Die stille Bestie [An Evil Mind] - Chris Carter

  • Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
    Profiler Robert Hunter vertraut nur wenigen Menschen. Eigentlich gibt es nur einen, für den er immer seine Hand ins Feuer legt. Lucien Folter, seinen Freund aus Studientagen. Beide können Menschen besser lesen als jeder andere. Hunter vertraute Folter seine engsten Geheimnisse an. Bis dieser plötzlich verschwand. Jetzt kommt ein Anruf. Die Körperteile unzähliger Mordopfer sind aufgetaucht, grausige Trophäen. Angeklagt ist Lucien Folter. Und er will nur mit einem reden: Robert Hunter …


    Autor (Quelle:amazon)
    Chris Carter, geboren 1965, studierte in Michigan forensische Psychologie und beriet viele Jahre die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, an den Schauplatz seiner Thriller-Serie um Detective Robert Hunter. www.chriscarterbooks.com


    Allgemeines
    Sechster Band der Reihe um Robert Hunter
    Erschienen am 31.Juli 2014 bei Simon & Schuster als Hardcover, 496 Seiten
    Eine deutsche Übersetzung ist derzeit noch nicht verfügbar.
    Drei Hauptteile, verteilt auf insgesamt 113 Kapitel
    Erzählung in der dritten Person aus der Perspektive von Robert Hunter
    Die Handlung spielt in der Gegenwart an verschiedenen Orten in den USA.


    Zum Inhalt
    Als Robert Hunter gerade in seinen wohlverdienten Urlaub starten will, wird er vom FBI gebeten, nach Quantico zu reisen. Bei einem Verkehrsunfall in Wyoming wurden im Kofferraum eines der beteiligten Fahrzeuge zwei in Eis konservierte Köpfe gefunden. Der Verhaftete weigert sich, mit einem Anderen als Robert Hunter vom LAPD zu sprechen. Es zeigt sich, dass der mutmaßliche Täter jemand ist, den Hunter während seiner Studienzeit gut kannte, außerdem erhärtet sich der Verdacht, dass es sich bei den gefundenen Leichenteilen nur um die Spitze eines Eisbergs in Bezug auf eine Mordserie unüberschaubaren Ausmaßes handelt. Hunter soll dem Verhafteten, der ihm intellektuell in jeder Hinsicht gewachsen ist, Details zu weiteren Mordopfern entlocken, doch dafür verlangt der Tatverdächtige seinerseits Details aus dem Privatleben von Hunter, der sich plötzlich gezwungen sieht, sich mit den schrecklichsten Erfahrungen seines vorherigen Lebens auseinanderzusetzen.
    Das psychologische Duell zwischen den beiden Kontrahenten spitzt sich zu, als der Tatverdächtige angibt, es gebe ein weiteres Opfer, das noch am Leben sein könnte...


    Beurteilung
    Der sechste Band unterscheidet sich in zwei wesentlichen Aspekten von den vorherigen Krimis der Serie. Erstens ist Robert Hunter hier ohne seinen Partner Garcia unterwegs, da er nicht - wie sonst - in Los Angeles, sondern in verschiedenen Teilen der USA ermitteln muss.
    Zweitens geht es in diesem Roman nicht darum, einen Täter zu finden, sondern rückblickend Opfer und Leichenfundorte ausfindig zu machen. Ein Großteil der Handlung spielt sich in einem unterirdischen Verhörraum des FBI ab und besteht aus einem intellektuellen Duell zwischen dem hochbegabten Protagonisten und einem ihm durchaus ebenbürtigen Verbrecher. Der dritte und letzte Teil bietet jedoch auch noch einen herkömmlicheren Handlungsverlauf, bei dem es um einen Wettlauf mit der verrinnenden Zeit geht, um wenigstens das letzte potenzielle Mordopfer zu retten.
    Die Gespräche zwischen Hunter und seinem Gegenspieler bieten allerlei Theorien und Fakten(?) über Motivation und Modus Operandi unterschiedlicher Typen von Serienkillern. Außerdem werden hier erstmals genaue Einzelheiten über die zwei großen Traumata in Hunters Leben offen gelegt, was nach fünf Vorgängerbänden mit "Andeutungen" für den Leser sehr zufriedenstellend ist.
    Der Erzählstil ähnelt demjenigen der vorherigen Bände sehr: es gibt eine schnell voranschreitende Handlung mit steiler Spannungskurve, kurze Kapitel mit manchmal etwas übertriebenen Cliffhangern und sehr plastische Darstellungen von Gewalt, die sensible Leser überfordern könnten.
    Einige Details im Handlungsverlauf sind, vermutlich im Interesse der Spannungserzeugung, übertrieben und wenig glaubwürdig.
    Wer nicht übermäßig empfindlich ist, hochspannende Unterhaltung sucht und an den bisherigen fünf Bänden seine Freude hatte, der wird auch an "An Evil MInd" Gefallen finden und die Abwechslung zum Aufbau der anderen Bände schätzen. Freunden ruhigerer Krimis mit solider Ermittlungsarbeit alter Schule kann man diesen Thriller weniger empfehlen.


