Klar ist es Liebe - Sandy Hall [ab 14 Jahren]

  • "Lea und Gabe wären das perfekte Paar. Das erkennen alle um sie herum: der beste Freund, die Mitbewohnerin, ja sogar der Busfahrer und die Starbucks-Bedienung. Sie haben denselben College-Kurs belegt, sie bestellen das gleiche Essen, die mögen dieselben Filme. Aber obwohl die Luft zwischen ihnen knistert und alle Vorzeichen stimmen, scheinen sie den richtigen Augenblick immer zu verpassen. Werden Lea und Gabe es schaffen, trotzdem zueinanderzufinden?" (Quelle: Fischer Sauerländer Verlag)


    Meinung:


    Das Cover des Buches gefällt mir unheimlich gut. Es wirkt so leicht und verspielt. Auch das Eichhörnchen darf darauf nicht fehlen, bekommt es doch in der Handlung eine eigene Bedeutung. Der Klappentext suggeriert, wohin das Buch mich führen wird. Hier ist klar der Weg das Ziel.


    Leas und Gabes Geschichte beginnt unmittelbar vor ihrer ersten Vorlesung dieses Semesters: Sie rennen einander förmlich über den Haufen. Von da an ist es, als würde der eine den anderen magisch anziehen, denn irgendwie sind sie meist zusammen anzutreffen - aber irgendwie auch nicht.


    Also ehrlich gesagt, fand ich es anfangs ein bisschen albern, als neben den vielen anderen Nebencharakteren auch noch die Bank und das Eichhörnchen zu Wort kamen.... Doch im Laufe der Handlung gewöhnte ich mich daran und eigentlich passt es ja zu den beiden Protagonisten, denn sie sind ja auch ein kleines bisschen anders.


    Allerdings hätte es mir besser gefallen, wenn die Wechsel der Erzählperspektiven nicht so häufig gewesen wären und vielleicht die Zahl der zu Wort kommenden Charaktere etwas weniger gewesen wäre. 14 verschiedene Blickwinkel sind für mich eher zuviel des Guten.


    Ich fand es schwer bei so vielen Charakteren richtig in die Geschichte ´reinzukommen. Das und die häufigen Perspektivwechsel machten es mir nicht leicht eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Sie kamen mir nicht richtig nahe, was ich schade finde, denn ein Liebesroman steht und fällt für mich mit den Protagonisten.


    Dabei waren die beiden eigentlich richtig süß, aber eben leider für mich etwas zu eindimensional. Am besten gefallen hat mir die Erzählperspektive der College-Professorin. Bei ihr spürte ich ihre Motivation, die sie bei ihrer Mission empfunden hat.


    Trotz allem las sich das Buch aber leicht und locker weg und es gab keine Passagen, die Langeweile aufkommen ließen.


    Fazit:


    "Klar ist es Liebe" ist ein süßer, leichter Liebesroman, der mit einer großen Anzahl von ungewöhnlichen Erzählperspektiven überrascht, die ihm das Besondere geben. Wer unterhaltsame Stunden für zwischendurch sucht, ist hier genau richtig.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Meine Rezension
    Lea und Gabe sind am selben College und laufen sich dort ständig über den Weg. Die beiden sind sehr scheu und zurückhaltend und jeder, der den beiden begegnet ist der Meinung, die beiden wären füreinander geschaffen. Nur Lea und Gabe merken es nicht. Anders kann man es sich nicht erklären, daß die beiden keinen Schritt weiter aufeinander zu zu kommen scheinen, obwohl sie sich durchaus sehr nett finden.


    Mit ihrer nicht in Schwung kommenden Beziehung beschäftigen sie das halbe College: Freunde, Mitbewohner, Busfahrer, Bedienungen (und noch mehr) - alle machen sich Gedanken, wie man den beiden hilflosen Schusseln endlich die Tomaten von den Augen entfernen könnte und jeder von ihnen kommt in den einzelnen Kapiteln zu Wort und schildert seine Eindrücke der beiden...


