Papa - Sven Hüsken

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Fürsorglicher Ehemann, liebevoller Vater, psychopathischer Killer!
    Vor zwei Jahren wurde Thomas Ried zum Entsetzen seiner ahnungslosen Frau wegen mehrfachen Mordes verhaftet. Jetzt ist er aus der Psychiatrie entkommen. Wenig später taucht eine erste Leiche auf, kunstvoll drapiert, so wie seine Opfer zuvor. Doch diesmal spielt der Serienkiller ein perfides Spiel mit der Polizei und seiner Familie: Bei jeder Leiche finden sich mysteriöse Hinweise. Als Rieds Tochter Lillian verschwindet, bleibt am Tatort ein Polaroidfoto zurück. Darauf zu sehen: ein Schaf und ein Wolf.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Sven Hüsken wurde 1976 in Westfalen geboren, wo er auch zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern lebt und arbeitet. Er ist sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbuch zuhause und wechselt zwischen realistischen und phantastischen Stoffen. Beruflich hat er vor allem mit Kleinstlebewesen zu tun, die er zum Wohle der Menschheit zum Arbeiten zwingt.


    meine Meinung
    Thomas Reid ist Ehemann, Familienvater und Serienmörder. Seine Frau Michelle fällt aus allen Wolken, als die Polizei ihren geliebten Mann festnimmt und vor Gericht stellt. Dies ist nun 2 Jahre her und Thomas fristet sein Dasein in einer geschlossenen Klinik. Michelle und ihre Tochter Lilly versuchen ein normales Leben zu führen...bis Thomas ausbricht. Obwohl die Polizei direkt mit der Suche beginnt, gibt es die erste übel zugerichtete Leiche. Michelle versucht ihre Tochter zu schützen. Und dennoch verschwindet Lilly spurlos....


    "Papa" ist mein erster Thriller von Sven Hüsken und hat genau meinen Nerv getroffen. Der Autor geht brutal, blutig und mit einer Konsequenz an die Taten, dass ich teilweise mit offenem Mund und einer unstoppbaren Wissensgier weitergelesen habe.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler wiedergegeben. Dabei folgt man zum Einen Michelle und ihrer Tochter Lilly, zum Anderen aber auch den ermittelnden Beamten Maik und Robert. Zum Dritten kommt auch der Täter ab und an zu eigenen Kapiteln, was ich persönlich sehr reizvoll finde.


    Während die Polizei schnell weiß, wen sie verfolgt und wie Thomas vorgeht, schwört sich Michelle, nie wieder von einem Mann das Leben zerstören zu lassen, egal wie mörderisch dieser Typ auch sein mag. Der Täter selbst hingegen wirkt so abstrus und der Welt entrückt wie seine Taten. Das gab dem Thriller den richtigen Kick. Gern hätte ich noch mehr Einblicke in das Hirn des Bösen bekommen. Dennoch empfand ich die Mischung der Figuren und ihre Wege als sehr ausgewogen.


    Einen herausragenden Sympathieträger gab es für mich nicht. Jede Figur hatte ihre Schattenseiten. Robert zum Beispiel stellt die Rettung von Lilly über jeden beruflichen Kodex und schreckt auch vor Erpressung und Bedrohung nicht zurück. Die Klinikleiterin Dr. Kramme habe ich schon nach ein paar Sätzen gefressen, denn ihr ist der Ruf der Klinik wichtiger als die Sicherung von Thomas Ried. Und schließlich Michelle, die als liebende Mutter jeden Weg geht, egal wie unsinnig, gefährlich oder hirnrissig er auch sein mag. Und obwohl jede Person unsympathische Seiten hatte, konnte ich ihre Handlung dennoch nachvollziehen. Sven Hüsken lässt seine Figuren für sie schlüssig und logisch handeln und macht es somit auch dem Leser leicht Verständnis aufzubringen. Toll!


    Die Story ist von Beginn an fesselnd und erzeugt durch ihre Brutalität und Direktheit einen ganz eigenen Sog. An dieser Stelle sei gesagt, dass der Autor weder Opfer noch Leser schont und detailreich den Zustand der Leichen beschreibt. Dies könnte für manchen zu viel sein, für mich war es genau richtig. Denn es ist trotz allem kein Splatter, bei dem das Blut zum Effekt fließt. Jede Leiche hat ihre traurige Bedeutung.