    Fazit
    Lesenswert für Fans rasanter Thriller mit reichlich Blutvergießen, weniger geeignet für Liebhaber wenig actionlastiger Kriminalliteratur!
    7 Punkte


    ASIN/ISBN: 3548287123


  • Über den Autor (Quelle Hugendubel)
    Chris Carter wurde 1965 in Brasilien als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Er studierte in Michigan forensische Psychologie und arbeitete sechs Jahre lang als Kriminalpsychologe für die Staatsanwaltschaft. Dann zog er nach Los Angeles, wo er als Musiker Karriere machte. Gegenwärtig lebt Chris Carter in London. Seine Thriller um Profiler Robert Hunter sind allesamt Bestseller.



    Produktdetails


    Titel: Die stille Bestie
    Autor/en: Chris Carter


    EAN: 9783548287126
    Libri: 2185258
    Thriller.
    Originaltitel: An Evil Mind.
    'Ullstein-Bücher, Allgemeine Reihe'.
    Übersetzt von Sybille Uplegger
    Ullstein Taschenbuchvlg.


    September 2015 - kartoniert - 448 Seiten



    Über das Buch
    Sheriff Walton und sein Deputy Bobby Dale gingen gerade zum Frühstück in Noras Truck Stop Diner. Hier gab es die beste Pie, jeden Tag eine andere. Heute war Apfel-Zimt an der Reihe und der Sheriff mochte das am liebsten. Als andere Besucher das hörten und sahen oder noch besser gesagt, rochen, wollten sie auch davon. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen, denn ein Pick-up raste auf das Diner zu, ungebremst. Doch im letzten Moment schwenkte er zur Seite und so blieb das Diner selbst verschont. Der Pick-up hatte einen Ford Taurus gestreift und war in ein Nebengebäude gerast…
    Der Sheriff sah zuerst nach dem Fahrer, doch als sein Deputy auf sein Rufen nicht reagierte, sondern im Gegenteil ihn zu sich rief, ging er zu ihm. Was er im Kofferraum sah, verschlug ihm die Sprache…
    Robert Hunter, seines Zeichens Detektive beim LAPD, war in Urlaubsstimmung. In wenigen Stunden wollte er nach Hawaii fliegen, der Flug war gebucht. Doch kaum war er mit seinen Einkäufen zur Tür des Supermarktes hinausgegangen, klingelte sein Handy und er wurde zunächst zurückbeordert…
    Lucien Folter hatte klargemacht, dass er nur mit Robert Hunter sprechen würde. Und nun war Robert – ausgeliehen an das FBI- da und Lucien beteuerte seine Unschuld. Er habe nur Aufträge ausgeführt. Ein Auto von hier nach da bringen… Und dann gab er ihnen in einem Rätsel eine Adresse, wo sie ein Notizbuch von ihm fänden. In diesem Buch habe er alles notiert…
    Robert Hunter merkte schließlich, dass Lucien ein Spiel mit ihm und dem FBI spielte, und er spielte es gut. Und sie mussten wohl oder übel mitspielen…


    Weshalb hatte der Pick-up kurz vor dem Diner einen Schwenk zur Seite gemacht? Warum war er ungebremst in das Nebengebäude gerast? Was befand sich im Kofferraum des Taurus, was dem Sheriff die Sprache verschlug? Warum wurde Robert Hunter zurückbeordert? Was war passiert? Was waren das für Aufträge, die Lucien ausgeführt hatte? Würden sie das Buch finden, in welchem er alles notiert hatte? Warum musste das FBI Luciens Spiel mitspielen? Dies alles erfährt der Leser in diesem Buch. Und noch viel mehr.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Es ist der zweite Roman von Chris Carter, den ich gelesen habe. Sein Schreibstil gefällt mir, denn er ist unkompliziert. Ich musste mir keine Fragen darüber stellen, was der Autor mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. In den Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich fühlte mit Robert Hunter, wenn Lucien eine Antwort über eine Sache wollte, über die Robert grundsätzlich nicht sprach. Robert tat mir leid. Das Buch fing ja schon spannend an. Und genauso spannend war es bis zum Schluss. Chris Carter versteht es, seine Leser mitzureißen, so dass sie ganz tief in das Buch eintauchen. Genauso ging es mir und ich konnte es fast nicht auch der Hand legen. Ich habe es gewissermaßen in einem Rutsch gelesen und es hat mir sehr gut gefallen.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Im Vorwort seines neuen Buches schreibt Chris Carter, dass sich dieses sehr von seinen Vorgängern unterscheidet, denn hier hat er zum ersten Mal Ereignisse und Personen in die Geschichte eingebaut, mit denen er im Laufe seines beruflichen Lebens zu tun hatte. Die Namen hat er natürlich geändert, aber wenn man das Buch gelesen hat und dann weiß, dass dieses Mal nicht nur alles der Fantasie des Autors entsprungen ist....ist das schon erschreckend.


