Kurzbeschreibung:
Otto von Bismarck ist in seiner Jugend als Lebemann für seine wilden Gelage bekannt. Mit der Liebe zu seiner Frau Johanna entdeckt Bismarck jedoch auch die Anziehungskraft politischer Macht. Von da an ist seine Karriere im Preußen des 19. Jahrhunderts nicht mehr aufzuhalten. Preußen Anfang des 19. Jahrhunderts: Der junge Otto von Bismarck rebelliert gegen sein Elternhaus. Er soll Beamter werden, kann diesem Gedanken jedoch nichts abgewinnen. Bald spricht man vom "tollen Bismarck", der wilde Gelage feiert und für seine Eskapaden bekannt ist.
Erst die treue Liebe zu seiner Frau Johanna, die er 1847 heiratet, vermag Bismarck von diesem Lebenswandel zu bekehren. Zunehmend macht Bismarck von nun an in der Politik von sich reden. Für sein taktisch und strategisch meisterhaftes Vorgehen in der Politik geachtet, erlangt er in Preußen immer mehr an Einfluß. Sein Verhandlungsgeschick und sein Machtstreben verhelfen ihm 1871 zum Höhepunkt seiner politischen Karriere: Mit ihm als Reichskanzler wird am 18. Januar des Jahres unter Kaiser Wilhelm I. das Deutsche Kaiserreich gegründet.
Der Roman lehnt sich eng an die Biografie Bismarks an. Allerdings handelt es sich nicht um ein Buch, das man mal eben so runterliest. Auf 704 Seiten behandelt Strobl das Thema in einem antiquierten märkischen Stil, der permanent zum Nachdenken anregt und dem Verständnis des Lesers einiges abverlangt. Bei aller märkischen Schwerfälligkeit, die offenbar gewollt ist, schimmert doch immer wieder ein gehöriger Schuß Humor hindurch. Das Buch ist so, wie der "Eiserne Kanzler" gewesen sein mag - bodenständig, bauernschlau und von Härte gezeichnet.