Strafen. Später
    kommt es zum Kampf um Edessa. Dieser Unternehmung war jedoch kein Erfolg
    beschieden.



    <br><br><br>
    <a name="3">
    <b>Der 3. Kreuzzug von 1189-1192</b><br>
    </a>
    Im Jahre 1187 griff der christliche Raubritter Rainald eine Handelskarawane
    an unter der sich die Tochter des Sultans Saladins befunden haben soll.
    Daraufhin schwört Sultan Saladin Rache und will den Verantwortlichen zur
    Strecke bringen. Als Sultan Saladin 1187 Jerusalem erobert und die Christen
    vernichtend schlägt,
    kommt es zum 3. Kreuzzug. Der Zug wird von Kaiser Friedrich I. Babarossa bis
    zu seinem Tod geführt. Des weiteren zogen noch ein englischer- und
    französischer König.
    Doch auch dieser Kreuzzug bleibt erfolglos.


    <br><br><br>
    <a name="4">
    <b>Der 4. Kreuzzug von 1202-1204</b><br>
    </a>
    Der damalige Papst schickte 6 Gesandte nach Venedig um mit den Venezianern
    über die Anmietung von Schiffen zu verhandeln.
    Es kam zu einem Vertrag mit Venedig. es war geplant den Zug nach Palästina
    zu lenken, mit man die Türken besser angreifen konnte.
    Jedoch schlossen sich diesmal nur 10 000 Menschen dem Kreuzzug an. der Papst
    hatte eigentlich mit 30-40 000 gerechnet.
    Der Kreuzzug ging jedoch nicht nach Kairo sondern nach Konstantinopel da
    Kairo ein wichtiger Handelspartner für Venedig war.
    Nach schweren Kämpfen viel Konstantinopel im Jahr 1204 und es wurde ein
    "Lateinisches Kaisertum" eingerichtet. Es bestand bis 1261.


    <br><br><br>
    <a name="5">
    <b>Der 5. Kreuzzug von 1228-1229</b><br>
    Auf dem 5 Kreuzzug handelte Friedrich II. mit dem ägyptischen Sultan die
    Freigabe von mehreren christlichen Pilgerstädten in Jerusalem aus.
    Nach diesem "Handel" krönte sich Friedrich II. zum König von Jerusalem. Im
    Jahr 1244 mussten die Kreuzfahrer Jerusalem doch wieder aufgeben.


    <br><br><br>
    <a name="6">
    <b>Der 6. Kreuzzug von 1248-1254</b><br>
    </a>
    Als nun Jerusalem im Jahre 1244 endgültig gefallen war, wurden Tausende
    Christen getötet und die Grabeskirche ging in Flammen auf.
    1248 startete der 6. Kreuzzug mit Ludwig IX nach 4 jähriger Vorbereitung.
    Das Ziel war einmal wieder Ägypten. Er nahm es erfolgreich ein doch die
    Kolonisierung misslang. Er geriet in Gefangenschaft und musste sich gegen
    ein Lösegeld freikaufen. wegen Geldmangel kam er später nach Frankreich
    zurück.


    <br><br><br>
    <a name="7">
    <b>Der 7. Kreuzzug von 1270</b><br>
    </a>
    Der 7. Kreuzzug wurde wieder von Ludwig geführt. Diesmal wollte er es
    schaffen, nachdem der 6. Kreuzzug fehlgeschlagen war und er große Teile
    seiner Truppen im Stich lassen musste.
    Diesmal hieß das Ziel Tunis. Er wollte die Stadt erobern und als Stützpunkt
    im Kampf gegen die Ägypter benutzen.
    Während der Belagerung brach im Lager die Beulenpest aus. das erste Opfer
    war Ludwig. Als er starb, starb auch der letzte Kreuzzug der Geschichte.
    Nach Schätzungen ließen ca. 22 Mio. Menschen in Kreuzzügen ihr Leben.