    Ich fand hier witzig, wer sich alles Gedanken über die beiden unbedarften Teenager macht und sie gerne ein wenig anschubsen möchte. Der Roman ist sehr kurzweilig geschrieben und läßt sich gut wegschmökern, obwohl diese extreme Blindheit gegenüber Liebesdingen und diese enorme Schüchternheit schon ein wenig sehr irreal sind. So verpeilt kann man eigentlich selbst als Teenager in den schlimmsten Zeiten nicht sein. Davon abgesehen hat es aber Spaß gemacht zu lesen, wie die Geschichte gaaaaaaanz langsam in Schwung kommt und ihren Lauf nimmt. Nette, harmlose Teenie-Unterhaltung, die auch den etwas älteren Teenagern (wie mir z.B.) noch Spaß machen kann.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Gabe und Lea sind ineinander verliebt. Das sieht JEDER!! Ihre Freunde, ihre Dozentin, sogar die Mitarbeiter von Starbucks. Nur Gabe und Lea, die bemerken es nicht. Nicht so richtig zumindest. Jeder für sich weiß, dass er den oder die andere mag, aber ob das bei ihrem Gegenüber auch so ist, darüber sind sie sich absolut nicht sicher.


    Sie möchten so gern aufeinander zu gehen und sich kennen lernen. Aber wie? Und was ist, wenn sie einen Korb bekommen? Gabe ist zudem sehr schüchtern, trägt ein Päckchen mit sich herum, über das er nur ungern spricht. Amor allein schafft es wohl nicht den beiden zu ihrem Liebesglück zu verhelfen. Glücklicherweise hat er jede Menge wohlwollende Helfer an seiner Seite.


    "Er verschränkt die Finger und schaut das Mädchen nicht an. Er schaut sie so offensichtlich nicht an, dass mir klar ist, dass es ihn große Mühe kostet. Als würde sie, wenn er sie doch anschaut, sehen, wie sehr er sie mag."


    Sandy Hall hat in ihrem Debüt "Klar ist es Liebe" eine recht interessante Idee umgesetzt. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive eines oder beider Protagonisten erzählt. Ganze 14 Erzähler nutzt sie, um den Leser zu unterhalten. Dafür nutzt sie nicht nur Gabes und Leas engsten Freundeskreis. Die chemischen Reaktionen der beiden, sind sogar für ein weitläufiges Umfeld sichtbar. Slebst die Bank im Park (die ist mir dann auch einen Hauch too much) und das Eichhörnchen, das sich so gern von Lea füttern lässt, bemerken, dass zwischen den beiden eine ganz besondere Sympathie besteht.


    Ganz fein und leicht nähern sie sich einander an, so gefühlvoll, dass man nicht anders kann als sie zu mögen. Sie dabei aus mehreren Perspektiven zu beobachten, finde ich ganz witzig und von der Autorin lässig umgesetzt. Ich mag, dass die Autorin sich nicht nur Mühe mit ihren Protagonisten gegeben hat, sondern Nebenfiguren entworfen hat, die eigene Bücher füllen könnten.


    Hier und da fehlt es mir ein wenig an Spannung. Ich habe mich zwar keine Minute gelangweilt, aber so ein richtiger Sog ist auch nicht entstanden. Der Roman ist wie sein Cover rosarot, fluffig leichte Unterhaltung. Einzig einen Nachmittag hat es gebraucht, um Gabe und Lea bei ihrem Paarungstanz beizustehen, der bei mir für eine nette Lesezeit gesorgt hat.

  • Sauerländer Verlag (Fischer)


    Die Autorin


    Sandy Hall lebt in New Jersey, USA. Sie arbeitete als Bibliothekarin und schrieb nebenbei ›Klar ist es Liebe‹. Auf der größten amerikanischen Internetplattform für Liebesgeschichten wählten es viele begeisterte Leserinnen zum Favoriten. Als Sandy Hall das überraschende Angebot des Verlags bekam, ihren Roman als gedrucktes Buch zu veröffentlichen, war sie gerade dabei, Schnee zu schaufeln. Nun konzentriert sie sich vollkommen auf das Schreiben.


    Klar ist es Liebe


    Lea und Gabe beginnen gemeinsam an der Universität zu studieren. Als sie sich in einem Unikurs kennenlernen, wird schnell klar, dass die beiden perfekt zusammen passen. Zumindest allen um sie herum wird es schnell klar, doch Lea und Gabe können einfach nicht so richtig zueinander finden. Leas bester Freund, ihre Mitbewohnerin, die Dozentin des gemeinsamen Universitätskurses und sogar der Busfahrer und die Starbucks-Bedienung merken die Zusammenhänge zwischen den beiden. Lea und Gabe scheinen einfach auf einer Welle zu schwimmen. Sie bestellen das gleiche Essen, mögen die gleiche Musik, die gleichen Filme. Die Luft zwischen den beiden knistert, aber jedes Mal scheinen beide den richtigen Moment zu verpassen. Werden die beiden trotzdem noch das gewünschte Traumpaar?


