Lots Töchter - Daniel Katz

  • OT: Herra Lootin tyttäret


    Kurzbeschreibung:
    »Am Anfang« sitzen Gott und ein gewisser Donadoni in der schäbigen Kneipe Gaia zu Thessaloniki beisammen und spielen Tavli. Donadoni (auch Don Adonai genannt), der Sohn eines Titanen und Chef der vereinigten sizilianischen und kalabrischen Mafia, ist geschäftehalber unterwegs. Gott, der sich von einem finnischen Sozialdemokraten den Namen Emil (Elohim) Hankonen geliehen hat, ist schon recht betagt, ein bißchen vergeßlich, und er verliert im Spiel. Der letzte Einsatz war die Welt, sie geht an Donadoni über. Dieser weiß anfangs nichts damit anzufangen, »denn die Erde ist wüst und leer«, die Menschheit scheint spurlos vom Erdboden verschwunden zu sein. In einem neuen Garten Eden aber werden zwei tiefgefrorene Androiden von einem fernen Planeten angeliefert. Sie heißen Adamo und Eva und sind von Beruf Zahnarzt und Heilgymnastin. Donadoni sorgt dafür, daß Eva schwanger wird, und so entsteht die Menschheit noch einmal...


    Über den Autor:
    Daniel Katz, 1938 in Helsinki geboren, finnisch-jüdischer Schriftsteller, arbeitete als Tunnelbohrer und Sprengmeister, Musikredakteur und Schauspieler, Dolmetscher und Journalist; seit 1968 freier Schriftsteller. Sein literarisches Werk wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt und mehrfach ausgezeichnet.


    Meine Meinung:
    In sieben (einigermaßen voneinander unabhängigen) Kapiteln erzählt Daniel Katz verschiedene Stationen aus dem Alten Testament neu, beginnend mit dem Tag, an dem ein gewisser Hankonen (Gott) und Donadoni (Titanensohn) um die Erde spielen und Gott verliert. Ab da übernimmt Donadoni das Ruder und obwohl er alles anders - natürlich besser - machen will, ähneln sich die Ereignisse doch stark.... Eine überaus witzige Vorstellung und Daniel Katz spinnt seine ganz eigene Version, die teilweise so abstrus ist, das sie zu schallendem Gelächter herausfordert, welches jedoch schon im nächsten Moment im Halse stecken bleibt. Neben den vergnüglichen Stellen gibt es nämlich so manche desillusionierende Passage über die Welt, das Leben und die Menschen selbst. Auch wenn mir der rote Faden zu wenig durchgängig erscheint und dafür alles etwas zu trostlos für meinen Geschmack ist, eine durchaus lohnende Lektüre der etwas anderen Art.


    7 Punkte von mir.