    <br><br><br>
    <a name="8">
    <b>Die Folgen der 7 Kreuzz&uuml;ge</b><br>
    </a>
    Die Folge der Kreuzz&uuml;ge war der Kulturaustausch. Verschiedene Länder
    übernahmen z.B. die Wirtschaft, Wissenschaft, Lebensart, Sprache und
    Religion anderer Länder und Völker.
    Es wurden Stoffe, Gewürze, Früchte, Teppiche, Mathe- und Medizinkenntnisse
    eingeführt. Jedoch wurde auch viel zerstört und geplündert.
    <br><br><br>

  • Hi!


    *Klugsch...ermodus an*


    Ich vermisse bei den Ursachen eine Erwähnung von Byzanz und der Tatsache, daß viele der Horrorgeschichten über verfolgte Pilger Propaganda waren.


    Zitat

    Der 2. Kreuzzug von 1147-1149
    ...
    Später kommt es zum Kampf um Edessa. Dieser Unternehmung war jedoch kein Erfolg beschieden.


    Sagen wir lieber, Damaskus.


    Der 3. Kreuzzug von 1189-1192

    Zitat

    Im Jahre 1187 griff der christliche Raubritter Rainald eine Handelskarawane an unter der sich die Tochter des Sultans Saladins befunden haben soll.
    Daraufhin schwört Sultan Saladin Rache und will den Verantwortlichen zur
    Strecke bringen. Als Sultan Saladin 1187 Jerusalem erobert und die Christen
    vernichtend schlägt, kommt es zum 3. Kreuzzug. Der Zug wird von Kaiser Friedrich I. Babarossa bis zu seinem Tod geführt. Des weiteren zogen noch ein englischer- und französischer König. Doch auch dieser Kreuzzug bleibt erfolglos.


    1. Schwester statt Tochter
    2. kann man das mit erfolglos so nicht sagen, da die Kreuzfahrer Akkon zurückerobert haben und sichergestellt haben, daß die fränkischen Christen Outremers doch noch einige Stützpunkte hatten, um sich zu halten.
    3. ist die Darstellung mit der Rache Saladins genau die Fragwürdigkeit, die Scott im Film offenbar darstellt. Es herrschte ständiger Krieg zwischen Saladin und dem Königreich Jerusalem, nur unterbrochen von Waffenstillständen. Saladin WOLLTE Jerusalem von Anfang erobern und die "Franken" ein für alle mal loswerden. Rainalds Überfall hat nur dazu geführt, daß der Waffenstillstand gebrochen wurde. Ob 1187 da stimmt bin ich mir auch nicht sicher, finde das jetzt aber nicht.


    Ich vermisse den Kreuzzug, den ich als 5. kenne, 1217 nach Ägypten unter der Führung von Legat Pelagius und König Jean de Brienne.


    Zitat

    Der 5. Kreuzzug von 1228-1229
    Nach diesem "Handel" krönte sich Friedrich II. zum König von Jerusalem. Im
    Jahr 1244 mussten die Kreuzfahrer Jerusalem doch wieder aufgeben.


    Das mit der Selbstkrönung ist extrem umstritten. Friedrich war als Vater des minderjährigen rechtmäßigen Königs der rechtmäßige Herrscher. Ist also nicht so, als hätte er sich die Stadt gesichert und sich dann die Krone gekrallt.
    Aufgeben mußten sie die Stadt nicht zuletzt deshalb, weil sie von den Kwaresmiern überrannt wurde. War also nicht ganz freiwillig.


    Zitat

    Der 6. Kreuzzug von 1248-1254
    1248 startete der 6. Kreuzzug mit Ludwig IX nach 4 jähriger Vorbereitung.
    Das Ziel war einmal wieder Ägypten. Er nahm es erfolgreich ein doch die
    Kolonisierung misslang. Er geriet in Gefangenschaft und musste sich gegen ein Lösegeld freikaufen. wegen Geldmangel kam er später nach Frankreich zurück.


    Kolonisierung?
    Er kam auch nicht zuletzt deshalb nach Frankreich zurück, weil er dessen König war und lange genug abwesend.


