Die Lilie von Bela Vista - Sylvia Lott

  • Sylvia Lott: Die Lilie von Bela Vista
    ISBN: 3734100585


    Produktinformation
    Taschenbuch: 576 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (17. August 2015)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3734100585
    ISBN-13: 978-3734100581
    Größe und/oder Gewicht: 11,8 x 4,3 x 18,5 cm


    Über den Autor und weitere Mitwirkende:
    Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits die Romane "Die Rose von Darjeeling" und "Die Glücksbäckerin von Long Island". Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude.


    Inhaltsangabe:
    Als die Hamburger Modedesignerin Josie das antike Collier ihrer Großtante erbt, ahnt sie nicht, dass dieses auf eine dramatische Liebesgeschichte zurückgeht – und ihr Leben verändern wird. Idar-Oberstein, 1830. Sophies Verlobter ist wie so viele Männer nach Brasilien ausgewandert – und entdeckt dort Edelsteine. Als Karl nicht kommt, um Sophie wie versprochen in die neue Heimat zu holen, ahnt sie, dass er ihre Hilfe braucht. Kurzentschlossen reist sie ihm hinterher und wird in einem Indiodorf im Dschungel fündig. Doch Karls langes Schweigen hat Gründe, die Sophie erst langsam durchschauen wird.


    Soweit AMAZON


    Und jetzt meine Meinung:


    Ich habe dieses Buch sehr gern gelesen. Über die Zuordnung der passenden Rubrik war ich mir zunächst nicht ganz sicher, mE hätte "Historischer Roman" auch gepasst, aber bei AMAZON sah alles sehr nach "Liebesroman" aus. Ggf bitte verschieben.
    Ich durfte dieses Buch in einer autorenbegleiteten Leserunde mit einem gesponsorten Exemplar lesen. Danke an dieser Stelle noch einmal an Wolke für die Organisation, an den Verlag für das Buch und natürlich an Sylvia Lott für ihre freundliche und informative Begleitung.
    Sylvia Lott erzählt in einem leicht konsumierbaren Stil eine spannende Geschichte über zwei Frauen, Josie in der Gegenwart und Sophie in der Vergangenheit, beginnend mit den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. Beide Handlungsstränge sind deutlich gekennzeichnet. Der Leser erfährt neben Geschichten von Liebe, Lust und Leidenschaft auch sehr viel über die Lebensumstände damals, in Deutschland wie in Brasilien, und über die Welt der Edelsteine, deren Abbau, Verarbeitung und Verkauf.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass es kleine "Nischen" gab, manche ein wenig traurig, manche zum Nachdenken anregend und manche, die mir ein zufriedenes Lächeln entlockten und den Gedanken "Ha! Das geschieht dieser Person ganz und gar recht!" (Vater, Ada-Martha, Miete - um jetzt hier nicht zuviel zu verraten). Vielleicht waren einige Entwicklungen vorhersehbar, aber es gab genug, die es nicht waren.
    Ob der Titel der Geschichte ganz gerecht wird, vermag ich nicht zu entscheiden, auf das ebenso hübsche wie nichtssagende Cover trifft diese Aussage mE aber auf jeden Fall zu. Ganz glücklich war ich auch mit der Art der Karten nicht, trotz Erklärung der Autorin in der Leserunde, aber es ist schön, dass es überhaupt Kartenmaterial gab. Erwähnung finden sollte auch das die Geschichte gut abrundende Nachwort.


    Ich vergebe 9 von 10 möglichen Eulenpunkten


    EDIT hat ein fehlendes Wort ergänzt


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Auch ich durfte dieses Buch in der Leserunde lesen. Dafür bedanke ich mich ganz herzlich bei Wolke, dem Verlag und bei Sylvia Lott, die diese Leserunde mit ihren Anmerkungen sehr bereichert hat!



    Die 38 jährige Hamburger Modedesignerin Josie erbt von ihrer Großtante ein Amethystcollier samt Ohrgehänge. Josie möchte mehr über diesen Schmuck erfahren und fährt in die Edelsteinstadt Idar-Oberstein, wo ein Zweig ihrer Familie lebt, zu dem sie nie richtig Kontakt hatte.
    Und dort erfährt sie zum ersten Mal etwas über die Lebensgeschichte einer ihrer Vorfahrinnen, nämlich die von Sophie Keller, der Tochter eines Edelsteinschleifers in Idar Oberstein.
    Sophies Geschichte beginnt in den späten Zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts, als viele Bewohner Idar Obersteins nach Brasilien auswanderten um dort ihr Glück in den Edelsteinminen zu finden.


    Und Sophies Geschichte war es, die mich direkt in den Bann zog, sie war eine beeindruckende Persönlichkeit. Sophie hatte es in ihrem Leben nicht leicht, dennoch ging sie ihren Weg und trotzte vielen Widrigkeiten. Es war spannend ihre Wege mitzuverfolgen, dabei gab es auch einige unvorhersehbare Wendungen.


    Josie dagegen wirkte von Anfang an recht naiv und blass auf mich. Das hat sich auch bis zur letzten Seite nicht geändert.


    Die lange Reise nach Brasilien, die viele Menschen in der Hoffnung auf ein besseres Leben auf sich nahmen, war alles andere als einfach, und das kommt in dem Buch sehr gut zum Ausdruck. Auch die Landschaft Brasiliens wird bildhaft beschrieben, sowohl aus der Vergangenheit als auch in der Gegenwart.


    Auf unterhaltsame Art und Weise wird dem Leser einiges Wissen über Edelsteine und deren Verarbeitung vermittelt.
    Der gesamten Handlung merkt man die akribische Recherche der Autorin an.
    Der flüssige Schreibstil sorgt für ein flottes Lesevergnügen.


    9 Punkte gibt es von mir

  • Meine Meinung:
    Ich hatte ebenfalls das Glück und durfte das Buch als Rezensionexemplar in einer Leserunde mit Sylvia Lott zusammen lesen. Sie hat die Leserunde mit vielen Hinweisen und Erklärungen begleitet und ich freue mich schon auf die nächste mit ihr. Danke auch an Wolke und den Blanvalet Verlag!


