Vaters unbekanntes Land - Bernhard Stäber

  • Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Egmont LYX; Auflage: 1 (6. November 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3802595793
    ISBN-13: 978-3802595790


    Inhaltsangabe:


    Der Psychologe Arne Eriksen – halb Norweger, halb Deutscher – zieht nach einem traumatischen Erlebnis von Berlin nach Haugesund in Norwegen. Hier trifft er auf die junge Kommissarin Kari Bergland, die in einem grausamen Mordfall ermittelt und in einer Sackgasse gelandet ist. Arnes Wissen auf dem Gebiet der Psychologie könnte helfen, ein Profil des Täters zu erstellen, um neue Opfer zu verhindern...


    Autoreninfo:


    Bernhard Stäber, geboren 1967 in München, lebt und arbeitet im norwegischen Telemark. Er kann bereits auf mehrere Bücher zurückblicken, die er unter Pseudonym veröffentlicht hat, und lässt im vorliegenden Roman seine Erfahrungen als Auswanderer facettenreich einfließen.


    Meine Meinung:


    Titel: Der erste Fall für Arne Eriksen...


    Als Fan von nordischen Krimis und Thrillern freute ich mich schon sehr auf die Lektüre, denn lesetechnisch war ich schon länger nicht mehr in Norwegen. Dies war mein erstes Buch von Bernhard Stäber, wird aber gewiss nicht mein letztes gewesen sein.


    In der Geschichte geht es um den Psychologen Arne Eriksen, der im Land seine Vaters einen Neuanfang wagt. Berlin hat er nach einer Patientenattacke verlassen und leidet seit dem Vorfall unter schlimmen Panikattacken. Eigentlich will er sich in der Wohnung seiner Tante verkriechen, aber als die liebenswerte Kommissarin Kari Bergland ihn um seine Hilfe als psychologischer Berater bittet, da willigt er wiederwillig ein. Karis aktueller Fall hat es in sich, denn der Sohn eines prominenten Zeitungsverlegers wurde ermordet. Wer steckt hinter der Tat? Können Arne und Kari den Fall lösen?


    Die Handlung wird uns über einen beobachtenden Erzähler vermittelt, der uns aus verschiedenen Perspektiven an dem Geschehen teilhaben lässt. Mal begleiten wir Familienmitglieder des Toten, mal Arne oder die ermittelnden Polizisten, so dass man einen perfekten Überblick über die Ereignisse bekommt.


    Norwegen als Setting ist hier ebenfalls gut gelungen, gerade die Abgeschiedenheit und Ruhe vom Norden des Landes kam sehr gut rüber.


    Bernhard Stäber hat mit dem Protagonisten Arne Eriksen einen ganz besonderen Charakter geschaffen. Arnes Probleme werden detailliert beschrieben, so dass man von seinem psychologischen Problem ein genaues Bild bekommt und Verständnis für ihn aufbringt. Das was damals geschah erfährt man nach und nach in Rückblenden, was mir gut gefiel. Er ist zwar ein kauziger Akteur, aber man schließt ihn schnell ins Herz, denn in seinem Inneren ist er ein ganz feiner Kerl. Doch nicht nur Arne ist gut gezeichnet, wissen doch auch andere Darsteller zu überzeugen. Kari Bergland zum Beispiel ist eine taffe Polizistin, die weiß was sie kann und dennoch gern die Unterstützung anderer annimmt, denn im Team kommt man schneller ans Ziel. Klein aber oho passt hervorragend zu ihr. Und auch ihr Kumpel Frode hat für gute Unterhaltung gesorgt, denn über ihn musste ich ein ums andere Mal schmunzeln.


    Der vorliegende Fall hat es ebenfalls in sich, denn der Tod von Eivind Tverdal gibt Rätsel auf. Warum wurde gerade er ausgesucht? Warum hat der Täter die Leiche verstümmelt? Und vor allem: Was hat eine Kunstausstellung damit zu tun? Als Leser kann man hier hervorragend mit rätseln und am Ende ist man dennoch mehr als überrascht über die Auflösung. Gerade zum Schluss kommt es zu einem fulminanten Showdown, der einem den Atem beim Lesen nimmt.