    Fazit


    Ein wunderschön romantischer Roman über die junge Pflanze einer Liebe, die sich immer mehr zu entfalten scheint. Alle Menschen um die beiden Liebenden scheinen Bescheid zu wissen, nur die beiden können sich einfach nicht zu ihrer Liebe bekennen. Lea ist eine angenehme Protagonistin, welche ich von Beginn an ins Herz geschlossen habe. Sie ist sympathisch, wenn auch etwas zurückhaltend und schüchtern. Ähnlich geht es Gabe, auch er kann und möchte einfach nicht den ersten Schritt wagen. So kommt es, dass die beiden das ganze Semester über um sich herumschleichen und keiner den ersten Schritt macht.


    Der Schreib- und Erzählstil des kurzen Büchleins ist sehr angenehm und man ist schnell mitten in der zarten Liebesgeschichte der beiden Jugendlichen. Gerade die verschiedenen Perspektiven, es waren um die 14 verschiedenen Erzähler, machen den Roman so interessant. Es gibt sogar flauschige Erzähler, welche ganz zufällig ins Geschehen einbezogen werden. Auch die Aufteilung des Romans in die verschiedenen Monate eines Studiensemesters, fand ich sehr passend.


    Ein wenig anstrengend war es für mich letztlich doch zu sehen, dass die beiden es einfach nicht schaffen aufeinander zuzugehen. Jeder scheint zu wissen, dass sie eigentlich zusammengehören, aber sie verschwenden ihre Zeit, ohne zusammen zu kommen. Das fand ich sehr schade, ist aber letztlich der Dreh- und Angelpunkt des Romans. Dies ist für mich leider ein weiterer Kritikpunkt, denn mich persönlich langweilen Bücher schnell, in welchen es sich nur um ein Thema dreht. So jedoch im vorliegenden Roman, sodass ich zum Ende hin ein wenig Mühe hatte, der Geschichte, welche noch dazu ein wenig vorhersehbar war, noch folgen zu wollen.


    Alles in allem trotzdem ein gelungener Liebesroman, welcher mit jeder Menge Gefühl, Empathie und Emotion aufwartet, mich jedoch nicht vom Hocker reißen konnte.


    http://immer-mit-buch.blogspot…-und-alle-wussten-es.html

  • “Mir fallen besonders die beiden Schnuckelchen auf, die sich die ganze Zeit schöne Augen machen, wenn sie glauben, dass niemand es mitbekommt. Aber sobald der andere den Blick bemerkt, sehen sie weg.
    Das ist so goldig, dass ich immer wieder zu ihnen hinsehen muss.” (S. 29)


    Auch Maxine, die über siebzig Jahre alte Kellnerin in einem Diner nahe des Colleges, merkt, dass Lea und Gabe ineinander verliebt sind und perfekt zueinander passen. Das merken übrigens alle, nur eben die beiden selbst nicht.


    “Klar ist es Liebe” erzählt die Liebesgeschichte zwischen Lea und Gabe, aber eben aus dem Blickwinkel anderer Personen (und Dinge). So erlebt man die Handlung aus der Sichtweise von Gabes Bruder oder Leas Mitbewohnerin, der Dozentin des Literaturkurses oder der Parkbank. Als ich vor dem Lesen gehört habe, wie das Buch und eben die Erzählweise aufgebaut ist, war ich total fasziniert. Das klang spannend und anders. Letztendlich ist das aber weniger spektakulär umgesetzt, als ich es vorher erwartet hatte. Da Lea und Gabe beide recht mitteilsam sind, weiß man doch zu jeder Zeit, was sie voneinander halten, fühlen und denken.


    Und trotzdem ist das Buch ein perfektes Sonntags-Wohlfühlbuch: Die Geschichte ist, auch wenn sie an sich nichts besonderes ist, wirklich nett und es hat schon seinen Charme, sie zum Beispiel von einem Eichhörnchen oder von einem grummeligen Mitstudenten erzählt zu bekommen, der von den ständigen verliebten Blicken und den unbeholfenen Flirtversuchen mehr als genervt ist.


    “Klar ist es Liebe” ist nicht ganz so besonders, wie ich es vor dem Lesen erwartet habe. Und trotzdem habe ich es, gemütlich eingekuschelt in eine Decke, an einem Sonntagmorgen in einem Rutsch durchgelesen. Die Geschichte wird mir zwar nicht noch Jahre lang im Kopf herumschwirren, aber sie hat mir einige schöne Lesestunden beschert. Knappe 8 von 10 Sternen!