    Zunächst zum Cover. Ich finde es wirklich sehr schön, es vermittelt dem Leser gleich ein richtiges Gefühl von Sommer und Sonne. Allerdings finde ich, dass es nicht wirklich zum Inhalt passt. Es verspricht etwas ganz anderes, als der Leser im Endeffekt bekommt. Dabei ist das Buch viel mehr als nur Sommer und Sonne - ich habe die Befürchtung, dass aufgrund des Covers vielleicht einige potentielle Leser gar nicht auf dieses tolle Buch aufmerksam werden.


    Den Erzählstil der Autorin möchte ich auch noch einmal besonders hervorheben. Sie schreibt fesselnd und unterhaltend und schafft es dabei auf fantastische Weise sogar noch, dem Leser einiges an Fachwissen zu vermitteln. Informationen über Edelsteine und deren Verarbeitung werden so eingestreut, dass man keine Sekunde das Gefühl hat belehrt zu werden oder das Bedürfnis verspürt ein paar Abschnitte zu überspringen, weil es mehr an ein Sachbuch erinnert. Das hat mir wirklich sehr gut an dem Roman gefallen.
    Auch die Thematik der deutschen Auswanderer, die in Brasilien ihr Glück suchen, fand ich toll umgesetzt und immer wieder mit interessantem Hintergrundwissen bereichert. Für interessierte Leser, die sich mehr mit diesem Thema auseinandersetzen möchten - wie ich - gibt es im Nachwort sogar noch Hinweise, wo man dies am besten tun kann.


    Josie und Sophie sind die beiden Protagonisten und ich finde beide Geschichten gleich gut erzählt.
    Die Art, wie Sophies Geschichte dabei eine Rolle spielt im Buch fand ich ebenfalls super. Der Leser geht zusammen mit Josie auf Spurensuche und nach und nach wird ein Kapitel nach dem anderen aus Sophies Leben aufgedeckt. Gleichzeitig erfahren wir auch immer, welche Auswirkungen das auf das Leben von Josie hat - und das sind nicht gerade wenige.
    Manche Dinge waren vielleicht schon vorher etwas eindeutig, wie das große Geheimnis von Karl, das man eigentlich schon sehr viel früher erraten kann. Das fand ich etwas schade, vielleicht hätte man die Andeutungen hier weglassen sollen, sodass noch mehr Spannung aufkommt und man am Ende mit einem großen Knall die Wahrheit herausfindet.


    Mein kleiner Kritikpunkt ist nur, dass ich mir manchmal gewünscht hätte, mehr von dem Innenleben von Josie und Sophie zu erfahren. Teilweise hatte ich das Gefühl, dass man den Charakteren nicht so nahe kommt, da mir persönlich mehr an Gedanken, Gefühlen usw gefehlt hat. Auch so fand ich die Protagonisten sympathisch, allerdings könnte man das noch etwas ausbauen - dann wäre das Buch wohl so gut wie perfekt.


    Insgesamt war ich sehr positiv überrascht von dem Roman und es gibt eine definitive Leseempfehlung von mir.
    Eigentlich würde ich gern 8,5 Eulenpunkte geben, aber ich runde dann mal auf und gebe 9 von 10. ;-)

  • Meine Meinung:


    Eine schöne Geschichte die in 2 Erzählsträngen läuft und wo sich die beiden weiblichen Hauptcharaktere in den gleichen Ecken der Welt befinden, nur etliche Jahre zeitversetzt.
    Das hat mir sehr gut gefallen, zudem auch sehr praktisch die verschiedenen Schriften, so das man immer wusste, in welchem Zeitraum man sich gerade bewegt.


    Der Schreibstil liest sich packend, flüssig und sehr bildlich. Nur das Cover stört mich etwas, da es so gar nichts mit der Story gemeinsam hat. Aufgrund des *seichten* Covers wäre mir so dieses Buch entgangen.


    Die beiden Hauptpersonen der Geschichte, Josie (im heute) und Sophie (im damals) sind gut ausgearbeitet, wenn mir auch Sophie´s Geschichte näher ging und ich sie als Charakter mehr mochte. Das Leben damals war nicht einfach und sie hat sich immer wieder aufgerappelt, sich auf den Weg zu ihrer großen Liebe gemacht und dieser Weg war sehr lang und steinig.
    Josie´s Geschichte, im heute, hätte ich ab und zu lieber übersprungen, aber als Verbindung gehört sie irgendwie dazu.


    Alles in allem ein sehr gut recherchiertes Buch, was ich bald eher im historischen Bereich ansiedeln würde, wenn man einmal vom Cover absieht und welches das Auswandern bzw. das Leben im damaligen Brasilien sehr veranschaulicht darstellt.
    Was auch eine große Kunst ist, das man sich bei über 500 Seiten nicht langweilt und es keine Stelle gab wo man denkt, mensch das zieht sich nun aber sehr in die Länge.


    Ich vergebe 9 von 10 Eulenpunkten, da mir Josie etwas blass blieb und ihre Liebesgeschichte zu Rico schon ziemlich früh klar war.


    Danke an die Autorin, den Verlag und Wolke für das wundervolle Buch!

  • Die Lilie von Bela Vista


    Im Rahmen einer Leserunde konnte ich diesen Roman lesen . Vielen Dank an den Verlag und an die Autorin für die Begleitung.
    Welche Geschichte steckt hinter dem geerbten Collier ? Josie begibt sich auf Spurensuche über Sophie.
    Man begleitet beide Frauen in ihrer jeweiligen Zeit, erlebt welche Entbehrungen es im 19. Jahrhundert gab und mit einer Prise Life Style das Leben in der Gegenwart. Beide Zeitstränge wurden von der Autorin sehr gut gegenübergestellt.
    Einige Entwicklungen waren vorhersehbar. Einige Szenen lassen den Leser schmunzeln.
    Die Protagonisten und Nebenfiguren wurden fast alle sympathisch beschrieben und so manches Klischee bedient. Josie befindet sich in der Selbstfindungsphase, Sophie entwickelt sich durch ihre Erlebnisse zur Patriarchin. Rico wird als„Traummann“ beschrieben. Karl will ein besseres Leben.
    Über die Welt der Edelsteine von ihrer Gewinnung bis zum Verkauf erfährt der Leser sehr viel, auch über die Verbindungen zwischen Idar-Oberstein und Brasilien, sowie die wirtschaftlichen Gründe der Auswanderung.


    Nachwort und Karte ergänzen das Buch.



