"Die Lilie von Bela Vista" von Sylvia Lott hat zwei Erzählstränge, die zu unterschiedlichen Zeiten spielen. Sophie's Geschichte beginnt 1827 und Josie lebt in der heutigen Zeit. Ein Erbstück veranlasst Josie dazu, mehr über ihre Vorfahren erfahren zu wollen. So stößt sie auf die Geschichte von Sophie, die als junges Mädchen nach Brasilien ausgewandert ist, um ihrem Geliebten zu folgen.
Edelsteine spielen in diesem Buch eine sehr wichtige Rolle. Sylvia Lott, die Autorin, schreibt mit sehr viel Liebe zum Detail über deren Gewinnung, Verarbeitung, bis hin zum Verkauf der Steine vor allem als Schmuckstücke. Die ausführliche Recherchearbeit, die mit Sicherheit dahintersteckt, ist beindruckend. Die Informationen, die man als Leser erhält, lassen das Buch aber keineswegs langatmig werden. Die Dosis ist genau richtig gewählt sodass man auch bei geringem Interesse dieses Gebietes leicht über die entsprechenden stellen hinweglesen könnte.
Der Leser erfährt auch sehr viel über Idar-Oberstein in Deutschland, da hier Josie’s Verwandte leben. Vor allem im zweiten Abschnitt des Buches kommt auch Brasilien nicht zu kurz. Die Schönheit des Landes wird genauso beschrieben wie die Grausamkeiten der Bürgerkriege im 19. Jahrhundert.
Sophie’s Abschnitte haben mich besonders gefesselt, aber auch Josie’s Geschichte gewinnt im Laufe des Buches immer mehr an Spannung. Sophie in mein Herz zu schließen fiel mir nicht schwer, beginnt ihre Geschichte doch als sie noch eine kleines Mädchen ist. Josie ist ebenfalls ein sympathischer Charakter und auch die Männer im Buch kommen nicht zu kurz. Karl, der Geliebte von Sophie, ein richtiger Gentleman zum Lieb haben. Edgar, Josie's eher langweiliger Lebensgefährte und Rico, der Herzensbrecher.
Besonders wichtig lassen Sie sich nicht von dem unpassenden Cover in die Irre führen. Es handelt sich bei „Die Lilie von Bela Vista“ keinesfalls um einen seichten Frauenroman. Ich würde den Roman eher im historischen Bereich ansiedeln. Die Mischung aus Abenteuer, Geschichte und Liebe hat mir sehr gut gefallen und daher kann ich den Roman nur weiterempfehlen.