    Zum Inhalt:
    Detective Robert Hunter steht kurz vor seinem ersten Urlaub seit Jahren. Aber bevor er am Abend in die Maschine nach Hawaii steigen kann, wird er zurück ins Büro gerufen. Seine Chefin hat Besuch von zwei FBI-Agenten, die seine Hilfe in einem neuen Fall benötigen.
    In Wisconsin wurde nach einem Autounfall ein Mann festgenommen, der unter dringendem Verdacht steht, zwei Frauen brutal ermordet zu haben. Als Detective einer Sondereinheit des Morddezernates von Los Angeles für besonders schwere Fälle ist Hunter zwar eigentlich nicht zuständig. Aber der Verdächtige, der in Quantico sitzt, hat seit seiner Verhaftung nur sechs Worte gesprochen: "Ich spreche nur mit Robert Hunter".
    Adrian Kennedy, der Direktor des FBI, kennt Hunter und seine Arbeit sehr gut, da er bereits mehrfach versucht hat, den brillanten Profiler für das FBI zu gewinnen. Deshalb ist ihm auch klar, welcher Robert Hunter gemeint ist. Und nach einem Blick auf das Foto des Verdächtigen erkennt Robert den Mordverdächtigen als seinen alten Studienfreund Lucien Folter wieder. Also geht sein Flieger statt nach Hawaii nach Quantico in Virginia, um mit seinem Freund von früher zu reden und sich seine Geschichte anzuhören, um herauszufinden, wie er in die Sache verwickelt ist. Und nach und nach stellt sich dieser Fall als Roberts persönlichster und schlimmster seiner gesamten beruflichen Laufbahn heraus.


    Es stimmt, dieses Buch ist anders als die Vorgänger. Aber deswegen nicht weniger gut, im Gegenteil. Ich finde, es ist eines der besten der Reihe, auch wenn sich die Spannung hier nur langsam aufbaut. Das Grauen schleicht sich Seite für Seite und Kapitel für Kapitel auf leisen Sohlen an und schlägt dann nach und nach mit voller Kraft zu, wenn man gerade denkt: Das war es jetzt, schlimmer kann es nicht kommen. Aber wer Chris Carter kennt, der weiß natürlich, schlimmer geht immer. ;-) Der blutrünstigen Fantasie des Autors scheinen keine Grenzen gesetzt, aber dieses Mal ist es um so erschreckender, da ja eben nicht alles nur erfunden ist. Und ich frage mich: Wie krank kann ein Mensch sein?


    Fazit: Ein Must-Read für alle Fans der Robert-Hunter-Reihe und alle, die es noch werden wollen.

  • Die sechste Band der Thriller-Serie um den Profiler Robert Hunter


    Zum Buch:
    Hunter wird zu einem Fall hinzugezogen, der ihn seine Vergangenheit führen wird.
    Durch einen zufälligen Unfall entdecken zwei Polizisten in einem Auto zwei abgetrennte gefrorene Frauenköpfe. Der Fahrer des Wagens wird festgenommen und schweigt beharrlich zu den Vorwürfen. Er will nur mit einer Person reden und das ist Hunter. Lucien Folter, der Fahrer des Wagens und Täter, ist ein alter Studienfreund und erzählt Robert wer die Toten sind, wieviele es sind und wo er die Opfer verscharrt hat, aber die Info's gibt es nur auf Gegenleistungen. Im Gegenzug muss sich Robert Fragen nach dem Tod seiner Mutter gefallen lassen, ob er jemals getötet hat oder wie das damals vor über 20 Jahren war als seine Verlobte ermordet wurde. Lucien treibt Robert bis zum Äußersten in seine Vergangenheit. Jeder der Beiden versucht aber auch schlauer als der Andere zu sein, es entwickelt sich ein Katz und Maus Spiel. Was erst später rauskommt ist, das zu diesem Zeitpunkt noch eines der Opfer lebt. Eine junge Frau die unter der Erde in einem abgelegenen Bunker um ihre Leben kämpft. Wird es Robert gelingen wenigstens diese Frau zu retten?


    Fazit:
    Chris Carter gelingt es wieder die Leser mir einer ungewöhnlichen und spannenden Story gleich auf den ersten Seiten in seinen Bann zu ziehen. Durch die vielen kurzen Kapitel läßt sich das Buch schnell und flüssig durchlesen. Die Spannung tut ihr übriges dazu, das man als weiterlesen muss und es kommt absolut keine Langeweile auf, vor allem durch diese absurden Wendungen die die Story sehr oft nimmt.
    Wer Thriller der etwas härteren Sorte mag ist mit diesem Buch sehr gut bedient.


    9 von 10 Eulenpunkten

  • Ich bin begeistert von dem neuen Buch von Chris Carter. Ich hätte nicht erwartet, dass Chris Carter sich noch steigern kann ohne in irgendwelche Klischees oder die Horror Schiene abzufallen. In diesem Buch erfährt der Leser eine ganze Menge neue Dinge über Robert Hunter, die zeigen, warum er so ist, wie er ist. Robert Hunter hat in der Vergangenheit mehr als ein Schicksal meistern müssen und sein alter Studienfreund Lucian bringt das alles ans Tageslicht. Leider nicht mehr als Freund, sondern weil er sich in dem Leid von Robert Hunter weiden will. Lucian möchte seine Macht ausspielen.
    Was mich sehr interessiert und leider nirgendwo vermerkt ist, welche Handlungen und Taten auf Tatsachen beruhen. Insgesamt finde ich den Thriller sehr heftig und viele Dinge sind sehr detalliert beschrieben, muss nicht unbedingt sein, hat mich hier allerdings auch nicht gestört. Ein kleiner Wehmutstropfen, Garcia fehlt, aber ich hoffe, er ist im nächsten Buch wieder mit von der Partie.
    Alles in allem eine klare Leseempfehlung von mir für alle Chris Carter Fans, allerdings kein Buch für Zartbesaitete. Ich freue mich auf den nächsten Band.