    Ein unterhaltsamer, flüssig zu lesenden Schmöcker über Geheimnisse, Liebe, Abenteuer, gepaart mit Exotik und Romantik .




    8 von 10 Eulenpunkten

  • Ich habe das Buch im Rahmen der Leserunde mit Autorin gelesen. Ein herzliches Dankeschön an Wolke für die Auslosung, an den Verlag für das Buch und natürlich an die Autorin für die Begleitung der Leserunde und ihre ständige Präsenz.


    Das Buch teilt sich in zwei Handlungsstränge.
    In der Gegenwart lernen wir die 38jährige Modedesignerin Josie kennen. Sie macht eine überraschende Erbschaft von ihrer Tante Martha und will mehr über den Inhalt des Bankschließfaches erfahren.


    Im Jahr 1830 begegnen wir Sophie aus Idar-Oberstein. Es herrscht Aufbruchstimmung. Ihr Freund Karl wandert mit seiner Familie nach Brasilien aus und verspricht, daß er sie nachholen wird. Dies erweist sich als schwieriger als gedacht und Sophie ergreift selbst die Initiative.


    Wie die beiden Stränge zusammenhängen und mehr Details zur Handlung möchte ich nicht verraten.


    Die Autorin hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil, bei 500 Seiten hatte ich niemals das Gefühl von Längen. Sie hat es geschafft, Sophie auf ihrem Weg nach Brasilien und die Suche nach Karl derart spannend und bildhaft zu erzählen, bei mir konnte ein echtes Kopfkino ablaufen. Sophie wurde sehr gut charakterisiert, vor allem auch welche Beschwernisse und Hindernisse sie auf dieser Reise bzw. nach ihrer Ankunft überwinden musste. Ich habe sie sofort in mein Herz geschlossen. Josie und ihre Spurensuche hingegen waren auch gut beschrieben, aber im Vergleich zu der toughen Sophie blieb sie für mich blass.


    Sehr positiv fand ich die zwei Schriftarten für die jeweiligen Stränge. Die intensive Recherche bezüglich der Edelsteine und auch des Einwanderungslandes Brasilien merkte man dem Buch deutlich an. Sehr gut fand ich auch das Nachwort der Autorin.


    Das Cover konnte mich allerdings nicht begeistern.


    Von mir 9 Eulenpunkte

  • Über das Buch:
    Als die Hamburger Modedesignerin Josie das antike Collier ihrer Großtante erbt, ahnt sie nicht, dass dieses auf eine dramatische Liebesgeschichte zurückgeht – und ihr Leben verändern wird. Idar-Oberstein, 1830. Sophies Verlobter ist wie so viele Männer nach Brasilien ausgewandert – und entdeckt dort Edelsteine. Als Karl nicht kommt, um Sophie wie versprochen in die neue Heimat zu holen, ahnt sie, dass er ihre Hilfe braucht. Kurzentschlossen reist sie ihm hinterher und wird in einem Indiodorf im Dschungel fündig. Doch Karls langes Schweigen hat Gründe, die Sophie erst langsam durchschauen wird ... (Quelle: www.randomhouse.de)


    Über die Autorin:
    Die freie Journalistin und Autorin Sylvia Lott ist gebürtige Ostfriesin. Sie schreibt für verschiedene Frauen-, Lifestyle- und Reisemagazine und veröffentlichte bei Blanvalet bereits die Romane "Die Rose von Darjeeling" und "Die Glücksbäckerin von Long Island". Sylvia Lott lebt in Hamburg-Winterhude. (Quelle: www.randomhouse.de)


    Meine Meinung:
    „Nie die Hoffnung aufgeben!“ diesen Rat gibt die sterbende Sophie ihrer Enkeltochter Emma, denn dieses Motto hat sie ein Leben lang begleitet, hätte sie wohl diese Hoffnung nicht gehabt, dann wäre ihr Leben sehr wahrscheinlich anders verlaufen.
    Sophie ist eine sehr bemerkenswerte Frau, die ihre Träume nie aus dem Blick verliert und für ihre Vorstellungen und Überzeugungen kämpft. Mitte des 19 Jhd. wandern viele Menschen nach Brasilien aus, so auch Karl den Sophie schon lange heimlich liebt, doch sie ist noch viel zu jung, um mit ihm diesen Weg anzutreten. Doch als es zu einem erneuten Wiedersehen kommt, besiegeln die Beiden ihre Liebe, denn sie wissen das sie ihren Lebensweg nur gemeinsam gehen wollen. Doch als von Karl keine Briefe mehr eintreffen, er wollte alles für seine zukünftige Frau in Brasilien vorbereiten, macht Sophie sich auf den Weg nach Brasilien, denn sie spürt, dass sie ihrem Verlobten beistehen muss.
    Was nun folgt ist die beeindruckende und atemlose Reise einer Frau, die allen Widerständen trotzt und fest an ihr Glück glaubt. Die ungefähr selbe Reise tritt Josie, die Modedesignerin, an, sie begibt sich auf die Spuren von Sophie die wohl ihre Ahnin ist, denn ihr hat das antike Collier gehört. Es ist von der Autorin beeindruckend beschrieben, wie sehr die Wege sich doch unterscheiden, wieviel schwerer es Sophie damals wohl hatte.
    Die Autorin hat akribisch recherchiert und lässt sowohl Idar-Oberstein, gestern und heute lebendig werden, als auch Brasilien. Als Leser bekommt man ein ganz genaues Bild von den Schauplätzen, den Gepflogenheiten und der Traditionen der einzelnen Orte.
    Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und angenehm zu lesen, am Ende war das Buch für mich viel zu kurz, ich hätte Josie und Sophie gerne noch ein Stück begleitet.
    Einen Kritikpunkt habe ich dann allerdings doch noch, das Cover entspricht leider überhaupt nicht dem, was das Buch bietet: Ein locker leichter Sommerroman für Frauen ist dieser Roman nicht, er ist vielmehr eine Familiensaga auf zwei Zeitebenen, wobei es um das Lösen eines Familiengeheimnisses geht, doch dies transportiert das Cover leider auf keine Weise. Diesem Buch werden Leserinnen und Leser entgehen, weil sie etwas anspruchsvolleres Suchen, als das Cover generiert. Viele werden das Buch aufgrund des Covers kaufen und „enttäuscht“ sein, dass sie so von diesem wundervollen Buch „gefordert“ werden.
    Vielen Dank an Sylvia Lott für die Begleitung der Leserunde, an den Blanvalet Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars und an alle Eulen die die Leserunde möglich gemacht haben, besonders an Wolke. DANKE!

