Wintergäste, Sybil Volks

  • Inhaltsangabe




    Die Nachricht von Inge Boysens Tod war ein Fehlalarm. Doch da haben sich Kinder und Kindeskinder bereits in dem kleinen Haus hinter dem Deich versammelt. Kurz vor dem Jahreswechsel schneidet ein Schneesturm Haus Tide und seine Bewohner von der Außenwelt ab. Während draußen die Welt vereist, kochen im Innern alte Feindseligkeiten und neue Sehnsüchte hoch. Drei Generationen in einem eingeschneiten Inselhaus – in wenigen Tagen entfaltet sich zwischen ihnen das Leben in seiner ganzen Tragik, Komik und Magie.



    Meine Meinung zum Inhalt:
    Es fängt an mit dem Prolog der schon so alles sagt über dies Chaotische und doch so Liebenswerte Familie.


    "All das Kommen und das Gehen in unserer Familie begann mit einem angekündigten Tod und einem unangekündigten Sturm, Mond und Flut, Schnee und Sturm, Brüder und Schwestern, Geliebte und ungeborene Kinder trafen ohne Vorwarnung aufeinander. Über Nacht verwandelte sich unser Haus in eine Insel im Eismeer und unsere nichts ahnende Sippe in eine Gemeinschaft Schiffbrüchiger "


    Besser kann man es nicht ausdrücken. Es war schon ein Schock für die Schwiegertochter Kerrin sowie auch für die Schwiegermutter Inge , die Tod geglaubte Inge war gar nicht Tod, nein sie war Quietsch Lebendig. Nun hatte Kerrin , aber schon die ganze Familie zusammengetrommelt samt Enkelkindern sind sie eingetrudelt am 28. Dezember in dem kleinen abgelegenen Haus auf der Insel in der Nordsee. Die hochschwangere Gesa älteste Tochter ist mit ihrem Mann Jochen und ihren Kindern Marten und Kaija. Gesa ist von ihrem geliebten Matteo schwanger und der verzweifelte Jochen möchte sie zurück gewinnen. Berrit die jüngere Schwester von Gesa, ist auch eingetrudelt. Inka, die Adoptivtochter von Enno Und Kerrin ,die in Petersburg als Austauschschülerin lebt ist auch eingeflogen. Nur Boy der Jüngste Sohn ist irgendwo da draußen in der Welt. Nun Haben Enno Und Kerrin ihr Haus voll. Und es braut sich da draußen was ganz schönes zusammen, die Welt vor Haus versinkt in Eis und Schnee und der Sturm braust ums Haus und rüttelt und schüttelt an dem Alten Gemäuer. Die Flut ist auch am Steigen. Der Strom fällt aus ,es gibt kein Entkommen von Haus oder der Insel, sie sind von der Welt abgeschnitten. Die ganze Sippe ist eingepfercht, ein jeder geht in sich und hängt seinen eigenen Gedanken nach , auch hat so mancher eine Leiche im Keller auch die Liebe Inge. Kein Wunder, wo sich alle so nah auf die Pelle rückten, das es auch zu Streit, Meinungsverschiedenheiten und was Jahrelang unter den Teppich gekehrt wurde ans Tageslicht gerät. Es wurde gelogen und betrogen, und das Thema Haus wer es erbt oder was damit geschieht kommt auf den Tisch. Boy, der auf hoher See weilt, lässt sich auf eine sehr gefährliche Wette ein. Es geht sehr turbulent zu, in dieser Familie und zum Jahresende gibt es eine unerwartete Überraschung...



    Meine Meinung zur Autorin und dem Buch
    Der Autorin Sybil Volks, ist mit Wintergäste eine sehr schöne bunte, lebendige und quirlige Familiengeschichte gelungen. Sie hat alles sehr Bildhaft beschrieben, dieses kleine Schmucke Häuschen, mit seinem Alkoven, dem Spitzgiebel, der guten Stube. Die Landschaft, wie sie in Eis erstarrt, der Schneesturm man hört ihn brausen und toben, das Mondlicht auf dem Wasser. Auch ihre Protagonisten hat sie Liebevoll gezeichnet, sie sind zum greifen nah, ihre Charaktere sind gut beschrieben so das man sich in sie gut hineinversetzen kann. An ihren Gefühlen, Ängsten, Freude, Leid und Emotionen teilhaben konnte. Es kam alles sehr real und spannend herüber, die ganze Tragik , die Sehnsüchte und Hoffnungen. Geburt und Tod, sie liegen so nah. Eine spannende und sehr unterhaltsame Lektüre nicht nur für Wintertage, nein eine für jeden Tag, eine Geschichte in der man versinken kann.