    Von mir sehr sehr gute 9 Eulenpunkte.

    Das menschliche Herz ist der weichste Stein auf der ganzen Welt.

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  • Endlich Urlaub! Auf nach Hawaii, denkt sich Robert Hunter und ist in Gedanken schon beim Koffer packen, als ihn seine Chefin ins Büro beordert. Mies gelaunt und alles andere als kooperativ betritt der Ermittler das Büro und sieht sich dem Chef des FBI gegenüber. Dieser erklärt ihm, dass ein festgenommener Mörder nach ihm, Robert Hunter, verlangt hat. Das interessiert Robert herzlich wenig, bis er erfährt, wer der Gefangene ist....


    "Die stille Bestie" ist bereits der 6. Fall für Robert Hunter und Chris Carter hat sich in meinen Augen mit diesem Band selbst übertroffen. Obwohl Robert diesmal allein ermittelt und der Aufbau ein anderer ist, hat mich der Thriller bis tief in die Nacht wachgehalten. Grandios!


    Die Geschichte wird, wie auch in den vorangegangenen Büchern, von einem auktorialen Erzähler berichtet. Man erfährt dabei nicht nur, wie Robert Hunter die Ermittlungen angeht, sondern bekommt zudem noch einen Einblick in die Denkweise des Täters. Und hier kommt das Besondere an diesem Thriller: der Täter ist von Anfang an klar und sogar in Haft. Dennoch hat der Autor einen hochspannenden und fesselnden Roman geschrieben.


    Denn der Fall gehört zu Roberts persönlichsten. Der Täter rückt nur mit Informationen raus, wenn er im Gegenzug Fragen stellen darf. Und die betreffen vor allem die Vergangenheit des Detectives. Wer die Vorgänger kennt, weiß, dass die Hauptfigur nicht zu Emotionen oder Ausbrüchen neigt, sondern fast unterkühlt und rational wirkt. In diesem Thriller ist es ähnlich und doch so anders. Chris Carter zeigt an Robert eine komplett neue Seite, die mich staunen ließ.


    Und so kam es, dass ich das erste Mal bei einem knallharten und zum Ende hin blutigen Thriller geheult habe wie ein Schlosshund. Ich habe mit Hunter gelitten, geheult, geflucht, ja ich war sogar so weit, den Täter eigenhändig töten zu wollen. Und dies alles vermochte der Autor in mir auszulösen. Wenn ich nach stundenlangem Lesen mit verheulten Augen, kaum noch verhandenen Fingernägeln und zusammengekniffenen Kiefer ein Buch zuschlage, kann es nur über alle Maßen genial gewesen sein.


    Dieses Werk ist mehr von Psychologie geprägt als seine Vorgänger. Mir hat das sehr gut gefallen, da ich sehr daran interessiert bin, wie ein Täter tickt und warum er das tut, was er tut. Und obwohl es viel Fachwissen in diesem Buch zu lesen gab, habe ich mich keine Sekunde gelangweilt, denn Chris Carter erzählt alles mit dem nötigen Blick für Details ohne lang um den heißen Brei zu reden.


    Die Story ist von Beginn an spannend, fesselnd und entwickelt eine Sogwirkung, der man sich kaum entziehen kann. Obwohl ich mich am Anfang fragte, was da kommen soll, da der Täter bekannt ist, hat Chris Carter mich überrascht und mich auf eine Reise mitgenommen, nach der ich nun eine Pause benötige. Ich verneige mich vor diesem Menschen, denn er schafft es, allein durch Worte so viel auszulösen.


    Der Stil von Chris Carter ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist auf den Punkt, schnörkellos und direkt. Blutige Details werden eingesetzt, wann immer sie nötig sind. Genial!


    Fazit: sein bestes Buch, sein Meilenstein! Lesen!!

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Und so kam es, dass ich das erste Mal bei einem knallharten und zum Ende hin blutigen Thriller geheult habe wie ein Schlosshund. Ich habe mit Hunter gelitten, geheult, geflucht, ja ich war sogar so weit, den Täter eigenhändig töten zu wollen. Und dies alles vermochte der Autor in mir auszulösen. Wenn ich nach stundenlangem Lesen mit verheulten Augen, kaum noch verhandenen Fingernägeln und zusammengekniffenen Kiefer ein Buch zuschlage, kann es nur über alle Maßen genial gewesen sein.


    Das kann ich nur :write

  • Chris Carter
    Die stille Bestie


    Robert Hunter steht kurz vor seinem schwer verdienten Urlaub. Einfach mal abschalten, alles hinter sich lassen und auf Hawaii ausspannen und neue Kraft tanken. Der letzte Fall hat Robert Hunter und Carlos Garcia einiges abverlangt und beide müssen einfach mal abschalten. Doch im Gegensatz zu Carlos Garcia kommt Robert Hunter erst gar nicht in den Genuss von freier Zeit und Urlaub. Kurz vor seinem Abflug wird Robert noch einmal ins LAPD gerufen.
    Beim FBI sitzt ein Verdächtiger in einem Mordfall, der ausschließlich nur mit Robert Hunter sprechen möchte und ansonsten noch kein Wort gesagt hat. Als Robert Hunter in dem Verdächtigen seinen alten Collegefreund erkennt, begibt er sich statt nach Hawaii auf nach Quentico. Doch was ihn dann erwartet, hätte sich Robert Hunter in seinen schlimmsten Albträumen nicht ausmalen können.


