Knüppeldick

So - muss mich mal wieder melden. Im Moment trommelt alles so knüppeldick auf uns ein - ich könnte mich am liebbsten den ganzen Tag nur in eine Ecke setzen, Decke über den Kopf und mich verstecken.

- Zuerst habe ich immer noch massiv Probleme mit meinem - bereits um Weihnachten rum erstmals aufgetretenen - Abszeß am rechten Unterkiefer.
Keiner weiß was es ist - weil Eiter ist definitiv nicht drin, es ist zwar eine wahre Keimschleuder, aber kein richtiger "Abszeß" im klassischen Sinn. Vor 8 wochen bekam ich noch einen fetten pickeligen Ausschlag dazu - und fühlte mich seitdem krank und schlapp wie bei einer Grippe.
Dumm ist, dass die dicke Backe nicht weh tut - aber es einfach nicht in den Griff zu kriegen ist, dass sie endlich mal wieder "normal" aussieht. Mittlerweile habe ich meinen Kieferchirurgen - der rumexperimentierte ohne dass deutlich Besserung eintrat - durch die MKG-Ambulanz der uniklinik Regensburg ersetzt. Allerdings bin ich denen auch ein Rätsel, und habe mittlerweile das dritte Antibiotika, weil keins richtig anpackt.
In der kommenden Woche wollen die wohl die Stelle operativ öffnen - falls durch das Antibiotika keine Besserung eingetreten ist - und pathologisch abklären, was es ist.

- Meine Beine sind im moment ein wahres Megawasserwerk, ich kann kaum richtig laufen, weil sie durch den Wetterumschwung so geschwollen sind, dass jeder Schritt weh tut. Die Ärztin hat mir nun Lymphdrainagen verschrieben - ich freue mich richtig darauf, weil das effektive Erleichterung verschafft.

- Meine Mutter ist ein wahres Nervenbündel, kränkelt ebenfalls umeinander und kommt nicht wirklich auf die Beine.

- Heute haben wir noch dazu meine Schwiegermutter ins Krankenhaus gebracht, sie ist schwer Krank und hat sich bis heute gegen eine Einweisung gewehrt, weil sie nicht weg will. Aber es ging einfach nicht mehr - sie übergibt sich nur noch, kann nichts drin behalten.

- Kommende Woche kommt mein Schwiegervater ebenfalls ins Krankenhaus, er bekommt einen Herzschrittmacher.

Wenn jemand noch was weiß was bei uns "schief" gehen und schlimm werden kann - nur her, wir vertragen es schon

Gruß

Telefonhexe

So - gut ein Monat später ....

Schwiegervater hat seinen Herzschrittmacher bekommen, dem geht es jetzt soweit ganz gut und er fühlt sich fit. Sowas geht heutzutage ganz schnell, der Krankenhausaufenthalt dauerte nur gute 3 Tage.

Meine Schwiegermutter dagegen ist weiterhin ein Problem, sie ist im heimatkrankenhaus insgesamt 2x aus dem Bett gefallen (mit anschließenden Wahrnehmungs- und Gedächtnisstörungen) und zudem sehr kurzatmig gewesen. Auf der Intensivstation wurde dann festgestellt, dass sie eine zu hohe co2 - Konzentration im Blut hat, was sich durch die Blau/Grauverfärbung im Gesicht auszeichnete. Darum wurde sie ins Krankenhaus Donaustauf verlegt, dort wurde ein beidseitiger Zwerchfellhochstand festgestellt, der das Ausatmen behindert und somit für die hohen Blutgaswerte verantwortlich ist. Das Problem kann man bei ihr nur dahingehend lösen, dass man sie nachts zum schlafen beatmet.
Die Polyneuropathie die sie quält (Ameisenkribbeln und schmerzen in den Händen) kriegt man allerdings nur schwer in den Griff.

Mittlerweile ist sie mitsamt Beatmungsgerät wieder zuhause und das Leben hat sich wieder mal vollkommen umgestellt. Sie ist jetzt ein richtiger Pflegefall, denn richtig laufen kann sie immer noch nicht, sie muss weiterhin beim Essen unterstützt werden. Die Pflegekasse hat uns nun u.a. ein Pflegebett genehmigt. Einen Rollstuhl mit einem sogenannten Treppensteiger erhält sie kommende Woche, auch verschiedene kleinere Hilfsmittel (wie z.B. ein Athrose-Ess-Besteck mit verdickten Griffen) werden dann angeliefert.

Da mein Schwiegervater 79 in diesem August wird, wird ein großer batzen im Laufe der zeit an mir hängen bleiben. Beginnt damit, dass sie ihre Diabetesernährung ernst nehmen muss (Broteinheiten auch wirklich zählen) dass ein Bewegungstraining stattfinden muss (für Hände und Beine) und dass sie auch wirklich Facharzt-Termine wahrnimmt.

Gruß

Telefonhexe