    :lesend

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Arietta ()

  • Meine Meinung:


    Inge, 79 Jahre alt, erlebt den Tod auf Probe. Ihre 4 Kinder, Schwieger- und Enkelkinder bekommen gesagt, das sie gestorben sei und alle machen sich auf den Weg zum Haus *Tide* auf einer Insel im Norden des Landes, um Abschied zu nehmen. Doch als alle auf dem Weg sind, stellt Inge selbst fest das sie gar nicht gestorben ist, sondern es *nur* ein leichter Schlaganfall gewesen sein soll, laut Inselärztin. Doch alle Verwandten sind schon auf dem Weg zu ihr. Alle werden aus ihrem alltäglichen Trott gerissen und lassen alles stehen und liegen und machen sich auf die Reise.
    Ausführlich werden die aktuellen Lebenssituationen der Anreisenden beschrieben, welche Probleme, Sorgen, Ängste und Neues sie im Gepäck haben.
    Nun kommen alle unfreiwillig auf der Insel zusammen, was schon Jahre nicht mehr so gewesen ist. Beim ersten Abendessen zusammen bekommt man die gedanklichen Eindrücke aller Familienmitglieder zu lesen, wer was im Stillen über wen denkt.
    Aber jeder versucht vor den Anderen seine glückliche und zufriedene Fassade aufrecht zu erhalten, obwohl ausnahmslos jeder seine Probleme und Geheimnisse hat.


    Die Autorin beschreibt sehr anschaulich das Leben der einzelnen Charaktere und lässt so manchen lustigen Satz fallen, wo ich sehr schmunzeln musste.
    Beim Lesen stellt man sich richtig vor auf der Insel zu sein, das Meer zu riechen, den Wind zu spüren, am Strand entlang zuschlendern und auch mitten im Familienleben dabei zu sein.
    Auch das Cover finde ich sehr passend, denn genauso stellt man sich das alte Haus *Tide* vor. Sehr gut getroffen.


    Wer Familiengeschichten mit etwas Humor mag, wird dieses Buch sehr gerne lesen.

  • Zitat

    Original von Suzann
    Da ich gerade von einem Inselurlaub in der Nordsee komme, reizt mich diese Geschichte sehr. Ich mag Bücher mit Humor. Ist es eher positiver oder schwarzer Humor?


    Eher Positiver Humor, ebenso wie im echten Leben. Ein wundervolles Buch ich Liebe es, ist seit gestern auf dem Markt...

  • Die Nachricht von Inge Boysens Tod trifft ihre Familie unvorbereitet und alle machen sich auf den Weg auf die Insel im Wattenmeer-
    Kauf auf der Insel angekommen wird die Familie von Inge mehr oder weniger auf der Insel festgehalten, da ein Schneesturm oder doch schon ein Orkan sie von der Außenwelt abschneidet.
    Während das Land in ruhiges Weiß gehüllt wird, fängt es im Haus an zu brodeln, egal ob Sehnsüchte oder lang verborgene Feindseligkeiten, alles und wirklich alles kommt langsam aber sich an Tageslicht.


    Dies ist nun schon das dritte Buch das die Autorin Sybil Volks veröffentlicht hat. Für mich war es allerdings das erste Buch das ich von ihr gelesen habe und ganz ehrlich es wird wohl auch das letzte sein.
    Zu Beginn bin ich noch relativ leicht ins Buch reingekommen, allerdings wurde es fast von Seite zu Seite immer „verworrener“ und ich hatte auch teilweise Probleme alles in Gedanken auf die Reihe zu bringen und einzuordnen.
    Denn es sind nicht nur 3 Generationen die im Roman vorkommen wir es im Klappentext erwähnt wird, sondern 9-10 verschiedene Erzählstränge die sich in ihrer eigenen Geschichte gar nicht treffen sondern alles mehr oder weniger Nebeneinanderherlaufen.
    Im ersten Kapitel gab es am Anfang noch „Zeichen“ im Absatz, so dass man wusste es wird wohl ein neuer Erzählstrang kommen, dann aber waren die „Zeichen“ weg und es gab nur kurze Absätze die man auch leicht überlesen kann.
    Das Buch ist in 5 Kapitel oder Teile aufgeteilt welche dann nochmal in die Erzählstränge getrennt wurden.
    Auch fand ich die Handlung als wenig strukturiert aufgebaut und die Familiengeschichte an sich auch fast schon etwas langatmig. Manches war mir auch fast schon zu sehr dem Zufall nachgeholfen und auch an den Haaren herbeigezogen.
    Da mich das Buch leider immer weniger fesseln konnte, habe ich das Buch auch nach ¾ doch noch abgebrochen.
    Zwar waren alle Figuren im Roman gut beschrieben, so dass man sie sich während des Lesens gut vorstellen konnte, allerdings sind die Figuren doch recht blass geblieben.
    Auch die Handlungsorte hätten ruhig etwas mehr Farbe und Liebe zum Detail vertragen können, denn obwohl ich an der Küste lebe hatte ich teilweise Probleme mir alles vorzustellen.
    Alles in allem konnte mich das Buch wirklich gar nicht überzeugen was ich ehrlich Schade finde. Auch Humor was ich in anderen Rezensionen gelesen haben, habe ich wirklich nicht gefunden, wenn dann nur sehr schwarzer englischer Humor und das mit sehr viel gutem Willen.
    Mehr als vier Sterne bin ich nicht bereit für das Buch zu vergeben so leid es mir auch tut und ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, Schade um das Geld was es gekostet hat.