    Dieser Teil sollte anders sein, als alle Teile der Robert Hunter/ Carlos Garcia-Reihe zuvor. Und ich muss sagen, das stimmt. Für mich war dieser Teil einer der Besten. In seinem Vorwort schreibt Chris Carter, dass Teile der Geschichte auf einer wahren Begebenheit beruhen und dieses Wissen, auch wenn man als Leser nicht erfährt, was nun der Realität und was der Phantasie von Chris Carter entsprungen ist, macht das meiner Meinung nach, noch gruseliger.
    Ich habe mich oft gefragt, ist es das, was wirklich passiert ist? Und die Vorstellung allein, dass die eine oder andere Tat, Handlung, die Gedanken des Täters evtl. wirklich passiert ist, ist grausam und erschreckend.
    Die Anspannung die Robert Hunter während der an ihn gerichteten Fragen spürt, ist auch für den Leser deutlich zu spüren. Ich habe mit Hunter gelitten. War entsetzt über die Taten des Killers, konnte die Verzweiflung und Wut von Hunter sehr gut nachvollziehen.
    Chris Carter hat mich wieder mal gefangen genommen. Die kurzen Kapitel, die man schon von den anderen Teilen her kennt, animieren den Leser auch hier wieder weiter und weiter zu lesen. Der Leser erfährt einiges über Robert Hunter, sein Leben und seine Vergangenheit.
    Für mich hat es Chris Carter mit diesem Band wieder mal geschafft, sich nochmal zu steigern. Mit Lucien Folter hat er eine Figur geschaffen, die einen perfekten Gegenspieler zu Hunter darstellt. Beide sind außerordentlich intelligent, haben sich auf dem College ein Zimmer geteilt und waren eng befreundet. Doch dann gingen ihre Wege auseinander…


    Fazit: Ich bin begeistert und vergebe sehr gern die volle Punktzahl und freue mich sehr auf das nächste Buch von Chris Carter!

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Spannend und abgründig, nichts für schwache Nerven!


    Der in Los Angeles tätige Profiler Robert Hunter ist bereits auf dem Weg in seinen wohlverdienten Urlaub, als er vom FBI angefordert wird. Sein ehemaliger Kommilitone, Lucien Folter, wurde verhaftet. Und nur seinen "alten Freund " Robert will er ins Vertrauen ziehen. Obwohl Leichenteile im Kofferraum seines Autos gefunden wurden, beteuert Lucien zunächst seine Unschuld, und auch Robert will zunächst an die Unschuld seines Freundes glauben, doch schon bald wendet sich das Blatt & es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit...


    "Die stille Bestie" ist bereits der sechste Band aus der Reihe um Hunter & Garcia. Das Tolle an dem Roman ist, dass man ihn auch getrost als stand-alone lesen kann, da man als Leser wirklich alle relevanten Informationen erhält. Das Buch liest sich extrem flüssig und das Geschehen ist sehr spannend, ich konnte den Band kaum beiseite legen!
    Ich konnte es kaum erwarten mehr zu erfahren, obwohl es kein Whodunit ist.
    Trotzdem möchte ich den Roman gerne allen Thrillerfans ans Herz legen, da vor allem die psychologischen Aspekte interessant sind, auch wenn Carter manchmal etwas dick aufträgt. Genie und Wahnsinn liegen wohl nah beieinander!


    Formal ist der Roman in drei Teile gegliedert, und ich fand keinen Abschnitt langweilig. Man muss sich aber auf die Geschichte einlassen. Ausserdem sollte man starke Nerven haben, denn es gibt sehr brutale und auch abstossende Schilderungen. Das Buch ist definitiv nichts für Sensibelchen! Dies ist der erste Thriller aus Carters Feder, der mich von Anfang bis Ende gefesselt hat, daher finde ich, dass der Autor sich gesteigert hat. Es ist sicher interessant zu wissen, dass der Autor Carter durch sein Psychologiestudium weiß, wovon er schreibt, denn in Forensik & Co. kennt er sich aus, was der Glaubwürdigkeit seines Romans zugute kommt.
    Auch sprachlich und stilistisch konnte mich das Buch überzeugen, auch wenn manche Slang - Ausdrücke auf Englisch sicher weniger seltsam als in der dt. Übersetzung klingen.


    Fazit:


    Keine leichte Kost! Ein spannender Thriller mit vielen brutalen Szenen, nichts für schwache Nerven.
    Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen & spreche daher eine absolute Leseempfehlung aus.

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

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  • Nichts für schwache Nerven


    „Die stille Bestie“ ist der neue Thriller von Chris Carter. Dieser ist wahrlich nichts für schwache Nerven.


