Der leere Thron (Uhtred 8)– Bernard Cornwell

  • Über den Autor


    Bernard Cornwell, geboren 1944, machte nach dem Studium Karriere bei der BBC. Nach Übersiedlung in die USA entschloss er sich, einem langgehegten Wunsch nachzugehen, dem Schreiben. Im englischen Sprachraum gilt er als unangefochtener König des historischen Abenteuerromans. Bernard Cornwells Werke wurden in über 20 Sprachen übersetzt, die Gesamtauflage liegt bei mehr als 20 Millionen Exemplaren.


    Bernard Cornwell verdankt seinen enormen schriftstellerischen Erfolg neben seinem großen Talent auch zwei sehr konträren Phänomenen: der Liebe und der staatlichen Bürokratie. Als der 1944 in London geborene Autor mit seiner US-amerikanischen Ehefrau in die Staaten übersiedelte, verweigerten ihm die dortigen Behörden die Arbeitserlaubnis. Also machte sich Cornwell, der in England als Lehrer und Journalist gearbeitet hatte, daran, einen schon lange gehegten Traum umzusetzen. Er fing an zu schreiben. Die Abenteuergeschichten um den britischen Soldaten Richard Sharpe zur Zeit der Napoleonischen Kriege bildeten den Grundstein seines Erfolgs und machten aus dem Immigranten fast im Handumdrehen einen Bestsellerautor - der Liebe und der Bürokratie sei Dank.


    Kurzbeschreibung


    Auf Æthelreds Thron ruhte ein kunstvoll verzierter Helm. In früheren Zeiten trugen Könige keine Krone, immer nur den Helm. Wem war er nun bestimmt?


    In langen Kämpfen haben die vereinten Heere der Angelsachsen die Dänen zurückgedrängt. Doch die tödliche Gefahr aus dem Norden hängt weiter über den englischen Königreichen. Und nun liegt Æthelred, Herrscher von Mercien, im Sterben. Wie soll sein Land die Unabhängigkeit vom benachbarten Wessex wahren? Im Kampf um die Nachfolge hält der Krieger Uhtred treu zu Æthelflæd, seiner Herrin und heimlichen Geliebten, Æthelreds Weib. Aber werden die führenden Männer des Reiches eine Frau auf dem mercischen Thron akzeptieren – und sei sie noch so halsstarrig und so tapfer wie diese?


    Meine Meinung


    Der 8. Band der Uhtred-Serie (Saxon-Stories) bringt einige Änderungen mit sich. Dies sieht man schon äußerlich am Cover des Buches. Der Rowohlt-Verlag hat die schlichte, edle Linie der Vorgängerbände verlassen und das Cover in meinen Augen ziemlich überladen. Macht sich im Bücherregal dann auch nicht mehr so schön. Das zu den Äußerlichkeiten. Im Inneren finden wir aber wie gewohnt eine Karte Englands und ein Register der Ortsnamen. Das Nachwort des Autors ist natürlich auch wieder dabei.


    Im ersten Kapitel des Buches, dem Prolog, überrascht der Autor den Leser damit, dass der Ich-Erzähler diesmal nicht Uhtred - der Ältere, sondern Uhtred – der Jüngere ist. Der Zweitgeborene wird hier dem Leser etwas näher gebracht - das, was ich mir ja schon beim Vorgänger-Band gewünscht hatte. Ab dem folgenden Kapitel erzählt aber wieder Uhtred – der Ältere. Unseren Helden hat es diesmal böse erwischt, denn er leidet noch an den Folgen seines Kampfes gegen Cnut Langschwert. Und so erleben wir diesmal nicht den starken und unbesiegbaren Uhtred, sondern einen verletzten, schwachen Uhtred. Er wird natürlich von seinen Getreuen beschützt. Und sein Geist ist weiter hellwach. Wir lernen seine Tochter Stiorra kennen, eine Schönheit wie ihre Mutter Sigrun – und genauso intelligent. Uhtred unterstützt wie gehabt Aethelflaed, beschützt und erzieht nebenbei auch den Prinzen Aethelstan um ihn auf seine spätere Aufgabe als König von Wessex (oder Englalands?) vorzubereiten. Die Machtergreifung von Aethelflaed und der Schutz von Aethelstan sind der rote Faden des Buches. Wir erleben Uhtred diesmal weniger im Sattel eines Pferdes, dafür aber an Bord eines Schiffes und auch ein Besuch in Wales ist dabei. Denn er muss Eisrache finden, das Schwert von Cnut Langschwert, um seine Wunde zu heilen.


    Wieder einmal schafft es Cornwell, den Leser mit der Geschichte zu fesseln. Und mir wird auch beim Lesen des 8. Bandes nie langweilig. Ich liebe einfach die Geschichte Uhtreds. Und vielleicht wird sie ja fortgeschrieben, indem Uhtred der Jüngere für seinen Vater kämpft, der ja inzwischen die 50 überschritten hat. Lassen wir uns überraschen…