    Fazit: Ein vielversprechender erster Teil einer Ermittlerreihe, den ich unheimlich gern gelesen habe. Ich freue mich schon auf das Erscheinen von "Kalt wie Nordlicht" und kann dieses Buch nur uneingeschränkt empfehlen. Absolut lesenswert!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Bernhard Stäber
    Vaters unbekanntes Land
    LYX


    Autor: Bernhard Stäber, geboren 1967 in München, lebt und arbeitet im norwegischen Telemark. Er kann bereits auf mehrere Bücher zurückblicken, die er unter Pseudonym veröffentlicht hat, und lässt im vorliegenden Roman seine Erfahrungen als Auswanderer facettenreich einfließen. (Quelle: LYX)


    Eivind war auf Lars Party, zumindest ist es das Letzte, woran er sich erinnern kann. Er wacht in einer Art Halle auf und hat tierische Kopfschmerzen, die womöglich von K. O Tropfen stammen. Er beginnt in die Dunkelheit zu rufen, doch hört nichts außer seinem eigenen Echos. Auch seine Versuche zu entkommen gelingen ihm nicht, denn um ihn herum liegen überall Scherben verteilt, die ihn verletzen, da er keine Schuhe an hat. Plötzlich spürt er eine Präsenz, die ihm Angst einjagt. Er springt auf und rennt trotz Scherben los, um einen Ausgang zu finden. Als er endlich eine offene Türe findet, rennt er hindurch, dicht gefolgt von seinem Verfolger. Im Licht des Ganges, in dem er sich befindet, sieht er eine Gestalt auf 2 Beinen, die jedoch einen Tierkopf hat und stark nach Tier riecht. Als er am Ende des Ganges ankommt, gab es keinen Ausweg mehr. Er spürt nur noch wie sein Kopf auf den Boden gehauen wird und sich etwas in seinem Nacken verbeißt.


    Das Buch besteht aus 34 Kapiteln. Die Kapitelangaben stehen in großen Ziffern über jedem Kapitel. Diese sind farblich jedoch etwas grauer gehalten. Ich komme gleich am Anfang dazu, wer jetzt ein Actionfeuerwerk in jedem dieser Kapitel erwartet, liegt bei diesem Thriller falsch. Es gibt kaum Actionmomente (erst ab Seite 300, wird es etwas Actionlastiger), dafür konzentriert der Autor sich sehr auf die einzelnen Charaktere. Außerdem passt das Setting so, auch eher zu einem Thriller, in dem es um einen Psychologen geht. Da sind wir auch schon gleich bei der Hauptperson. Neben dem Mordfall dreht sich der Roman hauptsächlich um sein Leben. Man kann über das ganze Buch hinweg, eine Entwicklung von Arne Erikson sehen. Sei es seinen neuen Freunden gegenüber, oder aber auch bezüglich seines Problems, wessen er nach Norwegen gekommen ist. Die Erinnerungen hat der Autor dabei kursiv geschrieben, somit heben sich diese auch sehr gut ab und man weißimmer, ob man gerade in der Gegenwart oder Vergangenheit ist. Wo wir gerade schon bei der Formatierung sind, muss ich anmerken, dass das Buch eine kleine Schrift nutzt und sich auf den Seiten kaum Absätze finden. Dies hat das Lesen hin und wieder etwas erschwert, weil man gerne mal in den Zeilen verrutscht.


    Cover: Das Cover ist in Schwarz und Weiß gehalten. Einzig ein rotes Haus auf der Vorderseite sowie ein roter Schal auf der Rückseite stechen heraus. Das Haus steht dabei auf einem Berg und wir sehen einige Vögel, die über das Haus fliegen. Die roten Farbakzente finden wir auch in der Handlung des Buches wieder. Auch der Titel passt perfekt zum Inhalt des Buches. Genauer gesagt zum Hauptprotagonisten, dessen Vater Norweger war.


    Fazit: Vaters unbekanntes Land ist ein Thriller, den ich jedem empfehlen würde. Nachdem ich es anfangs etwas schwer hatte, in das Buch zu finden, gelang es mir nach den ersten 100 Seiten jedoch sehr gut. Auch das Fehlen von Action hat nichts ausgemacht, im Gegenteil sogar. Es hat perfekt zu den Charakteren und der Atmosphäre gepasst. Ein psychologischer und ruhiger Thriller, der von mir 4/5 Sterne bekommt.


    Klappentext: Nachdem der Psychologe Arne Eriksen nur knapp einem Mordanschlag entgangen ist, sucht er die Abgeschiedenheit Norwegens, um sein Leben wieder in klare Bahnen zu lenken. Doch kaum im Land seines Vaters angekommen, gerät er mitten in die Ermittlungen zu einem Mordfall: Der Sohn eines bekannten Verlegers wurde tot und verstümmelt aufgefunden. Die Polizei tappt im Dunkeln und bittet Arne, ein Täterprofil zu erstellen – aber die Schrecken aus seiner Vergangenheit schlafen nicht. Er muss sich seinen Ängsten stellen, um in die Psyche des Mörders einzutauchen und ihn aufzuhalten … (Quelle: LYX)


    Titel: Vaters unbekanntes Land
    Autor: Bernhard Stäber
    Genre: Thriller
    Verlag: LYX
    Preis: 9,99
    ISBN: 978-3-8025-9579-0
    Seiten: 416