Agatha Raisin und die Tote im Feld von M. C. Beaton

  • Taschenbuch: 192 Seiten
    Verlag: Bastei Lübbe
    erschienen am 12. Februar 2015
    Originaltitel: Agatha Raisin and the Walkers of Dembley


    über die Autorin:
    M.C. Beaton ist eines der zahlreichen Pseudonyme der schottischen Autorin Marion Chesney. Nachdem sie lange Zeit als Theaterkritikerin und Journalistin für verschiedene britische Zeitungen tätig war, beschloss sie, sich ganz der Schriftstellerei zu widmen. Mit ihren Krimi-Reihen um den schottischen Dorfpolizisten Hamish Macbeth und die englische Detektivin Agatha Raisin feiert sie bis heute große Erfolge in über 15 Ländern. M.C. Beaton lebt und arbeitet in einem Cottage in den Cotswolds.


    zum Inhalt:
    Agatha Raisin wurde am Ende des dritten Bandes von ihrem ehemaligen Mitarbeiter Roy überredet, noch einmal für sechs Monate in einer Londoner Werbeagentur zu arbeiten. Diese Zeit neigt sich nun dem Ende und Agatha erkennt, dass sie ihr altes Leben hinter sich lassen muss. Sie sehnt sich nach ihrem Cottage und ihren beiden Katern im beschaulichen Carsely. Natürlich fehlte ihr ihr attraktiver Nachbar James Lacey ebenfalls. Als im benachbarten Dembley eine Tote im Feld gefunden wird, haben Agatha und James wieder alle Hände voll zu tun.


    meine Meinung:
    Der vierte Fall um die spröde Werbefachfrau lässt das beschauliche Cotswold erneut zum Tatort werden. Das altenglische Recht der Wanderer, ihre Wege auch über Privatbesitz einzufordern, stößt nicht bei jedem auf Zustimmung. Von daher kann es leicht mal zu Auseinandersetzungen kommen, die womöglich auch tödlich enden. M. C. Beaton platziert ihre militante Wandergruppe in eben diese Situation und legt im Verlauf der nur 190 Seiten einige Spuren, die den miträtselnden Leser verwirren sollen. Der Tathergang ist hier lange genug undurchschaubar, sodass sich Spannung aufbaut und Neugierde für die nächste gewitzte Lösung der Hobbyermittlerin geweckt wird.


    Die Entwicklung der Charaktere in der im Original inzwischen 25-bändige Serie schreitet voran. Agatha findet ihren Platz im Dorfleben und verabschiedet sich wirklich in die selbstgewählte Pensionierung. Dabei wird das britische Klischee ebenfalls in allen Bereichen erfüllt. Auch der Strang um Nachbar James entwickelt sich nun endlich nach nunmehr über 900 Seiten Gesamtlänge in eine Richtung. Kommissar Bill Wong bindet sie nun endlich mit in die Polizeiarbeit ein, die Agatha und James als verdeckte Ermittler unterstützen. Wie schon aus den Vorgängern bekannt, entstehen dadurch recht bizarre Situationen, die für Lacher sorgen. Vor allem ist der Krimi aber unblutig. Nach klassischer Manier wird ein Verbrechen entdeckt und dann auf altbewährte Weise nach dem Täter gesucht. Die Beschreibungen der landschaftlichen Idylle stehen im Kontrast zur Tat. Es ist kaum vorstellbar, dass zwischen sanften Hügeln, goldgelben Feldern und plätschernden Bächen jemand in der Lage ist, einen Mord zu begehen.


    Jeder Fall ist in sich abgeschlossen und die notwendigen Informationen aus vorherigen Ereignissen werden bei Bedarf kurz erwähnt, sodass ein Quereinstieg beim Lesen möglich ist. Die Bücher sind allesamt unterhaltsam und nicht allein durch den flüssigen Schreibstil gut in einem Rutsch zu lesen. Der Folgeband Agatha Raisin und der tote Ehemann ist bereits auf Deutsch erschienen.

  • Ich mag Agatha Raisin. Sie, die ehemals toughe Inhaberin einer Werbeagentur, hat viel mehr Spaß auf dem beschaulichen Land als in London, wo es nur um den Kampf geht, immer der Beste zu sein. Nach einer kurzen Episode in London kehrt sie also zurück in ihr Haus in den Cotswolds und ist kurz danach wieder mal in die Ermittlung in einem Mordfall beteiligt. Wer könnte die militante Leiterin der örtlichen Wandergruppe mit einem Spaten erschlagen haben?


    Mir gefällt der Schreibstil, es ist amüsant, aber auch spannend, Agatha und ihren Nachbarn James bei der Spurensuche zu begleiten. Ich freu mich schon auf den nächsten Band der Serie, der hier bereit liegt.


    Von mir 8 Punkte