  • Zitat

    Original von Juliane
    Mehr als vier Sterne bin ich nicht bereit für das Buch zu vergeben so leid es mir auch tut und ich hatte mich wirklich sehr auf das Buch gefreut, Schade um das Geld was es gekostet hat.


    Sind das vier von fünf Sterne oder vier von zehn Punkten? :wave

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Sind das vier von fünf Sterne oder vier von zehn Punkten? :wave


    Vier von 10 Eulenpunkten. Ich habe mich extra dran gehalten. Mehr wie 2 von 5 würde ich persönlich nicht dafür nicht geben.

  • Die Autorin (Quelle: Bücher.de)
    Sybil Volks, geboren 1965 in Rheine, lebt als freie Lektorin und Autorin in Berlin. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Kurzgeschichten sowie Lyrik in Zeitschriften und Anthologien und erhielt mehrere Preise und Stipendien.


    • Produktdetails
    • dtv Taschenbücher Bd.26080
    • Verlag: Dtv
    • Seitenzahl: 412
    • 2015
    • Ausstattung/Bilder: 2015. 416 S.
    • Deutsch
    • Abmessung: 212mm x 134mm x 34mm
    • Gewicht: 491g
    • ISBN-13: 9783423260800
    • ISBN-10: 3423260807
    • Best.Nr.: 42640069


    Ein Haus voller Familie
    Über das Buch
    Inge, ihre Schwiegermutter war tot, hatte Kerrin festgestellt, und die ganze Familie informiert. Alle waren gekommen, bis auf Ennos Bruder Boy und ihrer beider Sohn Karsten….
    Da waren Enno und Kerstin, deren Ehe anscheinend doch nicht ganz do glücklich war, als es schien… und Enno, der es nicht mal fertig brachte, seiner eigenen Frau von seinen Ängsten zu berichten…
    Da war Gesa, die mit Mann und zwei Kindern da war, aber hochschwanger von ihrem Geliebten…
    Berit, die sich vom Trauerredenschreiben ernährte, egal ob für Mensch oder Tier… und der jetzt etwas anderes einfiel….
    In dann noch Inka. Ennos und Kerrins Adoptivtochter, die nicht ihr Fleisch und Blut war, und trotzdem….
    Jeder macht sich über seine eigenen Probleme Gedanken, auch Jochen, Gesas Mann, der eigentlich aufs Festland zu einem Gerichtstermin wollte, doch etwas hielt ihn davon ab….
    Dann gibt es da noch Boy, Inges jüngeren Sohn, der damals die Seefahrt gewählt hatte, und jetzt als Schiffmusiker sein Leben fristet. Die Nachricht von Mutters Tod liest er zu spät und die der Wiederauferstehung kann er nicht mehr lesen, sie ist weg….


    Warum waren Boy und Karsten nicht gekommen? Wieso war die Ehe der beiden nicht so glücklich wie es zunächst schien? Warm sprach Enno nicht mit seiner Frau über seine Probleme? Wieso hatten Jochen und Gesa noch keinen Schlussstrich gezogen? Was hielt Jochen von der Rückkehr zum Festland ab? Wieso hatte Boy die Todesnachricht so spät bekommen? Wovon wollte Berit leben, wenn nicht weiterhin vom Trauerreden schreiben? Wer ist Inka? Alle diese Fragen und noch viel mehr werden in diesem Buch beantwortet.


    Meine Meinung
    Es ist das erste Buch von Sybil Volks, das ich gelesen habe, und wohl auch das letzte. Ich bin schon vorher um dieses Buch herumgeschlichen, und hatte viel mehr erwartet. Genauer gesagt, es hat mich enttäuscht! Nur Gelaber über jeden Einzelnen und seine Befindlichkeiten, das ist mir eindeutig zu wenig für ein Buch, das mich fesseln sollte. Mich hat es – leider muss ich sagen, denn ich hatte mich darauf gefreut – richtig gelangweilt. Ich wundere mich, dass ich es überhaupt geschafft habe, es fertig zu lesen. Vermutlich habe ich zu lange die Hoffnung nicht aufgegeben, dass endlich mal was passiert. Auf jeden Fall ist das ein Buch, bei dem mir das Cover wesentlich besser gefällt, als der Inhalt. Andere mögen anders darüber denken, denn bekanntlich sind die Geschmäcker ja verschieden, zum Glück. Für mich hat es auf jeden Fall nicht das gehalten was es versprochen hatte. Ich vergebe, und das mit sehr viel Wohlwollen, gerade noch vier Eulenpunkte, aber absolut keine Leseempfehlung!