Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens / Sarah Moore Fitzgerald (ab 12 Jahren)

  • "Folgendes habe ich begriffen: Wenn jemand, den man kennt, verschwindet, dann darf man keine voreiligen Schlüsse ziehen. Man sollte Fragen stellen und immer weitersuchen, bis man Gewissheit hat. Man darf den Verschwundenen nicht abschreiben, bis man alle Möglichkeiten ausgelotet hat. Und vor allem darf man die Hoffnung nie aufgeben, sondern muss sie immer im Herzen behalten."


    Meg hat sich gerade an ihr neues Leben in Neuseeland gewöhnt, als die erschütternde Nachricht sie erreicht. Ihr bester Freund, Oscar Dunleavy, ist verschwunden. Einfach so. Wie vom Erdboden verschluckt. Eine Leiche hat man nicht gefunden, aber man ist sich sicher: Oscar ist tot! Meg denkt, dass das einfach nicht wahr sein kann. Sie fühlt es. Sie weiß es. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, kehrt zurück in ihre Heimatstadt und muss feststellen, dass sie Oscar in letzter Zeit leider keine allzu gute Freundin gewesen ist.


    "Wenn man vor etwas so große Angst hat, dass man fast erstarrt, und wenn man andererseits positive und freundliche Gefühle haben soll, dann verstummt man. Man möchte mit keinem mehr reden. Am liebsten würde man alle anschreien, sie sollen verschwinden und einen in Ruhe lassen."


    "Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens" ist für mich schon rein optisch eins der schönsten Bücher der Herbstneuerscheinungen. Es verspricht mir eine Wohlfühlgeschichte von besonderer Manier. Der Inhalt dieses kleinen Romans über Freundschaft, erste Liebe, darüber, dass Anders sein etwas großartiges ist, und Hoffnung, kann mit seinem schönen Schutzumschlag mühelos mithalten.


    "Ich versuche mal wieder, die Sache mit dem Apfelkuchen zu erklären. Manche Leute spüren in den Knochen, wenn das Wetter umschlägt. Andere merken, wo unterirdische Wasseradern verlaufen. Ich kann Dinge in der Luft riechen. Quälende Dinge voller Sehnsucht. Diese Gerüche sind für mich ein Zeichen dafür, dass es Zeit ist zu backen."


    Sarah Moore Fitzgeralds Schreibe ist voller Wärme und Herzlichkeit. Mit viel Liebe erzählt sie die Geschichte einer sehr engen Freundschaft aus der sich nach und nach eine zarte Liebe entwickelt. Missverständnisse und die Versuche einer neidischen Intrigantin, ihre eigene Wahrnehmung einer Niederlage wieder wett zu machen, sorgen dafür, dass ein Keil zwischen Meg und Oscar entsteht. Dabei sind sie von Kindesbeinen an Freunde. Oscar ist sowieso bei allen beliebt. Wirklich bei allen. Obwohl er selbst es nicht einfach hat, schon einiges mitmachen musste und immer noch muss, ist er immer fröhlich und gut gelaunt. Er hat für jeden ein offenes Ohr und wird deshalb auch von jedem gemocht. Und wenn es jemandem mal nicht so gut geht, dann backt Oscar ihm einen Apfelkuchen. Und der ist wirklich magisch.


    "Ich gab mir große Mühe, mich und meine Stimme zu beherrschen, als ich sagte: 'Hoffnung ist nie destruktiv. Hoffnung ist das, was uns am Leben erhält.' Ich meinte das ganz ernst. Man muss hoffen, so wie man atmen und Wasser trinken muss."


    Für mich hat "Das Apfelkuchenwunder oder Die Logik des Verschwindens" etwas märchenhaftes. Ein kleiner Hauch Magie und der Glaube an das Gute sind es, die mir dieses Gefühl vermitteln. Alles könnte so schön sein. Oscar und Meg könnten so leicht ihr Glück finden, auch wenn Meg vorüber gehend in Neuseeland lebt und Oscar daheim in Irland bleibt. Denn einer echte Freundschaft können auch so viele Kilometer nichts anhaben. Doch droht ihnen Gefahr, gewoben aus Neid und Missgunst, aus dem Willen der schönste und beliebteste Mensch zu sein. Ganz wie im Märchen ist das Böse nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Doch wie Oscar bereits gesagt hat, darf man die Hoffnung nie aufgeben. Wenn man ganz fest dran glaubt und der Hoffnung vertraut, dann wendet sich vielleicht doch noch alles zum Guten.

