Noch so eine Tatsache über die Welt - Brooke Davis

  • Brooke Davis - Noch so eine Tatsache über die Welt


    Inhalt:


    Millie Bird ist sieben, als sie ihr erstes totes Ding findet, Rambo, ihren Hund. Von da an führt sie Buch über alles, was auf der Welt verloren geht. Darauf, dass sie auch ihren Dad in ihr Buch der toten Dinge eintragen muss, war sie überhaupt nicht vorbereitet, und auch nicht darauf, dass ihre Mom im Kaufhaus nur kurz weggeht und nicht wiederkommt.


    Karl ist siebenundachtzig, als sein Sohn ihn ins Altersheim bringt. Hier wird er nicht bleiben, denkt Karl, und kurz darauf haut er ab. Erst mal ins Kaufhaus, bis sich was Besseres findet. Dort trifft er Millie.


    Agatha Pantha ist zweiundachtzig und geht nicht mehr aus dem Haus, seit ihr Mann gestorben ist. Halb versteckt hinter Gardine und Efeu sitzt sie am Küchenfenster und beschimpft Passanten. Bis das kleine Mädchen von gegenüber zurückkommt, allein...


    Von Verlust und Trauer erzählt dieser Roman - und zugleich von einem Abenteuer voll furiosem Witz: Wie drei, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aufbrechen, um Millies Mutter zu suchen, und dabei zurück ins Leben und die Liebe finden.


    Die Autorin:


    Brooke Davis wurde in Bellbrae, Victoria (Australien) geboren. Sie studierte Creative Writing u.a. an der University of Canberra, und arbeitete als Buchhändlerin. Schon während ihres Studiums wurde sie mit mehreren literarischen Preisen ausgezeichnet.


    Meine Meinung:


    Skurril, schräg, witzig, traurig - die Inhaltsangabe beschreibt den Geschichtsablauf schon sehr gut. Man lernt die drei erst einzeln kennen und dann verknüpfen sich ihre Wege.


    Ich finde es sehr gut gelungen, das Thema Tod und Trauer so anzugehen wie in dem Buch geschehen und es hat mir an ein paar Stellen auch eine friedlichere Sicht zu dem Thema gebracht.


    Millie ist ein interessantes Kind, sie führt das Buch der toten Dinge und die Fragen, die sie stellt, konnte ich mir manchmal erschreckend gut aus dem Mund eines Kindes vorstellen.


    Karl ist genau wie Agatha recht speziell, beide haben Tod und Verlust erlebt und beide versuchen es auf ihre Art und Weise zu verarbeiten. Jeder ist anders im Umgang mit Tod und Verlust, das vermittelt das Buch durch die drei verschiedenen Charaktere auch sehr gut. Man trifft aber auch auf dem Weg der drei immer wieder ganz unbescherte junge Erwachsene, andere Kinder, hilfsbereite Erwachsene und Erwachsene, die für die "beiden Alten" so gar kein Verständnis aufbringen können.


    Karl trägt immer Bindestriche aus Tastaturen mit sich herum, die er ausbaut; dazu in einem Beutel einige Tasten, die seine verstorbene Frau vor ihrem Tod für ihn bereit gelegt hatte und er versucht das Rätsel zu lösen, in welche Reihenfolge die gelegt werden müssen um Sinn zu ergeben, rauszufinden, was seine tote Frau ihm noch hatte sagen wollen.


    Agatha lebt sehr zurückgezogen und verbittert, aber als sie beginnt das zu erklären, wie es nach dem Tod ihres Mannes in der Nachbarschaft zuging, konnte ich einige ihrer Reaktionen sogar verstehen und sie wurde mir nach und nach auch sympathischer.


    Einige Stellen fand ich zu skurril und das Ende sagte mir leider teilweise nicht so zu, Stichworte

    . Doch das Ende hat auch dazu beigetragen, dass ich noch größere Sympathie für Agatha hatte, die am Anfang des Buchs für mich im Schatten von Millie und Karl stand.


    Man lernt in dem Buch ein wenig Australien kennen und die Landschaft habe ich teilweise gegoogelt, so war ich überrascht, dass es Bäume mit im Buch beschriebenen Aussehen und namens Salmon Gums wirklich gibt.


    Doch das Hauptthema / die Hauptthemen stehen ja schon in der Inhaltsangabe.


    Das Cover finde ich übrigens einfach nur wunderschön. :-)


    9 Punkte.

  • Beim Anlegen ihres Heftes über tote Dinge hätte Millie nie gedacht das sie jemals ihren Vater dort eintragen muss.
    Dann wird die 7 jährige Millie auch noch von ihrer Mutter im Kaufhaus allein gelassen und verbringt dort einige Tage in der Hoffnung das sie wieder abgeholt wird. Jedoch auch einige Tage danach die sie wartend im Kaufhaus verbringt kommt ihre Mutter nicht zurück, da lernt sie Karl kennen. Bei der Suche nach ihrer Mutter will sie der 87 jährigen Karl der aus dem Altenheim ausgerissen ist und ihre Nachbarin die 82 jährigen Agatha die nach dem Tod ihres Mannes nicht mehr aus dem Haus geht unterstützen.
    Sie begeben sich auf einen Trip durch Australien um Millies Mutter zu finden und erleben das Abenteuer ihres Lebens.


    Meine Meinung:
    Die Autorin selbst hat wohl durch einen Unfall in jungen Jahren ihre Mutter verloren, das brachte sie wohl dazu nachzudenkenwie man im Leben weiterleben kann, wenn die Trauer ein Teil des Lebens eingenommen hat. Und deshalb diese Buch geschrieben über drei Trauernde die den Sinn ihres Lebens suchen den sie verloren geglaubt hatten. Ich bin von dem Buch hin und hergerissen, einerseits fand ich das Thema nicht schlecht, da man sich viel zu wenig mit dem Thema Trauer und Tod auseinandersetzt. Anderseits habe ich mich mit dem unterschiedlichen Schreibstil der Autorin nicht immer anfreunden könne. Mitunter waren manche Sätze so wirr formuliert das man der Geschichte nicht mehr richtig folgen konnte. Vielleicht wollte die Autorin damit die kindliche Denkweise wieder geben, ich weiß es nicht. Mir hat jedenfalls dieser Schreibstil einige Schwierigkeiten gemacht und auch nicht so gut gefallen. Das Cover ist sehr schön gestaltet, der englische Orginaltitel "Lost& Found" finde ich würde zu dem Buch fast besser passen, als der Titel "Noch so eine Tatsache über die Welt". Auf Grund des etwas eigenwilligen Schreibstils vergebe ich dann auch nur 3 von 5 Sternen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."