    Es geht um den Profiler Robert Hunter, der herausfinden muss, ob sein früherer College-Freund Lucien Folter, in dessen Auto durch Zufall zwei abgetrennte Frauenköpfe gefunden wurden, wirklich der Täter ist.
    Wurde Lucien evtl. von ominösen Auftraggebern zum Transport dieser grausigen Fracht beauftragt? Oder war er selbst der Täter und hat die Opfer so zugerichtet?


    Bei seiner Festnahme schweigt Lucien Folter tagelang und verlangt dann nach seinem Jugendfreund Robert Hunter. Nur mit ihm will er reden.
    Schafft er es zu erfahren, was mit den beiden Frauen passiert ist? Doch warum müssen er und die FBI-Agentin Tayler dazu in das Haus in dem Lucien jahrelang lebte? Was werden sie dort vorfinden? Beweise, die für Luciens Unschuld sprechen? Oder doch eher das Gegenteil?
    Schnell steht fest, dass es dort noch mehr „Trophäen“ von brutalen Verbrechen gibt.
    Nun muss Robert herausfinden, was Lucien Folter zu seinen Taten geführt hat und wie viele Opfer es wirklich gibt.
    Doch Lucien wäre nicht er, wenn er es dem FBI und Robert so einfach machen würde. Er verlangt für ihm gestellte Fragen eine Gegenleistung – Fragen an die Agentin Tayler und seinen früheren besten Freund – Hunter. Kann das gut gehen?


    Der Thriller hat es in sich. Er ist spannend geschrieben und lässt einen kaum noch los.

  • Eigentlich wollte Robert Hunter endlich einmal Urlaub machen, als er einen Anruf vom FBI bekommt. Sein alter Studienfreund Lucien Folter ist wegen Mordverdachtes verhaftet worden. Reden will er mit niemandem außer mit Robert Hunter.


    In einer Vorbemerkung erklärt der Autor, dass dieser Roman anders sei als seine anderen, vor allem deswegen, weil die Handlung in weiten Teilen auf Tatsachen beruhe und die Figuren auf Personen basieren, die er während seiner Arbeit als forensischer Anthropologe kennen gelernt habe.


    Auch sonst ist die Geschichte anders als gewohnt. Robert Hunter ist dieses Mal in mehrfacher Weise persönlich betroffen, außerdem muss er ohne seinen Partner, überhaupt ohne seine gewohnten Kollegen auskommen, denn er wird an das FBI „ausgeliehen“. Ich selbst habe bislang erst zwei Romane der Reihe gelesen, mir kam es so vor, als sei dieser Roman nicht ganz so blutig und mit weniger Schock- und Ekelmomenten ausgestattet als die Vorgänger, dafür aber emotionaler und letztlich nicht weniger schockierend als diese, denn der Täter ist besonders perfide.


    Erzählt wird in kurzen Kapiteln, die fast alle in Cliffhangern enden. Gut, dass der Autor einen nicht lange zittern lässt, oft wird der Cliffhanger schon im nächsten, spätestens im übernächsten Kapitel aufgelöst. Spannend ist es trotzdem und die Geschichte entwickelt eine regelrechte Sogwirkung. Mir gefällt, dass Chris Carter den wichtigsten Charakteren Hintergrundgeschichten gönnt, so kommen sie dem Leser nahe und man zittert mehr mit.


    Chris Carter hat forensische Psychologie studiert und als Kriminalpsychologe gearbeitet, er weiß also, wovon er schreibt, das macht seine Fälle authentisch, gut konstruiert sind sie sowieso. „Die stille Bestie“ hat mich von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt.


    Wer gut durchdacht und spannende Thriller lesen möchte, ist bei Chris Carter richtig. Allerdings sollte man nicht zu zart besaitet sein.

  • Ich habe das Buch gestern beendet und es hat mir natürlich auch sehr gut gefallen!!
    Die Bücher von Chris Carter sind einfach super und Robert Hunter ist inzwischen zu einer meiner Lieblingsfiguren aufgestiegen.
    Wie in den anderen Rezis schon geschrieben wurde, ist dieses Buch härter, als die Vorgänger aber mich hat das absolut nicht gestört (da bin ich glaub schon zu abgehärtet :rolleyes).
    Wenn ich allerdings genau überlege, war "Der Totschläger" in meinen Augen fast noch grausamer :gruebel


    Von mir gibts gute 9 Punkte und ich freue mich schon auf den 7. Teil. Und ich bin auch sehr gespannt (Spoiler nur lesen, wer den 5. und 6. Teil gelesen hat!)