  • Gut, die Inhaltsangabe gibt ja schon einiges von der Handlung preis. Daher lese ich direkt bevor ich ein Buch starte lieber gar nicht erst die Inhaltsangabe, so bleibt es spannender und überraschender.
    Das Buch erzählt mit zwei Erzählsträngen die Geschichten von Josie in der Gegenwart und die Geschichte von Sophie in der Vergangenheit. Die Sprünge zwischen den Strängen sind sehr harmonisch im Erzählfortschritt eingebaut und ergeben sich aus der Rahmenhandlung. Gemeinsam mit Josie erfährt man immer mehr über Sophie und ihre Erlebnisse.
    Zum Ende klären sich alle Rätsel auf und es gibt für Josie und Sophie befiedigende Abschlüsse der Geschichte, ohne hier zu viel verraten zu wollen. Das Buch hinterlässt so einfach ein gutes Gefühl.
    Der Schreibstil ist sehr flüssig und zügig zu lesen. Es bleibt immer spannend und man kann stellenweise gar nicht schnell genug weiter lesen.
    Es bleibt der Wunsch ein mal nach Idar Oberstein oder gar nach Brasilien zu reisen, so lebendig und mitnehmend sind die Beschreibungen.
    Mich hat das Buch besonders an meine Kindheit erinnert, in der ich ein großer Edelstein Fan war. Nach diesem Buch mag ich mich gleich noch mal neu mit dem Thema befassen.


    Das Buch bekommt von mir die volle Punktzahl.


    Dabei wäre es ohne diese Leserunde gar nicht mein Beuteschema gewesen. Aufgrund des Covers, das auf eine locker leichte Sommerlektüre schließen lässt, hätte ich nie selbsttätig nach dem Buch gegriffen. Aber auf Cover haben Autoren ja oft herzlich wenig Einfluss.
    Vielen Dank für das Verlosungsexemplar und die tolle lebhafte Leserunde. Es ist mir immer wieder eine große Freude!
    Ein besonderes Leseerlebniss!

  • Josie lebt und arbeitet in Hamburg, dann erbt sie von ihrer Großtante ein antikes Collier und sie beginnt sich langsam für die Familiengeschichte zu interessieren.
    So erfährt sie die Lebensgeschichte von Sophie einer Ahnin, die in den 1830er Jahren ihrem Verlobten Karl nach Brasilien folgt, doch das was sie dort erlebt ist nicht nur immer schön und verändert nicht nur ihr Leben sondern auch dass ihrer Nachfahren auch wenn diese es vielleicht so nicht wahrnehmen.
    Josie begibt sich auf die Reise in die Vergangenheit und merkt ganz langsam wie sich auch ihr Leben durch das erfahrene verändert.


    Die Autorin Sylvia Lott hat mit diesem Roman ihr drittes Buch veröffentlicht. Ich muss gestehen, dass die ersten zwei Romane bei mir immer noch auf dem Stapel ungelesener Bücher liegen, wieso auch immer.
    Durch das Lesen des Klappentextes war mir schnell klar, dass der Roman auf zwei Zeitebenen aufgebaut ist, was ich spannend fand. Denn dadurch gibt es auch zwei Handlungsstränge die sich auch dann irgendwann treffen, aber man erlebt eben auch zwei ganz unterschiedliche Frauen und ihre Geschichten.
    Der Einstieg in die Geschichte ist mir schon sehr leicht gefallen und ich war gleich in der Handlung drin. Gut beim ersten Wechsel zwischen Josie und Sophie war ich zuerst etwas irritiert, aber dies war recht schnell beigelegt.
    Ich persönlich fand es auch gut, dass es zwei Schriftarten waren, sollte man doch mal zu Beginn des Kapitels die genaueren Angaben überlesen weil man so im Lesefluss war, hat man den Wechsel also spätestens an der Schrift bemerkt.
    Der Erzählstil den die Autorin gewählt hat, fand ich persönlich auch sehr angenehm und er hat mich als Leser auch mit eintauchen lassen in die Geschichte.
    Es waren beide Spannungsbögen bis zum Schluss erhalten und sie haben sich eigentlich auch erst auf den letzten Seiten zu einem „Bogen“ vereint.
    Das erlebte von Sophie fand ich spannend und ich habe mich doch das eine oder andere Mal gefragt, ob ich dies alles so bewältigt hätte bzw. ob ich wirklich so stark gewesen wäre.
    Aber auch die Nachforschungen von Josie fand ich interessant, genauso interessant war aber auch wie sie sich im Laufe des Romans verändert hat.
    Für mich persönlich fand ich aber auch alle anderen Figuren die im Laufe des Romans vorkamen sehr detailliert beschrieben, so dass man sich diese auch während des Lesens sehr gut vorstellen konnte.
    Mit den Handlungsorten hatte ich so manches Mal so meine kleinen Probleme, was aber weniger an den Beschreibungen lag, sondern aus dem Grund, das ich mich mit den Orten Brasiliens noch nie genau auseinandergesetzt hatte. Zum Glück gab es ja die Landkarte im Einband des Buches wo man sich die genaue Lage anschauen konnte. Auch die geschichtliche Zeittafel hat mir gut gefallen, denn dass es da auch eine Einwanderung aus Deutschland gab wusste ich nicht. Gut auch wenn nicht alles zeitlich genau stimmt, hat man auch hier wieder etwas über die Geschichte seines Heimatlandes lernt.
    Alles in allem hat mir der Roman wirklich sehr gut gefallen und ich hatte eine schöne Woche mit dem Buch verbracht, wobei ich gerade gegen Ende des Buches es fast nicht mehr aus der Hand legen konnte da ich nun endlich wissen wollte wie es denn nun ausgehen wird.
    Für den Roman vergebe ich sehr gerne die volle Punktzahl und freue mich auf einen neuen Roman der Autorin und in der Zwischenzeit werde ich die beiden anderen Romane lesen.

