Tony Parsons - Dein finsteres Herz
Sprecher: Dietmar Wunder
4 CDs ~ 284 Minuten
Inhalt
Vor 20 Jahren trafen sieben Jungen in der elitären Privatschule Potter╔s Field aufeinander und wurden Freunde. Nun sterben sie, einer nach dem anderen, auf unvorstellbar grausame Art. Das ruft Detective Constable Max Wolfe auf den Plan: Koffeinjunkie, Hundeliebhaber, alleinerziehender Vater. Und der Albtraum jedes Mörders. Er folgt der blutigen Fährte des Killers von Londons Hinterhöfen und Straßen bis in die dunkelsten Winkel des Internets. Mit jeder neuen Leiche kommt Max dem Täter näher - doch damit bringt er nicht nur sich selbst, sondern auch seine kleine Tochter in tödliche Gefahr.
Autor
Tony Parsons, der seine Karriere als Musikkritiker begann, ist einer der erfolgreichsten Kolumnisten und Fernsehjournalisten Großbritanniens. Er gehört zu den Stars der englischen Literaturszene, und seine Romane standen ausnahmslos monatelang ganz oben auf den internationalen Bestsellerlisten. Tony Parsons lebt mit seiner zweiten Frau und ihrer gemeinsamen Tochter in London.
Vorleser
Dietmar Wunder leiht nicht nur seit Jahren erfolgreich Hollywoodstars wie Adam Sandler, Jamie Foxx und Robert Downey Jr. seine Stimme, sondern seit neuestem auch dem neuen James Bond, Daniel Craig. Außerdem ist er als Synchronregisseur und Autor tätig
Meine Meinung
In diesem Fall habe ich mir den Luxus geleistet, beides zu genießen. Sowohl Buch als auch Hörbuch.
Am Ende habe ich dann mehr dem Hörbuch gelauscht, was aber nur dem Punkt zuzuschreiben ist, daß der Sprecher Dietmar Wunder einfach genial gelesen hat und es einfach nur schön war, sich gemütlich hinzulegen, sich von ihm vorlesen zu lassen und seiner wunderbaren Stimme zu lauschen.
Da ist der Name sozusagen Programm
Inhaltlich fiel es allerdings dann doch auf, daß gekürzt wurde - ok, ist ja meist bei Hörbüchern der Fall.
Ich habe dann einfach die fehlenden Passagen nochmal nachgelesen, da ich es doch immer ganz interessant finde, was weggelassen wird und als weniger wichtig erachtet wird.
Besonders gut gelungen fand ich das Verhältnis des Detektivs Max Wolfe zu seiner fünf jährigen Tochter, die er alleine groß zieht. Die beiden haben meiner Meinung nach eine doch sehr besondere, ich würd sagen liebevolle, Beziehung zueinander.
Die lütte Scout - ja, nach der Protagonistin aus "Wer die Nachtigall stört" benannt - gefiel mir ganz besonders durch ihre Art und auch wie sie damit umgeht, daß Papa eben alleinerziehend ist.
Max Wolfe hat seinen ersten Arbeitstag im Londoner Mordezernat, und wird sofort mit einer Leiche konfrontiert. Einem Banker. Kurze Zeit später das nächste Opfer, diesmal ein Obdachloser.
Was haben die beiden gemeinsam? Die Frage stellt sich Wolfe, da er sicher ist, daß es sich um den gleichen Täter handelt.
Was hat das Ganze mit dem Geschehen von vor 20 Jahren auf einer Privatschule zu tun?
Max ermittelt und bleibt auch nicht unlädiert, läßt sich davon aber nicht abhalten.
Dabei schafft er es aber meist, sich doch noch gut um seine Tochter zu kümmern.
Mir persönlich gefiel Max Wolfe als Ermittler, da er doch sehr authentisch herüberkommt.
Kein Supermann, ein Mensch, dem es auch mal wehtut, wenn er geschlagen wird.
Der noch ein wenig unter der Situation leidet, alleinerziehend zu sein.
Dabei aber nicht gebrochen, sondern sehr agil und lebensbejahend wirkt.
Auch der Fall ist zwar zum Teil ein klein wenig absehbar - zumindest wenn man den Prolog zuvor liest - tätermäßig allerdings bleibt die Suche spannend.
Das Absehbare hat aber auch seinen Vorteil, so daß man ebenso mitfiebert, wie geht es nun in dieser Hinsicht weiter und wie löst es sich auf.
Ein für mich doch sehr gelungenes Krimidebut, bei dem ich hoffe, daß noch einige weiter Teile mit dem netten Herrn Papa und seiner Tochter folgen werden.
Ach ja, was mir Max besonders sympathisch macht - er ist ebenso ein Kaffeejunkie wie ich
Fazit
Ein gelungenes Krimidebut eines doch ein klein wenig anderem Ermittler, der neben seinem ersten Job noch den zweiten Job der Kindererziehung hervorragend meistert.
Sympathisch dargestellt und fallmäßig ebenso spannend.
Der Sprecher Dietmar Wunder ist für mich hier wirklich eine Neuentdeckung in dem Sinne, daß er die volle Punktzahl bekommt, die ansonsten bei mir nur ein bestimmter Sprecher bekommt.
Das bekommt er mit seiner Stimme und seiner Intonation der verschiedenden Personen und Stimmungen einfach hin und es ist ein Genuß, ihm einfach nur zu lauschen.