Cesar Aira - Der Literaturkongress

  • Titel: Der Literaturkongress
    OT: El congreso de literatura
    Autor: Cesar Aira
    Übersetzt aus dem Spanischen von: Klaus Laabs
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: September 2012
    Seitenzahl: 112
    ISBN-10: 3550088876
    ISBN-13: 978-3550088872
    Preis: 18.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Cesar ist Schriftsteller, doch die Zeiten sind schlecht. Wie gut, dass er auch ein genialischer Wissenschaftler ist. Erst kürzlich konnte er ein uraltes Rätsel lösen und einen wertvollen Piratenschatz heben. Reich geworden, verfolgt Cesar sein eigentliches Ziel: die Erlangung der Weltherrschaft. Und welcher Ort wäre zur Umsetzung dieser Idee besser geeignet als ein Literaturkongress? Denn wenn das Vorhaben Erfolg haben soll, muss er den weltberühmten mexikanischen Schriftsteller Carlos Fuentes klonen. Doch die Sache geht gründlich schief und droht in einer universellen Katastrophe zu enden.


    Der Autor:
    Cesar Aira, geb. 1949 in Coronel Pringles, Argentinien, lebt seit 1967 in Buenos Aires, wo er sich zunächst als Übersetzer einen Namen machte. Er hat zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke veröffentlicht und zählt zu den wichtigsten Autoren Lateinamerikas.


    Meine Meinung:
    Dieser Roman ist ein wie ein „glaubhaftes Märchen“ - wie uns der Deutschlandfunk versichert. Und trifft es damit eigentlich ganz gut. Cesar Aira ist ein Autor außergewöhnlicher Bücher. Bücher die man genaugenommen sehr schlecht einordnen kann; er vermischt die Genres, würzt sie mit reichhaltiger Phantasie – aber vergisst dabei nie eine ordentliche Prise Realismus. Und auch diese Buch verwirrt, der Leser muss sich anstrengen hier „im Film zu bleiben“ - darf sich nicht nur treiben lassen, sondern sollte auch aktiv und bewusst lesen.
    Martin Grzimek vom Deutschlandfunk hat es wunderbar beschrieben:
    „Was nun auf den folgenden 100 Seiten seines sogenannten „Berichts“ zu lesen ist, gleicht einer Geisterbahnfahrt durch das Labyrinth menschlicher Vorstellungskräfte, bewundernswert in seiner Vielfalt und Buntheit, oder auch irritierend wie übergeschnappte Ideen und Theorien, vor denen man sich nur retten zu können glaubt, indem man sich von ihnen abwendet.“
    Dieser Roman ist ganz gewiß nicht alltäglich – man könnte ihn fast als den „etwas anderen“ Roman bezeichnen. Auch wenn es nur 112 Seiten sind, so liegt doch ein sehr schönes Leseerlebnis hinter mir.
    Ach ja – vielleicht noch dieses: Ich gebe es zu, ich habe nach dem „Faden von Macuto“ gegoogelt. Gerade hier wirkte Aira doch sehr überzeugend.
    Ein sehr lesenswertes Buch, 8 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Der Klappentext klingt, als sei das Stoff für viel mehr als 112 Seiten. Hat dir das ausgereicht, oder hätte es noch größeres Potential? :wave


    Das Büchlein wandert auf meine Wunschliste.


    Ich denke, mehr wäre hier weniger gewesen. :-)
    Es ist ein "irgendwie verrücktes" Buch - sicher nicht alltäglich und ich kann mir gut vorstellen, dass auch Leser sagen werden "Was soll das? Ist nichts für mich.".


    Airas Romane sind in der Regel nie sehr umfangreich; aber in ihnen findet sich - wenigstens ist das mein Eindruck - alles was es braucht. :wave :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.