  • Freundinnen berichteten mir zu Beginn des Jahres begeistert von ihrem Lesegenuss bei der "Glücksbäckerin" und vor einigen Monaten konnte ich mich deren Urteil anschließen. Ich war daher sehr gespannt auf "Die Lilie von Bela Rosa" und freute mich umso mehr, als eine Leserunde mit Autorin dazu angeboten wurde. Vielen Dank dafür. :wave


    Auch dieses Buch ist wieder sehr schön und man kann es positiv herausheben inmitten vieler anderer Bücher, die auf zwei Zeitebenen spielen. Besonders hervorzuheben ist neben dem tollen sprachlichen Stil, einer packenden interessanten Story, umrahmt von wunderbaren Landschaftsbezeichnungen, die tiefe und umfassende Recherche um das Thema Achat, Amethyst, Schmucksteinverarbeitung in Idar-Oberstein um 1830 und heute, sowie das erzählende Auswandererthema aus dem Hunsrück nach Brasilien. Mich interessiert Schmuck schon immer und in den letzten Jahren habe ich auch größere Schmucksteine zu schätzen gelernt. Achatscheiben sind bei mir Gläseruntersetzer und beim Lesen musste ich auch an meine früheren Besuche der Hannoverschen Edelsteintage denken.


    Fesselnd war für mich besonders Sophies Geschichte. Es hat mir sehr gefallen von der großen Auswanderungswelle um 1830 nach Brasilien zu lesen, so gut, dass ich gleich im Anschluss ein weiteres Buch gelesen habe, von Hunsrückern, die 1860 auch in diesem Land einen Neubeginn wagen. Im Lott-Buch lässt sich auch die Gegenwartserzählung gut lesen und man sieht, weil gut beschrieben, so manche Szene vor dem eigenen Auge.


    Auch wenn das Buchcover einem eine seichtere Sommerliebesgeschichte vermeintlich vorgaukeln möchte, zumindest der Klappentext klärt es etwas auf. Mir gefallen Pastelltöne, doch ich gebe zu, es fällt schwer im Buch die passende Szene für den Titel zu finden. Lobend hervorheben kann ich die Buchverarbeitung, ich mag es sehr, wenn auch 600 Seiten Wälzer so biegsam im Buchrücken sind, dass keine Knicke zu sehen sind und eigentlich das Buch ungelesen aussieht.


    Fazit: Ich warte gespannt auf den nächsten Schmöker der Autorin. Wohin wird sie uns diesmal mitnehmen?

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Das Leben zweier starker Frauen...


    Auch ich durfte im Zuge der Leserunde gemeinsam mit Sylvia das Buch genießen und es hat mir wieder ein Mal großen Spaß bereitet. Seit der Glücksbäckerin weiß ich ja, dass ihre Bücher genau mein Ding sind.


    In der Geschichte geht es um zwei Frauen, die ihren Weg gehen. Zum Einen haben wir da Josie Wagner in der Gegenwart, eine Modedesignerin, die eine interessante Erbschaft macht. Sie begibt sich auf die Spuren der Vergangenheit und erfährt etwas, dass ihr Leben für immer verändert. Zum Anderen lernen wir Sophie Keller kennen, die um 1830 lebt und ihren vermissten Verlobten Karl sucht. Wird sie ihn finden und das Glück den beiden hold sein?


    Gut gefallen hat mir, dass die beiden Handlungsstränge durch eine unterschiedliche Schriftart leicht zu unterscheiden sind. Zudem ist die Vergangenheit stets mit Ortsangabe und Jahreszahl versehen, so dass man sich schnell zurecht findet.


    Mir hat sehr gut gefallen, dass die beiden Frauen dieselben Wege gehen, nur eben in anderen Jahrhunderten, was ich als besonders empfand, denn zuvor hatte ich so etwas noch nicht gelesen.


    Der Schreibstil von Frau Lott ist wieder mal sehr fesselnd und das Buch zieht einen regelrecht in den Bann und man mag gar nicht mehr mit dem Lesen aufhören.


    Die Handlung aus der Vergangenheit nimmt einen etwas größeren Raum ein, was mich als Histofan aber absolut nicht gestört hat.


    Die dargestellten Charaktere wussten direkt zu überzeugen. Gerade Sophie und ihr Schicksal haben mich immer wieder mitnehmen können.


    Fazit: Ein sehr lesenswerter Schmöker, den ich nur uneingeschränkt weiterempfehlen kann. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Man, bin ich ein Dussel! :bonk Hab mich schon gewundert, weshalb keine Rezensionen auftauchen – und dabei ist hier schon ein ganzes Nest! Und noch dazu, trotz Cover-Kritik (schon richtig bemerkt: darauf hat die gemeine Autorin KEINEN Einfluss) im Durchschnitt doch eine ganz ordentliche Bewertung.
    Ach, ich liebe Euch alle! :knuddel1 Wie schön, dass Ihr mitgemacht habt!
    :bruell Herzlichen Dank für Eure Zeit, Eure Gefühle, Eure Überlegungen und Bewertungen! :-)
    Im Mai nächsten Jahres erscheint voraussichtlich "Die Inselfrauen", wieder als TB bei blanvalet. Würde mich freuen, möglichst viele von Euch in einer Leserunde wiederzutreffen. :wave

  • Als Josie Wagner eine Nachforderung für ein Schließfach ihrer Bank erhält, erfährt die Hamburgerin vom Erbe, dass ihr ihre Großtante Martha hinterlassen hat. Das wertvolle Collier ist ein Familienerbstück, das einst Sophie Kreuzer gehörte. Während Josies Freund Edgar der Kauf einer Wohnung vorschwebt, spürt sie eine Verbundenheit mit ihrer Ahnin aus dem 19. Jahrhundert. Josie besucht ihre Angehörigen und Ada, die Freundin ihrer Großtante in Idar-Oberstein und wandelt schon nach kurzer Zeit auf Sophies Spuren durch Brasilien.


    Der zweite Handlungsstrang erzählt Sophies Geschichte, die 1827 mit dem Kennenlernen von Karl beginnt. Karls Familie wandert kurz darauf mit einem Treck nach Brasilien aus. Im Hunsrück entschlossen sich zu der Zeit viele Menschen dazu, um auf der anderen Seite des Atlantiks ein besseres Auskommen zu haben. Sophie sehnt sich nach Karl, bis sie sich sieben Jahre später selber auf die Reise begibt. Sie bewältigt den beschwerlichen Weg per Schiff, auf dem Maulesel und zu Fuß bis in ein Lager mitten im Dschungel. Hier hat Karl eine Edelsteinmine entdeckt. Allerdings hat er auch ein schweres Fieber, das ihn auszehrt.


