Titel: Wie ich Nonne wurde
OT: Como me hice monja
Autor: Cesar Aira
Übersetzt aus dem Spanischen von: Klaus Laabs
Verlag: Matthes und Seitz Berlin
Erschienen: März 2015
Seitenzahl: 125
ISBN-10: 3957570808
ISBN-13: 978-3957570802
Preis: 16.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Alles beginnt mit einem Erdbeereis, das so widerlich schmeckt, dass es dem kindlichen Erzähler buchstäblich im Halse stecken bleibt. Sein Vater bringt den Eismann kurzerhand um. Ein Mord, der eine Kette von Ereignissen in Gang bringt, die in ihrer schicksalhaften Unvermeidbarkeit eine groteske Tragik entwickeln. Das Karussell kindlicher Boshaftigkeiten ruft auf geniale Weise die wundersame Welt der Heranwachsenden und deren brutale Gewalt in Erinnerung. Nachdem der Vater durch eine bewusste Falschaussage des Erzählers statt zu 15 zu 25 Jahren Haft verurteilt wird, kommt es zu einer letzten Wendung, als die Ehefrau des Eismanns ihren Auftritt bekommt. Atemlos am Ende der Erzählung angelangt, beginnt die Suche nach einer Nonne. Finden wird sie nur, wer zwischen den Zeilen lesen kann.
Der Autor:
Cesar Aira, geb. 1949 in Coronel Pringles, Argentinien, lebt seit 1967 in Buenos Aires, wo er sich zunächst als Übersetzer einen Namen machte. Er hat zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke veröffentlicht und zählt zu den wichtigsten Autoren Lateinamerikas.
Meine Meinung:
Faszinierend, aber auch irgendwie merkwürdig, dabei aber auch skurril und manchmal zynisch bis hin zur Bösartigkeit. Ein in der Summe aber grandioses Buch. Der TAGESANZEIGER meinte zu diesem Buch: „Wie Marquez auf LSD.“ und trifft es damit gar nicht einmal so schlecht.
Der Leser wird von einer Verwirrung in die nächste gestossen und ich muss ehrlich zugeben, das mir bis jetzt nicht klar ist, wird die Geschichte nun von einem kleinen Jungen oder von einem kleinen Mädchen erzählt. Offenbar eine gewollte Verwirrung und Irreführung durch den Autor. Man glaubt gar nicht, wieviele Überraschungen und Skurrilitäten sich so auf 125 Seiten tummeln können. Cesar Aira macht mit diesem Buch richtig neugierig auf seine weiteren Bücher.
Und es ist doch immer wieder schön zu erleben, dass es in einer eher etwas langweiligen literarischen Zeit immer wieder solche Fundstücke zu entdecken gibt wie diese Novelle von Cesar Aira.
Und der großer Autor Roberto Bolano hat wirklich recht wenn er sagt: „Wenn man einmal angefangen hat Aira zu lesen, will man nicht mehr aufhören.“
Ein Schriftsteller der sich nicht gemein macht mit den düsteren und depressiven Weltverbesserer unter den zeitgenössischen Autoren – nein, Cesar Aira ist ein Autor der seinen ganz eigenen Weg geht.
9 Eulenpunkte für eine wirklich sehr lesenswertes Buch.