  • Zum Inhalt:
    Robert Hunter ist der beste Profiler des Polizeidepartements in Los Angeles. Eigentlich will er endlich seinen wohlverdienten Urlaub auf Hawaii antreten, doch kurz bevor sein Flieger geht, erreicht ihn ein Hilferuf seines ehemals besten Freundes aus alten Collegezeiten: Lucien Folter. Dieser wurde festgenommen, da die Polizei zufällig in seinem Kofferraum zwei abgeschnittene und verstümmelte Frauenköpfe gefunden hat. Folter verweigert jegliche Aussage und teilt mit, dass er nur mit einer Person reden werde: Robert Hunter.
    Dieser eilt seinem Freund zu Hilfe, da er fest von dessen Unschuld überzeugt ist. Doch damit setzt sich in der FBI-Zentrale in Quantico ein psychologisches Katz- und Mausspiel in Gang, das in die tiefsten menschlichen Abgründe blicken lässt. Folter offenbart Hunter Dinge, die diesen fast wahnsinnig vor Zorn und Rache werden lassen. Er scheint am Boden, völlig zerstört. Und Folter sieht wie der sichere Sieger in diesem Duell aus, das Hunter eigentlich nicht gewinnen kann…


    Meine Meinung:
    Hart, härter, Carter!!!! Diese Aufschrift auf dem Cover kann ich einfach nur unterschreiben. Die bisherigen Bücher dieser Reihe fand ich allesamt schon irrsinnig gut. Doch dieses ist ein echtes Meisterstück geworden. Endlich mal wieder ein Buch, das die Bezeichnung „Psychothriller“ zu 100 % verdient. Das ist eine richtige „Psychoschlacht“, die sich Folter und Hunter da liefern. Zwei ebenbürtige Profis, die sich nichts schenken. Nichts für schwache Nerven. Und bei den detaillierten Schilderungen der Grausamkeiten muss der Leser schon hart im Nehmen sein.
    Wir haben hier die klassischen „Gut“ und „Böse“ - Charaktere, die sehr gut ausgearbeitet sind. Auf der einen Seite Lucien Folter: ein hochintelligenter Psychopath, der über wirklich erstaunliche Fähigkeiten verfügt, und über den der Leser sich erst nicht im Klaren ist, ob er nicht doch vielleicht unschuldig ist. Doch das ändert sich schnell, wenn man erkennt, dass er Hunter und das FBI wie Marionetten nach seinem Willen tanzen lässt. Die ganze Geschichte entwickelt sich zu einem bis ins kleinste durchgeplanten Showdown.
    Auf der anderen Seite der Profiler Robert Hunter. Man erfährt in diesem Buch sehr viel über Hunter; viel mehr, als in allen Büchern zuvor. Das gefällt mir sehr gut, zumal er in den vorherigen Bänden immer etwas distanziert daher kam. Zwar sympathisch, aber eher unnahbar. Jetzt kann der Leser sich viel besser in ihn hineinversetzen und sich dadurch auch mehr mit ihm identifizieren. Seine Vergangenheit, die durch Folter jetzt schonungslos offen gelegt wird, war immer etwas nebulös geblieben. Doch jetzt kennt der Leser quasi seine ganze Lebensgeschichte. Und die ist wahrlich nicht ohne Tiefschläge abgelaufen.


    Der Schreibstil ist sehr rasant; ich konnte das Buch einfach nicht auf die Seite legen, weil es so irre spannend war. Aber nach dieser Lektüre muss man erst mal durchatmen und am besten als nächstes ein anderes Genre lesen. Das hallt durch den sehr raffinierten Plot und die schonungslose Schilderung der Gräueltaten doch ziemlich nach.
    Auch das Cover finde ich sehr gelungen. Es passt sehr gut zu den anderen Bänden. Schön, dass der Verlag beim bisherigen Layout geblieben ist und es nicht mittendrin komplett verändert hat.
    Ein winziger Kritikpunkt: ich fand es echt schade, dass Hunter dieses Mal ohne seinen Partner Garcia agiert hat. Den hat man an der einen oder anderen Stelle doch schon vermisst. Aber dieses Buch ist so voll und ganz auf diese zwei Gegner zugeschnitten, so dass wohl kein Platz mehr für ihn war. Dieses Spiel musste Hunter alleine spielen. Mann gegen Mann. Ich hoffe aber doch sehr, dass Garcia im nächsten Band wieder mit dabei ist.


    Fazit: Absolute Leseempfehlung!

  • Für mich war "Die stille Bestie" der Einstieg in die Robert Hunter-Serie und fand, verpackt als Weihnachtsgeschenk, den Weg zu mir. Selber ausgesucht hätte ich mir diesen Teil definitiv nicht. Schlichtweg weil ich es hasse, eine Reihe nicht von Beginn an zu lesen. Meine Skepsis war also groß, jedoch sprach mich die Inhaltsangabe auf dem Klappentext dermaßen an, dass ich quasi sofort mit der Lektüre beginnen "musste", ging nicht anders.
    Und was soll ich sagen: Ich habe es absolut nicht bereut und mir direkt im Anschluss gleich schon mal den ersten Band bei meinem Buchhändler des Vertrauens bestellt :lol:


    Obwohl ich also die vorangegangenen Teile noch nicht gelesen habe, fiel mir der Einstieg in diesen sechsten Fall sehr leicht. Chris Carter macht es dem Leser durch seine Art des Schreibens aber auch wirklich leicht in die Story einzusteigen und sich ein Bild von Robert Hunter zu machen. Die kurzen Kapitel, die immer genau im richtigen Moment aufhören und damit eine enorme Spannung aufbauen,tragen ihr Übriges dazu bei.