    Sylvia Lott kreiert in ihrem dritten historischen Roman wieder eine Geschichte verteilt auf zwei Zeitebenen, der ein Geheimnis zugrunde liegt. Ein überraschendes wertvolles Erbe würde wohl jeden erfreuen. Josie muss hier aber eine schwere Entscheidung treffen, die ihr bisheriges Leben gravierend verändert. Die Modedesignerin muss hinnehmen, dass ihre Lebensvorstellungen und die ihres Partners nicht dieselben sind, wenn sie das Edelsteincollier behält. Mit dieser in der heutigen Zeit platzierte Handlung wird der Leser auf den weiteren Verlauf eingestimmt, da man unbedingt die Herkunft und die Ereignisse um Sophie wissen möchte.


    Sophies und Karls teilweise unglückliches und dramatisches Leben wird als Rückblick von Ada erzählt. Sie ist nicht direkt als Familienangehörige betroffen und kann daher mit dem nötigen Abstand alles wiedergeben, was Josies Großtante ihr anvertraut hat. Der Ausflug ins ferne Brasilien gelingt durchweg farbenprächtig und authentisch. Als Leser spürt man wieder zwischen den Zeilen das feuchtwarme Klima des Dschungels, hört während der Überfahrt die Wellen an die Bordwand schlagen oder spürt die Verzweiflung, wenn Sophie ihre Pläne ändern oder Rückschläge einstecken muss. Das Erzähltempo ist eher hoch, sodass es kaum Verschnaufpausen beim Lesen gibt. Die Ereignisse reihen sich so aneinander, dass man einmal angefangen nur noch schlecht aufhören kann.


    Die Charaktere werden mit ausreichend Facetten versehen, dass sie lebendig wirken. Die Verwandten im Hunsrück stellt man sich genauso bildhaft vor, wie die Einwohner im Urwald. Ihre Lebensgewohnheiten und täglichen Gefahren werden unterschwellig deutlich, sodass sie keiner großen Erklärung brauchen. Stets kann man auch die Begeisterung der Autorin für ihr Thema spüren. Alles zusammengenommen macht diesen Familienroman zu einer mitreißenden Lektüre und weckt die Vorfreude auf das im Mai 2016 erscheinende Buch Die Inselfrauen.

  • Zum Inhalt wurde bereits einiges geschrieben, dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen.


    Sylvia Lott hat hier einen tollen Roman verfasst, der richtig Spaß beim Lesen macht. Die Hintergründe zur Auswanderung deutscher Emigranten nach Brasilien und auch die damaligen Zustände in Deutschland unter der ärmeren Bevölkerung wurden passend beschrieben. Auch wie die Einwanderer in dem fremden Land zurechtkommen mussten hat Frau Lott anschaulich erzählt.
    Einziger Wermutstropfen für mich: Die Liebesgeschichte von Josie, der jungen Erbin, war sehr vorhersehbar (zumindest für mich); bereits im 2. Leseabschnitt (ich las das Buch in der hiesigen Leserunde) ahnte ich mit ziemlicher Sicherheit, wie dieser Strang der Erzählung ausgehen wird.
    Sehr positiv möchte ich die Hervorhebung der unterschiedlichen Erzählstränge durch verschiedene Schrifttypen bewerten, dadurch konnte ich immer schnell sehen, ob ich gerade Josies oder Sophies Geschichtsstrang folge :-)


    Abschließend möchte ich mich bedanken:
    Bei Sylvia Lott für ihre Begleitung der Leserunde, beim Verlag für die „Zurverfügungstellung“ des Buches und bei Wolke für die Orga.


    Dem Buch gebe ich 8 Eulenpunkte. :wave

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • In manchem Rohgestein versteckt sich ein Juwel, es braucht nur etwas Schliff. Dagegen kann man einen Kiesel noch so langte schliefen und polieren, er bleibt doch stumpf (Seite 168)


    Meine Meinung


    Manchmal frage ich mich schon, was man sich in den Verlagen bei der Covergestaltung so denkt. Vor allem dann, wenn wie hier ein Buchumschlag so gar nicht zum Inhalt passen will. Aber was solls, das Wesentliche ist schließlich der Inhalt. Nur daß mancher, dem das Buch gefallen würde, vermutlich nicht dazu greifen wird. Aber das muß nicht meine Sorge sein.


    Auf zwei Zeitebenen wird hier die Geschichte der Urahnin Sophie und der bisher letzten Nachfahrin Josie rund 180 Jahre später erzählt. Dabei erfährt man nebenbei so einiges über Edelsteine sowie ihre Gewinnung und Verarbeitung. Und über die Geschichte der deutschen Auswanderer, die vor rund 180 Jahren zuhauf nach Brasilien ausgewandert sind.


    Ich konnte mich eigentlich bis zum Schluß des Buches nicht so recht entscheiden, welcher Handlungsstrang mir besser gefiel: der der Jetztzeit oder der im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Wobei in diesem das harte Leben seinerzeit nicht romantisiert, sondern recht ungeschönt dargestellt wird. Allerdings so, daß es beim Lesen durchaus erträglich ist. [sp]Warum man allerdings, wie das heute anscheinend zunehmend üblich - und von den Verlagen gewünscht? - ist, unbedingt noch eine gleichgeschlechtliche Beziehung im Buch „unterbringen“ mußte, hat sich mir nicht so ganz erschlossen.[/sp]


    Figuren wie Handlungsorte konnte ich mir gut vorstellen, das Buch ist flüssig lesbar geschrieben. Sophies Geschichte wird, teilweise parallel zur heutigen Handlung, in Rückblenden und Erzählungen berichtet, so daß beide Handlungsstränge eine Einheit bilden und sehr schön deutlich wird, wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflußt und teilweise bedingt. So ganz hundertprozentig warm geworden bin ich mit dem Buch bzw. den Figuren jedoch nicht, ohne daß ich das an etwas Bestimmtem hätte festmachen können.