    Zitat

    Die Folgen der 7 Kreuzzüg
    Die Folge der Kreuzz&uuml;ge war der Kulturaustausch. Verschiedene Länder
    übernahmen z.B. die Wirtschaft, Wissenschaft, Lebensart, Sprache und
    Religion anderer Länder und Völker.
    Es wurden Stoffe, Gewürze, Früchte, Teppiche, Mathe- und Medizinkenntnisse
    eingeführt. Jedoch wurde auch viel zerstört und geplündert.


    Wer übernahm wessen Religion? Der Austausch war in erster Linie ein einseitiger, da das Wissen etc. so nach Europa kam. Die Araber, Türken etc. haben praktisch nichts von den Franken übernommen.
    Und abgesehen von den Plünderungen und Zerstörungen starben auch ein paar Leute ...


    *Modus aus*


    Bye,


    Grisel

  • Ich hab ihn gestern gesehen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Orlando Bloom nur einen einzigen Gesichtsausdruck hatte und zwar beobachtendes Zuhören und dann leicht den Kopf neigen. :lache Und Sybilla hat immer nur mit grossen Augen durch die Gegend geschaut. Genervt haben mich auch diese pseudotiefschürfenden Allgemeinweisheiten, die die einzelnen Leute von sich gegeben haben und die mir eher heutige moralische Botschaften zu transportieren schienen. Hin und wieder fielen mal ein paar witzige Bemerkungen, über die ich grinsen musste, wobei mir noch nicht ganz klar ist, ob die unfreiwillig komisch waren oder ob der Regisseur sich nur nicht ganz sicher war, ob er Komik wollte oder nicht. :gruebel Die Schlachtszenen mochte ich nicht, dieses Verzerren und in Zeitlupe zeigen wie das digitale Blut spritzt und dann dazu die Musik... *brrrr*


    Naja, das war nicht so mein Film... :rolleyes


    lg Iris


    PS: @ Grisel: Danke für die Links *durchwühl* :knuddel1

  • Hi!


    So, nun habe ich ihn auch gesehen. Rein als Film durchaus beeindruckend.


    Geschichtlich aber Hollywood pur, es hat praktisch nichts gestimmt. Und die Darstellung der Templer war einfach eine Gemeinheit. Obwohl es tröstlich ist, daß diese Pseudotempler ohnehin nichts gemein hatten mit dem historischen Orden, außer dem schwarz-weißen Banner und dem weißen Mantel. Aber nicht mal das Kreuz haben sie richtig hinbekommen. Was ich besonders eigenartig finde, denn wenn die Filmmacher das mit dem Banner rausgefunden haben, muß ihnen doch zwangsläufig irgendwo ein Tatzenkreuz über den Weg gelaufen sein. Na, das gefiel ihnen halt auf den Mänteln der "guten" Kreuzritter besser.


    Wie auch immer.


    Bye,


    Grisel

  • So, jetzt hab ich ihn auch gesehen. :grin


    Insgesamt ein gelungenes Kinoerlebnis fürs Großformat, gelegentlich zu straff und abgehackt erzählt, aber von einigen guten schauspielerischen Leistungen und einer sauberen Bildregie und Kameraführung gerettet.
    Mit dem digitalen Blut hat Scott es definitiv übertrieben -- diese PC-Spiel-Optik läßt einen gelegentlich wünschen, man hätte einen Schirm mitgenommen. Und die Gut-Böse-Aufteilung ist mir nicht so aufgestoßen -- Irgendwie komme ich so gar nicht zu der Ansicht, daß Jeremy Irons (Tiberias) besser aussähe als Marton Czokas (Guy). Das die Bösen im Kino grimmiger schauen, hat nix mit Schönheit zu tun, sondern damit, daß Gestik und Mimik Emotionen weckt. :-)


    Ach ja, Orlando Bloom ... Er gewinnt schon wesentlich mehr Format als in Pirates of the Caribbean, aber um richtig aus sich herauszuwachsen, sollte er mal einen "bösen" oder "mittleren" Charakter ausfüllen. Das bißchen puritanischen Gewissenskonflikt, daß er auf seiner Miene spielen ließ, blieb einfach rollenbedingt dünn.