    Ich muss zugeben, dass ich realtiv schnell eine Ahnung hatte, wohin Sven Hüsken mit mir wollte. Dennoch fand ich die Auflösung mehr als spannend und zudem auch gut dargestellt. Allerdings hätte ich mir mehr Details und Erklärungen aus psychologischer Sicht gewünscht um es noch erlebbarer zu machen, warum der Täter so handelt, wie er es tut.


    Der Stil des Autors ist sehr gut und leicht zu lesen. Seine Erzählweise ist brutal ehrlich, detailreich und ab und an ein Schlag ins Gesicht. Warum soll es den Lesern anders gehen als den Figuren? Dies ist aber sehr positiv gemeint, denn dadurch konnte ich sehr gut in der Geschichte verschwinden und fühlte mich zum Schluss ebenso gehetzt wie die Ermittler. Grandios!


    Fazit: Papa ist wieder da und schlimmer als zuvor! Eine klare Leseempfehlung an alle Thriller-Fans!

  • Zum Klappentext und Autor muss ich ja nichts mehr sagen.


    Sven Hüsken hat mich auf eine Reise in die kranke Psyche eines Menschen mitgenommen, erschreckend brutal und realistisch wurden die Opfer dargestellt, wobei er allerdings auf den Mordvorgang verzichtet.
    Thomas Reid kann aus der Psychiatrie entkommen und kurze Zeit später geschieht der erste Mord, die seine Handschrift trägt. Seine Ex-Frau lebt in der Angst, dass Thomas ihrer Tochter und ihr etwas antun könnte. Dann verschwindet Lilly, die Tochter.
    Für mich war das Verhalten von Michelle und ihrer Tochter nicht immer nachvollziehbar, aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich selber keine Kinder habe.
    Alles in allem hat mir der Thriller gut gefallen, auch wenn er wirklich nichts für zartbesaitete Gemüter ist. Die Charaktere sind alle gut beschrieben, so einen richtigen Favoriten hatte ich allerdings nicht, dafür habe ich eine Person in dem Buch sofort auf die Liste Unsympath des Buches gesetzt :-). Das Buch liest sich flüssig und durch die kurzen Kapitel ist man leicht versucht, noch mal schnell ein Kapitel nachzuschieben.


    Ich werde Sven Hüsken auf jeden Fall im Auge behalten und freue mich auf einen neuen Thriller vom ihm. Von mir bekommt er gute 8 Eulenpunkte.

  • Zum Inhalt wurde ja schon das wesentliche gesagt, mehr will ich dem auch nicht hinzufügen um nichts zu verraten. Ich kannte den Autor vorher nicht, und wusste nicht was mich erwartet. Hätte ich es gewusst, hätte ich das Buch vielleicht nicht gelesen. Aber so habe ich es und habe es auch nicht bereut.
    Die Geschichte wurde spannend erzählt, man kam eigentlich kaum zu Luft holen. Allerdings waren mir einige Handlungen von Figuren zu unlogisch, bzw. ich konnte einfach nicht nachvollziehen warum die Figur nun so handelt. Ging einfach nicht in meinen Kopf.
    Von den Figuren her ging mir keine wirklich nahe, nun um eine habe ich gebangt.
    Ausserdem waren mir teilweise die Schilderungen der Morde zu brutal, zu blutig - hätte ich das erahnt, hätte ich das Buch nicht zur Hand genommen, denn da bin ich echt eine Memme.
    Aber, der Autor konnte das mit Spannung wieder wettmachen.
    Insgeamt ein unterhaltsamer Thriller, der etwas unblutiger hätte sein dürfen .

  • Papa – Sven Hüsken


    Kurzbeschreibung:
    (Quelle: Amazon)
    Fürsorglicher Ehemann, liebevoller Vater, psychopathischer Killer!
    Vor zwei Jahren wurde Thomas Ried zum Entsetzen seiner ahnungslosen Frau wegen mehrfachen Mordes verhaftet. Jetzt ist er aus der Psychiatrie entkommen. Wenig später taucht eine erste Leiche auf, kunstvoll drapiert, so wie seine Opfer zuvor. Doch diesmal spielt der Serienkiller ein perfides Spiel mit der Polizei und seiner Familie: Bei jeder Leiche finden sich mysteriöse Hinweise. Als Rieds Tochter Lillian verschwindet, bleibt am Tatort ein Polaroidfoto zurück. Darauf zu sehen: ein Schaf und ein Wolf.