    Der Mörder steht quasi von Beginn an fest steht und es geht lediglich um das Finden und Aufspüren seiner Opfer, dennoch ist der Spannungsbogen enorm hoch und hält - bis auf eine klitze kleine Durststrecke in der Mitte - bis zum Ende des Romans an. Das perfide und sehr psychologische "Spiel", welches Lucien Folter (welch ein Name) mit Robert Hunter und den anderen Ermittlern spielt, erinnert phasenweise an Hannibal Lecter, aus dem "Schweigen der Lämmer". Dennoch tut diese Ähnlichkeit der allgemeinen Spannung absolut keinen Abbruch.


    Chris Carter beschreibt stellenweise Gewaltszenen überaus plastisch, aber (meiner Meinung nach) niemals übertrieben eklig oder gar "platt", so dass auch schwächere Lesergemüter nicht überfordert werden dürften.


    Für diesen, für Robert Hunter so dermaßen persönlich werdenden Fall, vergebe ich 8 Leseeulen und eine definitive Leseempfehlung !

  • Darum geht’s:


    Robert Hunter will endlich in den lang verdienten Urlaub, als er vom FBI um Hilfe gebeten wird. Bei seinem alten Studienfreund Lucien Folter wurden zufällig zwei Frauenköpfe im Kofferraum gefunden und er weigert sich, zu reden. Einzig mit Robert würde er sprechen. Robert eilt seinem alten Freund zu Hilfe.


    So fand ich’s:


    Bei diesem Fall muss Robert Hunter auf die Hilfe seines bewährten Kollegen Garcia verzichten. Er wird kurzzeitig dem FBI unterstellt und bekommt die junge FBI-Agentin Coutney Taylor an die Seite. Es gilt, von Lucien Folter Informationen zu bekommen, die der manipulative Charakter und geschulte Psychologe nicht ohne Gegenleistung hergeben will. Ein verbaler Schlagabtausch zwischen Folter und Robert Hunter beginnt, der nicht unbedingt actiongeladen, aber trotzdem faszinierend zu beobachten ist.


    Sowohl Hunter als auch Folter sind Meister darin, Personen zu durchschauen und sie haben beide die gleiche Ausbildung. Sie kennen sich seit vielen Jahren und waren lange gute Freunde, bevor sie sich aus den Augen verloren. Ihre Gespräche sind wie Schachspiele zweier Großmeister. Sie belauern sich und versuchen, dem anderen immer ein paar Züge voraus zu sein. Dadurch bekommen auch wir Leser ein paar zusätzliche Einblicke in das Seelenleben und die Vergangenheit des verschlossenen Robert Hunter. Im letzten Drittel zieht die Spannung dann noch einmal merklich an.


    Oft genug ärgert es mich, wenn das Stilmittel der Cliffhanger zu plump und zu oft eingesetzt wird, aber Chris Carter macht das so geschickt, dass ich atemlos immer weiter lesen wollte. Sein direkter, schnörkelloser Schreibstil passt perfekt zu seinen Thrillern, geht aber doch auch – besonders in diesem Band – in die Tiefe der Emotionen.


    Die Verbrechen, um die es hier geht, sind nichts für Zartbesaitete, aber das dürfte man als Leser wissen, sobald man schon mal ein Buch von Chris Carter gelesen hat. Aus dem Vorwort erfährt man, dass Carter in diesem Band Figuren und Handlungsabläufe tatsächlicher Verbrechen aus seiner Zeit als forensicher Psychologe verarbeitet und das macht das Ganze umso erschreckender.


    Dieser Alleingang Hunters hat Spaß gemacht und wie alle Carter-Bücher mit spannendem Hardcore-Schrecken und einem Schwerpunkt bei der psychologischen Komponente hervorragend unterhalten. Aber nun freue ich mich auch wieder auf den nächsten Band und das Team Hunter und Garcia.

  • Ich mag eigentlich nicht mitten in einer Reihe einsteigen, aber von dem Autor habe ich bisher noch gar nichts gehört und das Buch wurde mir ausgeliehen...na denn halt. Es wurde eigentlich kein Bezug zu vorherigen Büchern gemacht. Ich kam gut zurecht.


    Die Geschichte vermochte mich zu überzeugen, interessante Charakteren und spannend. Allerdings wartete ich auf einen etwas überraschenderen Schluss, ich dachte immer, da kommt noch was. Aber eigentlich wird man als Leser während der ganzen Geschichte immer wieder überrascht.


    Ich lese gerne noch mehr von dem Autor.

  • Auf sehr geschickte Art und Weise gibt uns der Autor in diesem 6. Band der Robert Hunter-Reihe tiefe Einblicke in die Vergangenheit seines Protagonisten und wir erfahren endlich, was in den Bänden davor nur angedeutet wurde. Der tiefe Einblick in Hunters Seelenleben bringt ihn mir näher und ich habe mit ihm gelitten bis zum Schluß.
    Einen äußerst würdigen, ja sogar überlegenen Gegenspieler hat Carter beschrieben und wenn man im Vorwort liest, dass große Teile der Handlung auf Tatsachen und die Figuren auf Personen beruhen, mit denen der Autor während seiner Zeit als forensischer Psychologe Kontakt hatte, dann läuft es mir noch immer eiskalt den Rücken herunter.


    Ein Band, der so ganz anders ist als die Vorgänger und doch auf seine Art voll überzeugen kann. Ich freue mich nun auf die Fortsetzung und hoffentlich auf ein Wiedersehen mit Hunters Partner Garcia.