    Überhaupt: Mit Mittelalter hatte die Story nur optisch zu tun. Grundsätzlich bewegt sich der US-Film ja in einem Universum, daß sich mit nur drei Buchstaben vollständig umschreiben läßt: U. S. A.


    Andererseits gab es im letzten Drittel eine schöne Geschichtsstunde zum Thema mittelalterlicher Belagerungs- und Verteidigungstechnologie. So ein Trebuchet in Aktion zu sehen, das hat schon was -- auch wenn Scott dem Zuschauer zwar viel spritzendes Blut gönnt, aber nicht die niederträchtigsten Wurfgeschosse: verwesende Kadaver(teile) und Fäkalien.


    Ärgerlich fand ich die Synchronisation von Edward Nortons Balduin (IV): Dieser an Lepra oder (was wahrscheinlicher ist) Elefantiasis erkrankte junge König von Jerusalem trägt eine kostbare versilberte Maske, die nur Öffnungen für die Augen hat. Daß er dann spricht, als trüge er keine, hat mich ständig irritiert. Schade!
    Und so ganz wurde mir auch nicht die Notwendigkeit ersichtlich, das verstümmelte Gesicht zu zeigen, anstatt es beim Widerschein in Eva Greens Mimik zu belassen.


    Auffallend ist die Reverenz, die Scott, sein leitender Kameramann John Mathieson und Editor Dody Dorn dem Schöpfer der Trilogie The Lord of the Rings, Peter Jackson, zollen. In nahezu jeder Szene wird Jacksons geniale Imagination zitiert: seien es die verschneiten Gebirgszüge im Hintergrund, die weiten Ebenen, die schier endlose Wüstenlandschaft, die traumhafte Kulisse von Scotts Vorstellung des mittelalterlichen Jerusalem, das nichts wert ist und doch alles.


    Insgesamt ein schönes, spannendes Kinoerlebnis -- die gelungene Adaption eines historischen Themas, das noch immer aktuell ist. Insofern bleiben die Konzessionen an die popcornmampfenden Halbstarken erträglich.

  • Das ist ein richtiger Breitwandschinken, der nur im Kino richtig gut kommt -- finde ich. Weißt du was ich meine? Stell dir einfach mal 'nen riesigen Rubens in einem deutschen Wohzimmer vor! :grin


    M.a.W.: Geh ins Kino! Die paar Euro lohnen sich wirklich - gutes Entertainment! :wave

  • Also ich kann ihn leider nicht unbedingt empfehlen....... :-(


    Und so ziemlich jeder in meinem Umfeld, der ihn gesehen hat, hatte einfach mehr erwartet. Einfach eine Story, die einen "mitreisst", in seinen Bann zieht..........Das ist es, was mir z.B. wirklich gefehlt hat.


    Aber vielleicht siehst du das ja ganz anders............( wenn du ihn gesehen hast ). :-)

  • Iris : Selbst in der englischen Fassung spricht der König als ob er keine Maske trüge. Ist mir damals auch aufgefallen und hat mich etwas gestört.


    Und Du hast Recht, es werden aktuelle Belange und Moralvorstellungen transportiert und es ist vor allen Dingen ein politisches Statement.

  • Im Trailer klang das noch anders, da war Edward Nortons Stimme gedämpft, aber trotzdem klar verständlich. Wahrscheinlich wieder so eine "Konzession an den durchschnittlichen Kinogänger" ...


    Mit dem Ansatz, geschichtliche Ereignisse bzw. Hintergründe als Projektionsfläche für aktuelle Probleme zu benutzen, sind schon viele gescheitert. Ein typisches Beispiel ist für mich Robert Harris' Roman Pompeji, in dem eine beim "durchschnittlichen Leser" angenommene Vorstellung vom Alten Rom -- die, nebenbei bemerkt auch von Medien geschaffen und genährt wurde -- aus didaktischen Gründen bunt ausgemalt und mit einer knalligen Handlung bestückt und ein bißchen Wissen verbrämt wird, um eine ganz bestimmte Moral zu transportieren.
    Da solche Vorgehensweisen meistens von einem Leser ausgehen, dessen Kenntnisstand schlechter ist als dem des tatsächlich interessierten, tatsächlichen Lesers, scheitern sie meistens.