    Am Ende sind alle offenen Fragen beantwortet. Die Begeisterung der Figuren für Edelsteine hat sich jedoch nicht auf mich übertragen - zum Glück, denn mein Geld stecke ich doch lieber in meine Modellbahn oder „Edelsteine in Papierform zwischen zwei Buchdeckeln“. ;-)



    Kurzfassung


    Ein Auswanderer-Roman der etwas anderen Art, der sowohl von der Generation der Auswanderer nach Brasilien als auch der Nachfahren rund 180 Jahre später erzählt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dieser Roman hat mich von Anfang bis Ende gut unterhalten.
    Es gibt 2 Erzählstränge, die mir beide gut gefallen.
    Einer fängt 1830 in Idar-Oberstein an. Die Situation zu der damaligen Zeit, das viele nach Brasilien auswanderten, war interessant. Sophies und Karls Liebegeschichte wird passend beschrieben.
    Der andere Teil spielt in der Gegenwart. Josie erbt von einer Tante ein antikes Collier.
    Die Geschichte über die kostbaren Edelsteine und die Bearbeitung hat mich begeistert. Da berühren sich Vergangenheit und Gegenwart.
    Die Landschaft ist bildhaft beschrieben, ich sehe so eine schöne Amnetistdruse genau vor mir.
    Josie fährt sogar nach Brasielien um mehr über das Collier und Sophie zu erfahren.
    Spannend geschrieben, der Roman war ein Leseerlebnis, das mich in den Bann sog.

  • Das ist mein drittes Buch von Sylvia Lott. Ich hab sie alle gelesen und fand sie alle großartig. Mir gefallen die zwei Erzählstränge, wie sich Urahnen auf die eigene Lebensgeschichte auswirken und wie wichtig und auch interessant es doch immer wieder sein kann zu wissen, woher man kommt.


    Wäre es nicht ein Buch von Sylvia Lott gewesen, hätte mich das Thema Südamerika und Edelsteine kaum gereizt. Ich trage weder Schmuck, noch bin ich jemand, der von Brasilien fasziniert ist. Doch die Autorin schafft es, diese Themen so interessant aufzubereiten, dass es spannend ist, der Entdeckung von Amethysten, Smaragden, usw. so folgen, vor allem auch die Lebensumstände haben mich gefesselt.


    Sophie war eine Tochter eines Achatschleifers, die unter der Armut litt und es doch schaffte, sich die Hoffnung auf ein besseres Leben zu bewahren. Wie sie sich dann nach Brasilien gewagt hat und dort schließlich ihren Verlobten Karl gefunden hat, war bewunderswert.


    Sophies Geschichte, die durch Ada an Josie weitergegeben wird, hat einiges in Josie bewegt. Die Feststellung, dass sie keine Risiken mehr eingegangen ist und mit Edgar auf ein sicheres Pferd gesetzt hat, kam erst in ihr Bewusstsein, als sie das Collier ihrer Großtante Martha geerbt und die Geschichte dahinter erfahren hat. Ihre Krise war glaubwürdig, ich konnte sie gut verstehen, dass die Ahnenforschung den Wunsch geweckt hat, vor Ort zu erleben, wie Edelsteine entdeckt und verarbeitet wurden.


    Zitat

    Original von LadyTudor
    Zunächst zum Cover. Ich finde es wirklich sehr schön, es vermittelt dem Leser gleich ein richtiges Gefühl von Sommer und Sonne. Allerdings finde ich, dass es nicht wirklich zum Inhalt passt. Es verspricht etwas ganz anderes, als der Leser im Endeffekt bekommt. Dabei ist das Buch viel mehr als nur Sommer und Sonne - ich habe die Befürchtung, dass aufgrund des Covers vielleicht einige potentielle Leser gar nicht auf dieses tolle Buch aufmerksam werden.


    Das Cover fand ich auch nicht ganz passend, vermute aber das Gegenteil, dass nämlich einige zum Buch greifen, die bei einem passenderen Cover nicht zugegriffen hätten und das Buch dadurch hoffentlich neue Leser findet, das hat es meiner Meinung nach nämlich sehr verdient.


    Mir hat diese Familien- und Liebesgeschichte sehr gut gefallen, hat meinen Horizont erweitert und mir vergnügliche Stunden bereitet. Auch beim nächsten Roman von Sylvia Lott bin ich wieder blind dabei.


    9 Punkte.

  • Josie Wagner glaubt, mit Ende dreißig ihr Leben im Griff zu haben. Bis zu jenem Tag, an dem sie ein Schreiben von der Bank erhält. Darin wird sie aufgefordert, eine fällige Summe für ein Schließfach zu bezahlen. Nur von welchem Schließfach ist da die Rede?


    Josie begibt sich zur Bank, um das herauszufinden und stellt dabei fest, dass sie ein wertvolles Amethystcollier mit dazu passenden Ohrgehängen und einem Bild einer Frau geerbt hat. Der begleitende Brief von ihrer verstorbenen Tante wirft mehr Fragen auf, als er eigentlich erklärt.


    Während Josies Lebensgefährte schon anfängt, das Geld aus dem Verkaufserlös des Colliers zu verplanen, interessiert sich Josie immer mehr für die Geschichte, die hinter dem Collier steht. Ehe Josie es sich versieht, öffnet sich ihr die wundervolle Welt der Edelsteine und sie begibt sich auf die Suche nach einer fast vergessenen Familientragödie.


    Die Geschichte gliedert sich in zwei Handlungsstränge. Im ersten Handlungsstrang begleitet der Leser Josie auf ihrer Suche nach der Geschichte zu dem Collier und ihrer Ahnin Sophie, der das Collier einst gehört hat. Der andere Handlungsstrang widmet sich eben jener Sophie, die 1827 in Idar gelebt und in Karl, der bald darauf nach Brasilien auswanderte, verliebt gewesen war.


    Für mich war es das erste Buch von Sylvia Lott. Sehr schnell fand ich Zugang zur Geschichte und den beiden Hauptprotagonisten. Mit viel Herzblut beschreibt die Autorin die Lebensgeschichte zweier starker Frauen so plastisch, dass man regelrecht in die Geschichte eintauchen kann. Neben der Geschichte der beiden Frauen, erfährt der Leser aber auch noch viel Interessantes zur Geschichte Idar-Oberstein, den Edelsteinen, der Suche und Bearbeitung derer und der Auswanderungswelle der Deutschen nach Brasilien. Diese Informationen werden so geschickt in den Lauf der Geschichte eingewebt, dass der Leser diese Informationen nebenbei mitnimmt und sich erst nach und nach bewusst wird, was er dabei an neuem Wissen aufgenommen hat. Mich konnte die Autorin mit diesem Wissen für Idar-Oberstein und Edelsteine im Allgemeinen derart begeistern, dass ich demnächst wieder mal einen Ausflug nach Idar-Oberstein plane.