  • Inhalt:


    Oscar ist Megs bester Freund. Er hat ein besonderes Gespür für seine Mitmenschen und ist mit seinem Apfelkuchen stets zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Doch als er selbst Hilfe braucht, ist Meg am anderen Ende der Welt. Und auch sonst ist niemand für ihn da. Oscar verschwindet spurlos – und alle befürchten das Schlimmste. Alle, bis auf Meg. Sie ist fest entschlossen, herauszufinden, was wirklich passiert ist …



    Cover & Klappentext:


    Okay, zugegeben, grün ist nicht so meine Farbe.
    Schlimm genug, dass dies meine Augenfarbe ist. :D
    Aber durch die ganzen Details, die auf dem Cover zu entdecken sind, macht es dies wieder wett. ;)


    Der Klappentext ist RICHTIG kurz.Wenn ich den Klappeninnentext nicht gekannt hätte, hätte ich glaube ich nicht zu dem Buch gegriffen.
    Ich glaub so findet ihn man auch nicht im Internet, weswegen ich ihn hier nun mal zitiere:


    ,,Ein wunderbares Buch über das Anderssein, über wahre und falsche Freundschaft und darüber, dass die Rettung manchmal von unerwarteter Seite kommt. ''


    Außerdem steht dort als Zitat aus der Geschichte:
    ,,Es ist kein normaler Apfelkuchen. Wenn man das erste Stück gegessen hat, weiß man, dass alles wieder gut wird.''



    Rezension:


    Das Buch war eine Empfehlung des Verlages, und weil sich der Klappentext so süß anhörte, habe ich es mir doch glatt geholt. :)
    Mit den ca. 250 Seiten ist dies auch ein perfektes Buch für zwischendurch. ;)
    Und ich sage Euch:
    In weniger als 3 Stunden hatte ich es durch. :O
    Dabei wollte ich noch gar nicht, dass diese doch wunderbare Geschichte zu Ende geht.
    Denn das Ende ist für mich wie ein neuer Anfang. ♥
    Ich in nur so durch die Seiten geflogen, denn es wahr nahezu immer spannend oder rührend.
    Alle Gefühle werden in diesem Buch bei dem Leser abgerufen.
    Zumindest schon mal bei mir. ;)
    Von einem Lächeln, dem Schock Moment bis hin zu einer kleinen Träne, ich bin fasziniert, was so eine Geschichte alles mit einem machen kann. :)
    Wie sehr habe ich mit den Protagonisten mitgefiebert und gehofft, dass sich alles zum Guten wenden wird.
    Doch ob es das wirklich wird?
    Der Apfelkuchen hielt bis jetzt immer sein Versprechen.
    Doch ein Brief kann alles verändern und die Gedanken stehen Kopf.
    ... was würdest du tun, wenn sich das Leben gegen dich stellt und du kein Licht im Dunkeln siehst?
    ...wie weit würdest du gehen, um wieder glücklich zu sein?
    Wer diese Gefühlsachterbahn gerne teilen möchte, sollte sich auf jeden Fall das Buch besorgen. <3



    Fazit:


    Eine wortwörtlich süße Geschichte, die ein Glück so ausging, wie ich es mir erhofft hatte.
    Ein zuckersüßes Buch für zwischendurch. <3



    Mehr von mir:
    kathleens-buecherwelt.de

  • Meg und Oscar sind seit ihrer Kindheit befreundet: Sie sind Nachbarn und ihre Zimmer liegen so, dass sie sich von Fenster zu Fenster unterhalten können. Oscar hat in seinem Zimmer einen Ast liegen, mit dem er an Megs Fenster kratzen und sie aufwecken kann – für Meg das schönste Geräusch auf der Welt. Um so schlimmer ist es für sie, als ihre Eltern beschließen, für einige Monate nach Neuseeland zu ziehen und ihr Haus unterzuvermieten.


    “Oscar hatte ein unverstelltes, fröhliches Lächeln mit Grübchen. Dieses Lächeln war nur eine von tausend tollen Sachen an ihm.” (S. 35)


    Das Buch beginnt mit einem Trauergottesdienst für Oscar, der fast einer Beerdigung gleicht, denn Oscar ist spurlos verschwunden und so ziemlich jeder glaubt, dass er tot ist. Meg und ihre Eltern sind sofort, nachdem sie die Nachricht gehört haben, zurückgekehrt und nun versucht Meg zu begreifen, was in den letzten Monaten ihrer Abwesenheit eigentlich tatsächlich passiert ist…


    Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Meg und von Oscar, der tatsächlich nicht tot ist, erzählt. Und da es einige Missverständnisse zwischen den beiden gab, ergibt sich für den Leser auch nur durch die beiden Perspektiven das Gesamtbild.


