Über den Winter – Rolf Lappert

  • Der Autor (Quelle: Amazon)
    Rolf Lappert wurde 1958 in Zürich geboren und lebt in der Schweiz. Er absolvierte eine Ausbildung zum Grafiker, war Mitbegründer eines Jazz-Clubs und arbeitet auch als Drehbuchautor. Bei Hanser erschienen 2008 der Roman „Nach Hause schwimmen“, der mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde, 2010 der Roman „Auf den Inseln des letzten Lichts“ und 2012 das Jugendbuch „Pampa Blues“, das für das Fernsehen verfilmt wurde.


    Das Buch (Quelle: Amazon)
    Lennard Salm ist fünfzig und als Künstler weltweit durchaus erfolgreich. Als seine älteste Schwester stirbt, kehrt er zurück nach Hamburg und in die Familie, der er immer entkommen wollte. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Einen funkelnden Winter lang entdeckt Salm, dass niemand jemals alleine ist. Er lernt seine Eltern und Geschwister neu kennen. Rolf Lappert erzählt vom Wunder der kleinen Dinge und von dem, was heute Familie bedeutet. Jedes Detail leuchtet in diesem zarten, großen Familienroman.


    Meinung
    Ich bin froh, dass ich durchgehalten habe. Der Anfang war zäh. Die Sätze wirkten mit Adjektiven und Substantiven zugekleistert und mit Details überhäuft, die ich mir lieber selbst ausmalen wollte. Ich hatte den Eindruck, der Autor hat jeden Satz hochgestylt und etwas zu viel Mühe darauf verwendet, das exakt passende Wort zu finden. Dadurch empfand ich den Stil geziert und ein wenig retortenhaft.

    Im Verlauf wurde es besser, was darin gelegen haben mag, dass ich mich an die Schreibe allmählich gewöhnen konnte. Davon abgesehen, haben mich die Fragen, die der Autor in mir ausgelöst hat, sehr beschäftigt: Es geht um das Ankommen im eigentlichen Leben. Was bedeutet mir meine Arbeit? Was ist wichtig im Leben? Kenne ich meine Familie wirklich und kümmere ich mich angemessen um meine Eltern und um meine Geschwister? Was weiß ich wirklich über sie?


    Die Figuren wirkten authentisch und glaubwürdig. Hier hat sich die Mühe des Autors gelohnt. Insgesamt ein gutes Buch, das ich dann doch gerne gelesen habe.

  • Titel: Über den Winter
    Autor: Rolf Lappert
    Verlag: Karl Hanser Verlag
    Erschienen: August 2015
    Seitenzahl: 382
    ISBN-10: 3446249052
    ISBN-13: 978-3446249059
    Preis: 22.90 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Lennard Salm ist fünfzig und als Künstler weltweit durchaus erfolgreich. Als seine älteste Schwester stirbt, kehrt er zurück nach Hamburg und in die Familie, der er immer entkommen wollte. So schnell wie möglich will er wieder zurück in sein eigenes Leben. Aber was ist das, das eigene Leben? Salms jüngere Schwester Bille verliert ihren Job, sein Vater nähert sich immer schneller der Hilflosigkeit. Einen funkelnden Winter lang entdeckt Salm, dass niemand jemals alleine ist. Er lernt seine Eltern und Geschwister neu kennen.


    Der Autor:
    Rolf Lappert, geb. 1958 in Zürich, absolvierte eine Ausbildung zum Grafiker, bevor er sich entschloss, Schriftsteller zu werden. In den Achtzigerjahren unterbrach er für längere Zeit das Schreiben, gründete mit Freunden einen Jazzklub und reiste kreuz und quer durch Amerika. Zwischen 1996 und 2004 arbeitete er als Drehbuchautor, u.a. für eine Serie im Schweizer Fernsehen. Rolf Lappert lebt als Autor in Listowel, County Kerry, Irland.


    Meine Meinung:
    Kein Buch das mich vom Sitz gerissen hat, ein ganz angenehm zu lesender Familienroman, ohne große Höhepunkte. Mehr aber auch nicht. Ein Roman der sicher nicht sehr lange im Gedächtnis haften bleibt, dazu ist er (der Roman) ganz einfach doch zu sehr gleichförmig, banal und unaufregend. Irgendwie hat man alles schon irgendwann mal gelesen, wenn auch sicher mit anderen Worten erzählt. Die erzählte Geschichte, die Art des Erzählens, ist glatt, fließend und ohne Ecken und Kanten. Ein gleichmäßig dahinfließender Erzählstrom.
    Bei den handelnden Personen hätte man sich eine klarere Konturenzeichnung gewünscht.
    Trotzdem enttäuscht dieser Roman nicht, aber er begeistert auch nicht.
    Angenehme Lektüre für die Bahnfahrt, für den Strandkorb oder auch für den Liegestuhl auf der Terrasse, Lektüre die die Leserschaft intellektuell nicht sehr fordert.
    Angenehme und nette Unterhaltung. Aber das war es dann auch.
    5 Eulenpunkte - mehr war wahrlich nicht möglich.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.