    Über Sven Hüsken:
    Sven Hüsken wurde 1976 in Westfalen geboren, wo er auch zusammen mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern lebt und arbeitet. Er ist sowohl im Erwachsenen- als auch im Jugendbuch zuhause und wechselt zwischen realistischen und phantastischen Stoffen. Beruflich hat er vor allem mit Kleinstlebewesen zu tun, die er zum Wohle der Menschheit zum Arbeiten zwingt.


    Meine Meinung:
    Vorweg muss ich sagen, dass ich mit 14 Jahren schon heimlich angefangen habe, Stephen King zu lesen und so nie eine zartbesaitete Leserin gewesen bin. Allerdings ist es Sven Hüsken mit „Papa“ gelungen, dass ich angesichts der Brutalität und den menschlichen Abgründen mehr wie einmal schwer schlucken musste. Psycho-Thriller-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten.


    Interessant war vor allem, dass die Geschichte teilweise aus der Perspektive des Serienkillers erzählt wurde. Auch wenn der Blick in den Abgrund dieser Seele verstörend war, war es auch spannend und interessant.


    Zur Story selbst möchte ich nichts sagen, um nicht Gefahr zu laufen, zu viel zu verraten. Aber sagen kann ich, dass die Auflösung sehr gut gemacht ist und für mich sehr lange nicht vorhersehbar war. Auch wenn ich mir für alle Beteiligten ein besseres Ende gewünscht hätte, so war es doch schlüssig. Alles andere wäre auch unrealistisch gewesen.


    Insgesamt ein gelungenes Debüt von Sven Hüsken, das mich auf weitere Bücher von ihm hoffen lässt.


    Ich vergebe 7 von 10 Eulenpunkten.


    Ich habe das Buch "Papa" im Rahmen einer Leserunde bei den Büchereulen lesen. Vielen Dank an Sven Hüsken für die Begleitung. Es hat sehr viel Spaß gemacht.

    “Lesen ist das Trinken von Buchstaben mit den Augen.” H. Lahm


    :lesend Erik Axl Sund - Scherbenseele


    SuB 01.09.: 159
    SuB-Abbau-Wette: 5. Runde 3/5

  • Wie furchtbar muss es sein, wenn man feststellt, dass der eigene Ehemann ein bestialischer Serienkiller ist? Zwei Jahre, nachdem Thomas Ried gefasst und in die forensische Psychiatrie eingewiesen wurde, normalisiert sich das Leben von Michelle und ihrer 14-jährigen Tochter Lillian langsam wieder. Da bricht Thomas aus der Psychiatrie aus und kurz darauf verschwindet Lillian spurlos. Für Michelle beginnt erneut ein unvorstellbarer Alptraum.


    Das Buch beginnt spannend. Die Perspektive, die Familie eines Serienkillers in den Vordergrund zu rücken, fand ich interessant und ungewöhnlich. Doch die Perspektive wechselt häufig, es dominieren die Taten des Serienkillers und die detaillierte Zurschaustellung der grausam zugerichteten Leichen die Handlung, was aus meiner Sicht nicht die Spannung erhöht, sondern nur den Ekelfaktor.


    Die Charaktere bleiben insgesamt recht blass und handeln für mein Gefühl oft nicht nachvollziehbar. So manches seltsames Verhalten hat mich stark verwundert oder erschien mir unglaubwürdig, auch wenn am Ende alles zusammenpasst und sich aufklärt.


    Die Auflösung kann mit einer Überraschung punkten, die manches in der Geschichte rückblickend in einem anderen Licht erscheinen lässt. Ich hatte beim Lesen recht bald eine Vermutung, die sich dann am Ende als richtig herausstellte.


    Wegen einiger Ungereimtheiten, unglaubwürdiger Aktionen, der hohen Brutalität sowie der schwachen Charaktere kann ich den Thriller nicht guten Gewissens empfehlen, obwohl mir die Story zunächst vielversprechend erschien und das Ende einiges herausreißen kann.