    “Ich habe es nicht geschafft, mich umzubringen. Und als mir klar wurde, dass ich nicht einmal das richtig hinkriege, beschloss ich, das Zweitbeste zu tun: fortzubleiben und so zu tun, als wäre ich tot. Ein Teil von mir sehnte sich allerdings nach einer Weile danach, dass jemand kommen und mich finden würde.” (S. 21)


    Eine Freundin von mir beschrieb das Buch mit märchenhaft, was ich spontan verneint habe. Mittlerweile stimme ich ihr aber in manchen Bereichen zu: Die Geschichte und vor allem Oscars sind einfach magisch, denn Oscar hat die Fähigkeit zu spüren, wann Menschen seine Hilfe benötigen: Er backt dann einen Apfelkuchen und schon beim ersten Bissen wissen die Menschen, dass alles wieder gut werden wird. Auch böse Hexen und vor allem eine gute Fee gibt es in dieser Geschichte: Sie sehen nur ganz anders aus, als man es vermutet.


    “Das Apfelkuchenwunder oder die Logik des Verschwindens” ist die magische und stellenweise tatsächlich etwas märchenhafte Version einer Geschichte über eine ganz besondere Freundschaft, über Liebe und Intrigen. Mich konnte vor allem Oscar mit seinem sanften, aber sehr selbstbewussten Charakter begeistern. Insgesamt vergebe ich 8 von 10 Sternen.

  • Ich bin mal der Pooper auf der Kuchenparty. ;-)


    Oscar und Meg sind beste Freunde. Ihre Häuser stehen nebeneinander und sie können sich aus ihren Zimmerfenstern unterhalten. Dann zieht Meg mit ihren Eltern für ein halbes Jahr nach Neuseeland, in der Zeit leben sich die beiden Freunde etwas auseinander. Doch dann bekommt Meg die Nachricht, das Oscar verschwunden ist und wahrscheinlich Selbstmord begannen hat. Sie fährt mit ihren Eltern frühzeitig nach Hause und begibt sich auf die Suche nach ihrem Freund und den Umständen seines Verschwindens.


    Ich muss sagen, dass ich dem Buch nicht viel abgewinnen konnnte. Zum einen Verhalten die beiden Hauptcharaktere Meg und Oscar sich kaum wie Teenager. Ihre ganze Sprache und ihr Denken scheint sehr erwachsen. Einzige Ausnahme sind die schriftliche Kommunikation bei der man dann gewisse Elemente von Teenager-Slang sehen kann. Hätte man die beiden als Studenten ausgewiesen, hätte deren Verhalten auch nicht ungewöhnlich gewirkt.
    Dem entgegen steht ein "Bösewicht" die ein dermassen stereotypes High-School Mean Girl ist, dass sie nicht wie eine eigenständige Person wirkt. Sie ist ein Aufklebebild, keine echte Person mit Vorlieben, Stärken und Schwächen. Sie ist einfach nur manipulativ, selbstverliebt und rachsüchtig.


    Außerdem scheint sich das Buch nicht sicher zu sein, ob es nun Elemente von magischem Realsmus beinhaltet oder nicht. Oscar hat die Angewohnheit Apfelkuchen zu backen und diese an Menschen zu geben, denen es emotional schlecht gut, und diese fühlen sich dann ganz plötzlich viel besser. Oscar sagt sogar, dass er die Verzweiflung riechen kann. Später im Buch wird dies dann herunter gespielt, die einfach Aufmerksamkeit einer anderen Person und die Mühe, die er sich mit dem Selbstgebackenem gibt würde dafür Sorgen, dass traurige Personen wieder glücklich sind. Nein, keine Magie hier, no sire.
    Ich fand das sehr inkonsequent. Das Buch wirkt teilweise wie ein Märchen mit gewissen magischen, unerklärten Elementen, dann tut es wieder so als spiele es 100% in der realen Welt. Ich fand diesen wechselnden Ton doch recht irritierend.


    Alles in allem fand ich einfach dem Buch fehlt Aussage. Es geht viel um Freundschaft und Liebe, um Beliebtheit und Mobbing, um Geheimnisse und Lügen, aber ich fand das nichts davon wirklich tiefgreifend oder persönlich aufgearbeitet wird. Oscar wirkt die ganze Zeit sehr distanziert, Meg ist einem etwas näher, aber auch sie hat nicht viel relevantes zu eröffnen.
    In dem Buch wird viel in blumiger, weitschweifender Art über Emotionen und Erkenntnisse geschrieben, die sich im ersten Augenblick tiefgründig und aussagekräftig anhört, aber wenn man mal unter die Sprache nach dem Inhalt schaut, ist eigentlich gar nichts da. Es wird nichts Neues oder Bewegendes gesagt, nur Platitüden und Selbstverständlichkeiten.


    Ich vergebe 3 von 10 Punkten

    "I have to finish this report to the princess summarizing all my other reports to the princess."

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