  • Hallo.


    Am Freitag habe ich mir den Film auch angeguckt. Ich empfand ungefähr das Gleiche wie bei "Troja" - wenn man den Film nur als Film, sprich: als Unterhaltung betrachtet, völlig losgelöst von den historischen Fakten, dann kann man ihn gucken, ohne sich aufzuregen :-) . Zwar habe ich vom "Königreich der Himmel" mehr erwartet, aber nun ja, man kann nicht alles haben.


    ***
    Aeria

  • Ein wirklich gut gemachter Streifen. Wenn man mal von der Tatsache des um Einiges zu jungen Hauptdarstellers Orlando Bloom absieht (der sich aber redlich bemühte seine Rolle auszufüllen), waren zumindest die Kriegsmaschinen, Kleidung und Bewaffnung der Armeen m. E. nach authentisch.


    Besonders gut haben mir Liam Neeson und Jeremy Irons gefallen. Ein bischen schade fand ich es allerdings, daß zur Historie und Motivation der Kreuzzüge so wenig bis gar nichts aus dem Film heraus zu erfahren war. Da hat man schon viel Potential verschenkt. Die paar Texteinblendungen zu Beginn des Films waren mir da eindeutig zu dünn und unverbindlich.


    Insgesamt ein sehenswerter Film, der allerdings in der Charakterisierung und Intensität vieler Szenen nicht an solche Glanzleistungen, wie die von Joaquin Phoenix als Imperator in "Gladiator" herankommt.


    Trotzdem eine Empfehlung und viele Daumen nach oben dafür.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Insgesamt ein sehenswerter Film, der allerdings in der Charakterisierung und Intensität vieler Szenen nicht an solche Glanzleistungen, wie die von Joaquin Phoenix als Imperator in "Gladiator" herankommt.


    :anbet :anbet :anbet <schmacht> :anbet :anbet :anbet


    Ich frage mich bis heute, was in die Mitglieder der Academy gefahren ist, daß sie dem muhakeligen Russell "Mäcksimös" Crowe damals den Oscar zugesprochen haben und nicht Phoenix ... :pille

  • Genau, Iris. Fand ich auch sehr schade, gerade weil mich die Leistung von Phoenix auch heute noch vom Sessel haut. Grandios!


    Noch ein Nachsatz zu "Königreich der Himmel".
    Für mich (mal wieder) unverständlich, wie so eine Film eine Altersfreigabe unter 18 Jahren bekommen konnte. Es wird gehackt, gestochen, verbrannt und geköpft. Und das nicht mit dem Weichzeichner, sondern immer mit der Kamera voll drauf. Ich habe nichts gegen so eine authentische Brutalität in Filmen, aber dann bitte schön doch konsequenterweise auch mit einer entsprechenden Freigabe.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Es wird gehackt, gestochen, verbrannt und geköpft. Und das nicht mit dem Weichzeichner, sondern immer mit der Kamera voll drauf.


    Erwähnte ich bereits, daß ich bedauerte, keinen Schirm mitgenommen zu haben? :lache


    Ich habe den Eindruck, das Entscheidungskriterium über die Altersfreigabe liegt auch bei uns inzwischen ausschließlich darin, welche Teile des menschlichen Körpers unbekleidet gezeigt werden und ob diese Bilder geeignet sind, sündige Gedanken zu wecken. Also typisch puritanisch. »Kill him, don't kiss him!« :pille


    Edit: Das gilt allerdings nur für Kinofilme -- im TV wird auch das freizügiger gehandhabt.


    Hier ist der Link zur Website der Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) -- in den USA macht das die Motion Picture Association of America (MPAA).

  • Was die Altersfreigabe angeht, so kann ich Euch nur beipflichten. DAS hat mich wirklich auch gewundert.


    Ansonsten war der Film gut gemacht und recht unterhaltsam.


    Wußtet ihr, daß Edward Norton den leprösen König gespielt hat? Wozu braucht man so einen Top Schauspieler, wenn man ihn eh nicht zu Gesicht bekommt???

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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