    Die Charaktere sind sehr facettenreich und plastisch. Als Leser erhält man schnell ein Bild von ihnen, aber auch die Umgebung, in der die Geschichte spielt wird sehr farbenprächtig im Kopfkino heraufbeschworen. Bald schon findet man sich im Dschungel Brasiliens wieder und hört die typischen Geräusche eines Regenwaldes. Die Spannung im Buch steigt, nicht zuletzt durch den fortwährenden Perspektivenwechsel stetig an, bis ich das Buch am Höhepunkt einfach nicht mehr aus der Hand legen mochte und so die Nacht zum Tag machte.


    Fazit:
    Auch wenn es für mich das erste Buch von Sylvia Lott war, so bin ich mir nach dieser Lektüre sicher, es wird definitiv nicht dabei bleiben. Einzig das Cover will nicht so recht zu der farbenfrohen und spannenden Geschichte passen.

  • Auch ich möchte mich für das Exemplar zur Leserunde bei Wolke und dem Verlag bedanken sowie die bereichernden Worte der Autorin während der Leserunde.


    Die Zuordnung in Liebesromane/Erotik/ChickLit dieser Rezension hat mich nun schon etwas irritiert, aber es stimmt, es hat eben viele Anteile. Das ist auch etwas, was ich an dem Buch sehr genießen konnte. Wir haben hier eben kein reines historisches Buch mit Abhandlungen zur Edelsteingewinnung und die Zeiten der Auswanderung nach Brasilien, sondern lernen liebenswerte Charaktere der heutigen und früheren Zeit kennen. Der Roman spielt somit in zwei Zeitebenen, wobei es einem die Autorin (oder der Verlag) durch verschiedene Schriftarten leicht macht diese im Lesefluss zu unterscheiden.


    Zu Beginn wirkten die Personen etwas flach/grau, dies ändert sich aber im Laufe des Buches zum Besten. Man kann also im Verlauf gut mitfühlen, lernt diverse Personen besser kennen und es baut sich ein gewisser Spannungsbogen auf. Durch die verschiedenen Zeitebenen wird es nie langweilig, es kommt eine gute Abwechslung zustande. Einen Punkt abziehen möchte ich persönlich, auch wenn es wahrscheinlich eher Verlagssache ist, aufgrund der Covergestaltung. Das Cover wird dem Buch 0 gerecht, man erwartet bei der Gestaltung des Deckblattes einen völlig flachen Frauenroman, was dieses Buch absolut nicht ist.


    Mir hat das Buch sehr schöne Lesestunden beschert, es wirkt kurzweilig und macht Lust auf mehr Bücher der Autorin.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten. :-)

  • Über das Buch
    Josie Wagner hatte einen Brief von ihrer Bank bekommen. Sie solle die überfällige Gebühr für ein Schließfach zahlen. Aber sie hatte doch gar kein Schließfach… Doch der Inhalt des Faches überraschte sie, es war ein Erbe von Ihrer Großtante Martha, ein wunderschönes Collier…
    Für Josies Freund stand sofort fest, dass das Collier verkauft werden würde…. Doch Josie wollte erst einmal ihre Verwandten in Idar-Oberstein besuchen, denn bei dem Collier war auch noch ein Bild, und sie sah dieser Frau darauf umwerfend ähnlich….
    Großtante Martha hatte in dem Seniorenheim, in dem sie zuletzt wohnte, eine gute Freundin namens Ada. Diese wurde von Josie besucht und sie erzählte ihr über ihre Urahnin Sophie, die von ihrem Freund den Schmuck geschenkt bekommen hatte…
    Sophie hatte sich in Karl angefangen zu verlieben, als sie für Ihren Vater eine Achatschale zum Färben zu Karls Meister brachte. Sophie war zwar erst 13 und eigentlich ja noch zu jung. Karl war ein paar Jahre älter, und als er ihr eines Tages sagte, dass er nach Brasilien auswandere, brach fast eine Welt für sie zusammen. Doch er versprach, ihr zu schreiben….
    Ein paar Jahre später kam Karl mit einem Achatschiff in Idar-Oberstein an. Und er hielt offiziell um ihre Hand an. Sophie war nun zwar verlobt, aber Karl konnte sie noch nicht mitnehmen… Ein Jahr noch, dann würde er sie holen….
    Doch das Jahr ging vorbei und von Karl kam nur die Nachricht. Wieder hörte Sophie von ihm lange nichts. Dann entschloss sie sich zu handeln. Gemeinsam mit ihrem Bruder und seiner Braut, deren Bruder und dessen Braut wanderte sie nach Brasilien aus. Doch nicht alle fünf sollten dort ankommen…
    Sophie fand Karl im Dschungel…


    Wieso erbte Josie das Collier? Warum wollte Edgar das Collier unbedingt verkaufen? Wer war die Frau auf dem Bild? Was wusste Ada von der ganzen Sache? Hat Karl Sophie geschrieben? Warum konnte er sie nicht gleich, als er zurückgekommen war, mitnehmen? Warum kam Karl nicht, um sie zu holen? War er krank oder verletzt? Warum kamen nicht alle fünf Auswanderer in Brasilien an? Wie findet Sophie Karl im Dschungel, was verbirgt er?


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist das erste Buch das ich von dieser Autorin gelesen habe und ich war angenehm überrascht. Ihr Schreibstil ist unkompliziert, es gibt keine Fragen was sie mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. Die Autorin baute die Spannung im Buch langsam auf und diese Spannung hielt sich dann auch bis zum Ende. Ich war recht schnell in der Geschichte drinnen, konnte mich auch gut in die Protagonisten hineinversetzen. Im Buch wurde so einiges aufgeklärt und auch das Liebesleben von Sophie, aber auch von Josie kam nicht zu kurz. Es hat mir sehr gut gefallen.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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